3. Leseabschnitt: Seite 163 (Chor) bis Seite 235 (Ende Buch 1)

G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Dieser Abschnitt beschreibt den Krieg, die Aggression, das Trauma und was dies alles mit den Menschen macht. Hier gibt es wenig Heroisches, hier gibt es die menschliche Wankelmütigkeit, zumindest erst einmal, danach eine notwendige Reaktion. Hier gibt es das Grauen. Immens und wuchtig! Für mich ist dies glaubwürdiger als manch heroisches Geseiere!

Als Hirut das Gewehr nimmt und Kidane dies bemerkt, verändert sich etwas zwischen Aster und Hirut. Denn Kidane zeigt hier unverhüllt seine Macht und auch sein Denken. Vielleicht verändert dies auch Hiruts Haltung zu Kidane.

Haile Selassie wirkt überfordert, zieht sich in seine Welt der Oper zurück. Hier ist die Frage inwieweit er sich durch sein politisches Handeln mitschuldig gemacht hat? Oder ob er von Mussolinis Machtbestreben genauso überrollt wird wie sein Volk. Dennoch wirkt sein Handeln in den Augen der am Hof Arbeitenden etwas unbegreifbar, sollte diese Nichtreaktion schon als dement abgetan werden? Auch das Vergessen, was in den Kisten abgepackt wurde, vor der Flucht aus Addis Abeba, könnte ebenso dem Stress zugeschrieben werden.

Hirut verändert sich im Krieg, durch ihre selbst empfundene Schuld wird sie stärker und erwachsener. Aber hat denn ein Mensch im Krieg eine andere Wahl als zu wachsen, wenn er überleben will? Es bleibt ja sonst nur das Zerbrechen.

An den anfänglich etwas gewöhnungsbedürftigen Sprachklang habe ich mich inzwischen gewöhnt. Ich muss mich eher zwingen noch andere Dinge zu tun. Denn am liebsten würde ich das Buch ganz schnell zu Ende lesen.

Der äthiopische Kaiser verlässt sein Land, was passiert jetzt weiter mit den äthiopischen Menschen?
 
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ThomasWien

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19. März 2021
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Wien
Ich hadere leider nach wie vor mit dem Schreibstil, der mir immer noch episch zu übertrieben erscheint. Teilweise erinnert mich dieser Roman an prosaartige Texte. Ich hätte mir wirklich mehr geschichtlichen Hintergrund gewünscht und weniger Schnick Schnack im Text. Ich möchte aber betonen, dass der Schreibstil sehr schön ist aber mir einfach zu blumig, zu melodisch.
Mir machen auch ein wenig die Figuren selbst zu schaffen. Ich kann sie noch nicht richtig einschätzen. Von Aster und Hirut fehlt mir etwas mehr psychologischer Hintergrund, sie kommen mir einfach nicht gefühlstechnisch nahe. Möglicherweise ist diese Distanz aber auch so gewollt. Kidane hingegen ist ein Mensch dem ich nicht nahe kommen möchte, er ist mir zutiefst unsympathisch.
Vielleicht geschieht ja in den restlichen Leseabschnitten noch etwas, dass mir die Geschichte näher bringt.
 
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Adel105

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1. August 2021
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Dieser Abschnitt beschreibt den Krieg, die Aggression, das Trauma und was dies alles mit den Menschen macht. Hier gibt es wenig Heroisches, hier gibt es die menschliche Wankelmütigkeit, zumindest erst einmal, danach eine notwendige Reaktion. Hier gibt es das Grauen. Immens und wuchtig! Für mich ist dies glaubwürdiger als manch heroisches Geseiere!
Ich lese eigentlich nicht so gerne Romane über Schlachten / Kriegshandlungen, aber mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorien diesen Kampf aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt hat. Wahnsinn, dass zwei Äthiopier einen Panzer erobern wollen - und es auch noch schaffen! Aber gegen die Flugzeuge mit ihrem Giftgas haben sie leider alle keine Chance!
Als Hirut das Gewehr nimmt und Kidane dies bemerkt, verändert sich etwas zwischen Aster und Hirut. Denn Kidane zeigt hier unverhüllt seine Macht und auch sein Denken. Vielleicht verändert dies auch Hiruts Haltung zu Kidane.
Dieses Gewehr scheint sich durch den ganzen Roman zu ziehen. Es hat nun auch noch Dawit das Leben gekostet. "Es hätte nicht passieren dürfen (...). Das Gewehr war alt, er hätte es nicht benutzen dürfen." (S.181). Kidane macht sich Vorwürfe, dass er das Gewehr nicht vorher überprüft hat. Er gibt an diesem Unglück aber Hirut die Schuld und vergewaltigt sie auch noch. "Diese Frau ist schuld, sagt Kidane. Es ist nur ihr Werk. Alles." (S.188)
 

