Vielleicht ist auch dies die Info des Buches. Immer, oder meistens, geht es in den Romanen um Entwicklungen der Protagonisten ( oder des Personals liebe
@petraellen ), aber es gibt auch solche Menschen die zu einer Entwicklung schlecht in der Lage sind, sei es durch persönliche nicht aufgearbeitete Traumata, die ja letztendlich die Persönlichkeit verändern, wie dies hier mit Nat passiert ist. Denn es ist ja auch nicht die Rede von psychologischer Aufarbeitung. Das Trauma passiert in Nats Kindheit und verändert letztendlich Nats Leben. Ihre Bindungsfähigkeit ist eingeschränkt, ihr Vertrauen in andere Menschen scheint verschwunden, überall wittert sie das Böse und reagiert dementsprechend. Das Tier, den Hund will sie retten, wie auch sie selbst den Wunsch nach einer Rettung hat, beim Tier scheitert sie, wie auch bei sich selbst. Die Flucht erscheint ihr als der einzige Ausweg und dorthin nimmt sie ihre ganzen Unzulänglichkeiten mit. Eigentlich hat sie ein vollkommen furchtbares Leben und dies nur wegen der Lust und der pathogenen Auswüchse eines Mannes. Man wünscht ihr eigentlich eine inspirierende Begegnung mit einer Psychologin. Denn selbst ist sie zu keiner Änderung fähig, wie Sara Mesa hier sehr anschaulich zeigt.. Das Geschehen in der Kindheit hat ihr ganzes Leben zerstört und wenn man das Geschehen von der Warte aus betrachtet gewinnt das Buch plötzlich eine ganz andere Bedeutung zu bekommen und vielleicht ergibt dann die Auszeichnung einen Sinn. Denn die Spannung und die Art, wie die Geschichte erzählt wird, hat ja etwas. Das zeigt ja das Können der Autorin. Eigentlich zeichnet die Autorin die Ausweglosigkeit und das Leben von Nat absolut intensiv. Das Problem ist, dass solche Figuren auch letztendlich die Lesenden triggern können. was uns hier wohl passiert ist, mir auf jeden Fall. Irgendetwas machen diese Rehlein mit mir, Psychologen würden jetzt gar interessante Dinge zu mir sagen. Aber will man immer alles hören? Nein, definitiv nicht. Aber irgendetwas sitzt ja dennoch ganz hinten versteckt. Nun gut. Vielleicht wäre dies der Sinn des Buches. Wo mir jetzt wieder der Titel des Buches einfällt. Eine Liebe. Hhhmm. Vielleicht eher im Sinne eines Abenteuers, einer Affäre, ein Versuch eines Anschlusses, der Schrei nach Liebe.