3. Leseabschnitt: SECHS bis einschl. ACHT (Seite 136 bis 206)

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29. März 2022
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Tja, das weiß ich eben nicht so genau, ich hatte sie ja eher als "seltsam" beschrieben. Ich war mir anfangs ziemlich sicher, dass die Beziehung Rachel schaden würde. Vielleicht wird dem auch noch so sein, wenn am Ende alles zusammenbrechen sollte, aber momentan empfinde ich es eher als auf merkwürdige Art von beiden gewollt.
Es ergeht mir ganz ähnlich, aber der große Knall kann ja noch kommen. Wer weiß.
Wirklich erstaunt war ich, dass Rachel nicht schwanger ist. Ich hatte fest damit gerechnet.
 

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29. März 2022
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Diese Mutter ist wirklich enervierend. Schwer auszuhalten, sowas. Rachel ist sich sich des toxischen Einflusses sehr bewusst, nur gelingt es ihr (noch?) nicht, sich davon frei zu machen.
Nick scheint auch eine Baustelle im familiären Kontext zu haben. Vielleicht ist es dies, was sie einander in die Arme treibt? Liebe scheint es mir nicht zu sein. Ich finde auch die Bezeichnung "Liebling" unpassend, mitunter fast schon ironisch. Ein Übersetzungsproblem? Oder für die Zeit typisch??
Zur Verarbeitung des Todes von ihrem Vater war der Austausch mit dem Bastatter-Nachbarn sicher hilfreich. Ich warte aber dennoch darauf, mehr über den Vater, dessen genaue Todesursache sowie die Ursachen für Rachels Probleme zu erfahren...
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Und nur um es zu erwähnen: Die Szene im Bestattungsinstitut war zwar ganz schön schräg aber auch total anrührend. Mir hat das Aufbrechen der Schale von Rachel wirklich gefallen und es hat - zumindest beim Lesen - gut getan, dass das endlich mal passiert ist.
Hector hat es ihr leicht gemacht, ich glaube nicht, dass Rachel bei jedem dazu in der Lage wäre. Insgesamt eine emotionale Szene, auch, weil sie vieles dort nach wie vor mit ihrem Vater verbindet
 

Sassenach123

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Findet ihr die Beziehung zu Nick nicht auch schrecklich? Natürlich ist es kein Missbrauch und Rachel kann mit ihm ihre Sexualität endlich ausleben, aber nutzt er sie und ihre offensichtliche Bedürftigkeit nicht grenzenlos zum eigenen Vorteil aus? Nachdem er endlich einmal wieder angerufen hat, fällt folgender Satz:

"Ich ziehe die Tür des Badezimmers zu, schließe mich ein und lache bebend, Lichtjahre entfernt von einem Lachen." (S. 192)

Ein anderer Satz, den ich mir notiert habe, beschreibt die Atmosphäre im Mutter-Tochter-Haushalt:

"Wer immer behauptet hat, die Wahrheit wird uns befreien, der kannte dieses Haus nicht." (S. 140)

Nick scheint wegen des Todes seines Zwillingsbruders unter einem Trauma zu leiden. Hat er etwas mit seinem Tod zu tun? Er spricht davon, dass er es "nicht wiedergutmachen" kann. Überdies glaubt er, der Vater sähe lieber ihn tot als den Bruder.

Nick hat einen Sohn, aber ist er auch verheiratet? Seine Schwester ist geschieden, er vielleicht auch? Hätte er seine Familie sonst über den Sommer nicht mitgebracht?

Und noch ein Zitat:

"Alles, woran ich mich je erinnern werde, ist, dass er sich über mich gebeugt hat wie die Sonne." (S. 204)

Die nächtliche Szene beim Bestatter fand ich auch sehr anrührend. Rachel hat ihren Vater immer als unglücklich gesehen und anscheinend hat er getrunken, Hector dagegen sah ihn als Mann, der so lebte, wie er es wollte. Überträgt Rachel das eigene Unglück mit der Mutter vielleicht auf ihren Vater?
Ja, Nick scheint sie nur für solche Gefälligkeiten zu benutzen. Schade, dass ihr dies gar nicht in den Sinn kommt. Als er ihr das Foto seines Sohnes zeigt, wird es ihr erst klar, dass sie meine Zukunft mit ihm erwartet. Aus Selbstschutz redet sie sich dann ein, es auch gar nicht gewollt zu haben.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich glaube, das passt nicht, weil Rachel ja immer erst nach dem Geschlechtsverkehr in dieser Hinsicht aktiv wird. Oder glaubst du, sie verwendet es falsch?

