3. Leseabschnitt: Seite 157 bis 207

Literaturhexle

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2. April 2017
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Hier diskutieren wir die Seiten 157 bis 207 einschließlich.

Letzter Satz: "Als ich am Morgen im Badeanzug ins Becken steigen wollte, stand der Bademeister da, er sah mich, winkte und sagte: "Ihr Mann führt gerade etwas vor.""
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Jetzt hat das Buch für mich richtig Fahrt aufgenommen und ich bin hindurch geflogen.
Heleen hat sich also von ihrem Mann getrennt. Das hat eine merkliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse zur Folge, aber sie hat ja gelernt, auch mit wenig zurechtzukommen. Lientje wird als völlig liebes, unproblematisches Mädchen beschrieben. Durch sie lernt Heleen den Sportlehrer Hannes kennen, der der kleinen Schwester herzlich zugetan ist. Ich habe das Gefühl, dass Heleen diese Liebe stark verklärt hat. Mit ihm kommt die Sonne in ihr Leben, das Glück. Schnell ziehen sie zusammen, alles ist sehr harmonisch.

Obwohl Heleen unsicher ist, ob sie gut für Hannes ist (sie ist 5 Jahre älter und vermutlich unfruchtbar), heiraten sie. Von Anfang an fühlt sie sich ihm gegenüber minderwertig, hat Angst, ihm zu schaden. Das ist keine gesunde Basis für eine Beziehung, in den ersten Jahren wurden die Zweifel aber noch gut vom Liebesglück überdeckt. Trotzdem gedeihen sie im Verborgenen, als Leser bekommt man immer wieder ein ungutes Gefühl. Das gelingt der Autorin durch kleine Einschübe, die daran erinnern, dass diese Liebesgeschichte kein gutes Ende nimmt.
[zitat]Ich hätte ihn nicht annehmen dürfen. Er war zu jung, zu geradlinig, und zu gesund für mich. Ich habe ihm geschadet. 185[/zitat]

Es hat mich überrascht, dass Heleen ihre Erwerbstätigkeit völlig aufgegeben hat, als Hannes genug verdiente. Ich habe fast den Eindruck, dass das Zuviel an Zeit sich destruktiv auf die Ehe auswirkte. Sie will alles perfekt machen aus Angst, Hannes zu verlieren. Das nimmt zwanghafte Formen an. Dazu kommen ihre Komplexe um das Alter und die Tatsache, dass sie keine Kinder bekommen kann. Man spürt sehr deutlich, wie sich das Übel einschleicht, wie die Erzählerin alles interpretiert, was ihre Befürchtungen und Ängste noch steigern kann.
[zitat]Lange bevor ich Hannes entbehren musste, hatte ich ihn bereits verloren und ich wusste genau, wie das mit uns laufen würde, ich habe alles durchlitten, hundertmal, bevor es Wirklichkeit wurde. 193[/zitat]

