Die revolutionäre Umformung des deutschen Volkes auch im Geistigen schreitet fort. Ich muss die Unabweisbarkeit dieser Entwicklung einsehen, aber ich kann nicht mitmachen. Fühle die Unmöglichkeit zu einem heroischen Leben. Ich bin also zur absoluten Resignation verurteilt, somit überflüssig. Selbstmord erwogen.
Ludwig hat sie ja weiterhin unterstützt.Es wundert mich, dass sie während der Wirtschaftskrise finanziell über die Runden gekommen ist.
Von diesem Buch habe ich schon anderweitig gehört. Es war noch lange nach der Nazi- Zeit ein anerkannter Erziehungsratgeber. Die Folgen dieser Erziehung sind noch heute zu spüren.Gesellschaftliche Trends finden Eingang ins Buch. Z.B. der Erziehungsratgeber, nach dem Schreien die Lungen kräftigt.
Sprachlich bin ich recht angetan. Aber ansonsten fesselt mich die Lektüre nur mäßig. Wie ergeht es euch?
Das frage ich mich auch. Will er „nur“ die Familiengeschichte erzählen? Die dunklen Seiten, die Zusammenarbeit mit den Nazis, in die Lud unweigerlich verfällt, als er beginnt mit Giftgas zu forschen. Nach wie vor fehlt mir eine klare Erzähllinie, der Roman plätschert dahin…Hm. Worum geht es dem Autor?
Tabun wurde nicht in den Gaskammern eingesetzt, sondern Cyanwasserstoff, Zyklon B genannt. Allerdings hat er eindeutig mit Nervengiften experimentiert - im Auftrag der Wehrmacht.Was bleibt ist, dass Ludwig unwillentlich das Vernichtungsgas für die Gaskammern mitentwickelt.
Ich habe hier den Roman von Sabine Friedrich gelesen, den ich auch empfehlen kann.darin wird die Geschichte der Frau Fritz Habers erzählt.
Große Anteile hat Ludwigs Forschung, die mich ehrlich gesagt nicht so sehr fesselt.
Lendle schreibt sehr lakonisch, erzählt zwar immer wieder interessante Episoden, auch über andere Figuren, aber er macht das ohne jeglichen Spannungsaufbau.
Das befremdet uns, weil wir das von Frauen zu dieser Zeit nicht kannten.
Mich wundert ehrlich gesagt, dass sich Alma und Ludwig in diesen Zeiten so sehr mit ihren eigenen philosophischen Befindlichkeiten aufhalten können. Sie scheinen mir doch sehr bewusst literarisch erhöht zu sein.
Das stimmt. Aber Lud scheint nicht viel zu verdienen, Alma sowieso nicht. Jetzt kommt die Wirtschaftskrise, Inflation, in den Städten Elend und Hunger... und die beiden Kreisen nur um sich selbst.Auch dass Luds Mutter Alma Geld schickt, zeugt doch davon, dass sie keine wirtschaftlichen Probleme hatten.
Sprachlich bin ich recht angetan. Aber ansonsten fesselt mich die Lektüre nur mäßig. Wie ergeht es euch? Aus euren Beiträgen kann ich wenig herauslesen.
Nach wie vor fehlt mir eine klare Erzähllinie, der Roman plätschert dahin…
Lendle schreibt sehr lakonisch, erzählt zwar immer wieder interessante Episoden, auch über andere Figuren, aber er macht das ohne jeglichen Spannungsaufbau. Es fehlen auch die großen Emotionen.
Ich werde mit dem Buch nicht warm. Mir geht es wie dir, Ems: die Gedanken schweifen ab. Andererseits ist das nicht zu schlimm, weil sich die Handlung in Episödchen abspielt, die wenig Zusammenhang haben.