3. Leseabschnitt: Zweiter Teil Zwölftes bis Siebzehntes Kapitel

Anjuta

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8. Januar 2016
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So jetzt hat sich auch meine Verwirrung rund um die Geografie in dem Buch geklärt. Ich dachte, dass wir uns von Beginn an mit der Farm der Trask-Brüder im Salinas-Tal befinden, das so herausragend zu Beginn beschrieben wird. aber nein, erst jetzt kommen wir dort an, als Adam sich von seinem Bruder trennt und ein eigenes Leben beginnt und das - natürlich - in seinem so sehr herbei geträumen Kalifornien. Da bin ich reingefallen, oder habe etwas überlesen ????

Und bei noch etwas bin ich hereingefallen bei dem Buch. Ich habe es bisher gelesen als Roman geschrieben aus der Erzählperspektive eines außenstehenden Erzählers. Doch, jetzt, auf einmal, taucht ein Icherzähler auf (S. 187) - ein Kind der Olive Hamilton. war der immer schon da, oder ist hier ein Erzählwechsel vorgenommen? Ich weiß es nicht und werde den Anfang zur Beantwortung der Frage auch nicht nochmals lesen. Dafür bin ich viel zu gespannt, wie es weiter geht.

Aber auf jeden Fall: Das Buch steckt voller Überraschungen und ist gerade deshalb so spannend zu lesen!
 
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Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ja, diese Stelle ist ein richtiger Stolperstein, ähnlich wie in "Madame Bovary", wo auf der ersten Seite ein Ich-Erzähler auftaucht und danach für den Rest des Buches verschwindet.
Ich kenne das Buch ja schon und glaube mich zu erinnern, dass der Ich-Erzähler in "Jenseits von Eden" nicht groß in die Handlung eingreift, ich habe das Buch nicht als primär in der ersten Person erzählt in Erinnerung. Vor allem, auch wenn es so wäre, würde der Erzähler ja über Dinge berichten, die er gar nicht wissen kann.
 

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Doch, jetzt, auf einmal, taucht ein Icherzähler auf (S. 187) - ein Kind der Olive Hamilton. war der immer schon da, oder ist hier ein Erzählwechsel vorgenommen? Ich weiß es nicht und werde den Anfang zur Beantwortung der Frage auch nicht nochmals lesen. Dafür bin ich viel zu gespannt, wie es weiter geht
Der taucht schon früher auf, S.58,
„Die nächste Schwester war Olive, meine Mutter“.
Da ist es mir aufgefallen, dass rückblickend eine Familiengeschichte erzählt wird.
 
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Anjuta

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8. Januar 2016
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So, jetzt sind wir also wirklich im Salinas-Tal angekommen in diesem LA3. bisher waren wir in Connecticut. Adam stürzt sich in den Aufbau der Farm, ohne wirklich Farmerblut zu haben. Er sieht es wohl eher als Geschäft, aber sehr ehrlich und engagiert. Das Verhältnis seiner Frau Cathy zu ihm und überhaupt zu der ganzen Situation ist einigermaßen merkwürdig. Irgendjemand in dieser Leserunde hat Cathy schon "böse" genannt, meine ich zu erinnern. Ich weiß nicht genau, ob das ihren wirklichen Charakter trifft??? Auf jeden Fall ist sie irgendwie lebens- und beziehungsuntüchtig. Und passt in kein bekanntes Klischee. Mit ihr jedenfalls wird Adam wohl wenig Freude haben in dieser neuen Umgebung oder irgendwo anders.
Weiterhin beschert der Roman packende Charaktere, Geschichten, Landschaften!:)
 

Anjuta

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Der taucht schon früher auf, S.58,
Ja, ich erinnerte mich auch daran, dass ich schon mal kurz auf einen Ich-Erzähler gestoßen war, hatte mir aber die Stelle nicht markiert und es nicht gleich wiedergefunden. Und auch später taucht immer mal wieder dieses überraschende ICH auf, ohne bisher irgendwie Gestalt anzunehmen oder eine Haltung erkennbar zu machen. Ein interessanter Erzählansatz des Autoren!
 

Querleserin

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Irgendjemand in dieser Leserunde hat Cathy schon "böse" genannt, meine ich zu erinnern. Ich weiß nicht genau, ob das ihren wirklichen Charakter trifft???j
Sie ist sehr berechnend und nur auf ihren Vorteil bedacht. Dem sympathischen Samuel schaudert es, als er sie kennen lernt und er bemerkt ihre kalten Augen, die ihn an die eines Mörders erinnern, den er als Kind Kurz vor dessen Hinrichtung gesehen hat. Sie er.ffnet Adam, dass sie nicht bleiben wird, was dieser aber nicht ernst nimmt. Da wird es noch Konflikte geben. Auch Olive wird vorgestellt, herrlich diese Geschichte mit dem Flugzeug, die Arme. Die Geschichte liest sich sehr gut.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Auch Olive wird vorgestellt, herrlich diese Geschichte mit dem Flugzeug, die Arme. Die Geschichte liest sich sehr gut.
Diese Szene hat mir auch sehr gut gefallen. John Steinbeck lässt immer wieder Humor oder Ironie durchscheinen.
Es gibt liebenswerte Figuren, aber Cathy ist „ böse“, eine Frau, die nur auf ihren Vorteil schaut, Menschen benutzt und unfähig ist. andere zu lieben. Es ist nur immer wieder faszinierend, wie sie auf andere wirkt. Sogar den Arzt, der schockiert ist über ihren Abtreibungsversuch, kann sie um den Finger wickeln.
 