Heleen hat einen Hang zur Oberflächlichkeit. Die Passion für Schönheit hat sie im Luxuskaufhaus nach oben befördert, war ihr oft hilfreich.
Hannes wirft ihr nun vor, den Unterschied zwischen Richtig und Falsch nicht zu kennen, weil sie nur alles in schön und hässlich einteilt.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Die Verbindung zu Hannes ist gestört einerseits durch ein gestörtes Selbstbild Heleens, die sich immer für zu schlecht, zu alt, zu .... fühlt und andererseits durch ihr großes Maß an Eifersucht, die wie Gift die Beziehung angreift. auf jeden fall ist dies aber eine sehr viel gesündere Beziehung als ihre Ehe mit Charles. Außerdem nehmen die beiden auch noch Lentje auf, die kleine Schwester, die einstmals Heleen so große Mühe bereitet hat. Respekt!
Von der Erzählhaltung her emanzipiert sich Heleen immer stärker vom Gegenüber, der schweigenden Schwester, die sie immer weniger braucht um weiterzuerzählen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Obwohl Heleen unsicher ist, ob sie gut für Hannes ist (sie ist 5 Jahre älter und vermutlich unfruchtbar), heiraten sie. Von Anfang an fühlt sie sich ihm gegenüber minderwertig, hat Angst, ihm zu schaden. Das ist keine gesunde Basis für eine Beziehung, in den ersten Jahren wurden die Zweifel aber noch gut vom Liebesglück überdeckt.
Hier kommen die emotionalen Defizite Heleens zum Ausdruck. Sie weiß zwar schon früh, was sie will und hat sich auch durchgesetzt, doch geliebt hat sie sich wahrscheinlich nie gefühlt. Im Elternhaus wurde sie gebraucht, der Vater war ein Egoist, die Mutter hatte vermutlich nie die Zeit und die Kraft, ihren Kindern ihre Liebe zu zeigen. Später weiß Heleen um ihre Schönheit und ihre Macht über Männer, aber wirklich geliebt und angenommen fühlt sie sich nicht. . Das macht sich nun bei Hannes bemerkbar. Sie hat nicht das Gefühl, liebenswert zu sein, dazu kennt sie sich auch zu gut. Doch wer sich selbst nicht liebt, ist auf Dauer kein guter Partner.
Dazu kommt ihre Unfruchtbarkeit. Hannes wünscht sich Kinder mit ihr und das kann sie ihm nicht geben. So etwas ist eine Belastung für eine Beziehung.
Es hat mich überrascht, dass Heleen ihre Erwerbstätigkeit völlig aufgegeben hat, als Hannes genug verdiente.
Das ist der damaligen Zeit geschuldet. Als Ehefrau hat man in der Regel nur gearbeitet, wenn es notwendig war.
Heleen spürt, was sie falsch macht, kann aber trotzdem nicht dagegen ankämpfen.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wie krankhafte Eifersucht eine ehemals glückliche Beziehung zerstört, bekommen wir hier anschaulich demonstriert.
Die Eifersucht frisst sie regelrecht auf, sie kann an nichts anderes mehr denken, als daran, nicht gut genug für Hannes zu sein. Ihre Ängste drehen sich darum, dass er sie für eine Jüngere verlassen wird und offensichtlich zieht sie ihre kleine Schwester in Betracht, mit der sie in Konkurrenz tritt. Man ahnt allmählich, was noch kommen wird.
Wie @Anjuta schon bemerkt hat, geht sie kaum noch auf die Schwester ein. Sie ist so im Erzählfluss, dass sie nicht mehr aufhören kann. Sie muss es sich von Seele reden. Allerdings scheint die Schwester dafür gesorgt zu haben, dass sie in ein Einzelzimmer verlegt wurde.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Heleen kann laut Hannes nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden, nur zwischen schön und hässlich. Für sie war Schönheit der Weg aus der Armut, der Grund, warum die Männer sich für sie interessierten. Deshalb erhöht sie die Schönheit und kann sich nicht vorstellen, dass Hannes sie aus anderen Gründen liebt. Eine sehr tragische Geschichte. Heleen manövriert sich durch ihre Eifersucht in eine Geisteskrankheit hinein. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass sie nicht zu Unrecht in einer Nervenheilanstalt gelandet ist.
 

Literaturhexle

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Deshalb erhöht sie die Schönheit und kann sich nicht vorstellen, dass Hannes sie aus anderen Gründen liebt.
Das ist das Kernproblem. Sehr gut auf den Punkt gebracht. Allerdings kein Wunder, hat sie von Haus aus nie viel Liebe erfahren.
Heleen manövriert sich durch ihre Eifersucht in eine Geisteskrankheit hinein.
Den Eindruck hatte ich auch. Diese Eifersucht entwickelt schnell eine Dynamik, die nicht mehr zu erklären ist und zerstörerische Kraft freisetzt.
 

Renie

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Allerdings scheint die Schwester dafür gesorgt zu haben, dass sie in ein Einzelzimmer verlegt wurde.
Ich habe tatsächlich überlegt, ob die "Sitzung" mit der Nachtschwester eine Form der Therapie ist. Zu Beginn des Buches hieß es, dass Heleen bei den Terminen mit ihrem Arzt nichts gesagt hat. Stattdessen nutzt sie die Nächte mit der Schwester, um sich ihre Geschichte von der Seele zu reden. Das wird auch der Arzt mitbekommen haben, zumindest wird es die Schwester erzählt haben.
(Ich habe jetzt mal nach heutigen therapeutischen Maßstäben rumgesponnen. ;))
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Heleens Eifersucht nimmt tatsächlich sehr ungesunde Züge an. Sie vergleicht sich ständig mit den anderen Frauen und jungen Mädchen und meint fast immer schlechter abzuschneiden, meist schiebt sie das auf ihr Alter. Dabei scheint sie Hannes voll und ganz zu gefallen wie sie ist, er legt keinen Wert auf die Schminke, sie gefällt im augenscheinlich ohne besser, doch Heleen will dies nicht wahrhaben. Ich denke fast, sie zerstört damit eine eigentlich intakte Beziehung. Doch einige Kommentare wirken auf mich, als ob alles ein blutiges Ende nimmt, und es scheint mit Lientje zu tun zu haben. Es ärgert mich gerade sehr, dass ich erst morgen weiterlesen kann, da ich unbedingt wissen möchte, was es damit genau auf sich hat. Sicher wird es noch richtig häßlich bzw falsch
Lientje scheint auf einem guten Weg zu sein, doch das Hauptaugenmerk in diesem Abschnitt war Hannes und die Beziehung zu Hannes.
 