Yolande

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13. Februar 2020
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Dieser Abschnitt ist von den Kampfhandlungen geprägt. Mir geht es leider so wie @ThomasWien, ich tue mich nach wie vor sehr schwer mit diesem Schreibstil. Ich mag eigentlich lieber fortlaufende Erzählungen, vielleicht mit einigen Rückblenden, aber diese blitzlichtartigen kurzen Blicke auf das Geschehen sind nicht so mein Geschmack.

Haile Selassie wirkt überfordert, zieht sich in seine Welt der Oper zurück. Hier ist die Frage inwieweit er sich durch sein politisches Handeln mitschuldig gemacht hat? Oder ob er von Mussolinis Machtbestreben genauso überrollt wird wie sein Volk. Dennoch wirkt sein Handeln in den Augen der am Hof Arbeitenden etwas unbegreifbar, sollte diese Nichtreaktion schon als dement abgetan werden? Auch das Vergessen, was in den Kisten abgepackt wurde, vor der Flucht aus Addis Abeba, könnte ebenso dem Stress zugeschrieben werden.
Selassie wirkt wie gelähmt und überfordert. Dass er das Land verlässt kann ich sogar noch nachvollziehen. Nichts wäre schmachvoller für das Volk als wenn ihr Anführer in die Hände des Feindes fällt. Aus dem Exil heraus kann er vielleicht immer noch Stärke vermitteln.
Wahnsinn, dass zwei Äthiopier einen Panzer erobern wollen - und es auch noch schaffen! Aber gegen die Flugzeuge mit ihrem Giftgas haben sie leider alle keine Chance!
Es ist überhaupt wie der ungleiche Kampf zwischen David und Goliath. Die Äthiopier werfen Speere und haben nur uralte Waffen gegen die militärisch aufgerüsteten Feinde.
 

Renie

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Hier gibt es wenig Heroisches, hier gibt es die menschliche Wankelmütigkeit, zumindest erst einmal, danach eine notwendige Reaktion. Hier gibt es das Grauen. Immens und wuchtig! Für mich ist dies glaubwürdiger als manch heroisches Geseiere!
Irgendwie ist es doch heroisch, zumindest sieht es Kidane so. Die Kampfhandlungen in der Schlucht verdeutlichen den ganzen Irrsinn. Der Krieg scheint eine Spielwiese für kriegswütige Männer zu sein, die ihren Vätern Ehre machen wollen. Unbegreiflich, dass bei einem Gemetzel so viel Stolz, Euphorie und Heroismus zu finden ist. Das macht die Beschreibung des Kampfes für mich schwer erträglich. Ich schwanke zwischen Fassungslosigkeit und Grauen.
 

Renie

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Haile Selassie wirkt überfordert, zieht sich in seine Welt der Oper zurück. Hier ist die Frage inwieweit er sich durch sein politisches Handeln mitschuldig gemacht hat? Oder ob er von Mussolinis Machtbestreben genauso überrollt wird wie sein Volk. Dennoch wirkt sein Handeln in den Augen der am Hof Arbeitenden etwas unbegreifbar, sollte diese Nichtreaktion schon als dement abgetan werden? Auch das Vergessen, was in den Kisten abgepackt wurde, vor der Flucht aus Addis Abeba, könnte ebenso dem Stress zugeschrieben werden.
Mit dem "Zwischenspiel" bei Kaisers haben wir einen krassen Gegensatz zu den blutigen Kampfhandlungen zuvor. Nach dem Gemetzel folgt das Lustwandeln im Rosengarten. Selassie erkennt, dass ihm seine Felle davonschwimmen. Und wir erfahren, dass die Italiener bei der Wahl ihrer Waffen nicht zimperlich sind und Giftgas einsetzen. Selassie will es nicht wahrhaben. Ihn schockiert vermutlich mehr, dass einige seiner Vasallen mit den Italienern paktieren. Auf jeden Fall macht sich Selassie aus dem Staub. Die Sorge um seine Schallplattensammlung verdeutlicht seinen Realitätsverlust. In den Abschnitten über Selassie wirkt er sehr in sich gekehrt. Ich frage mich, ob er überhaupt derjenige ist, der das Land regiert hat, oder ob es nicht andere waren, die die Fäden gezogen haben.
 

