3. Leseabschnitt: Seite 121 bis 179

parden

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13. April 2014
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Puh, die Jagd ist ja echt gruselig. Ich hätte mir bei dem Vater vieles vorstellen können - einschließlich sexueller Übergriffe. Aber das? Demütigend ist es, das Mädchen wird in ihre Rolle als sich unterzuordnendes weil weibliches Wesen eingeführt. Diese Extremsituation löst sehr widersprüchliche Gefühle bei dem Mädchen aus - Angst, Panik, Wut, unbändiger Wille, eben KEIN Opfer sein zu wollen... Ich bin gespannt.

So intelligent das Mädchen auch sein mag, was naturwissenschaftliche Zusammenhänge anbelangt, so merkwürdig finde ich das Festhalten an der Suche nach der Zeitmaschine. Sie versucht sogar, den Nachbarn zu verführen, weil nach dem Zeitsprung alles nicht gewesen sein wird? Ernsthaft? Das klingt bei aller Abgeklärtheit des Mädchens doch reichlich verdreht.

Der Bruder entwickelt sich ins Extreme, die Hyäne rückt näher und droht endgültig das Kommando zu übernehmen.

In welcher Zeit spielt die Erzählung eigentlich? Walkman und Cassetten lassen ja auf die 80er schließen? Handys und Internet scheint es nicht zu gehben. Weshalb spielt die Erzählung in dieser Zeit? Hat dafür jemand eine Erklärung?
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Das sie Champion küssen würde, hatte ich befürchtet, ich verstehe auch nicht warum sie die Illusion der Zeitmaschine nicht längst aufgegeben hat?
Selbst Champion verführt sie dann, weil sie annimmt, das sie eh alles mit der Zeitmaschine ungeschehen machen kann.

Irgendwie hat man einerseits das Gefühl, das sie ihr Leben gar nicht mehr richtig realisiert, doch anderseits nimmt sie alles sehr genau wahr.
Sie scheint da ein wenig verblendet zu sein, was diese Zeitmaschinen Sache anbelangt.
Zudem wird sie sicher ihren Bruder nicht mehr ändern können, ich befürchte eher, das sie ihr eigenes Leben retten sollte.
Und wie man sieht sollte das schneller kommen als man denkt, nämlich mit der Jagd.

Was für ein Vater kommt nur auf so eine hirnrissige Idee seine Tochter zur Beute zu machen? Der ist doch echt auch psychisch gestört.
Ich wüsste nicht was ich an ihrer Stelle getan hätte. Aber irgendwie hatte ich das fast befürchtet, als der Vater diese Ansage machte, das er sie mit zu Jagd nimmt.
Selbst wenn die ihr nicht weh tun, so kann sie sich doch schon alleine auf der Flucht ernsthaft verletzen, wie man ja sieht.

Vor allem wer weiß ob die sich nicht gegenseitig hochpeitschen und ihr doch mehr antun als ihr Vater meinte?
Irgendwie hat mir nur Hoffnung gegeben, das sie Gilles altes Ich in ihm wiedergesehen hat. Vielleicht ist so nicht alles verloren in ihm?
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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In welcher Zeit spielt die Erzählung eigentlich? Walkman und Cassetten lassen ja auf die 80er schließen? Handys und Internet scheint es nicht zu gehben. Weshalb spielt die Erzählu
Ich denke, dass du mit deiner Einschätzung in etwa richtig liegen könntest. Ich habe gegoogelt wann das einzige erfolgreiche Lied der Cranberries herausgekommen ist, was sie am Anfang hört, es ist 1993 erschienen. Und der Titel Zombie passt ja irgendwie auch :mad:
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Langsam entwickelt sich das Buch zu einer makabren Angelegenheit. Eine Hetzjagd mit der eigenen Tochter zu veranstalten ist echt krank. Erschreckend ist auch, dass der Vater einige Gleichgesinnte um sich scharren konnte,Mdie auch noch mitmachen bei diesem Wahnsinn.
Der Champion und das Mädchen......ja, sie driftet immer weiter ab und kann sich von ihrer Idee gar nicht mehr lösen. Kann das Ganze vielleicht mit einer psychischen Störung durch die Erlebnisse erklärt werden? Denn, wie @parden schon geschrieben hat, an der nötigen Intelligenz liegt es nicht.
Nun hoffe ich, dass die Scheinwerfer ihr zu Hilfe verhelfen
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Vor allem wer weiß ob die sich nicht gegenseitig hochpeitschen und ihr doch mehr antun als ihr Vater meinte?
Irgendwie hat mir nur Hoffnung gegeben, das sie Gilles altes Ich in ihm wiedergesehen hat. Vielleicht ist so nicht alles verloren in ihm?
Ich hoffe nicht,aber mir scheint ihr Vater der Anführer der Truppe zu sein, und er hat betont ihr nichts zu tun, da er sie noch verheiraten will....welch altes und abgedroschenes Klischee welchem er sich da bedient

