3. Leseabschnitt: Teil III (Seite 151 bis Ende)

petraellen

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11. Oktober 2020
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Die habe ich auch gespürt. Aber ich konnte ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, warum. Ein neuer Umzug und gut is? Das ging mir viel zu schnell, dafür dass zuvor ihr gesamtes Leid so haarklein erzählt wurde.
ein neuer Umzug ist es nicht. Der ist sekundär. Ihr Leben in dem Dorf begann mit einem Diebstahl, bei dem sie frei gesprochen wurde aus Großzügigkeit heraus. Doch sie hat es nie als Erfolg gesehen, dass sie die Möglichkeit hatte, ein neues Leben anzufangen. Sie weiß nun , dass Ziele nicht auf direktem Weg zu erreichen sind, sondern Umwege und Hindernisse dazu gehören. Der Diebstahl war eine Affekthandlung und hat ihre damaligen Ziele zerstört und sie musste Umwege gehen. Das hatte sie bisher nicht erkannt. Nat ist auch völlig auf sich selbst bezogen, ob sie es ändern wird bleibt offen.
 
G

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Nat entwickelt sich in meinen Augen über fast 190 Seiten gar nicht, doch durch den Umzug scheint alles besser zu sein. Das fand ich als Ende viel zu abrupt und in Bezug auf Nats Charakterisierung unglaubwürdig. Ohnehin war mir diese Auflösung zu simpel. Fast schien es, als hätte Sara Mesa keine Lust mehr gehabt, das noch weiter auszuformulieren.
Vielleicht ist auch dies die Info des Buches. Immer, oder meistens, geht es in den Romanen um Entwicklungen der Protagonisten ( oder des Personals liebe @petraellen ):rofl:party, aber es gibt auch solche Menschen, die zu einer Entwicklung schlecht in der Lage sind, sei es durch persönliche nicht aufgearbeitete Traumata, die ja letztendlich die Persönlichkeit verändern, wie dies hier mit Nat passiert ist. Denn es ist ja auch nicht die Rede von psychologischer Aufarbeitung. Das Trauma passiert in Nats Kindheit und verändert letztendlich Nats Leben. Ihre Bindungsfähigkeit ist eingeschränkt, ihr Vertrauen in andere Menschen scheint verschwunden, überall wittert sie das Böse und reagiert dementsprechend. Das Tier, den Hund will sie retten, wie auch sie selbst den Wunsch nach einer Rettung hat, beim Tier scheitert sie, wie auch bei sich selbst. Die Flucht erscheint ihr als der einzige Ausweg und dorthin nimmt sie ihre ganzen Unzulänglichkeiten mit. Eigentlich hat sie ein vollkommen furchtbares Leben und dies nur wegen der Lust und der pathogenen Auswüchse eines Mannes. Man wünscht ihr eigentlich eine inspirierende Begegnung mit einer Psychologin. Denn selbst ist sie zu keiner Änderung fähig, wie Sara Mesa hier sehr anschaulich zeigt.. Das Geschehen in der Kindheit hat ihr ganzes Leben zerstört und wenn man das Geschehen von der Warte aus betrachtet gewinnt das Buch plötzlich eine ganz andere Bedeutung zu bekommen und vielleicht ergibt dann die Auszeichnung einen Sinn. Denn die Spannung und die Art, wie die Geschichte erzählt wird, hat ja etwas. Das zeigt ja das Können der Autorin. Eigentlich zeichnet die Autorin die Ausweglosigkeit und das Leben von Nat absolut intensiv. Das Problem ist, dass solche Figuren auch letztendlich die Lesenden triggern können. was uns hier wohl passiert ist, mir auf jeden Fall. Irgendetwas machen diese Rehlein mit mir, Psychologen würden jetzt gar interessante Dinge zu mir sagen. Aber will man immer alles hören? Nein, definitiv nicht. Aber irgendetwas sitzt ja dennoch ganz hinten versteckt. Nun gut. Vielleicht wäre dies der Sinn des Buches. Wo mir jetzt wieder der Titel des Buches einfällt. Eine Liebe. Hhhmm. Vielleicht eher im Sinne eines Abenteuers, einer Affäre, ein Versuch eines Anschlusses, der Schrei nach Liebe.
 
