3. Leseabschnitt: Seite 180 bis 271

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Einige von euch haben ja schon Betas Aggressionen angesprochen, und die lesen sich in der Tat sehr unangenehm und befremdlich. Aber ich denke, das ist kein Charakterzug, der ihr in die Wiege gelegt wurde, sondern das direkte Resultat ihres jungen Lebens voller schrecklicher Schicksalsschläge, in dem Erwachsene sie nicht schützen.

Tatsächlich sind die Passagen aus kindlicher Perspektive für mich die stärksten des Buches, das liest sich sehr authentisch und schlüssig. Die Erwachsenen werden für mich nicht halb so gut dargestellt.

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Zum Thema von Saras Verschwinden: Ich bin auch noch nicht überzeugt, dass sie wirklich tot ist. Aber in einem Krimi/Thriller werde ich IMMER misstrauisch, wenn jemand angeblich tot ist, die Leiche aber nie gefunden wurde... Das Bild, dass sie malte, legt zumindest nahe, dass der mysteriöse Fotograph auch sie als Opfer auserkoren hat.

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Die Polizeiarbeit ist schlampig, und die Frage ist wirklich, ob Hördur sich einfach nicht anlegen will mit Urgesteinen des Ortes oder die Ermittlungen sabotiert.

Was mich ja wundert: Will denn niemand mit Elisabeths aktuellen Freund:innen (wenn sie welche hat) oder Kolleg:innen sprechen? Einer von denen hätte sie ja auch etwas über ihre Pläne erzählen können. Abgesehen davon, dass erwähnt wurde, dass sie Pilotin war, erfahren wir herzlich wenig über ihr erwachsenes Leben.

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Ich tippe nach wie vor darauf, dass Hendrik derjenige war, der Beta missbraucht hat.

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Inzwischen bin ich von meiner Theorie, dass Davið tot ist, abgerückt. Ich bin gespannt, was da noch kommt.
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Das empfinde ich bei Islandkrimis oft als beabsichtigt. Ich lese gerade einen Krimi von Elizabeth George, und da redet jeder wie er mag, Lynley redet gepflegt und Havers schnattert so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Der Kontrast zu unserem Leserundenbuch ist augenfällig. Da wird allgemein viel weniger und in viel kürzeren Sätzen geredet - man könnte zum Vergleich sagen "norddeutsch". Man macht halt nicht so viele Worte und wenn man spricht, klingt es - ja, irgendwie hölzern. Es ist halt ein anderer Menschenschlag.
Ich weiß, was du meinst, aber hier empfinde ich es auf andere Art holprig. Weniger hölzern als irgendwie gestellt und wenig authentisch.

Ich habe schon andere Islandkrimis gelesen, und die habe ich eher so empfunden, wie du es gerade beschrieben hast!
 

nellsche

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1. September 2018
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Was man jetzt über Elisabet erfährt, hat mich überrascht. Sie hatte eine sehr dunkle Seite, hat Tiere eiskalt gequält und getötet und auch das kleine Mädchen gebissen. Hat sie vielleicht auch Sara getötet, weil diese nicht mehr mit ihr befreundet sein dürfte? Und kommt diese dunkle Seite durch den Missbrauch?

Elma hat sich ein wenig in Saevar verguckt. Er hat seine Beziehung noch nicht beendet, aber das wird wohl nicht mehr lange dauern.

Elma würde ich wünschen, dass sie wieder Anschluss bei ihren alten Freundinnen findet.

Ich bin sehr gespannt auf den letzten Abschnitt und die Auflösung....
 