Vielleicht ist es son Ding für die Spülung, die Barbara ansprach.

Vielleicht ist es auch ok, dass Rachel es nicht näher beschreibt, weil es halt etwas sehr Intimes ist.
Für mich hört es sich eher so an, als würde da versucht werden etwas abzusaugen. Es gruselt bei der Vorstellung, von der Effektivität mal ganz zu schweigen.
 

Sassenach123

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Diese Mutter ist wirklich enervierend. Schwer auszuhalten, sowas. Rachel ist sich sich des toxischen Einflusses sehr bewusst, nur gelingt es ihr (noch?) nicht, sich davon frei zu machen.
Das wurde sehr deutlich in diesem Abschnitt. Erschreckt hat mich, dass Rachel auf Seite 158 erwähnt, dass es gut wäre, wenn die Mutter sterben würde. Sie hat zwar direkt wieder zurück gerudert, aber das empfand ich schon als heftig
 

Sassenach123

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Rachel tut mir zwar nach wie vor leid, dass sie von der Mutter so schlecht behandelt wird, aber manchmal möchte ich sie packen und ihr etwas Standhaftigkeit eintrichtern.
Ich bin nun sehr gespannt wie es weitergehen wird. Die Ferien dürften bald zu Ende sein, und Nick wird wahrscheinlich zurückgehen. Ob er mit der Mutter seines Sohnes noch zusammen ist? Es ist doch schon merkwürdig, dass er die ganzen Wochen ohne seine Familie dort verbracht hat
 

Literaturhexle

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Tja, ihr Lieben. Ihr habt viele kluge Sachen gesagt. Ich kann so recht nichts hinzufügen. Ich möchte dieses schöne Buch mögen, stehe ihm aber ziemlich emotionslos gegenüber. Es packt mich nicht, ich bekomme keinen Zugang zu Rachel, auch wenn ich sie tatsächlich nicht mehr schütteln will;).

Ich mag Nick fast. Er scheint genauso aus seinem Elternhaus geflohen zu sein wie Rachels Schwester. Seine Vaterprobleme klingen auch sehr ähnlich. Er öffnet sich ihr doch irgendwie schon, teilt seine Gedanken mit. Er will kein Schauspieler sein, sich nicht verdrehen lassen - ist allerdings auch nicht 100% konsequent - ich sehe da gewisse Parallelen. Rachel benimmt sich ja auch keinesfalls natürlich. Trotzdem hat er Verständnis für sie, akzeptiert ihre Schrullen:
Du bist diejenige, die sich schlecht macht. 192
Es scheint mir fast, als würde er sie auch enttarnt haben, weil er nicht alles hinnimmt, wie sie es zunächst sagt. Dass er verheiratet ist, glaube ich weniger. Er sprach von "Ich" als er etwas von seinem Zuhause erzählte, nicht von "Wir". Der Enkel taucht auch nicht in den Nachfolger-Tiraden des Vaters auf. Entweder Nick ist geschieden oder das Kind ist unehelich. Mein Tipp.
Ich empfinde ihn nicht als übergriffig. Iwie sind sich die beiden einig gewesen - nur leider hat sich Rachel verliebt und damit ist ein Ungleichgewicht entstanden. Das weiß sie im tiefen Inneren auch:
Nick könnte sich nicht zu etwas zwingen. Auch nicht zu jemandem 155
Trotzdem hofft sie. Ein Mann wäre eine Fluchtmöglichkeit, ein neues Leben.

Die Szene im Bestattungsinstitut war aufschlussreich über Rachels Vater. Interessant auch, dass Hektor über das spannungsreiche Verhältnis zwischen Mutter und Tochter Bescheid weiß:
Sie sollten jetzt besser wieder raufgehen, mein Küken, sonst geht Ihnen noch jemand an die Gurgel. 176
Die Metaphern drücken sehr viel Hilflosigkeit aus. Die mit den Kletten (Danke für die Fortführung, Gaia!) ebenso wie diese hier:
Ich erhebe mich wie eine Hausgans, die versucht zu fliegen. 178
Was ich mal wieder nicht verstanden habe, ist das religiöse Gespräch zwischen Calla und Rachel. Hat es Relevanz? Könnt ihr mich erhellen und mir die Kernaussage liefern?

