Wer Mrs Dalloway nicht liest, verpasst wasIch sage Euch, wer das nicht liest, der verpasst Einiges...
So unterschiedlich ticken wir (manchmal wenigstens).
Wer Mrs Dalloway nicht liest, verpasst wasIch sage Euch, wer das nicht liest, der verpasst Einiges...
Ich bin ja Soziologin - da gehört Beides zum Alltagsgeschäft. Nur ist mir bei Woolf diese Gabe nicht aufgefallen.Hm. Nee. Ich finde es spannend, wie Woolf ihre Figuren immer wieder aufgreift - teilweise aus anderer Perspektive. Sie ist eine famose Beobachterin. Man muss nicht jedes Detail abspeichern. Es geht um die Atmosphäre, um das Kolorit. Ich lese auch Sozialkritik daraus.
Das Lesen geht gähnend langsam. Ich muss noch 30 Seiten lesen, aber ich bewundere diese Schreibkunst!
Immerhin habe ich meine "Hausaufgabe" erledigt.Wer Mrs Dalloway nicht liest, verpasst was
So unterschiedlich ticken wir (manchmal wenigstens).
Überrascht hat mich das nicht. Sie zeigt hier nur die besondere Brillanz ihres Könnens. Sämtliche Szenen mit Septimus haben mich sehr berührt. Von Beginn an war mir klar, dass er vom Großen Krieg traumatisiert wurde. Dort hat er nicht nur seinen Freund verloren, sondern unglaublich viel Elend gesehen. Wir erfahren so vieles über Septimus: Er war ein Schöngeist, hatte in seinem Beruf gute Chancen, es weit zu bringen, er liebt Shakespeare. Er meldet sich freiwillig - und wird seelisch zerstört. Durch die Ehe mit der lebenslustigen aber ungeliebten Frau erhofft er sich Heilung. Leider vergeblich, das Schicksal nimmt seinen Lauf. Aber auch seine Rezia wird ausgeleuchtet. Sie liebt ihren Mann aufrichtig, leidet aber auch entsetzlich unter seinen Gefühlsschwankungen, seiner Unberechenbarkeit. Obwohl nicht reich, suchen sie verschiedene Ärzte auf, unter anderem den berühmten, aber nicht unumstrittenen (wie wir auf der Party erfahren) Bradshaw. Tragischer Wendepunkt für den armen Septimus!So hat es mich überrascht und auch ein Stückweit bewegt, wie es Virginia gelingt, sich der Figur Septimus zu nähern, ihm tatsächlich auch noch wenige Glücksmomente zu gönnen
Na, das ist doch mal ein Statement! Schön, dass du wieder da bist. Wir haben dich und deine Beiträge schmerzlich vermisstIch muss sagen, das ist eines der inspirierendsten und kunstvollsten Bücher, die ich je gelesen habe
Wenn ich deine Ausführungen so lese, kann ich dir nur zustimmen. Du hast tatsächlich recht! Allerdings sind mir diese Eindrücke beim lesen nicht gekommen. Ich stand glaube ich von Anfang an auf Kriegsfuß mit ihm, und das hat meinem Willen und wohl auch der Konzentration geschadet.Besonders im letzten Teil wird deutlich, dass Clarissa ein richtiger "Snob" ist. Mehrere Perspektiven bestätigen das. Trotzdem ist Peter nie über sie hinweg gekommen: Wie ein Samenkorn hat sie sein Leben permanent beeinflusst.
Wie sehr hat sich Sally gewandelt! Sie kam ohne Einladung, bildet sich mächtig was auf ihre 5 Söhne ein. Die gemeinsame Vergangenheit verbindet die Drei, sie taucht immer wieder in ihren Gedanken auf.
Die arme Elli Henderson, die verspätet eingeladen wurde und das Schauen so genießt, um es dann weiter erzählen zu können... - ist das nicht herzerwärmend?
