3. Leseabschnitt: Seite 210 bis Ende

Literaturhexle

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3. Leseabschnitt: Seite 210 bis Ende

Der Abschnitt beginnt mit: " Der Klang von Big Ben drang in Clarissas Salon,..."
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Nein, ich habe noch keine Zusammenfassung, habe den LA gerade erst angeknabbert. Aber schon auf Seite 212 habe ich ein Verständnisproblem. Mrs. Dalloway unterhält sich mit ihrem Mann.
Zitat, Mrs. Dalloway spricht:
"Und ich dachte auf einmal: >Ich hätte dich heiraten können<, sagte sie im Gedanken an Peter, der mit seiner kleinen Fliege dort saß, mit seinem Messer, das er aufklappte und zuklappte. Ganz der Alte du weißt schon."
Ich verstehe diesen Satz nicht. Wer ist "sie"? Der ganze Absatz wird doch von Mrs. Dalloway gesprochen. Oder habe ich einen Denkfehler?
 

otegami

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Die Stelle habe ich gerade gelesen und interpretiere sie so:
Unmittelbar davor erzählt doch Richard von Hugh und dem Kauf der Halskette und gleich darauf kommt der Gedanke von Clarissa, dass sie Peter hätte heiraten können. Ja, sie = Mrs. Dalloway! (So nach dem Motto: jeder will bloß seine Gedanken, sein Erlebtes losbringen! :rolleyes: )
(Bei der Erzählung von Richard über den Kauf konnte ich nur die Augen verdrehen - warum mokiert er sich über Hugh? Weil er dicker denn je ist? Warum ist Hugh ein 'unerträglicher Idiot'?! ) So ein Snob!!!!! (Also Richard! ;) )
 
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otegami

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Anlässlich einer Beschreibung von Clarissa (auf S 218 oben): 'Jedenfalls war das ihre Gabe (Das Angebot zu verbinden). Sie besaß nichts anderes von der geringsten Bedeutung; sie konnte nicht denken, schreiben oder.............. redete massenweise Unsinn; und bis zum heutigen Tag konnte man sie fragen, was der Äquator war, und sie hätte es nicht gewusst.'
ist mir der Vergleich Clarissa / Richard auf S. 137 eingefallen:
'Doppelt so intelligent wie er (also Richard) musste sie alles mit seinen Augen sehen......

Hmmmmm, wenn sie schon nicht denken konnte und dann war sie doppelt so intelligent wie Richard? :oops: (Mein Gedanke: Wo war dann Richard intelligenzmäßig angesiedelt? Im Pflanzenbereich? :D )
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich bin noch nicht fertig, aber momentan quäle ich mich durch das Buch. Bin überhaupt nicht in Stimmung, den Gedanken dieser Leute zu folgen. Manches erscheint mir einfach so banal. Wer will schon wissen, was ständig in den Köpfen anderer Menschen vor sich geht.
Clarissa, gut situiert und geliebt von ihrem Mann, trauert dieser alten Liebe hinterher. Ich glaube nicht, dass sie in dieser Ehe glücklicher gewesen wäre.
Und Septimus ist zu sehr in seinen Wahn abgeglitten.
Na gut, ich lese weiter. Vielleicht erreicht mich das Ende mehr.
 

RuLeka

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Nun gut. Ich habe es geschafft!
Die Beschreibung der Party hat mir wieder gut gefallen.
Peter kommt und denkt, wäre ich doch daheim geblieben, hätte ich doch lieber ein Buch gelesen. Das Gefühl kenne ich.
Oh, sogar der Premierminister ist da. Das ist doch mal was, womit man morgen angeben kann. Doch er sieht so gewöhnlich aus, wie ein x- beliebiger Verkäufer. Aber: „ Er gab sich Mühe, jemand zu sein.“
Und wer ist denn diese Dame. Ach Gott, das ist ja Sally. Die unkonventionelle Sally, die nackt über den Flur lief. Verheiratet mit einem reichen Fabrikanten und Mutter von fünf Söhnen.
Man sollte die Begegnung mit Jugendlieben meiden…
Wer nun erwartet hat, dass es zwischen Clarissa und Peter zu einem klärenden Gespräch kommt, wird enttäuscht. Peter unterhält sich mit Sally, lästert ein bisschen und erinnert sich an alte Zeiten.
Clarissa ist beschäftigt, ganz Gastgeberin. Nur das Gespräch mit Frau Bradshaw lässt sie innehalten. Der Selbstmord des jungen Mannes - Septimus- führt zu Irritationen. Sie zieht sich kurz zurück. Der Tod auf ihrer Party. Sie würde weiterleben. Doch der Tod bleibt als letzter Ausweg; das hat etwas Tröstliches.
Das Ende hat mich wieder etwas versöhnt mit dem Buch. Und immerhin, ich habe endlich mal Virginia Woolf gelesen.
Jetzt noch das Nachwort. Bin gespannt, was Vea Kaiser zu sagen hat. Im „ Literarischen Quartett“ nervt sie mich nur.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Das Nachwort hat sich gelohnt. Vea Kaiser beschreibt kurz die Bedeutung der Autorin Virginia Woolf und erklärt, was das Anliegen und das Neue an diesem Roman war.
Ich bedaure , dass ich nicht immer Zugang zum Buch gefunden habe. Manche Passagen habe ich gern gelesen, aber ein Großteil hat mich gelangweilt.
Für die Rezension muss sich das alles erst noch setzen und ich brauche noch mehr Austausch mit euch.
 