Sassenach123

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Ich habe tatsächlich überlegt, ob die "Sitzung" mit der Nachtschwester eine Form der Therapie ist. Zu Beginn des Buches hieß es, dass Heleen bei den Terminen mit ihrem Arzt nichts gesagt hat. Stattdessen nutzt sie die Nächte mit der Schwester, um sich ihre Geschichte von der Seele zu reden. Das wird auch der Arzt mitbekommen haben, zumindest wird es die Schwester erzählt haben.
(Ich habe jetzt mal nach heutigen therapeutischen Maßstäben rumgesponnen. ;))
Selbst wenn es nicht vom Arzt bestimmt wurde, scheint es gut zu sein, dass sie die Möglichkeit bekommt sich alles von der Seele zu reden. Ich hoffe, dass sie anschließend aufarbeiten kann was passiert ist, ihr damit geholfen wird. Vielleicht ändere ich meine Meinung noch, aber ich mag Heleen irgendwie.
 

Querleserin

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Vielleicht ändere ich meine Meinung noch, aber ich mag Heleen irgendwie.
Lies noch den letzten Abschnitt ;). Ihre Eifersucht finde ich persönlich sehr befremdlich, sie kann an nichts anderes mehr denken und zerstört dadurch die Beziehung zu Hannes, der sie zu Beginn offenkundig liebt. Man kann entschuldigend anführen, dass sie als Kind selbst wenig Liebe erfahren hat und Angst hat, von Hannes nicht mehr geliebt zu werden. In ihrem "Wahn" zerstört sie jedoch genau das, was sie sich wünscht.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Lies noch den letzten Abschnitt ;). Ihre Eifersucht finde ich persönlich sehr befremdlich, sie kann an nichts anderes mehr denken und zerstört dadurch die Beziehung zu Hannes, der sie zu Beginn offenkundig liebt. Man kann entschuldigend anführen, dass sie als Kind selbst wenig Liebe erfahren hat und Angst hat, von Hannes nicht mehr geliebt zu werden. In ihrem "Wahn" zerstört sie jedoch genau das, was sie sich wünscht.
Das stimmt, sie schadet sich selbst, daher passt in ihrem Fall der Ausdruck krank vor/durch Eifersucht wirklich hervorragend. Wahn, wie du es bezeichnest, trifft es daher sehr gut. Doch ab und an blitzt eine andere Heleen durch, wenn sie sich über die gebastelten Werke von Lientje freut zum Beispiel. Diese Momente sind selten, aber in denen ist sie mir sympathisch
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Ach, wie sonderbar... Einerseits sehe ich, dass sie sehr oberflächlich ist, dass sie manipulativ und berechnend sein kann, dass sie sich in ihrem Wahn selber eine Beziehung zerstört, die doch so gut angefangen hat – und dennoch fühle ich mit ihr.

Sie spricht von sich, als sei sie 20 Jahre älter als Hannes, statt der tatsächlichen fünf Jahre Unterschied. Sie spricht, als würde nur ihre Schönheit Hannes an sie binden, wo es doch offensichtlich ist, dass SIE diejenige ist, die sich nur über diese Schönheit definiert und sich selber nicht lieben kann. ER liebt sie auch ohne Schminke, das heißt mit dem, was sie als Mängel sieht, wie ihre Falten. Aber das ist ein direktes Resultat ihres Lebens, sie hat die Erfahrung gemacht, dass einzig ihre Schönheit sie weiterbringt. Ich habe das Gefühl, wir sehen hier eine sich selbst erfüllende Prophezeiung in Aktion: sie redet sich das so lange ein, bis es Wirklichkeit wird.

Später weiß Heleen um ihre Schönheit und ihre Macht über Männer, aber wirklich geliebt und angenommen fühlt sie sich nicht. . Das macht sich nun bei Hannes bemerkbar. Sie hat nicht das Gefühl, liebenswert zu sein, dazu kennt sie sich auch zu gut. Doch wer sich selbst nicht liebt, ist auf Dauer kein guter Partner.

Das ist wahrscheinlich der Kern des Übels...

Manchmal, wenn sie von Lientje spricht, klingt da ein sehr herzliches Schwesternverhältnis mit, und manchmal ist offensichtlich, dass dieses Verhältnis vergiftet wurde von Eifersucht – und dem, was später passiert ist. Hat sie Lientje und Hannes getötet? Hat sie Hannes getötet und Lientje hat sich aus Verzweiflung umgebracht? Wir wissen bisher nur, dass Blut im Spiel ist...