Auch seine Gedanken zu Diana empfand ich als sehr verstörend, wobei man natürlich die Zeit bedenken muss, in der der Roman angesiedelt istusf.!
Peter nervte mich nur noch!!!! Nicht nur sein Gespiele mit dem Taschenmesser, sondern auch sein 'Mies-Reden' (indem er andere herunterzieht, fühlt er sich denen überlegen). Beispiel: 'Ach Du lieber Himmel, wie hatte sie sich verändert (Sally)! Die Milde der Mutterschaft, samt deren Geltungsbedürfnis.'
Ging mir ähnlich. Ich wollte das Buch unbedingt mögen, aber der Einstieg war ernüchternd und die Geschichte selbst hat mich dann auch nicht abgeholt.Ich stand glaube ich von Anfang an auf Kriegsfuß mit ihm, und das hat meinem Willen und wohl auch der Konzentration geschadet.
Du Arme! Entschuldige, dass ich einen Lachsmiley gesetzt habe, aber du hast deine Gefühle so nachvollziehbar beschrieben....Alles in allem war die Party dann insgesamt am spannendsten, dennoch hat mir der Weg bis dahin leider sehr zugesetzt.
Das hast du wunderbar auf den Punkt gebrachtDu Arme! Entschuldige, dass ich einen Lachsmiley gesetzt habe, aber du hast deine Gefühle so nachvollziehbar beschrieben....
Die Dalloway ist kein Buch für jedermann, vor allem aber nicht in jeder Lebenssituation. Man braucht unendliche Muße dafür und die Liebe zu verschachtelten Sätzen und "schöner " (rein subjektiv) Sprache.
Du bist durch. Auf zu neuen Ufern!
Ich verpüre eine große Hochachtung und Wertschätzung für VM.
Ich kann dir nur zustimmen! Das Buch ist nicht einfach, aber ein meisterliches Werk!In dem Roman steckt soviel Persönliches und so viel Zeitgeschichte und Gesellschaftskritik.
Das glaube ich auch. Sie kann sich unglaublich gut in seine Wahnvorstellungen hineinversetzen. Bei Virginia Woolf waren es keine Kriegserlebnisse, aber es gibt genug andere traumatische Erlebnisse, die zu psychischen Störungen führen können.Aber mittlerweile glaube ich, dass Septimus ihr eigentlich dunkler Zwilling ist. Und gleichzeitig ist er der auf der anderen Seite des Spiegels von Clarissa.
Ich bin noch nicht fertig, aber momentan quäle ich mich durch das Buch. Bin überhaupt nicht in Stimmung, den Gedanken dieser Leute zu folgen. Manches erscheint mir einfach so banal. Wer will schon wissen, was ständig in den Köpfen anderer Menschen vor sich geht.
Peter kommt und denkt, wäre ich doch daheim geblieben, hätte ich doch lieber ein Buch gelesen. Das Gefühl kenne ich.
Und dann geht es weiter mit meisterhafter Lektüre, nämlich Papyrus.
Ich sage Euch, wer das nicht liest, der verpasst Einiges...
Es war leider extremst langweilig. Nichts konnte mich irgendwie erreichen. Das geht mir sehr selten so.
Ich habe mich durch den letzten Abschnitt auch gequält. Verstandesmäßig ist mir klar, warum der Roman revolutionär war, aber muss man deshalb so banale Figuren wählen (außer Septimus)? Alle, die bei "Serge" die Dialoge banal fanden - sind die Gedankenströme und Handlungen hier nicht noch viel belangloser? Schlimm genug, dass es Figuren wie Clarissa Dalloway gibt, muss man einen 350-Seiten-Roman über sie lesen?Ich bin noch nicht fertig, aber momentan quäle ich mich durch das Buch. Bin überhaupt nicht in Stimmung, den Gedanken dieser Leute zu folgen. Manches erscheint mir einfach so banal. Wer will schon wissen, was ständig in den Köpfen anderer Menschen vor sich geht.