Welche Szene mit Gilles meinst du. Ich hatte eher das Gefühl, dass er mittlerweile hoffnungslos Blut geleckt hat und kaum noch zu stoppen ist. Vielleicht habe ich es überlesen
 

Literaturhexle

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Dieses Mädchen ist emotional zutiefst gestört. Sie wächst ja fast wie ein Kaspar Hauser auf: ohne Liebe, ohne Aufmerksamkeit, ohne Freunde. Nur ihr Bruder gab ihr bis zum Eismann etwas zurück. Danach hat sich ihre eigene Welt gebastelt, dazu gehörte die Fixierung auf die Zeitmaschine als Symbol der Flucht.

Danach flieht sie in die Welt des Wissens. Sie ist völlig besessen vom Professor, die Gespräche mit ihm sind ihr Lebensmittelpunkt (S.127). Logisch, denn er ist der einzige, der ihr zuhört und sie wertschätzt.
Auch die Jobs geben ihr etwas:
[zitat]...Aber sie hatten auf mich die Wirkung eines Springbrunnens mitten in der Wüste. (128)[/zitat]

Für @Wandablue war wahrscheinlich die Schächtung des Ziegenbocks zu viel des Guten. Da darf man nicht zart besaitet sein. Unglaublich fand ich hier die Mutter, die am Ende der Szene der Tochter eine Rüge erteilt. Paragraf 1: Der Vater hat IMMER Recht!!!

Bei der Episode mit dem Champion spürt man auch, wie ausgetrocknet das Mädchen nach Zärtlichkeit ist. Dazu kommen die jugendlichen Hormone....
Da zeigt sie reinen Eigennutz. Sie denkt nicht an die Feder oder die Kinder. Sie ist nur noch Körper. Zum Glück hat der ältere Mann die Reißleine gefunden.

Über diese Jagd habt ihr schon alles gesagt. Der Vater will das Mädchen brechen, er will ebenso ein Opfer aus ihr machen wie seine Frau eines ist.. Rauhe Männerhorden funktionieren so. Das Mädchen ist vogelfrei, der Vater hat sie zur Jagd frei gegeben. Wer immer in dem Auto sitzt, er hat sich gut in die Seele des Wildes hinein gedacht: Logisch, dass sie in den leuchtenden Lichtern ihre Rettung sieht! Bei dieser Jagd kann sie nur verlieren. Für ein unbeteiligtes Auto fährt dieses aber viel zu langsam....:eek:
 

Wandablue

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Ich warte gespannt

Seite 148 und ich war "weg".

Es ist die Theorie des Physikers (sein Name soll wohl auf die Pawloschen Hunde anspielen), dass beim Orgasmus eine Art kosmischer Zeitsprung stattfindet. Das war mir dann zuviel. Überhaupt ist mir jetzt vieles zu viel.
Zwar sind es nicht dieselben Sachen, die Eva Manasse beanstandete (sie realisierte nicht, dass der Eismann an zwei verschiedenen Tagen kam - also eigentlich kam er ja immer - aber die bedeutsamem Male passierten zweimal) und auch nicht die Vergleiche, doch die Zusammenballung von unwahrscheinlichen Ereignissen.

