Aber nein. Weit gefehlt. Er kann auf die Frage nicht nur nicht Antwort geben, nein, er hat keinen Funken von Verständnis für diese Frage. Denn sein Wandel zwischen den Geschlechtern ist für ihn ein reines Instrument zum Erreichen von Macht und Einfluss. Geht es als Frau besser, dann her mit den Kleidern! Geht es als Mann besser, dann her mit der Uniform! So interessiert mich dieser Charakter weiterhin gar nicht.Worin unterscheidet sich die Liebe, die ein Mann fühlt, von der Liebe, die eine Frau fühlt? Einzig ihr allein seid imstande, uns das zu sagen
Vllt weil du ihn gerne auf Queerness reduzieren tätst.Geht es als Frau besser, dann her mit den Kleidern! Geht es als Mann besser, dann her mit der Uniform! So interessiert mich dieser Charakter weiterhin gar nicht.
Zurück in Frankreich lebt unser Chevalier als Chevalière.
Wie eingeengt er sich hier fühlt. Keine Wahl mehr. Nur noch Spielball. Dennoch versucht der Chevalier weiter zu agieren. Wahlmöglichkeiten zu finden. Ein starker Charakter!Zurück in Frankreich lebt unser Chevalier als Chevalière. Die totale Umstellung fällt nicht leicht, besonders die vielen Einschränkungen eines Frauenlebens sind schwer zu ertragen. Ganz besonders ist hier die Rechtlosigkeit vor Gericht zu benennen. Als man seinen Besitz in England verkauft, kann er als Frau keine Rechtsmittel einlegen.
Wie hirnverbrannt ist das denn!
Es gibt Scharmützel, ja. Aber vollkommen voneinander lassen können sie nicht. Eigenartig nicht. Man geht nicht vollkommen in Feindschaft auseinander, sondern beobachtet sich immer noch, auch noch Jahre später, man agiert, man vergisst sich nicht.Im Privaten liefern sich Morande, Pierre und d'Eon weitere Scharmützel.
Worin unterscheidet sich die Liebe, die ein Mann fühlt, von der Liebe, die eine Frau fühlt? Einzig ihr allein seid imstande, uns das zu sagenmit dem erzwungenen Grenzübertritt nach Frankreich wechselt d'Eon auch gezwungenermaßen seine Geschlechtsmerkmale, die auch hier wieder reine Äußerlichkeiten sind (Kleidung, Sattel, Waffen). Er entwickelt eine Feindschaft zu Beaumarchais, wo zuvor Liebe und Anziehung war (der Grund liegt wohl in dem gefakten Wetteinsatz, oder?) und fühlt sich plötzlich wohl im Nonnenkloster. Doch da kann er nicht bleiben und geht wieder hinaus in die Welt, schlägt sich wie bisher durch nur mit der Hilfe und der Unterstützung von Anderen, die er gnadenlos auszunutzen weiß. Seine Rolle als Frau hat ihn so gar kein bisschen verändert. Er lebt einfach weiter wie bisher, eben nur in der Last von Frauenkleidern. Frauen, die sich für sein Leben und den Geschlechterwechsel interessieren, stellen tiefschürfende Fragen:
Dies wäre ja wieder ein Reduzieren seiner Person auf etwas. Ebenso müsste er sich erklären. Warum sollte er dies wollen? Ebenso könnte man denken, liebt jeder Mann/jede Frau gleich, nur weil er/sie ein Mann/eine Frau ist? Liebt nicht jeder so, wie er/sie empfindet, also als Person/als Charakter?Aber nein. Weit gefehlt. Er kann auf die Frage nicht nur nicht Antwort geben, nein, er hat keinen Funken von Verständnis für diese Frage. Denn sein Wandel zwischen den Geschlechtern ist für ihn ein reines Instrument zum Erreichen von Macht und Einfluss. Geht es als Frau besser, dann her mit den Kleidern! Geht es als Mann besser, dann her mit der Uniform! So interessiert mich dieser Charakter weiterhin gar nicht.
