Ich auch, auch wenn es einem manchmal im Halse stecken bleibt.Im 3. LA habe ich wirklich häufig schallend lachen müssen
Inzwischen habe ich mich auch damit abgefunden, dass man Drusts nicht unbedingt braucht. Der Autor hätte ihn stärker ins Spiel bringen können, hat er aber nicht. Seine Entscheidung, die ich akzeptiere.Der Roman wird dabei aber auch immer mehr zum Episodenroman und der Wechsel - ohne oder mit der "Hauptfigur" (ist er das?) - lässt mich manchmal etwas ratlos zurück. Ich weiß noch nicht so genau, inwieweit ich ihn für das Funktionieren des Romans wirklich brauche.
Ich auch! Besonders bei "Das Feuer", eine Provinzposse sondersgleichen, und "Die Brüder Pfister":Im 3. LA habe ich wirklich häufig schallend lachen müssen oder die Geschichten haben mich zu anderen intensiven Gefühlsausbrüchen verleitet:
Das ist für mich eine typische Maria-Martha-Geschichte. Drusts schaut in die Ferne und hat große Gefühle, die Wirtin ist fürs Praktische zuständig. Was ist wichtiger? Ich bin mehr der Martha-Typ, denn Essen will Drusts schließlich auch.Weiter geht es mit skurrilen Verhaltensweisen. Da hat mir das Kapitel 'Das Mehl' am besten gefallen. Drusts blickt von den Höhen der Alb herab in die Weite – wunderbar bildhaft beschrieben, auch seine Gefühle dabei und dann – rumms – die Wirtin denkt nur ans Mehl und sieht die Schönheiten der Landschaft nicht. Ich muss die Beobachtungsgabe von Eglitis bewundern.
Geht nicht auch beides? Mal die umwerfend schöne Landschaft würdigen und dann schnell runter zum Mehlholen? Aber Eglitis überspitzt alles, um es richtig deuetlich zu machen.Drusts schaut in die Ferne und hat große Gefühle, die Wirtin ist fürs Praktische zuständig. Was ist wichtiger? Ich bin mehr der Martha-Typ, denn Essen will Drusts schließlich auch.
Gut, dass du das so schreibst; mir hatte die Geschichte nicht sonderlich gut gefallen. Aber jetzt sehe ich auch den Sinn darin.Die Pfifferlinger brauchen für alles eine logische Erklärung, dann werden auch Abweichungen von der Norm akzeptiert.
Ja genau. Er treibt auf die Spitze, zuweilen aber mit traurig-tragischem Unterton. Oft mit einer saftigen Pointe am Schluss.die menschlichen Schwächen aufs Korn nehmen, indem kräftig übertrieben wird.
Da erkennt sich wohl fast jeder wieder. Die Geschichte mit den Schuhen geht ja in die gleiche Richtung. Die Pfifferlinger brauchen nur die richtige Story, dann finden sie die Frauenschuhe gar nicht mehr komisch. Die Pfifferlinger sind sehr berechenbar und wir Leser werden gleich mit aufs Glatteis geführt! Ein Schelm, dieser Eglitis.Dabei hatte es ganz andere Gründe. Oft beziehen Menschen etwas auf sich selbst und dabei ist etwas ganz anderes die Ursache für ein bestimmtes Verhalten.
Aber sowas von! Die Stimmung wechselt von Geschichte zu Geschichte. Man weiß am Anfang nicht, was einen erwartet. Das macht sie für mich so reizvoll.Ich auch, auch wenn es einem manchmal im Halse stecken bleibt.
Da hätte ich ihm am liebsten auch auf die Finger gehauen. Der sprichwörtliche schwäbische Geiz wird immer wieder vorgeführt. Auch bei den Brüdern, die die Trikotagen (tragisch eigentlich!) horten oder der Wirtin, die richtig fressen kann, wenn es nichts kostet.Kaum ist der Grund für die Panik beseitigt, wird er geizig.
Ist das Horten der Brüder wirklich Geiz? Für mich ist es eher Messieverhalten. Außerdem halten sie die Trikotware für die bessere Geldanlage.Der sprichwörtliche schwäbische Geiz wird immer wieder vorgeführt. Auch bei den Brüdern, die die Trikotagen (tragisch eigentlich!) horten oder der Wirtin, die richtig fressen kann, wenn es nichts kostet.
