'...dass dieses Geschöpf eigentlich Glück hat: Je kürzer man in der Sowjetunion leben muss, desto besser..' (217) : 'Ich mache nur aus grauer Masse graue Masse.' (218)
'Im Keller des Kreamtoriums gehörten Humor und Sarkasmus zu den wenigen Dingen, die mich davor bewahrten, wahnsinnig zu werden.' 221
Später ist nämlich nie mehr die Rede von ihnen.
Was gibt es ihm, Asche über Moskau zu streuen?
Es erinnert an den Bürokratismus der Nazis, ebenso wie die Sache mit dem Gas-Auto.
Ob mit dem Titel 'Kremulator' die Mühle im Krematorium gemeint ist, in der Knochenreste zermahlen werden, bevor die Asche in die Urne kommt und nicht Nesterenko selber?
Langweilig die Aufzählung der Theaterstücke.
Es ist zwar letztlich nicht wichtig, aber man fragt sich doch, ob Nesterenko überlebt hat oder nicht.
Das sehe ich anders. Vera hat sich selbst entschieden, ihn zu verlassen, weil sie eine berühmte Schauspielerin werden wollte und das geht meist nur in der Sprache, die man spricht und im eigenen KulturkreisDas System hat sie auseinandergerissen.
Tja, das könnte alles so sein. Filipenko lässt es offen, was auch OK ist. Fragt sich nur, wie N.s Leben nach dem Tod weitergeht. Es erinnert sich keiner mehr an ihn und Vera gibt's auch nicht mehr.Nesterenkos Leben geht nach seinem Tod weiter, eine hoffnungsfrohe Botschaft des Autors.
Hat der gute Blochin absichtlich nicht genau gezielt? Oder ist ihm angesichts des Vertrautem die Hand unsicher geworden?
Und seine Frau? Wo ist die abgeblieben?Doch, ganz am Anfang wurde ein Felix erwähnt.
Ja, das leuchtet mir ein. Gute Erklärung. Ich weiß allerdings nicht, ob es die Staatsduma war? Ich sehe den unter Verfolgungswahn leidenden Stalin als Hauptverantwortlichen.Was gibt es manchen Menschen, ihre Asche auf hoher See verstreuen lassen zu wollen? Die Gewissheit, dort zu sein. Netserenko verstreut das Verbrechen der Staatsduma auf ihren Köpfen... das hat was!
Ich hab' noch mal gesucht; es geht wohl beides.Ich habe das Wort Kremulator auch eher als Berufsbezeichnung gesehen.
Na ja, auf die Künste kann man verzichten, gelenkte Kunst. Die Nazis haben das extensiv betrieben und der da im Kreml macht es auch. Sie nutzen eben alles, was gehtAber auch ein Indiz für die Beschäftigung des Terrorstaates mit den Künsten.
Das ist wohl das Problem, für mich auch. Diese etwas zusammenhanglose Aneinanderreihung ist nicht für jeden etwas.Dieser letzte Teil war für mich ähnlich verwirrend wie der vorhergehende. Das Blöde ist, dass sich die ganzen Episoden und Informationen in meinem Hirn nicht verfangen wollen, was das Lesen sehr mühsam macht.
Dieses Fazit finde ich auch sehr nachdenkenswert. Zwar werde ich deshalb meine Meinung nicht ändern (hätte sein können, aber hier nicht), aber: ich werde zumindest mal über einige Aspekte nachdenken und mein vorläufiges Urteil abmildern.ich bin wieder sehr angetan von Emsis Interpretationskünsten. Sie wirken so leicht, so locker-flockig. Gut, dass wir dich haben
Ich lasse es auch sacken, denn auch wenn mir das Buch nicht gefallen hat, immerhin hat Filipenko ein wichtiges Thema verarbeitet und man muss hoffen, dass er damit Leser erreicht, um der Sache willen.Noch keine Ahnung, wie ich das werte. Von der Lesefreude her hchstens 2 Sterne, von der Aktualität her gesehen 5. Ich lasse es mal sacken.
Auf S. 216: "Am 23. Juni wurde ich vor seinen Augen verhaftet, mein Sohn entschied sich jedoch trotzdem dafür, der Sowjetunion ergeben zu dienen. Manchmal denke ich, das hat er nur gemacht, um die eigenen Kinder nicht zu gefährden.Heiratet Nesterenko wirklich und bekommt einen Sohn Felix, um eine normale Familie darzustellen, wie ihm nahegelegt wird oder hat er sich das alles nur eingebildet? Später ist nämlich nie mehr die Rede von ihnen. Seltsam!
