@Literaturhexle
Ich glaube, das war bei Felix einfach die schiere Verzweiflung – ihm platzt fast die Blase, aber er kann einfach nicht, wenn seine Kollegin zuguckt... Konnte er ja nicht ahnen, dass er auch in der Küche eine Zuschauerin hat!
Blaser ist ein echtes Ekelpaket, den wollte ich mehrfach einfach nur an die Wand klatschen... Wie absurd, Finn nicht zu Manu zu lassen, das ist doch die ganz offensichtlich beste Chance, an sie heran zu kommen!
Und ich stimme dir zu, es wird mir auch langsam zu einfach, offensichtlich und unglaubwürdig.
Als Finn den Hut benutzt, um sich vor der Kamera abzuschirmen, dachte ich mir schon: aha, den sieht jetzt Ernesto im Fernsehen und dann wird aus den Hüten der absolute Verkaufsschlager und schon kann aus Egon wieder ein Hutmacher werden, und wahrscheinlich löst das im Domino-Effekt die Probleme vieler Charaktere.
Auch damit, dass Theres' Ü-Ei-Sammlung richtig wertvoll ist, habe ich gerechnet. Das wird dann wahrscheinlich ihre Geldprobleme lösen, und vielleicht reicht es sogar, den Laden so richtig auf Vordermann zu bringen.
Bei den Szenen mit Egon und denen mit der schwer bewaffneten Seniorin hatte ich irgendwie Flashback zu "Das Verschwinden der Stephanie Mailer", denn die fand ich ähnlich überzogen...
Und was Positives:
Winnie ist mir sehr sympathisch. Obwohl sie so von Salome gemobbt wird, bringt sie es nicht über sich, diese einfach heulend liegen zu lassen. Was für ein großzügiges Herz!
@ElisabethBulitta
Ich denke auch, die alte Dame würde ganz schnell aus dem Verkehr gezogen werden, notfalls mit Einweisung in eine geschlossene Einrichtung. Demenz ist furchbar, und bei ihr kommt dazu, dass sie ja schon vorher recht rabiate Ansichten hatte.
Ja, das Salome nicht direkt rafft, was passiert, finde ich auch merkwürdig. Sie hat doch Freundinnen, da kriegt man doch auch schon Einiges mit. Man muss sich mal einen Tampon oder eine Einlage leihen, man jammert über schlimme Bauchschmerzen... Also, zumindest bei uns in der Schule war das immer mal wieder ein Thema, vor allem in der Umkleide vor dem Sportunterricht.
Irgendwie war für mich nicht so ganz stimmig, dass die Geschichte mit Iggy der Grund dafür ist, dass er wegen seines ungeborenen Kindes solche Vorbehalte hat. Ich weiß auch nicht, warum... Aber bei jedem äußern sich Traumata anders, das sehe ich ein. Auf jeden Fall muss er jetzt echt mal mit seiner Freundin darüber reden.
@Querleserin
Ja, eigentlich würde man sicher nicht so ein Medienspektakel aufziehen, wenn jemand auf dem Dach steht und jederzeit springen könnte... Aber noch bin ich bereit, zu akzeptieren, dass Blaser einfach ein ignorantes A... ist.
Andere Dinge, wie gesagt, finde ich auch zu offensichtlich und/oder nicht glaubwürdig.
Nochmal
@Literaturhexle
Ganz genau, so reagiere ich auch auf Klischeekisten. Was schade ist, aber ich kann es nicht abstellen!
@kingofmusic
Das empfinden wir sehr unterschiedlich, und das ist ja ok und gerade der Sinn von Leserunden!
Auf mich wirkten die Klischees zum Teil tatsächlich etwas flach und überzogen.
@claudi-1963
Ja, Ernesto wird sicher der große Retter, der zum einen Geld bringen und zum anderen Egon wieder zum Hutmacher machen wird.
Demente Menschen können sich ja oft sehr detailiert an ihre Vergangenheit erinnern, nur meist nicht mehr an die jüngere. Meine Oma konnte mir problemlos die Namen der Ziegen nennen, die ihre Eltern sich in den 30er Jahren hielten, vergaß aber regelmäßig, wer ich war.
Ehrlich gesagt habe ich alles, was ich über Menstruation wusste, eher in der Umkleide in der Schule gelernt als sonstwo. Und Salome ist doch beliebt und hat viele Freundinnen, da sollte man meinen, sie hat schon mal mitgekriegt, wenn die ihre Tage haben...
Ich finde die Zusammenfassung der Szenen eigentlich sogar ganz hilfreich, weil es mir wieder in Erinnerung ruft, auf welche Dinge ich noch eingehen wollte! ;-) Und wie Literaturhexle sagt, dann sieht man noch mal, bis wohin der Abschnitt geht und vermeidet Spoiler.
Ja, ich denke, das ist tatsächlich der Kern des Buches: viele der Charaktere hätte genauso gut da oben stehen können, das macht mich sehr nachdenklich.