Das Horten selbst geschieht wohl auch aus Angst vor Verarmung. Dass Geld kein sicherer Rückhalt ist, haben zwei Währungsreformen mit vorheriger Mega-Inflation gelehrt. Dafür haben die Pfisters ihr verdientes Geld krankhaft gespart und zurückgehalten, um diese kuriosen Ersparnisse zu bilden. Das meinte ich mit Geiz. Wie ein Pfifferlinger habe ich um die Ecke gedachtIst das Horten der Brüder wirklich Geiz
Mir fällt gerade auf, dass der Autor immer wieder schafft, mich zu überraschen. An das „Verunglückte“ Gebiss habe ich im Leben nicht gedacht. Ich habe mir genau wie Drusts Gedanken gemacht, welche Laus der guten Frau über die Leber gelaufen ist. Die Auflösung war daher umso spaßigerDas Lächeln" Peteris kehrt zurück in die Geschichte und wir erkennen, dass er auch nach Ende des Krieges immer noch in Pfifferlingen weilt. Das Festessen mit der Wirtin statt mit den Landsleuten war für mich ebenfalls eine sehr humorige Episode.
Das geht mir genauso. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sich der Autor über die Pfifferlinger auf eine negative Art lustig macht, also über sie spottet und sie verhöhnt. Seine Darstellung ist eher liebevoll. Man sollte meinen, dass der Autor sich gern an seine Zeit in der deutschen Provinz erinnert und seine Anekdoten mit einem Schmunzeln erzählt.Der Autor hat einen unglaublichen Sinn für Situationskomik! Ich habe mich schon lange nicht mehr so prächtig amüsiert.
Ich sehe auch eher ein Messieverhalten. Oder es ist eine überspitzte Darstellung des klassischen Sich-von-Nichts-trennen-können.Ist das Horten der Brüder wirklich Geiz? Für mich ist es eher Messieverhalten. Außerdem halten sie die Trikotware für die bessere Geldanlage.
Richtig knitz!Wie ein Pfifferlinger habe ich um die Ecke gedacht
Immerhin hat er es vier Jahre dort ausgehalten. Die Pfifferlinge sind für ihn leicht auszurechnen, das macht es ihm - trotz ihrer Schrullen - leicht und angenehm.Das geht mir genauso. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sich der Autor über die Pfifferlinger auf eine negative Art lustig macht, also über sie spottet und sie verhöhnt. Seine Darstellung ist eher liebevoll. Man sollte meinen, dass der Autor sich gern an seine Zeit in der deutschen Provinz erinnert und seine Anekdoten mit einem Schmunzeln erzählt.
Ja, das sehe ich auch so.So lache ich eigentlich weniger und fühle mehr mit dem Autor, der sich in dem Buch sicherlich einen Teil seines Kulturschocks von der Seele geschrieben hat.
Mich hat das Buch interessiert, weil ich neugierig war, wie ein Flüchtling/Ausländer die Schwaben wohl wahrnimmt. Dass ich so viele Parallelen zu meinen eigenen Erfahrungen finden würde, hätte ich nicht gedacht, aber ich verstehe den Autor voll und ganz.Ja, das sehe ich auch so.
Dazu kommt noch, dass er immer wieder darauf verweist, wie ihn die Pfifferlinger als Ausländer ins Abseits stellen bzw. ihm zunächst mit Vorbehalten begegnen.
Ich finde es ja originell, wie Du die einzelnen Episoden immer wieder mit eigenen Erlebnissen vergleichen kannst!
Ich bin mir sicher, dass Drusts auch kein Pfifferlinger werden will, selbst wenn das aus ihrer Sicht eine große Auszeichnung sein mag.
Oh, da bin ich aber gespannt!
Er bringt sich vor der Eingemeindung durch die Heirat mit der Witwe geschickt in Sicherheit.
Bemerkenswert finde ich aber trotzdem, dass er versöhnlich aus Pfifferlingen wegzieht.
Da habe ich unbedacht wohl ein wenig gespoilert.Nachdem ein wenig Zeit vergangen ist, kann man sicherlich versöhnlicher zurückblicken.