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Irisblatt

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Vielleicht ist auch dies die Info des Buches. Immer, oder meistens, geht es in den Romanen um Entwicklungen der Protagonisten ( oder des Personals liebe @petraellen ), aber es gibt auch solche Menschen die zu einer Entwicklung schlecht in der Lage sind, sei es durch persönliche nicht aufgearbeitete Traumata, die ja letztendlich die Persönlichkeit verändern, wie dies hier mit Nat passiert ist.
Vielleicht ist auch dies die Info des Buches. Immer, oder meistens, geht es in den Romanen um Entwicklungen der Protagonisten ( oder des Personals liebe @petraellen ), aber es gibt auch solche Menschen die zu einer Entwicklung schlecht in der Lage sind, sei es durch persönliche nicht aufgearbeitete Traumata, die ja letztendlich die Persönlichkeit verändern, wie dies hier mit Nat passiert ist. Denn es ist ja auch nicht die Rede von psychologischer Aufarbeitung. Das Trauma passiert in Nats Kindheit und verändert letztendlich Nats Leben. Ihre Bindungsfähigkeit ist eingeschränkt, ihr Vertrauen in andere Menschen scheint verschwunden, überall wittert sie das Böse und reagiert dementsprechend. Das Tier, den Hund will sie retten, wie auch sie selbst den Wunsch nach einer Rettung hat, beim Tier scheitert sie, wie auch bei sich selbst. Die Flucht erscheint ihr als der einzige Ausweg und dorthin nimmt sie ihre ganzen Unzulänglichkeiten mit. Eigentlich hat sie ein vollkommen furchtbares Leben und dies nur wegen der Lust und der pathogenen Auswüchse eines Mannes. Man wünscht ihr eigentlich eine inspirierende Begegnung mit einer Psychologin. Denn selbst ist sie zu keiner Änderung fähig, wie Sara Mesa hier sehr anschaulich zeigt.. Das Geschehen in der Kindheit hat ihr ganzes Leben zerstört und wenn man das Geschehen von der Warte aus betrachtet gewinnt das Buch plötzlich eine ganz andere Bedeutung zu bekommen und vielleicht ergibt dann die Auszeichnung einen Sinn. Denn die Spannung und die Art, wie die Geschichte erzählt wird, hat ja etwas. Das zeigt ja das Können der Autorin. Eigentlich zeichnet die Autorin die Ausweglosigkeit und das Leben von Nat absolut intensiv. Das Problem ist, dass solche Figuren auch letztendlich die Lesenden triggern können. was uns hier wohl passiert ist, mir auf jeden Fall. Irgendetwas machen diese Rehlein mit mir, Psychologen würden jetzt gar interessante Dinge zu mir sagen. Aber will man immer alles hören? Nein, definitiv nicht. Aber irgendetwas sitzt ja dennoch ganz hinten versteckt. Nun gut. Vielleicht wäre dies der Sinn des Buches. Wo mir jetzt wieder der Titel des Buches einfällt. Eine Liebe. Hhhmm. Vielleicht eher im Sinne eines Abenteuers, einer Affäre, ein Versuch eines Anschlusses, der Schrei nach Liebe.
Ich kann überhaupt nicht beurteilen, ob sie ein furchtbares Leben hatte. Wir wissen überhaupt nichts. Der Missbrauch hat in der Kindheit stattgefunden. Ein solches Erlebnis/Trauma hat Auswirkungen, klar - dann der Diebstahl als 29-Jährige (?). Es gab bestimmt noch mehr in ihrem Leben, mit dem sie nicht zurecht kam ....., aber sie hatte ein Leben vor ihrer Zeit in La Escapa. Wie sah das aus? Hatte sie soziale Kontakte außerhalb ihrer Arbeit? War alles schlecht? Wie hat sie ihre Zeit verbracht. Ich bin auf Mutmaßungen angewiesen und selbst dafür fehlen mir Hinweise. Ich verstehe nicht, warum die Autorin so wenig preis gibt. Selbst der Gegenstand, den sie gestohlen hat, wird nie benannt.
 