Hat sie tatsächlich kein Bewusstsein für richtig und falsch? Im Rückblick kann ich mich tatsächlich an keine Szene erinnern, in der sie diese Unterscheidung getroffen hätte. Immer nur schön und hässlich. Und das läuft auf eine Katastrophe zu...
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Uiii das sieht ja alles ganz neu hier aus bei Whatchareadin, bin total überrasch gewesen. :)

Also nach wie vor hält es an, das Heleen sich als so alt ansieht, als wäre sie nicht Hannes Frau sondern seine Mutter. Ich verstehe nicht hat man das zu der Zeit so gesehen oder ist das schon ein bisschen krankhaft? Auch ihre ständige Eifersucht wird ja schon zu einer Art Manie, von daher sieht man, das ihre Probleme eigentlich noch größer geworden sind. Mich wundert ja das sie nicht auf Lientje eifersüchtig war oder kommt das noch? Ist es das, was dann zu großen Katastrophe führt?

Auch das sie sich als hässlich sieht kann ich wirklich nicht verstehen. Und ich finde es ebenso falsch, das sie für Lientje entscheidet das sie nicht in Religion darf. Wenn sie ein Problem mit dem Glauben hat, dann heißt es ja noch lange nicht, das es ihre Schwester auch hat.

Manchmal habe ich das Gefühl, das sie Hannes zu einem Adonis macht, obwohl er dies gar nicht möchte.
Ich vermute, das ihre krankhafte Eifersucht zu einem verheerenden Ende führt, weshalb sie deshalb dann in der Psychiatrie gelandet ist.

Schön fand ich, das die Klinik auf sie eingegangen ist und sie in ein Einzelzimmer gesteckt haben. Auch die Krankenschwester scheint neugierig zu sein, wie Heleens Geschichte weitergeht.

Nur wue gesagt die Alterkonstellationen und ihre Sichtweise finde ich schon sehr befremdlich. Das überträgt sich fast schon auf mich und ich fühle mich plötzlich uralt, wenn ich diese Geschichte lese.
 

nellsche

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1. September 2018
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Oh man, die Eifersucht von Heleen ist wirklich schlimm. Ein gewisses Maß finde ich ok und erträglich, aber bei ihr wird das krankhaft. Vielleicht steigert sie sich immer weiter hinein, so dass sie deshalb in der Klinik landet....zu Recht....?
Die Selbstzweifel und der ständige Vergleich mit anderen Frauen und das schlechtere Abschneiden sind schlimm. Dabei sollte sie doch wissen, dass sie hübsch ist, denn dadurch ist sie der Armut entkommen. Eigentlich traurig.... Sie belastet ihre Beziehung damit sehr.
 

nellsche

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1. September 2018
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Obwohl Heleen unsicher ist, ob sie gut für Hannes ist (sie ist 5 Jahre älter und vermutlich unfruchtbar), heiraten sie. Von Anfang an fühlt sie sich ihm gegenüber minderwertig, hat Angst, ihm zu schaden. Das ist keine gesunde Basis für eine Beziehung, in den ersten Jahren wurden die Zweifel aber noch gut vom Liebesglück überdeckt. Trotzdem gedeihen sie im Verborgenen, als Leser bekommt man immer wieder ein ungutes Gefühl. Das gelingt der Autorin durch kleine Einschübe, die daran erinnern, dass diese Liebesgeschichte kein gutes Ende nimmt.
[zitat]Ich hätte ihn nicht annehmen dürfen. Er war zu jung, zu geradlinig, und zu gesund für mich. Ich habe ihm geschadet. 185[/zitat]
Ich finde es sehr gut gemacht von der Autorin, dass man als Leser unterschwellig dieses ungute Gefühl hat bzw. ahnt, dass was passieren könnte.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Heleen hat einen Hang zur Oberflächlichkeit.

Ich finde, der wird schon sehr früh im Buch deutlich: Geld, Aussehen, Ansehen, Luxus. Auch jetzt im Rückblick ist davon unentwegt die Rede.

Ach, wie sonderbar... Einerseits sehe ich, dass sie sehr oberflächlich ist, dass sie manipulativ und berechnend sein kann, dass sie sich in ihrem Wahn selber eine Beziehung zerstört, die doch so gut angefangen hat – und dennoch fühle ich mit ihr.

Ich fühle deshalb leider überhaupt nicht mit ihr. Sie ist mir durch und durch unsympathisch. Sie ist ein „hässlicher“ Mensch, um eins ihrer Lieblingsworte zu benutzen. Und die schwere Kindheit rechtfertigt für mich nicht alles.

Sie spricht von sich, als sei sie 20 Jahre älter als Hannes, statt der tatsächlichen fünf Jahre Unterschied.

Das hat mich auch befremdet. Es waren zwar damals andere Zeiten, aber so groß ist der Altersunterschied auch wieder nicht...

Hat sie Hannes getötet und Lientje hat sich aus Verzweiflung umgebracht?

Meine Theorie seit dem ersten Abschnitt ist anders herum: Sie hat Lientje aus Eifersucht getötet (vielleicht nur aus dem Affekt) und Hannes hat es nicht überwunden.