Überdeutlich wird hier die gegenseitige Abneigung der Indigenen und der Weißen, wobei ich mich frage, ob sie tatsächlich in dieser Extremform besteht. Ich bezweifle nicht im Geringsten, dass es noch immer zu massiven Diskriminierungen der indigenen Bevölkerung kommt und Rassismus weit verbreitet ist. Aber was hier geschildert wird, erinnert mich fast an Clan-Strukturen, wo nicht nur ohne sondern auch gegen die Polizei gearbeitet wird. Es wirkt fast wie offener Hass, der hier gegen die Weißen besteht.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass das nicht übertrieben ist! Ehrlich, den Indianern ist von den Weißen so viel angetan worden, da finde ich nachvollziehbar, dass sie kein großes Bedürfnis nach Toleranz und Zusammenarbeit haben.
Derek kam mit einer PTBS und einer schwerwiegenden Verletzung zurück. Das erklärt auch die Morde an den Prostitutierten, an denen er seinen Frust abarbeitet.
Hmmm. Da bin ich noch nicht überzeugt. Ich sehe noch zu wenig konkrete Anhaltspunkte dafür, dass er der Mörder ist. Wer sagt denn, dass er wirklich der einzige war, der wusste, dass Lorraine ausgesagt hat? Das behauptet sein Bruder, aber der könnte genauso gut auch anderen von "der besoffenen Sqaw" erzählt haben. Oder es hat jemand beobachtet, wie sie zur Polizei gegangen ist. Da gibt es noch so viele andere Möglichkeiten.
Er könnte es gewesen sein, natürlich, aber dann fehlt uns da noch ein Puzzleteil, das erklärt, warum er ausgerechnet indianische Frauen abschlachtet. Wenn es nur um sexuelle Frustration ginge, dann würde ich eher erwarten, dass er Prostituierte ungeachtet dessen tötet, ob sie nun Indianerinnen oder Weiße sind.
Ich glaube irgendwie nicht, dass der Bruder der Täter war. Er hatte auch ein schlimmes Schicksal.
Ich finde den Gedankensprung etwas bemüht - der Bruder Barkers, der zusammen mit Barker Lorraine vor die Tür gesetzt hat, ist Afghanistan-Veteran und allein deshalb prompt ein Verdächtiger?
Irgendwie finde ich, passen diese traumatischen Erlebnisse nicht so ganz zu den toten indiganen Frauen.
Irgendwie finde ich passt das nicht so ganz rein in diese Geschichte.
Bisher bin ich geneigt, euch da zuzustimmen.
Nein, Jeannette wird er nicht getötet haben. Aber mit den Morden an Prostituierten hat er gewiss was zu tun.
Oh, woraus schließt du das? Habe ich da was überlesen? Ich meine, ja, er fährt die Strecke entlang, aber da fahren auch hunderte anderer Holzlaster... Oder ist es was anderes?
Dass der Veteran Selbstmord begeht, klingt plausibel. Er musste ja befürchten, dass die Polizei seine Verbrechen aufgedeckt hat und selbstmordgefährdet war er seit seiner Rückkehr aus Afghanistan.
Der Veteran? Naja, irgendwas muss er ja verbrochen haben, dass er sich umbrachte.
Irgendwie vermute ich ja, dass er ein Flashback hatte und deswegen direkt angefangen hat, zu schießen – und dann erkennen musste, dass er einen Mann schwer verwundet, womöglich getötet hat. Ich tippe noch darauf, dass er es nicht war.
JB stümpert sich so durch. Und wieder lässt er sich mit einer Prostituierten ein. Wie er seine Frau gewinnen will, sehe ich nicht.
Da fährt er zu der Befragung in den Massagesalon und anstatt Chantal zuvernehmen, lässt er sich er einmal einen blasen, geht's noch??
Auf der einen Seite (154) verspürt er eine Sehnsucht nach seiner Frau, auf der nächsten (155) lässt er sich mit einer Nutte ein und schmeißt ihr den Lohn noch in Gönnermiene aufs Bett. Pfui!
Er trifft eine andere Frau, beginnt eine ungute Affaire, ist hin- und hergerissen, versucht aber, seine Ehe irgendwie noch zu retten.
Aber... Inwiefern versucht er es denn? Abgesehen davon, dass er Rosen gekauft hat, sehr ich keine wirkliche Bemühung seinerseits, sich zu ändern. Nicht nur kontaktiert er weiter seine Geliebte, jetzt schläft er auch noch mit Prostituierten.
Aber vielleicht ein Weg in Würde und in Einklang mit der Tradition zu leben. Das müsste nur in die heutige Zeit übertragen werden, also mit Zugang zu Schulen und Unis und ausreichenden Arbeitsmöglichkeiten. Der Alkoholismus in den Reservaten hängt ja auch u.a. mit der Perspektivlosigkeit zusammen. Ist aber wohl Sozialromantik von mir.
Ich kann dir da nur zustimmen!
Die Erklärungen zu LeRoux und Garner sind nachvollziehbar, aber sie sind im Roman selbst nur schwer zu erkennen. Gerade bei LeRoux gibt es zwar Andeutungen zu einem Burnout, aber sie sind so vage, dass sie sein destruktives Verhalten nicht wirklich erklären.
Ja, genau so geht es mir auch. Ich verstehe die Erklärung, aber ich hätte sie gerne selber aus dem Text erschließen können.
Bei Garner geht es mir ein bisschen ähnlich: Er wird von Beginn an als Vernunftmensch aufgebaut mit wenig Empathie, den ausschließlich die Lösung seines Falls interessiert. Seine Wendung zum (Fast-)Verliebten, dem plötzlich Gedanken wie Hatten sie sich schon einmal in einem früheren Leben getroffen? ist schlicht etwas zu viel des Guten.
Das schien mir auch ein etwas allzu starker Kontrast zu seinem anfänglich geschilderten Naturell...
Die Ich-Perspektive hat mir sehr gut gefallen. Insbesondere auch der Prolog, der sofort neugierig macht und den Leser für die Handlung einnimmt.
Die Ich-Perspektive gefällt mir auch sehr gut!
Und das sie dadurch vielleicht den Kontakt zu Drogen oder womöglich zu ihrem Mörder bekommen hat, ist gut vorstellbar.
Absolut. Und falls sie dann noch eine Zeitlang auf der Straße gelebt haben sollte, nachdem sie im Center rausgeflogen ist, könnte sie ihrem Mörder auch noch ganz woanders begegnet sein.
Nein der Tod von Barker kam mir dann doch etwas zu überraschend, vor allem weil ja noch so viele Seiten bis zum Schluss sind. Zudem glaube ich nicht, das es unser Mörder ist.
Ach, inzwischen habe ich es doch schon ein paar Mal erlebt, dass eine Hauptfigur überraschend das Zeitliche segnete... Habe ich gar nicht unbedingt was gegen, wenn es der Geschichte eine neue Dimension bringt! Mal schauen, wie es sich hier entwickelt.
Garner kann sich nicht erinnern woher die Ärztin kennt, die ihm dann den Therapiebericht zugänglich gemacht hat. Ob dies noch von Bedeutung sein wird? Es hat mich eh gewundert, dass ihm dies entfallen ist, es passt nicht zu ihm.
Ja, bei ihm hätte ich eher mit einem fotographischen Gedächtnis gerechnet!