Rezension (4/5*) zu Cassia & Ky - Die Auswahl: Band 1 von Ally Condie

W

wal.li

Gast
Cassia und ihre Familie leben in einer fast idealen Welt, sie brauchen sich nicht zu sorgen, die Chancen stehen gut, dass sie achtzig Jahre alt werden. Und nun naht das Bankett, während dessen Cassia gepaart werden soll, ein herausragendes Ereignis. Die 17-jährige ist gespannt, wer ihr idealer Partner wird. Mehr als erfreut und überrascht ist Cassia als sich ihr guter Freund Xander als ihr Gegenstück herausstellt. Sie ist froh und erleichtert, dass es jemand ist, den sie schon kennt und mag, dass sie wahrscheinlich nicht fortziehen muss. Doch so wie die Paarung ein einschneidendes Erlebnis ist, gibt es auch Begebenheiten, die Cassia traurig stimmen. Ihr lieber Großvater hat sein Abschiedsbankett, an dessen Ende er sterben wird.

Bei diesem ersten Band der Trilogie um Cassia und Ky lernt man eine schöne neue Welt kennen, deren Errungenschaften teils erstrebenswert scheinen, teils aber auch um den Preis der Freiheit sehr teuer erkauft. In einem weitgehend totalitären System wird nahezu alles von den Funktionären überwacht. Sie lenken das Leben der Bewohner und wenn es nur zu Studienzwecken ist. Alles wird geplant, von der Geburt, die vor dem 31. Geburtstag der Mutter stattzufinden hat, über die Paarung, für die sich nicht jeder qualifiziert, bis zum Tod, der am 80. Geburtstag eintritt. Sogar die Schrift ist verboten, die Einwohner dieses Utopias können nicht wirklich schreiben. Computer-Terminals werden eher für das Versenden von Nachrichten benutzt, für Spiele oder für das Tippen auf Symbole. Und der Frieden scheint brüchig, denn die Kontrolle der Funktionäre wird engmaschiger.

Zunächst die Idylle, dann die immer unangenehmere Stimmung unter den Einwohnern, dass lässt beim Lesen mitfühlen und mitschaudern. Warum nur wehren sich die Menschen nicht. Doch die Bedrohung ist eher subtil, direkte Angriffe sind eher selten. Eher schwebt die Angst über allen, dass sie Privilegien verlieren könnten, die sie schon im Vorfeld einknicken und gehorchen lässt. Auch Cassia fühlt sich als Teil des Systems. Erst ein Fehler bei der Paarung öffnet ihr nach und nach die Augen und je mehr sie erwacht, desto mehr wächst die Sympathie für die junge Frau. Und so versteht es auch dieser Roman mehr und mehr zu gefallen.

wal.li

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)