Renie

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Dieses Gewehr scheint sich durch den ganzen Roman zu ziehen. Es hat nun auch noch Dawit das Leben gekostet.
In dieser Szene bin ich den Eindruck nicht losgeworden, dass die Männer in ihrem verletzten Stolz als Verlierer des Kampfes einen Sündenbock gesucht haben. Mich hätte nicht gewundert, wenn sie ihr noch Hexerei oder den bösen Blick angedichtet hätten. Es ist doch immer wieder schön, wenn man Schuld auf andere abwälzen kann, egal wie idiotisch dieser Gedanke ist.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Es ist überhaupt wie der ungleiche Kampf zwischen David und Goliath. Die Äthiopier werfen Speere und haben nur uralte Waffen gegen die militärisch aufgerüsteten Feinde.
Genau das. Zwischendrin schienen Kidanes Truppen ja tatsächlich die Überhand zu gewinnen. Sogar die zerstörerischen Panzer wurden wie durch ein Wunder (herrlich poetisch beschrieben, obwohl die Tat sehr blutig ist) entmachtet...
Aber dann kommen die Flugzeuge mit dem Gift. Dagegen ist nun kein kämpferisches Kraut mehr gewachsen. Ich bin beeindruckt, wie die Autorin die Wirkung dieses Giftes beschreibt: Es brennt, es ätzt Haut und Knochen weg, man verblutet, man bekommt keine Luft mehr, man erstickt... Unglaublich brutal. Aber sie beschreibt teilweise in Metaphern, zeichnet Bilder, die den Schmerz nicht abschwächen, aber erträglich gestalten für uns Leser.

Auf der anderen Seite Kriegsreporter Ettore, dem man weismachen will, dass es kein Giftgas gegeben hat. Er soll gefälligst schreiben, was er sieht. Gesehen hat er zwar die Gasmasken, aber das Gas ist natürlich durchsichtig... Offenbar wollen die Eindringlinge ihre eigene Wahrheit über das Kriegsgeschehen verbreiten. Dazu dienen auch die Fotos. Offenbar hat sich Prominenz in der Nähe der Schlachtfelder aufgehalten. Auch Evelyn Waugh war zugegen.

Spannend auch, dass der Kaiser seine eigene Tochter verheiratet hat, um zwei zerstrittene Familien zusammenzuführen. Die 14-jährige musste den 50-jährigen Gugsa heiraten, der sich auf die Seite der Italiener geschlagen hat.

Kidane verliert in diesem Abschnitt alle meine Sympathien. Diese Vergewaltigung, die Anbetung seiner Ahnen und seines Vaters, sein (anerzogenes) Heldentum....
Man hat hier wirklich den Eindruck ein klassisches Heldenepos zu lesen. Es schwirren die Ahnengeister herum, feengleiche, singende Frauen und bärenstarke Männer.

Den Kaiser indessen kann man nicht ernst nehmen. da bin ich völlig auf eurer Seite!
 