Clarissa, gut situiert und geliebt von ihrem Mann, trauert dieser alten Liebe hinterher. Ich glaube nicht, dass sie in dieser Ehe glücklicher gewesen wäre.
Und Septimus ist zu sehr in seinen Wahn abgeglitten.
Na gut, ich lese weiter. Vielleicht erreicht mich das Ende mehr.
Sie hat keinerlei Mitleid mit dem jungen Mann, das ist abstoßend. Er hat im Krieg seinen Kopf für sie hingehalten, damit sie ihr belangloses Leben weiterführen konnte. Clarissa empfinde ich im letzten Abschnitt nicht mehr nur als dumm, sondern als eiskalt und abstoßend. Sie fürchtet sich vor Krankheit und Armut und kann den Anblick daher nicht ertragen.Clarissa ist beschäftigt, ganz Gastgeberin. Nur das Gespräch mit Frau Bradshaw lässt sie innehalten. Der Selbstmord des jungen Mannes - Septimus- führt zu Irritationen. Sie zieht sich kurz zurück. Der Tod auf ihrer Party. Sie würde weiterleben. Doch der Tod bleibt als letzter Ausweg; das hat etwas Tröstliches.
Ja, aber das war wesentlich amüsanter (damals).Herrlich: ich fühlte mich bei der Beschreibung der Party dermaßen an die Serie der 70er Jahre 'Das Haus am Eaton Place' erinnert, mit z.B. Mrs. Bridges (die Köchin) durch Mrs. Walker verkörpert. Hach ja, da kamen Erinnerungen hoch *schwelg*.
Selbstmörderinnen und Selbstmörder haben kurz vor der Tat oft eine gute Phase und wiegen ihr Umfeld damit in trügerischer Sicherheit. In einem Vortrag habe ich vor einiger Zeit gehört, dass die endgültige Entscheidung für den Suizid sie entspannt. Deshalb sind die Angehörigen dann umso überraschter. Ich spreche damit leider auch aus eigener schmerzlicher Erfahrung.So hat es mich überrascht und auch ein Stückweit bewegt, wie es Virginia gelingt, sich der Figur Septimus zu nähern, ihm tatsächlich auch noch wenige Glücksmomente zu gönnen. Ich halte das auch für durchaus realistisch.
Genau dieser Aspekt lohnt die Lektüre trotz allem. Wie man von einer Figur zur anderen gleitet, ist meisterhaft gemacht. Die Personen erinnern mich an Billardkugeln auf dem Tisch, die umeinander herumtanzen, dann mal kurz zusammenstoßen und sich wieder voneinander entfernen. Genau dieser Aspekt erfordert höchste gedankliche Präsenz, was mir leider nicht immer gelang, weil mich die "Handlung" an sich und die Figuren nicht fesseln konnten.Hm. Nee. Ich finde es spannend, wie Woolf ihre Figuren immer wieder aufgreift - teilweise aus anderer Perspektive. Sie ist eine famose Beobachterin. Man muss nicht jedes Detail abspeichern. Es geht um die Atmosphäre, um das Kolorit. Ich lese auch Sozialkritik daraus.
Das Lesen geht gähnend langsam. Ich muss noch 30 Seiten lesen, aber ich bewundere diese Schreibkunst!
Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe, auch wenn es nie ein Herzensbuch werden könnte.Wer Mrs Dalloway nicht liest, verpasst was
Sehr passender Vergleich. Ich würde vielleicht eher an etwas Lautloses denken. Weil die Kugel braucht ja immer den Aufprall und teilweise begegnen sie sich ja nur in Gedanken. Aber das Muster stimmt und ist besonders.Die Personen erinnern mich an Billardkugeln auf dem Tisch, die umeinander herumtanzen, dann mal kurz zusammenstoßen und sich wieder voneinander entfernen.
Nö. So spitzfindig bin ich nichtIst euch eigentlich auch aufgefallen, dass es bei den Altersangaben zu den Figuren bunt durcheinanderging