3. Leseabschnitt: Seite 165 bis Ende

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.250
49.168
49
Und ausgerechnet mit demjenigen, der sein Leben zerstört hat, reitet Wolf in den Sonnenuntergang. SCHWACHSINN!!!
So böse kenne ich dich gar nicht, liebe Renie!
Ganz so hart urteile ich nicht, im Kern stimmt aber alles , was du schreibst: Es passt nicht zusammen. Basta.
Ich bin hier wirklich froh, dass ich keine Rezi schreiben muss, das wäre ein hartes Stück Arbeit ;)
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Renie

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.965
1.732
49
60
So, jetzt ist es passiert und ich werde gehässig: Kein Wunder, dass der Autor ein Pseudonym gewählt hat. Wer so einen Mist verzapft, sollte besser unerkannt bleiben.
Ich habe selten ein derart konstruiertes Buch gelesen, das völlig an ansatzweise realistischen Verhaltensweisen der Protagonisten vorbeischießt. Hier war doch alles befremdlich, nicht nachvollziehbar und unlogisch.
Der Autor hat sich mit der soziopathischen Darstellung seiner Protagonisten ein hohes Maß an künstlerischer Freiheit geschaffen, in der er seine Charaktere in einer Weise schalten und walten lässt, die nicht mit gesundem Menschenverstand zu erklären sind. Damit kann ich ja noch leben. Aber er konstruiert Szenarien, in denen ich mich von ihm veräppelt (ich hätte gern das andere Wort gewählt) fühle. Was bei mir das Fass zum Überlaufen brachte, war die Weihnachtsszene. Wie gut, dass Augustin einen Tick hatte. Wie passend, dass dieser Tick über Jahre verschwunden war und plötzlich wieder auftaucht. Ein genialer Coup von Freddy, dass er sich diesen Tick zunutze macht und just in dem Moment, wo er A. eine Knarre zuwirft, dieser ein Tick-Hüpferchen macht und die Knarre losballert.
Und ausgerechnet mit demjenigen, der sein Leben zerstört hat, reitet Wolf in den Sonnenuntergang. SCHWACHSINN!!!

Deshalb war mir klar das es niemals ein realer Roman sein konnte, dazu sind es mir dann auch zu viele unlogische Ereignisse. Es gibt sicher Familien die Pech haben, aber das war mir dann doch an manchen Stellen zu viel des guten, da stimme ich dir zu.
 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.835
7.675
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
So, die kollektive Verwirrung hier hält also bis zum Schluss an - da stehe ich also wiederum nicht alleine da... :)

Sprachlich gefällt mir der Roman durchaus, selbt die Figuren im Ansatz - aber die Fragezeichen stehen auch bei mir im Vordergrund.

Zum Thema Auswandern: für mich ist es überhaupt nicht klar, dass Lina und Wolf nicht mit nach Neuseeland gehen - die Tickets sind auf Ende Januar gebucht. Als Wolf mit Freddy zur Hütte fährt, ist es offensichtlich Silvester, denn im Tal gibt es das Feuerwerk. Ich habe die Szene eher als Abschied der Brüder gesehen, und zwar als einen letztlich versöhnlichen. Noch einmal an einen gemeinsamen Ort der Vergangenheit zurückkehren. Und erst als Wolf sich öffnet und Freddy erzählt, wie er sich als Kind gefühlt hat mit seinem Bruder im Bauch der Mutter, kann auch Freddy zugestehen, dass er gehofft hat, an Wolf einen Halt in seiner Einsamkeit zu haben.

Überhaupt geht es für mich in diesem Roman viel um das Thema Einsamkeit - denn letztlich spürt dies hier jede wichtige Figur. Der Umgang damit ist nur ganz individuell...
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.294
10.424
49
49
Damals? so wie ich die Geschichte lese, muss sich das schon un der Zukunft abspielen. Die Beerdigung der Mutter war 1991, der einzige Zeitanker überhaupt. Wenn WOlf damals 10 oder 11 war, spielt die Familiengeschichte so gegen 2030...(auch etwas, was mich bei dem Buch ein bisschen stört)
Das wäre mir ohne deinen Hinweis gar nicht aufgefallen, wozu hat der Autor das überhaupt eingebaut? Das erschließt sich mir überhaupt nicht.
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.294
10.424
49
49
Eigentlich findet die Geschichte ein banales Ende im Vergleich zu den Vermutungen die mir im zweiten Abschnitt gekommen sind. War Freddy nun der Adressat der Todesanzeige von Karl? Wahrscheinlich hat er tatsächlich gelogen, und darin liegt auch das Zitat auf dem Buch zugrunde? Zu Anfang des Romans sah ich in Wolf denjenigen der Probleme hat, dass Freddy so einen großen Raum eingenommen hat, finde ich schade. Mir hat nämlich der erste Abschnitt am besten gefallen und auch das Ende konnte mich nicht versöhnen. Die Mondscheinkrankheit, die Fotos des Mondes, die gestörte Mutter, in meinen Augen hätte der Fokus drauf liegen sollen.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: milkysilvermoon

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.294
10.424
49
49
Was haltet ihr eigentlich von Augustins Tick? Als Junge empfand ich dies bei ihm schon befremdlich, von solchen Ticks habe ich noch nie etwas gehört. Aber man stelle sich mal einen Erwachsenen vor, der ständig die Füße an die Fersen schlägt. Da habe ich wirklich mit dem Kopf geschüttelt, da hätte der Tick mit den Händen und dem pusten doch schon gereicht.
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.294
10.424
49
49
DAS frage ich mich tatsächlich auch.



Seine Frau, nicht seine Exfrau. Die beiden waren nur zeitweise getrennt, nicht geschieden.



Ja, zeitweise tat er mir auch wieder leid. Diese heimlichen Treffen mit Paula und die Tatsache, dass er sich von ihr angezogen fühlt, fand ich allerdings wieder befremdlich.



So lese ich das auch heraus.



Mich stört auch, dass die Geschichte zeitweise in der Zukunft spielt. Aber außer Paulas Wohnung gibt es darin keinerlei futuristische Komponente. Im Gegenteil: Auch in der Zukunft senden sich die Protagonisten noch "SMS"?!? Das passt für mich nicht zusammen, denn SMS spielen schon jetzt keine Rolle mehr, erst recht dann nicht in mehreren Jahren. :rolleyes:
Da stand ich wohl komplett auf dem Schlauch. Nicht mal bei der fürsorglichen Hightech-Mama ist mir bewusst geworden, dass es sich um die Zukunft handelt.