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RuLeka

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Ich hadere leider nach wie vor mit dem Schreibstil, der mir immer noch episch zu übertrieben erscheint.
Geht mir genauso. Zuviel Pathos, zu viele Worte!
Ich hätte mir wirklich mehr geschichtlichen Hintergrund gewünscht und weniger Schnick Schnack im Text.
Dito.
Kidane macht sich Vorwürfe, dass er das Gewehr nicht vorher überprüft hat. Er gibt an diesem Unglück aber Hirut die Schuld und vergewaltigt sie auch noch. "Diese Frau ist schuld, sagt Kidane. Es ist nur ihr Werk. Alles." (S.188)
Eine ekelhafte Szene. Die Männer in diesem Buch finde ich bisher furchtbar. Ihre Beziehung zu Frauen, ihr Kämpfertum , das ist mir echt zuwider.
Der Krieg scheint eine Spielwiese für kriegswütige Männer zu sein, die ihren Vätern Ehre machen wollen. Unbegreiflich, dass bei einem Gemetzel so viel Stolz, Euphorie und Heroismus zu finden ist. Das macht die Beschreibung des Kampfes für mich schwer erträglich. Ich schwanke zwischen Fassungslosigkeit und Grauen.
Spannend auch, dass der Kaiser seine eigene Tochter verheiratet hat, um zwei zerstrittene Familien zusammenzuführen. Die 14-jährige musste den 50-jährigen Gugsa heiraten, der sich auf die Seite der Italiener geschlagen hat.
Frauen gelten in dieser Gesellschaft nichts. Nur dazu da, um die verschiedenen Bedürfnisse der Männer zu stillen.
Dieser ganze Abschnitt war kaum zu ertragen. Hier wird das blutige Gemetzel heroisch aufgeladen. Das ist wahrscheinlich nicht die Einstellung der Autorin, sondern die der Protagonisten. Trotzdem gefällt es mir nicht.
ch frage mich, ob er überhaupt derjenige ist, der das Land regiert hat, oder ob es nicht andere waren, die die Fäden gezogen haben.
So wie er hier dargestellt wird, wirkt er nicht wie ein kompetenter Regierungschef. „ Unser großer Krieger“ haut ab…
Man hat hier wirklich den Eindruck ein klassisches Heldenepos zu lesen.
Will ich das?
 
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Renie

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19. Mai 2014
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Ich muss zugeben. Hätte ich im Vorfeld gewusst, dass dieser Roman Richtung griechischer Tragödie bzw. Heldenepos geht, hätte ich ihn nicht gelesen, da ich mit derartiger Literatur nichts anfangen kann. Nun bin ich froh, dass ich nicht vorab recherchiert habe. Denn mir gefällt diese ungewöhnliche Kombination aus Heldenepos, afrikanischem Märchen (das trifft es nicht ganz, aber mir fällt kein anderer Ausdruck ein), feministischem und historischem Roman ausgesprochen gut.
Aber mich wundert nicht, dass er dir und anderen nicht gefällt. Dieser Roman mit seiner Story und Erzählweise ist so extrem, dass man ihn nur lieben oder hassen kann.
 

Wandablue

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Der Roman erinnert mich ein wenig an Stephen Cranes Roman "Die rote Tapferkeitsmedaille". Da wurde auch immer so schön drum rum geschrieben. Es fehlten Fakten, aber es gab viele Bilder. Genau wie hier.

Meine anfängliche Begeisterung hat deshalb einen erheblichen Dämpfer bekommen. Denn was wirklich vorgeht, muss ich entweder recherchieren oder erraten.
Sehr wenige Fakten. Und viel blumige Worte. Dazu kommt, dass ich eigentlich nicht in die Figuren hineingucken kann. Ein wenig in Kidane. Der mich am allerwenigsten interessiert.

Kommen wir zum Inhalt. Wieso sind diese italienischen Opern für Selassie von solch immenser Bedeutung? Ist er wirklich so ein passiver Mensch gewesen?
Wie ist es zu dem Krieg Äthiopien-Italien gekommen? Was wollen die Naziverbündeten in Afrika?
Aster scheint eine wichtige Figur zu sein. Aber wir erfahren gar nichts über sie.

Der Krieg ist wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. Dazu kommt, dass niemand die Schlachten der Äthiopier koordiniert. Sehr frustierend das alles.

Insgesamt: zu blumig.
 
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Wandablue

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Hätte ich im Vorfeld gewusst, dass dieser Roman Richtung griechischer Tragödie bzw. Heldenepos geht, hätte ich ihn nicht gelesen, da ich mit derartiger Literatur nichts anfangen kann. Nun bin ich froh, dass ich nicht vorab recherchiert habe. Denn mir gefällt diese ungewöhnliche Kombination aus Heldenepos, afrikanischem Märchen (das trifft es nicht ganz, aber mir fällt kein anderer Ausdruck ein), feministischem und historischem Roman ausgesprochen gut.