Literaturhexle

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Die stehen noch ungelesen im Regal.
Ich habe nur Blasmusikpop gelesen. Nicht meins. Im Quartett empfinde ich sie als dominant und ihre Bücher teils als unpassend. Hatte sie nicht dieses Kinderbuch mitgebracht? Auf das Nachwort bin ich gespannt;)
Ab morgen bin ich wieder zu Hause. Dann schließe ich schnell auf und stehe als Diskutant zur Verfügung. Für die Fahrtlektüre eignet sich Frau Dalloway nicht, da muss was Leichteres her.
 

otegami

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Herrlich: ich fühlte mich bei der Beschreibung der Party dermaßen an die Serie der 70er Jahre 'Das Haus am Eaton Place' erinnert, mit z.B. Mrs. Bridges (die Köchin) durch Mrs. Walker verkörpert. Hach ja, da kamen Erinnerungen hoch *schwelg*.
Schallend gelacht habe ich auf S. 315 unten bei der Beschreibung der jungen Leute: 'Denn die jungen Leute verstanden nicht, sich zu unterhalten. Und woher sollten sie es auch haben? Geschrei, Umarmungen, Gezappel.........' Und das 1925!!!!! *Lachtränen aus den Augenwinkeln wisch* die Autorin sollte sich mal knapp 100 Jahre später anschauen, wie es heute mit Unterhaltungen ausschaut im Zeitalter von Smartphone, Whatsapp usw., usf.! :D

Peter nervte mich nur noch!!!! Nicht nur sein Gespiele mit dem Taschenmesser, sondern auch sein 'Mies-Reden' (indem er andere herunterzieht, fühlt er sich denen überlegen). Beispiel: 'Ach Du lieber Himmel, wie hatte sie sich verändert (Sally)! Die Milde der Mutterschaft, samt deren Geltungsbedürfnis.' :(:p:mad: (ER hat überhaupt keine Kinder, auch bei Frauen kein dauerhaftes Glück!)
 

otegami

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Sodele, jetzt werde ich noch das Nachwort lesen - von Vea Kaiser, von der ich wohl weiß, dass sie Bücher geschrieben hat, aber ich keines davon gelesen habe. Mal schauen, was sie zu 'bieten' hat als Nachwort! ;)
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Bis auf Vea habe ich es jetzt auch geschafft und mache drei Kreuze.

Ich kann aber immerhin sagen, dass mich im Gegensatz zu den ersten beiden Abschnitten nicht alles kalt gelassen hat.

So hat es mich überrascht und auch ein Stückweit bewegt, wie es Virginia gelingt, sich der Figur Septimus zu nähern, ihm tatsächlich auch noch wenige Glücksmomente zu gönnen. Ich halte das auch für durchaus realistisch. Eine Gänsehaut hat mir die Verbindung zwischen Autorin und Septimus beschert, wenn man im Hinterkopf hat, dass auch Virginia Woolf Suizid begangen hat.

Bei der Art des Suizids musste ich schlucken, weil mich der Fall auf den Eisenzaun an eine sehr schreckliche und traurige Begebenheit aus meiner Kindheit erinnert hat, wobei es sich da allerdings um einen Unfall handelte. Es war ehrlich gesagt das erste Mal seit 1989, dass ich mit dieser Todesart konfrontiert wurde und hatte gehofft, nie wieder damit konfrontiert zu werden. Anyway. So hat es zumindest für Emotionen gesorgt.

Über Frau D. konnte ich mich dann allerdings auch noch einmal richtig aufregen, weil sie Septimus' Tod auf ihrer tollen Party als eine einzige Belästigung empfindet.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Leider, habe ich das Gefühl, ist das ganze Buch eine einzige Abschweifung...
Hm. Nee. Ich finde es spannend, wie Woolf ihre Figuren immer wieder aufgreift - teilweise aus anderer Perspektive. Sie ist eine famose Beobachterin. Man muss nicht jedes Detail abspeichern. Es geht um die Atmosphäre, um das Kolorit. Ich lese auch Sozialkritik daraus.
Das Lesen geht gähnend langsam. Ich muss noch 30 Seiten lesen, aber ich bewundere diese Schreibkunst!
 

Lesehorizont

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29. März 2022
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Mainz
Eeeeeeeeendlich geschafft!
Es war leider extremst langweilig. Nichts konnte mich irgendwie erreichen. Das geht mir sehr selten so.
Gerade mit dem Fokus auf Bewusstseinsströme hätte ich mir weit mehr erhofft. Grundsätzlich liebe ich es, wemm die Gedanken fliegen und das Philosphieren einen großen Stellenwert einnimmt.
Hier aber erscheint mir alles irgendwie so furchtbar belanglos.
Entweder ist das wirklich nicht mein Buch, oder ich müsste es zu einem späteren, (deutlich) späteren Zeitpunkt noch einmal probieren.
Ob ich mich dazu motivieren kann, sei dahingestellt.
Das wird dann jetzt auch für die Rezi eine riesige Herausforderung.
Mal sehen, ob mir das Nachwort irgendwie noch hilft. Das habe ich noch vor mir.

Und dann geht es weiter mit meisterhafter Lektüre, nämlich Papyrus.
Ich sage Euch, wer das nicht liest, der verpasst Einiges... :D