Dieser sexuelle Sog durch den Mann. Ist mir zu heftig.
Das Geschmiess im Kopf des Jungen wiederholt sich zu häufig, es wird buchstäblich drauf rumgehackt, während aus anderen Linien nichts mehr gemacht wird (z.B. der Unterricht beim Physiker führt ins Leere und dient nur dazu, uns eine weitere haarsträubende Geschichte zu erzählen). Doch hätte man da mehr draus machen können.
 
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Wandablue

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Die Hetzjagd soll wohl der Höhepunkt der Geschichte darstellen, aber auch da fehlt mir der Knaller.

Positiv ist - ... aber das soll ich sicher erst in meinem Resümee verraten.
 

Literaturhexle

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Seite 148 und ich war "weg".

Es ist die Theorie des Physikers (sein Name soll wohl auf die Pawloschen Hunde anspielen), dass beim Orgasmus eine Art komischer Zeitsprung stattfindet. Das war mir dann zuviel. Überhaupt ist mir jetzt vieles zu viel.
Zwar sind es nicht dieselben Sachen, die Eva Manasse beanstandete (sie realisierte nicht, dass der Eismann an zwei verschiedenen Tagen kam - also eigentlich kam er ja immer - aber die bedeutsamem Male passierten zweimal) und auch nicht die Vergleiche, doch die Zusammenballung von unwahrscheinlichen Ereignissen.

Dieser sexuelle Sog durch den Mann. Ist mir zu heftig.
Das Geschmiess im Kopf des Jungen wiederholt sich zu häufig, es wird buchstäblich drauf rumgehackt, während aus anderen Linien nichts mehr gemacht wird (z.B. der Unterricht beim Physiker führt ins Leere und dient nur dazu, uns eine weitere haarsträubende Geschichte zu erzählen). Doch hätte man da mehr draus machen können.
Haha!!! Ich lache mich schlapp: Du fängst an, über dieses und jenes nachzudenken - und ich höre auf :D

In der Tat hat mir das Buch in seiner zweiten Hälfte deutlich besser gefallen. Aber ich habe auch solche Dinge nicht hinterfragt. Das mit der übersteigerten Sexualität hatten wir ja schon. Das kann ich nicht nachvollziehen. Auch dass ein junges, unerfahrenes Ding gleich "blank zieht" und sich von hinten an einen Baum gepresst penetrieren lässt... Das könnte fast ein Mann geschrieben haben...
Und der Orgasmus? Und die Zeitmaschine? Und die Hochbegabung?
Dieses Geschmeiß ist doch nur eine Entschuldigung für den Bruder. Die ganze Familie ist gestört.

Aber: Die Spannung bis hin zum Schluss: Die hat mir jetzt schon gefallen ;)
 

Wandablue

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Dieses Mädchen ist emotional zutiefst gestört.

Ich bin da nicht so sicher. Es gibt da eine Szene, ich bin nimmer sicher, ob das in diesem Abschnitt war, wo man sieht, dass sie eben emotional nicht völlig verkorkst ist. In dieser Familie ist sie noch die normalste. Die Liebe zu Dowka, zu der Feder, den Babies - alles noch normal und vorhanden.
 

Wandablue

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Haha!!! Ich lache mich schlapp: Du fängst an, über dieses und jenes nachzudenken - und ich höre auf :D

In der Tat hat mir das Buch in seiner zweiten Hälfte deutlich besser gefallen. Aber ich habe auch solche Dinge nicht hinterfragt. Das mit der übersteigerten Sexualität hatten wir ja schon. Das kann ich nicht nachvollziehen. Auch dass ein junges, unerfahrenes Ding gleich "blank zieht" und sich von hinten an einen Baum gepresst penetrieren lässt... Das könnte fast ein Mann geschrieben haben...
Und der Orgasmus? Und die Zeitmaschine? Und die Hochbegabung?
Dieses Geschmeiß ist doch nur eine Entschuldigung für den Bruder. Die ganze Familie ist gestört.