Ja, kann sein. Ich nehme aber an, er hat sich nicht ganz standesgemäß gekleidet in London. In Frankreich jedoch wird er angezogen, " wie es sich gehört". Mit sämtlichem Unterzeug. Ich frag mich bloss, was war, wenn sie mal mussten. Vier Stunden Anziehzeit ist der Hammer. Das erklärt jetzt aber auch, warum die Damen von Stand unbedingt Zofen brauchten. Ich hab mich immer gefragt, wer so doof ist, dass er sich nicht selber anziehen kann. Aber so viele Häkchen und Ösen und Schnüre, furchtbar.Ich fand die langen Auslassungen über das extrem unbequeme Frauengewand etwas merkwürdig. Es ist ja nicht das erste Mal, dass der Erzähler Frauenkleider trägt, und offenbar hat es ihm bis zu diesem Punkt immer Vergnügen bereitet. Hier fehlte mir eine Erklärung, zum Beispiel ob die Frauenkleidung in England bequemer und leichter anzulegen war als die französische. Oder ob ihn die Kleider nur deshalb geärgert haben, weil er jetzt keine Wahl mehr hatte.
Ich erinnerte mich beim Lesen an die Hochzeit meiner Nichte vor zwei Jahren. Die trug ein derart ausladendes Kleid, dass sie den ganzen Abend an einem einzigen Sektchen nippte, nur um nicht aufs Klo zu müssen.Ja, kann sein. Ich nehme aber an, er hat sich nicht ganz standesgemäß gekleidet in London. In Frankreich jedoch wird er angezogen, " wie es sich gehört". Mit sämtlichem Unterzeug. Ich frag mich bloss, was war, wenn sie mal mussten. Vier Stunden Anziehzeit ist der Hammer. Das erklärt jetzt aber auch, warum die Damen von Stand unbedingt Zofen brauchten. Ich hab mich immer gefragt, wer so doof ist, dass er sich nicht selber anziehen kann. Aber so viele Häkchen und Ösen und Schnüre, furchtbar.
don t know. Ich hatte ein Kleid mit Lochmuster wie aus den 50ern, das 120 Euro gekostet hat. Es war aber sehr schön. Und bequem. Der Anzug des Herrn war mächtig teuer und er war in zwei Jahren schon "herausgewachsen" bauchmässig.Irgendwann musste sie dann doch, na ja, es ging irgendwie, aber warum tut man sich das an?
Nachträglich möchte ich diesen Mannen Fusstritte versetzen. Sie haben Glück, dass sie schon vermodert sind.Klageverbot beim Verkauf der Häuser
Bei der Dauer des An—und Auskleidens blieb denen ja auch nicht mehr viel Zeit um den Männern ins Handwerk zu pfuschen.Am Hofe der Sonnenkönige herrschte strenge Kleiderordnung und diese war bestimmt auch nicht nur nach dem Aussehen bestellt. Die einzelnen Kleidungsstücke sollten die Frauen auch rein mechanisch von Männerangelegenheiten fernhalten. Das hat Frau Dische hier sehr schön herausgearbeitet und mit den Hinweisen auf Klageverbot beim Verkauf der Häuser unterstrichen.
Wobei ich hier auch überlegt habe, ob die Mutter ihn damals vielleicht auch ein wenig als Mädchen gesehen hat, und deshalb enttäuscht war. Es wird ja mehrfach beschrieben, dass er eher schmal war, er eine hohe Stimme hat, beim Baden wurde die Unterwäsche angelassen uswAbsolut interessant ist in meinen Augen seine Familie, seine Herkunft. Der Chevalier schreibt seine Mutter kennt ihn nicht. Obwohl sie ihn geboren hat. Nur Pierre kennt ihn. Das finde ich interessant und so aufschlussreich, wie es Fragen aufwirft!
In der Familie ist der erste Sohn gestorben. Dann kamen nur Mädchen, die Schwestern des Chevalier. Ein Sohn wurde gewünscht. Und dann erblickte der Chevalier das Licht der Welt. Eigentlich der erwünschte Segen für die Familie. Aber die Familie wirkt nicht so gesegnet. Alles wirkt etwas unterkühlt. Erst später wirkt die Mutter plötzlich gelöster und freier und reagiert auch wärmer auf den Chevalier. Durch den Tod des Mannes. Dies klingt nach einem bitteren Süppchen und ist sicher ein Grund warum der Chevalier so ist wie er ist. ...
Nun - er war letztlich schwul. Das meint er damit, dass nur Pierre ihn kannte. // Läusefallen im Haar. Ekelhaft. Wasser, Seife und Haare ab, hätten weit besser geholfen. Aber auch an den Pocken starben die Leute wegen mangelnder Hygiene. Man trug die Kleider wochenlang.Ein ganz ganz ekliger Gedanke.Wobei ich hier auch überlegt habe, ob die Mutter ihn damals vielleicht auch ein wenig als Mädchen gesehen hat, und deshalb enttäuscht war. Es wird ja mehrfach beschrieben, dass er eher schmal war, er eine hohe Stimme hat, beim Baden wurde die Unterwäsche angelassen usw