Irisblatt

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Eigentlich zeichnet die Autorin die Ausweglosigkeit und das Leben von Nat absolut intensiv.
Ich sehe diese Auswegslosigkeit nicht und habe auch nicht das Gefühl, intensiv an ihrem Leben teilgenommen zu haben. Wir bekommen eine intensive Momentaufnahme und über Nats Zeit in La Escapa kann ich nur sagen, dass ich sehe, wie verunsichert sie zu Beginn war, dass sie versucht hat, ihre Übersetzung gut zu machen, dass sie mit vielen Situationen überfordert war, dass sie eine Begierde, entdeckte, die sie so noch nicht kannte, neue sexuelle Erfahrungen machte, dass es ihr gerade gegen Ende schlecht ging, dass sie sich mit ihren Gedanken und Emotionen im Kreis drehte, alles auf sich bezog. Ich spürte auch ihre Verzweiflung, ihre Not, ihre Unsicherheit, Einsamkeit und Angst. Gleichzeitig blicke ich ratlos darauf, weil ich außer diesen drei (?) Monaten nichts von Nat mitbekommen habe und in dieser kurzen Zeitspanne auch fast nichts über sie erfahren habe. Ich reime mir durchaus gerne das eine oder andere zurecht, aber dafür brauche ich ein Gerüst, ein paar Orientierungspunkte.
 
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Irisblatt

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Versteht jemand von euch den Zusammenhang zwischen Einband ("Recycling"-Insekten) und Inhalt? :think
 
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RuLeka

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...., aber sie hatte ein Leben vor ihrer Zeit in La Escapa. Wie sah das aus? Hatte sie soziale Kontakte außerhalb ihrer Arbeit? War alles schlecht? Wie hat sie ihre Zeit verbracht. Ich bin auf Mutmaßungen angewiesen und selbst dafür fehlen mir Hinweise.
Das fehlt mir auch. Sie scheint alle Brücken hinter sich abgebrochen zu haben, falls es überhaupt welche gab. Ein kurzer Hinweis zu früheren Beziehungen, einer zur Mutter. Das war‘s.
Eine Frau ohne tiefe Beziehungen zu anderen. Woran das lag, dazu fehlen Hinweise. Der Missbrauch allein kann nicht der Grund sein.
 

GAIA

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Versteht jemand von euch den Zusammenhang zwischen Einband ("Recycling"-Insekten) und Inhalt? :think
Haha, vielleicht, dass aus Müll etwas schönes erwachsen kann? So wie in diesem Buch aus einer „schrecklichen Zeit“ mit „schrecklichen Menschen“ eine „frohe Zukunft“ mit Blick vom Berg herab werden kann? o_O
Nein, ich habe keine Ahnung.
Die Zartheit von Liebe, obwohl sie eigentlich keine Liebe ist sondern Müll? :apenosee
 

Irisblatt

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Haha, vielleicht, dass aus Müll etwas schönes erwachsen kann? So wie in diesem Buch aus einer „schrecklichen Zeit“ mit „schrecklichen Menschen“ eine „frohe Zukunft“ mit Blick vom Berg herab werden kann? o_O
Nein, ich habe keine Ahnung.
Die Zartheit von Liebe, obwohl sie eigentlich keine Liebe ist sondern Müll? :apenosee
Ameisen hätte ich wenigstens ein bisschen verstanden :apenosee
 
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Reaktionen: RuLeka und GAIA

Irisblatt

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15. April 2022
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Versteht jemand von euch den Zusammenhang zwischen Einband ("Recycling"-Insekten) und Inhalt? :think
Vielleicht, weil Insekten auch eher Außenseiter sind, jedenfalls gemessen an einer von Menschen aufgestellten Beliebtheitsskala? Ich finde ja viele von diesen Krabbeltierchen ganz hübsch und ein Herz für Außenseiter (mit Einschränkungen) habe ich auch.
Vermutlich sollte der Einband vom Stil her lediglich zum Einband des Vorgängerromans passen - also eine rein ästhetische Entscheidung.
Das Originalcover passt hingegen auch zum Inhalt.
 

Literaturhexle

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Das Ergebnis wundert mich nicht so wirklich. Ist aber schon sehr brutal beschrieben. Der Hund ist in sein gewohntes Muster geblieben.
Mir scheint, der Vermieter hat ihr hier ein Ei ins Nest gelegt. Ich habe herausgehört, dass dieser Hund bereits eine "Vorgeschichte" hatte. Ein gestörtes Tier kann man nicht geschwind mal umerziehen, zumal wenn einem die Kompetenz dafür fehlt.