So muss man es wohl verstehen. Hätte es doch ein Vorwort gegeben!
 
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Cranes Roman "Die rote Tapferkeitsmedaille". Da wurde auch immer so schön drum rum geschrieben. Es fehlten Fakten, aber es gab viele Bilder. Genau wie hier.
Am dieses Buch habe ich auch gedacht. Aber dort ging es v.a. darum, den Krieg aus der Sicht eines einfachen Soldaten zu schildern. Da war das Ganze stimmig. Hier wird uns ein ganzes Panorama entfaltet und ein ganzes Kapitel äthiopischer Geschichte. Da erwarte ich mehr als blumige Worte.
 

RuLeka

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Dazu kommt, dass ich eigentlich nicht in die Figuren hineingucken kann. Ein wenig in Kidane. Der mich am allerwenigsten interessiert.
Die Figuren bekommen zu wenig Kontur. Sie wirken sehr befremdlich auf mich. Nun gut, es ist eine andere Kultur und eine andere Zeit. Aber gerade dann sollte die Figurenzeichnung überzeugender sein.
Wieso sind diese italienischen Opern für Selassie von solch immenser Bedeutung? Ist er wirklich so ein passiver Mensch gewesen?
Hier wird v.a. Bezug genommen auf Aida ( Inhalt googeln) , er zieht Parallelen zur Lage in Äthiopien.
Ansonsten weiß ich nichts über Selassie, muss also akzeptieren, was die Autorin schreibt.
 
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Hier wird v.a. Bezug genommen auf Aida ( Inhalt googeln) , er zieht Parallelen zur Lage in Äthiopien.
Guter Hinweis, Ru! Gerade diese Oper kenne ich nämlich eigentlich gar nicht. Wäre ich nicht von selber drauf gekommen, aber wo du es sagst, fällt mir ein, dass ich entsprechende Bilder davon gesehen habe!

Ja, es ist eine fremde Kultur. Und deshalb müssen wir es der Autorin nachsehen, dass sie so schreibt wie sie schreibt. Aber. Dadurch habe ich auch den Eindruck, dass es sich nicht um Menschen aus Fleisch und Blut handelt, sondern um Menschen aus einem Mythos, einer Sage, einer Legende. Wie Siegfried und Konsorten. Oder wie die Bänkelsänger Leute besungen haben.
Wenn ich es vergleiche mit F. Hoppes "Nibelungen" finde ich Ähnlichkeiten. Also sehr entfernte Ähnlichkeiten (der Darstellung).
 
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Literaturhexle

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Dadurch habe auch den Eindruck, dass es sich nicht um Menschen aus Fleisch und Blut handelt, sondern um Menschen aus einem Mythos, einer Sage, einer Legende.
Sehr gut und treffend.
Es zieht mich wenig zur Lektüre. Die Figuren wirken so überzogen und heroisch...
Den Inhalt der Aida kenne ich auch nicht. Dass es da Parallelen geben muss, war mir klar - aber sie interessieren mich nicht, weil mir die Haupthandlung zu abstrus erscheint. Sauschade, nach dem ersten Abschnitt war ich begeistert!
 
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RuLeka

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Den Inhalt der Aida kenne ich auch nicht. Dass es da Parallelen geben muss, war mir klar - aber sie interessieren mich nicht, weil mir die Haupthandlung zu abstrus erscheint. Sauschade, nach dem ersten Abschnitt war ich begeistert!
Ich habe Aida vor Jahren in Verona gesehen, doch so genau kann ich mich nicht mehr an den Inhalt erinnern. Bei Opern ist der für mich auch zweitrangig, die Musik ist genial.
Normalerweise würde ich nachlesen, aber hier ist es mir geradezu wurst. Ich versuche nur noch, die vielen Seiten hinter mich zu bringen. Motiviert fühlt sich anders an.
Ja, es ist eine fremde Kultur. Und deshalb müssen wir es der Autorin nachsehen, dass sie so schreibt wie sie schreibt.
Ich habe schon einige Bücher afrikanischer Autoren gelesen. Und damit hatte ich keine Probleme.
Ich bin mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, dafür kann die Autorin nichts. Mir liegt die Sprache und der Erzählstil nicht und ich kann mittlerweile kein Interesse mehr für die Figuren aufbringen.