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MRO1975

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11. August 2018
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Dieser LA hat sich wieder weggelesen wie nichts. Ich hatte nicht erwartet, dass Steinbeck sich so gut lesen läßt. Ich bin wirklich begeistert.

Die Geschichte ist ganz nach meinem Geschmack - eine Familiengeschichte über mehrere Generationen mit starken Charakteren. Ich frage mich, warum Cathy so einen schwierigen Charakter hat. Sie ist doch mit viel Liebe von ihren Eltern aufgezogen worden. Gibt es das angeborene Böse?

Ich hatte richtig Sorge um die Zwillinge und hatte schon befürchtet, dass Cathy ihnen etwas antut.

Die Figur des Kochs Lee ist einfach herrlich. Er spricht Pidgin, damit er nicht auffällt. In Wahrheiz ist er unheimlich belesen und intelligent. Er hat einen guten Blick für die Menschen und merkt auch gleich, dass Cathy nicht zu trauen ist. Schön, dass er und Hamilton offenbar gute Freunde werden.
 

MRO1975

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Der taucht schon früher auf, S.58,
„Die nächste Schwester war Olive, meine Mutter“.
Da ist es mir aufgefallen, dass rückblickend eine Familiengeschichte erzählt wird.
Das stimmt. Die Geschichte wird in großen Teilen aus der Ich-Perspektive erzählt. Der Erzähler ist der Sohn von Olive und diese die Tochter von Hamilton. Ich bin gespannt, warum ausgerechnet er die Geschichte erzählt. Werden sich die Familien Trask und Hamilton noch verbinden? Evtl. heiratet Adam ja Olive, nachdem Cathy weg ist und der Erzähler ist das Kind dieser Ehe?
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Im folgenden Abschnitt wird offenbart, dass er „John Steinbeck“ heißt. Will der Ich-Erzähler dadurch Authentizität herstellen ?
Das gibt dem Ganzen wirklich Sinn. Danke für diesen Hinweis, den ich überlesen hatte. Aber das Spiel mit der nahen Identität von Autor und Erzähler gibt diesem unsichtbaren Icherzähler eine Bedeutung, die mir einleuchtet. Steinbeck selbst kommt aus dem Salinastal und die Erzählung ist so unglaublich nah an den Personen dran, dass der familiäre Zusammenhang sehr naheliegend ist. Der Autor ringt quasi selbst mit Tugend und Laster, die ihm seine Familiengeschichte, sein Blut mit auf den Weg gegeben haben. Eine ähnliche Intensität bei der Erzählung einer Familiengeschichte habe ich vielleicht einmal in den „Bertinis“ ( wobei ich die beiden Bücher nicht miteinander vergleichen möchte) vorgefunden und auch dort wurde natürlich (?) aus der Sicht eines Familienmitglieds geschrieben.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Wie fandet ihr denn das zwölfte Kapitel, also das Eingangskapitel des zweiten Teils?
Ich kann mich erinnern, dass ich, als ich das Buch zum allerersten Mal in der Hand hatte - ich muss damals noch ein Teenager gewesen sein - an dieser Stelle erstmal zu lesen aufgehört habe. Weitergelesen habe ich erst mehrere Jahre später.
Man kann natürlich merkbare Ironie herauslesen, aber ich war damals eine äußerst ernsthafte Leserin und habe das Kapitel als borniertes Klagelied eines "alten weißen Mannes" gelesen. So richtig befreunden kann ich mich übrigens immer noch nicht damit.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wie fandet ihr denn das zwölfte Kapitel, also das Eingangskapitel des zweiten Teils?
Ich kann mich erinnern, dass ich, als ich das Buch zum allerersten Mal in der Hand hatte - ich muss damals noch ein Teenager gewesen sein - an dieser Stelle erstmal zu lesen aufgehört habe. Weitergelesen habe ich erst mehrere Jahre später.
Man kann natürlich merkbare Ironie herauslesen, aber ich war damals eine äußerst ernsthafte Leserin und habe das Kapitel als borniertes Klagelied eines "alten weißen Mannes" gelesen. So richtig befreunden kann ich mich übrigens immer noch nicht damit.
Ging mir auch so, habe es mehr oder weniger quergelesen ;)