Ich würde auch Gaia widersprechen wollen: bei weitem nicht jeder Hund würde ein Kind anfallen, wenn es in sein Revier eindringt. Der Hund war bereits vorher verkorkst. Man hat ihm schon vorher sein Urvertrauen genommen. Er verhält sich definitiv gestört.
Sie schließt einen Pakt mit dem Deutschen, vielleicht ist es sogar eine Therapie für sie, um ihre Vergangenheit zu überwinden.
Dieser Gedanke gefällt mir gut. Es war ja eine bewusste Entscheidung.
Die Geschichte mit dem Hund war sehr heftig und Nats Reaktion zeugt von wenig Empathie.
Ja und Nein. Solche Geschichten haben immer zwei Seiten. Nat konnte das überhaupt nicht kommen sehen. Der Hund hat sich zu keinem Zeitpunkt irgendwie aggressiv gezeigt. Man müsste den Vermieter belangen. Er hat es mit Sicherheit gewusst. Aber dieser Kerl passt schon auf, dass man ihm nichts nachweisen kann. Nat ist einfach ein Opfertyp. Sie lässt es mit sich machen.
Das Motiv wiederholt sich dann auch noch. Der Arbeitgeber macht keine Anzeige und der Diebstahl wird nicht weiter verfolgt.
Die Nachbarn zeigen Nat nicht an nach dem Hundebiss. "Machen sie nicht fertig"
stimmt. Guter Hinweis. Die Bilder gleichen sich.
dass sich der letzte Abschnitt mit genau dieser Vergangenheit Natalias auseinandersetzen würde, so dass wir ein Verständnis für die Figur und für ihr Handeln bekommen
Das vermisse ich schon auch. Ich habe viele Fragezeichen. Ich wüsste gerne etwas über Nats Vergangenheit, wüsste gern, warum sie so alleine ist.
Aber manchmal gibt es gar keinen konkreten Grund. Manche Menschen sind einfach Einzelgänger. Logischerweise lernen sie auch wenig über Miteinander und Empathie.
Denn die Spannung und die Art, wie die Geschichte erzählt wird, hat ja etwas. Das zeigt ja das Können der Autorin. Eigentlich zeichnet die Autorin die Ausweglosigkeit und das Leben von Nat absolut intensiv. Da
Ja. Das finde ich auch. Der Roman hat mich überwiegend sehr gefesselt. Nat ist kein Sympathieträger, aber ich bin ihren Gedanken gerne gefolgt.
Ich verstehe nicht, warum die Autorin so wenig preis gibt
Das könnte etwas mehr sein. Aber dann wäre es ein anderes Buch. Es gibt eben nicht immer logische Lösungen, warum sich jemand so oder so verhält. Nat ist verschroben und verkorkst. Man muss sie mit ihren Eigenschaften annehmen. Wenn man das tut, finde ich die Geschichte einigermaßen schlüssig. Sie hat hohes Diskussionspotential und lädt zum Interpretieren ein - eine Eigenschaft, in der ich nicht allzu begabt bin.
 

GAIA

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Ich würde auch Gaia widersprechen wollen: bei weitem nicht jeder Hund würde ein Kind anfallen, wenn es in sein Revier eindringt.
Habe ich nicht behauptet! Nur, dass wenn es ein Einbrecher wäre alle jubeln würden. Dieser (!) Hund macht aber keinen Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern. Und dann muss es tragisch enden, weil einfach ein Kind verletzlicher ist.
Wie sollte ich denn auf die Idee kommen, dass jeder Hund ein Kind anfallen würde, dass über den Zaun steigt?
 

Literaturhexle

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Der Hund ist nicht zur Bestie geworden, er wurde nur so von den Menschen bezeichnet. Das Mädchen ist aufs Grundstück geklettert und der Hund hat es verteidigt. Das Problem bei gebissenen Kindern ist nur, dass eben ihr Gesicht auf Bisshöhe ist. Einen erwachsenen Einbrecher hätte der Hund eben in den Oberschenkel gebissen und dann hätten es alle mutig und toll gefunden.
Gaia, wenn du es nicht so gemeint hast, reicht mir das doch. Ich finde deinen Post diesbezüglich missverständlich. Aber darum geht es nicht. Wir sind uns ja dann einig, dass dieser Hund verkorkst wurde und Menschen dafür verantwortlich sein dürften.
Ein psychisch gesunder Hund wird kein Kind beißen, behaupte ich mal.
 

GAIA

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Gaia, wenn du es nicht so gemeint hast, reicht mir das doch.
Da bin ich froh, den Eindruck korrigiert zu haben! :)
Tatsächlich kann es aber auch aufgrund von - auch aus Sicht eines „psychisch nicht verkorksten“ Hundes - für ihn „bedrohlichen“ Verhalten von einem Kind dazu kommen, dass dieser Hund zuschnappt. Nur die Wahrscheinlichkeit ist bei einem Hund, der schlechte Vorerfahrungen gesammelt hat durchaus höher, als bei einem lieben Familienlabrador, der schon immer mit Kindern gelebt hat. Grundsätzlich kann man aber davon ausgehen, dass jeder Hund zuschnappen könnte, einfach weil er es in seinem Verhaltensrepertoire angelegt hat.
 