Aber: Die Spannung bis hin zum Schluss: Die hat mir jetzt schon gefallen ;)

Stimmt ;-).
Ich bin hin- und hergerissen.
Als Erwachsenenbuch bin ich nicht begeistert. Ach, ich schreib im letzten Abschnitt weiter, sonst spoilere ich noch ...
 

Literaturhexle

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milkysilvermoon

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Sie scheint da ein wenig verblendet zu sein, was diese Zeitmaschinen Sache anbelangt.

Ich habe mich auch gewundert, dass sie immer noch alle Hoffnungen in eine Zeitreise setzt. Aber was bleibt ihr auch sonst? Sie ist verzweifelt. Sie glaubt daran, weil sie sich nicht vorstellen kann, wie sonst wieder alles gut werden soll. Das ist ziemlich unreif für ihr Alter. Aber ja, sie ist ziemlich verblendet.

Der Vater will das Mädchen brechen, er will ebenso ein Opfer aus ihr machen wie seine Frau eines ist..

Das ist auch meine Vermutung. Sie ist eben keine Amöbe, sondern aufmüpfig. Vielleicht hat auch Gilles heimlich gegen sie gehetzt. Die Idee zu der Jagd kam garantiert von ihrem Vater. Ich hätte ihm auch noch ganz anderes zugetraut...

Zwar sind es nicht dieselben Sachen, die Eva Manasse beanstandete (sie realisierte nicht, dass der Eismann an zwei verschiedenen Tagen kam - also eigentlich kam er ja immer - aber die bedeutsamem Male passierten zweimal)

Ich hatte Eva Manasse so verstanden, dass sie kritisierte, dass der Eismann einmal nachmittags vor dem Essen und einmal abends nach dem Essen gekommen sei - also zu unterschiedlichen Tageszeiten, nicht an einem Tag. Aber ist auch nicht so wichtig, wie sie es verstanden hat. Für mich war das kein Logikfehler.
 

milkysilvermoon

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Mich hat dieser dritte Abschnitt bisher am wenigsten überzeugt. Ich störe mich gar nicht so sehr an einzelnen Ereignissen. Aber es ist irgendwie alles ein bisschen zu viel, zu gehäuft, zu dramatisch. Es liest sich spannend, ja. Man will das Buch kaum zur Seite legen. Aber in dieser geballten Form von Brutalitäten und Absurditäten gleitet der Roman für mich zu sehr ins Unglaubwürdige ab. Hier wäre weniger mehr gewesen, finde ich.
 
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Puh, die Jagd ist ja echt gruselig. Ich hätte mir bei dem Vater vieles vorstellen können - einschließlich sexueller Übergriffe. Aber das? Demütigend ist es, das Mädchen wird in ihre Rolle als sich unterzuordnendes weil weibliches Wesen eingeführt. Diese Extremsituation löst sehr widersprüchliche Gefühle bei dem Mädchen aus - Angst, Panik, Wut, unbändiger Wille, eben KEIN Opfer sein zu wollen... Ich bin gespannt.

Das ist schon heftig. Ich hatte mich schon gewundert, als der Vater sie fragt und auch nichts Gutes vermutet. Aber das. Nun gut. Der Wille zum kein Opfer sein ist da. Mal sehen wie das für das Mädchen ausgeht.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich hoffe nicht,aber mir scheint ihr Vater der Anführer der Truppe zu sein, und er hat betont ihr nichts zu tun, da er sie noch verheiraten will....welch altes und abgedroschenes Klischee welchem er sich da bedient

Welche Szene mit Gilles meinst du. Ich hatte eher das Gefühl, dass er mittlerweile hoffnungslos Blut geleckt hat und kaum noch zu stoppen ist. Vielleicht habe ich es überlesen

Ich empfand Gilles auch als eine Gefahr für das Mädchen.
 
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