Wunderschön die Szene, wo sie auf der Bühne steht und ihre Augen voller Liebe sind, das Herz spricht, aber der Verstand verleugnet ihn später!Nach und nach wird klar, dass Vera Nesterenko im Theater verleugnet hat, weil Stalin ihr Protege war.
Doch, ich bin sogar überzeugt, dass er überlebt hat. Er hat ja schon früher berichtet, dass er seinen Tod sich in alle Einzelheiten ausgemalt hat. Und auf S. 250: ".....hielt mich für tot und nickte...... (Vielleicht liegt es auch nur an meinem heillosen Optimismus, weil ich halt alles positiv sehe! )Ich denke, er hat nicht überlebt. Die letzten Worte aus dem Jenseits rechne ich der Fabulierkunst des Autors an.
Das kann er sich aber auch eingebildet haben.Wunderschön die Szene, wo sie auf der Bühne steht und ihre Augen voller Liebe sind, das Herz spricht, aber der Verstand verleugnet ihn später!
Ich finde, Filipenko hat es so geschrieben, dass man beides glauben kann, wobei Überleben ziemlich unwahrscheinlich ist, realistisch gesehen.Doch, ich bin sogar überzeugt, dass er überlebt hat. Er hat ja schon früher berichtet, dass er seinen Tod sich in alle Einzelheiten ausgemalt hat
Tja, da gehen unsere Ansichten auseinander! (Aber wir werden beide damit leben können! )Das kann er sich aber auch eingebildet haben.
Ich finde, Filipenko hat es so geschrieben, dass man beides glauben kann, wobei Überleben ziemlich unwahrscheinlich ist, realistisch gesehen.
Auf S. 46 erprobt sich Nesterenko in seinem "Wenn es weiter nichts ist", auch als Perepeliza droht, der Sohn könne im Krieg fallen oder seine Frau festgenommen werden. Da das keine Liebesheirat war, erklärt sich auch die distanzierte Haltung Nesterenkos. Und auf S. 47 betont er noch, dass Perepeliza ihn mit seiner Frau nur erschrecken will...Heiratet Nesterenko wirklich und bekommt einen Sohn Felix, um eine normale Familie darzustellen, wie ihm nahegelegt wird oder hat er sich das alles nur eingebildet? Später ist nämlich nie mehr die Rede von ihnen. Seltsam!
Das ist die Asche Veras, so habe ich das verstanden. Nesterenko hat sie ja schon vor der Kremierung anders behandelt als die anderen "Aufträge" - gewaschen, in einen kostbaren Sarg gelegt, ihre Asche separat geborgen, eine Prise davon gegessen. Und den Rest verstreut er nun eben "auf das Haupt" der Stadt. Asche auf ihr Haupt? Schuldig!
Was gibt es ihm, Asche über Moskau zu streuen?
Das sehe ich auch so. Wie soll man einen Kopfschuss überleben, insbesondere im Jahr 1942, bei einer Exekution ohne medizinische Begleitung und in diesem Umfeld? Das geht doch nicht. Und seine Rehabilitierung hat 1992 stattgefunden, da wäre N. 106 Jahre alt gewesen. Das ist völlig an der Realität vorbei.ch denke, er hat nicht überlebt. Die letzten Worte aus dem Jenseits rechne ich der Fabulierkunst des Autors an.
Ich fand ihn sogar noch schlimmer. Der letzte LA hat mir den Rest gegeben.Ansonsten fand ich den 3. LA ähnlich verworren wie zuvor den 2. LA.
Eides ist denkbar, leider kann man auch hier nur spekulierenHat der gute Blochin absichtlich nicht genau gezielt? Oder ist ihm angesichts des Vertrautem die Hand unsicher geworden?
Bei Vera war ich mir nie ganz sicher, ob sie in wirklich geliebt hat. Ihre Karriere stand über allem, und das wurde ihr am Ende indirekt zum Verhängnis, schon makaber das GanzeWunderschön die Szene, wo sie auf der Bühne steht und ihre Augen voller Liebe sind, das Herz spricht, aber der Verstand verleugnet ihn später!
So entsetzt wie er war, kann ich mir das fast nicht vorstellen. Hätte er ansonsten nicht damit rechnen müssen, dass sie ihm irgendwann zur Kremation geliefert wird? Auch wieder eine Sache, die unbeantwortet bleiben wirdEin großer Schock für Nesterenko, obwohl er sie denunziert haben wollte. Hat er es wirklich getan?