Sassenach123

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Versteht jemand von euch den Zusammenhang zwischen Einband ("Recycling"-Insekten) und Inhalt? :think
Nein, dazu ist mir bisher wirklich keine plausible Erklärung eingefallen. Die Ameisen am Ende passen auch nicht wirklich, da diese Insekten ja aus Müll zusammengesetzt scheinen. Vielleicht soll es Nats Innenleben darstellen, dass ja auch ähnlich zusammengewürfelt wirkt, aber überzeugt bin ich davon nicht
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Da bin ich froh, den Eindruck korrigiert zu haben! :)
Tatsächlich kann es aber auch aufgrund von - auch aus Sicht eines „psychisch nicht verkorksten“ Hundes - für ihn „bedrohlichen“ Verhalten von einem Kind dazu kommen, dass dieser Hund zuschnappt. Nur die Wahrscheinlichkeit ist bei einem Hund, der schlechte Vorerfahrungen gesammelt hat durchaus höher, als bei einem lieben Familienlabrador, der schon immer mit Kindern gelebt hat. Grundsätzlich kann man aber davon ausgehen, dass jeder Hund zuschnappen könnte, einfach weil er es in seinem Verhaltensrepertoire angelegt hat.
Ich denke auch nicht das der Hund ein aggressives Verhalten gezeigt hat. Da hätten einige andere Szenen im Buch eine ganz andere Reaktion des Tieres spiegeln müssen. Unsicher war er hingegen schon.
Wir haben selbst einen Hund, sehr lieb, freundlich, mit Kindern die zu Besuch kommen, lasse ich ihn trotzdem nicht allein, weil man nie weiß was passiert.
Und Fremde können bei uns nicht ohne weiteres aufs Grundstück. Doch da Nat ja überhaupt keine Erfahrung mit Hunden hatte, hat sie daran wahrscheinlich nie gedacht, nie eine mögliche Gefahr gesehen. Für das arme Kind, dass diese schreckliche Erfahrung machen musste, ist dies natürlich kein Trost, genauso wenig für die Eltern. Mich wunderte bei dem Ganzen allerdings, das niemand dem Vermieter Vorwürfe gemacht hat. Schließlich übergab er ihr diesen Hund, verkaufte ihn als tollen Hund
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
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Der Roman ist nicht das was ich erwartet habe. Ich war so naiv zu glauben, dass wir hier eine Frau vorfinden, die durch die Abgeschiedenheit wieder zu sich findet, eine Liebe für sich entdeckt. Eine Liebe gab es nicht, warum dann dieser irreführend Titel?
Nats Verhalten blieb befremdlich für mich, zumal ich keine Gründe für das Verhalten bekam. Das sie die Stellung wegen des Diebstahls aufgab, einen Neuanfang startete, ist ja noch plausibel. Das sie dann aber diesen Anfang nicht als solchen nutzt und in allem etwas negatives sieht, alles auf sich bezieht, lässt mehr vermuten. Ob es an dem Missbrauch in der Kindheit liegt, lässt sich auch nicht Bestimmtheit sagen, da nicht klar wird, wie sie ihr Leben sonst gelebt hat, wie sie bisher damit zurecht kam.
Die Dorfbewohner sehen wir auch nur durch Nats Augen. Vielen und vielem drückt sie direkt einen negativen Stempel auf. Ob dies sich ändern wird, nur die Erkenntnis die sie am Ende des Romans gewinnt, wage ich zu bezweifeln. Ich habe eher das Gefühl, dass sich bei Nat in dieser Hinsicht schon Automatismen eingespielt haben. Daran muss man arbeiten, hart arbeiten.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Nat ist verschroben und verkorkst. Man muss sie mit ihren Eigenschaften annehmen. Wenn man das tut, finde ich die Geschichte einigermaßen schlüssig
Manchmal gibt es nicht eindeutige Erklärungen, warum sich jemand wie verhält. Nat ist eine sonderbare Figur, die aus ihren Erfahrungen wenig lernt.Solche Menschen gibt es .
Doch warum muss ich davon lesen? Welche „ Botschaft“ steckt dahinter? Oder ist das nur eine Bestandsaufnahme? Dann muss ich sagen, dass mir das nicht reicht. Dazu interessiert mich die Figur zu wenig.