Weil sie sonst selbstherrlich und egoistisch werden.Warum müssen die guten Männer in der Literatur immer klein und häßlich sein?
Stimmt. Am besten sind die, die sich in der Pubertät hässlich fanden und erst später attraktiv wurden. Sie glauben nicht wirklich an ihre eigene Schönheit, das macht sie umgänglicher;-)Weil sie sonst selbstherrlich und egoistisch werden.
Herrlich! Als Charlotte ihr dann noch weiter mit der Schere "droht" schnippschnappEine pfiffig erzählte Szene ist das Abschneiden der Locken Theas!!!
Jaaaa, ich mag sie auch wahnsinnig gern, überhaupt das ganze Ehepaar! Und ich fühle mich ihnen unheimlich verbunden in dieser Szene: als altes glückliches Ehepaar kann man da drüber blödeln und lachen!Ich mag die Pröbstin. Wie sie sogar nicht pikiert ist, als ihr Mann meint, wäre er jung und ungebunden, würde er auch um Charlottes Hand anhalten. Sondern sie in schallendes Gelächter ausbricht und sgat, dass es ihm da bestimmt gut erginge.
Göttlich!!!!! Damals hatten ja lange Haar noch einmal eine ganz andere größere Bedeutung als heute!Als Charlotte ihr dann noch weiter mit der Schere "droht" schnippschnapp
Der 'Knackpunkt' für die Oberstin war die Aussage (nach dem Abschneiden der Locken durch Charlotte) von Karl-Artur: "Frau Sundler weiß genau, wozu Charlotte fähig ist. Sie war es, die mir die Augen geöffnet hat."So ganz leuchtet mir nicht ein, wann und warum die Oberistin "das Spiel" durchschaut hat. Es muss wohl in dem Gespräch begründet sein, das sie mit ihrem Sohn führte. Trotzdem ging mir diese Selbstbeherrschtheit und dieses nahtlose Zusammenspiel mit Charlotte dann ein wenig zu rasch.
Wie meinst Du das?Schagerström wird auch immer mehr in ein schräges Licht gerückt. Dem klemmt ja wirklich der Heilgenschein am Kopf.
Wie meinst Du das?
Das ist halt das krasse Gegenteil zu der heutigen Einstellung: ICH, ICH, ICH! (Und 'Charlotte Löwensköld' ist ein Klassiker - ist 1920 geschrieben worden!)Na, dieses "Licht unter den Scheffel stellen", dieses "mein Glück ist das Elend und die harte Schule". Bei aller Bescheidenheit bleibt man doch Mensch und erfüllt sich Wünsche.
Es war seine große Liebe!!!!!! (Noch dazu, wo er ja vorher überhaupt keine Liebe erfahren durfte!) Und ja, manche trauern ein ganzes Leben lang! (Da kann keine Regel aufgestellt werden, so nach dem Motto: nach der und der Zeit musst / müsstest Du wieder funktionieren!)Seine Frau und er waren nur 3 Jahre zusammen, Schagerström ist noch relativ jung, da müsste das Leben ja auch irgendwann mal weitergehen.
Meinen Hut zog ich vor Herrn Nyman - der zeigte erstaunlich viel Mut mit seinem Verhalten!!!!!er kann nicht alles verschenken, er hat auch Verantwortung zu übernehmen... tut er dann ja auch.
Ich erinnere mich gerade nicht mehr genau, es ist schon etliche Tage her, dass ich das Buch weggelegt habe - aber ist es nicht so, dass Frau Sundler bei dieser Gelegenheit selbst mit der Oberstin spricht, und zwar immer salbungsvoller und öliger?Der 'Knackpunkt' für die Oberstin war die Aussage (nach dem Abschneiden der Locken durch Charlotte) von Karl-Artur: "Frau Sundler weiß genau, wozu Charlotte fähig ist. Sie war es, die mir die Augen geöffnet hat."
(Die Oberstin reagiert ja drauf mit 'Ich verstehe" und versinkt dann danach in Gedanken.)
Sie bemerkte dadurch, dass Frau Sundler da gewaltig 'geschürt' hatte bei ihrem Sohn!
Thea Sundler sitze mit der Pröpstin und der Oberstin + Sohn zusammen beim Kaffeetrinken auf S. 222. "Die Pröpstin fand, dass sie (Thea) aussah, wie die aufgeblasene Kröte in der Fabel, so wichtig und hochnäsig........."Ich erinnere mich gerade nicht mehr genau, es ist schon etliche Tage her, dass ich das Buch weggelegt habe - aber ist es nicht so, dass Frau Sundler bei dieser Gelegenheit selbst mit der Oberstin spricht, und zwar immer salbungsvoller und öliger?