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nellsche

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Einige von euch haben ja schon Betas Aggressionen angesprochen, und die lesen sich in der Tat sehr unangenehm und befremdlich. Aber ich denke, das ist kein Charakterzug, der ihr in die Wiege gelegt wurde, sondern das direkte Resultat ihres jungen Lebens voller schrecklicher Schicksalsschläge, in dem Erwachsene sie nicht schützen.
Ich denke auch, dass die schlimmen erlebnisse und Misshandlungen sie geprägt haben....
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Saras Mutter, Magneas Schwiegermutter - die Pullistrickerin -, hat den tödlichen Unfall der kleinen Tochter nie verwunden. Auf S. 261 erfahren wir, dass in Elisabets Auto Wollfäden gefunden wurden.
Als die Wollfäden im Auto erwähnt wurden hatte ich direkt ähnliche Gedanken. Allerdings schleicht sich auch der Gedanke ein, dass es zum jetzigen Zeitpunkt fast schon zu offensichtlich wäre.
So souverän, wie Hörður am Anfang wirkte, so wenig ist er es jetzt. Befangenheit nennt man das wohl...
Stimmt, allerdings müsste er als Polizeibeamter das trennen. Auch wenn es unschön ist Leute zu befragen die er gut kennt, sollte das die Qualität seiner Arbeit nicht überschatten
Insofern wirkt ihre Strickerei auch gar nicht mehr so gemütlich, sondern eher wie eine Besessenheit. Wenn ich das richtig verstanden habe, strickt sie ja immer Kindersachen?
Ja, der Verlust von Sara muss hart gewesen sein. Es wurde nie eine Leiche gefunden, dass muss schrecklich sein.
Das ist in meinen Augen eindeutig der Nachteil des einheimischen Polizeichefs: Er kennt alle, ist mit vielen verbandelt oder befreundet. Der Pluspunkt: Er weiß viel über die Dorfbewohner.
Leider zieht er momentan kaum einen Nutzen draus. Elma wirkt viel engagierter als er, er bremst sie in meinen Augen sogar aus.
Einige von euch haben ja schon Betas Aggressionen angesprochen, und die lesen sich in der Tat sehr unangenehm und befremdlich. Aber ich denke, das ist kein Charakterzug, der ihr in die Wiege gelegt wurde, sondern das direkte Resultat ihres jungen Lebens voller schrecklicher Schicksalsschläge, in dem Erwachsene sie nicht schützen.
Das sehe ich ähnlich, sie kanalisiert ihre schlimmen Erlebnisse. Bei dem Biss hatte sie im Vorfeld ja auch Gedanken die zeigten, dass sie nicht verstehen kann, warum die Mutter des Kleinkindes alles lustig findet was das Kind macht. Elisabeth hat am Ende wohl selten mal was nettes von ihrer Mutter gehört. Dann noch der Missbrauch, man mag gar nicht daran denken, was so etwas in einem Kind auslöst
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Wegen des 18. Geburtstages unseres Jüngsten bin ich so gut wie gar nicht zum lesen gekommen, aber jetzt bin ich wieder mittendrin. Die Handlung nimmt mich gefangen. Der Mord an Elisabeth ist spannend konzipiert, und die ganzen Verbindungen die so nach und nach ans Licht kommen, machen alles sehr interessant.
Wenige wollten damals helfen als Elisabeth klein war. Der Lehrer hätte erkennen können, dass etwas nicht stimmt, doch er wollte nicht weiter nachbohren, laut ihm war es nicht üblich damals. Zum Teil verstehe ich was er meint, dennoch denke ich, dass es trotzdem seine Pflicht gewesen wäre, wenn auch vielleicht in moralischer Hinsicht. Solveig hat viel getan und macht sich Vorwürfe nicht mehr getan zu haben. So unterschiedlich sind die Menschen.

Elma scheint es schwerer zu haben als zu Anfang angenommen. Was war mit ihrem Ex wirklich los? Sie scheint schon immer ein Mensch gewesen zu sein, der sich eher zurückzieht, nie alles an sich reißt, auch bei einer Unterhaltung nicht. Das fiel mir vor allem bei dem Besuch der Schwester auf, als Elma vom Schwager etwas gefragt wird und die Schwester direkt dazwischengrätscht. Elma scheint wirklich ein großes Interesse an der Aufklärung des Falls zu haben, und ich hoffe es gelingt ihr und sie hört auf ihr Bauchgefühl, denn auch ich glaube die Vorfälle von damals und ihr Tod hängen zusammen
 
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Reaktionen: Die Häsin