Mit diesem langen Abschnitt bin ich noch nicht ganz durch, obwohl ich gestern das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen wollte, bevor Millar nicht entkommen ist. Um halb zwei sind mir aber fast die Augen zugefallen, also muss ich das auf heute Abend verschieben.
Ganz ehrlich, ich muss mich erst einmal sortieren. Nachdem der Anfang bei allem Ernst auch durchaus unterhaltsam zu lesen war, hat mich dieser Abschnitt schockiert. Gerade habe ich auch noch den im ersten Post verlinkten Film gesehen, und jetzt bin ich noch wütend dazu. Darin wird stets betont, dass die Häftlinge Mörder waren und also zu recht in Haft saßen. Mit keinem Wort wird aber erwähnt, dass weder ein ordentliches Gerichtsverfahren stattgefunden hatte, noch mit welcher Routine diese Menschen gefoltert wurden. Die Folter wird überhaupt nicht erwähnt. Niemand fragt, was einen Menschen dazu bringt, unter solchen Umständen weiter zu protestieren und sich zu Tode zu hungern. Man stellt sie als Sturköpfe hin, wie Kinder, die sich auf den Boden schmeißen und schreien: "Ich will aber!" Und wenn sie dann sterben, waren sie selbst schuld, sie hätten ja klein beigeben können.
Dass man sich seinen eigenen Sadismus schönreden kann - geschenkt. Aber dass sich bis heute die Regierung weigert, diese Vorgänge auch nur zu untersuchen ... dafür gibt es kein Wort, das annähernd ausdrückt, was ich gerade empfinde.