Da gebe ich Dir sowas von Recht! Karl Arturs Gedanken kreisen ja auch nur um sich selbst! Anderen zuhören und sich mit den Gedanken anderer zu beschäftigen liegt ihm nicht. (Ist auch so schön beschrieben, dass er ja Charlotte gerne zu den alten Leuten mitnahm, weil Charlotte gut mit ihnen konnte.) Und das als Geistlicher? Beruf verfehlt!!!!! )Mit dieser Thea Sundler ist es ja so, dass niemand von den handelnden Personen sie leiden kann. Alle empfinden sie als intrigant und, ja, irgendwie "ölig". Der einzige, der auf sie hereinfällt, ist Karl Artur; vermutlich weil sie ihn bei jedem Gespräch von oben bis unten bauchpinselt. Jeder halbwegs intelligente Mensch durchschaut sie. Das wirft, finde ich, auch ein bezeichnendes Licht auf Karl Artur. Um seine Menschenkenntnis steht es nicht zum besten.
Wir beurteilen die Menschen aus diesen Büchern mit unseren heutigen Maßstäben und werden ihnen dadurch überhaupt nicht gerecht. Ich bin ganz Deiner Meinung, dass Schagerström glaubwürdig ist.Das ist halt das krasse Gegenteil zu der heutigen Einstellung: ICH, ICH, ICH! (Und 'Charlotte Löwensköld' ist ein Klassiker - ist 1920 geschrieben worden!
Wer mag schon die Menschenkenntnis eines Menschen anzweifeln, der einem selbst so bewundert. Es gefällt ihm natürlich, dass ihn hier eine so anschmachtet und er fühlt sich in seiner selbstgerechten Art bestätigt.Jeder halbwegs intelligente Mensch durchschaut sie. Das wirft, finde ich, auch ein bezeichnendes Licht auf Karl Artur. Um seine Menschenkenntnis steht es nicht zum besten.
Was für ein mieser Menschenkenner! Und das nach einer Verlobungszeit von fünf Jahren! Das disqualifiziert ihn meinen Augen als Pfarrer einer Gemeinde, auch wenn er noch so gut predigen kann.K-A hält Charlotte für hinterlistig und verschlagen.
Alle Frauenfiguren sind sympathisch mit Ausnahme von Thea Sundler. Sie sind den Männer intellektuell und in Menschkenntnis haushoch überlegen.Ich mag die Pröbstin. Wie sie sogar nicht pikiert ist, als ihr Mann meint, wäre er jung und ungebunden, würde er auch um Charlottes Hand anhalten. Sondern sie in schallendes Gelächter ausbricht und sgat, dass es ihm da bestimmt gut erginge.
Und sie hat Thea Sundler getroffen. Mit ihrer Menschenkenntnis hat sie sie durchschaut und sich den Rest zusammengereimt. Sie kennt ihren Sohn und kann ihn einschätzen, auch wenn sie ihn noch so sehr vergöttert.So ganz leuchtet mir nicht ein, wann und warum die Oberistin "das Spiel" durchschaut hat. Es muss wohl in dem Gespräch begründet sein, das sie mit ihrem Sohn führte.
Das auch. Aber er hat - sagen wir es, wie es ist - nicht das hellste Licht am Fahrrad.Das wirft, finde ich, auch ein bezeichnendes Licht auf Karl Artur. Um seine Menschenkenntnis steht es nicht zum besten.
Ich habe im weiteren Handlungsverlauf Trivialität erwartet und wurde auf´s Angenehmste enttäuscht - die weiteren Komplikationen sind nicht vorhersehbar, ich langweile mich ganz und gar nicht.
Ich habe einen Mordsspaß mit diesem Klassiker, vor allem mit den klugen Frauenfiguren.
Die Oberstin scheint im Gegensatz zu ihrem Spross eine hervorragende Menschenkenntnis zu besitzen. Man erinnere sich an die Zuckerdose. Offenbar geht sie der Sundler nicht auf den Leim, die sich in der Rolle der Verräterin so gut gefällt, dass sie bestimmt übertreibt und unglaubwürdig wird. Die Oberstin kapiert die Zusammenhänge und begreift, dass Charlotte mit ihrem Verhalten den Ruf KAs schützt. Nun hoffe ich, dass sie ihr Versprechen nicht wahr macht. Diesen KA braucht keine Frau.So ganz leuchtet mir nicht ein, wann und warum die Oberistin "das Spiel" durchschaut hat
Och. Du hast nicht Unrecht. Hier gibt es schon den ein oder anderen konstruierten Verlauf. Und Schwarz/weiß wird auch gemalt. Aber es stört mich so überhaupt nicht! Ich genieße den Stil, die wunderbar gezeichneten Figuren, die Dialoge. Den blöden KA, Schagerström, der die Treppe in seinem Leben auf wundersame Weise hinaufstolperte (seine Liebesgeschichte ist wunderschön, aber total märchenhaft), die Pröbstes und alle anderen. Ich muss mal nicht denken und genieße es!Im Moment geht mir diese Schwarz-Weiß-Malerei ein wenig zu weit, die Verwicklungen und Motive der Protas etwas zu sehr ins Ohnesorgtheatralische.
Genau dasIch lese den Roman weiterhin mit großem Genuss. Er ist leichtfüßig und dennoch nicht seicht, unterhaltsam, aber nicht trivial.