Wie versteht ihr diesen Satz:
Es ist nur so, dass mir mein ganzes Leben wie eine Zufallsbegegnung vorkommt, und alles, was mir passiert, von Dauer ist. Das ist keine kluge Art zu leben. 204

Den letzten Absatz verstehe ich auch nicht. Was hat Rachel vor? Was erfüllt sie mit Abscheu? Was ist das Notwendige, das sie tun muss?

Ihr seht, ich bemühe mich. Aber ich kann zahlreiche Anlehnungen einfach nicht begreifen. Vielleicht fehlt mir hier die Empathie? Ich vertraue auf euren Zuspruch und lese schnell weiter.
 

Literaturhexle

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@RuLeka
Ich muss bei den Szenen mit der Mutter immer an diese furchtbare Mutter aus dem Roman "Vor Rehen wird gewarnt" denken. Die konnte auch mit zur Schau gestellter Bedürftig- und Liebenswürdigkeit ihr Umfeld wunderbar manipulieren.
 

Naibenak

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ber dazu muss sie sich aus dem Dunstkreis ihrer Mutter befreien, denn die ändert sie nicht. Die hat schon ihren Mann zum Alkoholiker gemacht.
Hmm... ob daran die Mutter schuld war, sei dahingestellt. Es ist natürlich naheliegend. Aber mitunter sind es auch z.Bsp. Kriegserlebnisse (ist ja noch nicht lange her), die der Vater nicht verarbeiten konnte. Die Mutter tat dann ihr Übriges... so wäre meine Idee dazu.
Ich warte aber dennoch darauf, mehr über den Vater, dessen genaue Todesursache sowie die Ursachen für Rachels Probleme zu erfahren...
Ich finde, inzwischen wissen wir schon eine Menge über den Vater und ich ahne, dass er nicht unbedingt ursächlich für Rachels Probleme ist. Das hat mMn in erster Linie mit der Beziehung zu ihrer Mutter zu tun.
Aus Selbstschutz redet sie sich dann ein, es auch gar nicht gewollt zu haben.
Achja... diese Beziehung der beiden ist doch besonders. Es erinnert mich ein bisschen an eigene Erlebnisse ;) Zu diesem Zeitpunkt ist es für beide wichtig, sich jemandem anzuvertrauen und ihm/ihr nahe zu sein, sich angenommen zu fühlen. Für beide ist dies eine sehr hilfreiche Zeit, um in ihrem Leben weiter zu kommen. Bei Rachel macht es sich schon bemerkbar, dass sie offener wird und mutiger. Bei Nick hat man einfach das Gefühl, dass er sich vieles von der Seele reden muss und Rachel ist dabei eine gute Zuhörerin. Leider verliebt sie sich offenbar im Laufe der Zeit. So weit will Nick aber nicht gehen. Dennoch sehe ich diese Beziehung als gute Chance für Rachel einen Weg aus ihrer "Falle" zu finden und zu gehen. Die Gefahr ist allerdings noch, dass sie sich wieder in ihr Schneckenhaus zurückzieht, weil Nick ihr nicht geben kann, was sie sich wünscht. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass dies eintritt.
Entweder Nick ist geschieden oder das Kind ist unehelich.
Stimmt, da hast du recht. Er redet nie als "wir" und erwähnt nie eine eigene Familie. Vielleicht absichtlich, ich schätze aber auch, dass deine Theorie eher passt.
Wie versteht ihr diesen Satz:

Den letzten Absatz verstehe ich auch nicht.
Es ist nur so, dass mir mein ganzes Leben wie eine Zufallsbegegnung vorkommt, und alles, was mir passiert, von Dauer ist. Das ist keine kluge Art zu leben. 204
Also diesen Satz habe ich gestern Abend definitiv mehrmals gelesen und nicht kapiert :rolleyes: Ich ahne aber mittlerweile folgendes: Rachel überlässt alles in ihrem Leben quasi dem Zufall. Sie ist nicht selbst diejenige, die aktiv ihr Leben gestaltet - sie "lässt sich leben" sozusagen. Sie orientiert sich an anderen, an Umständen, an Gegebenheiten. Warum alles, was ihr passiert, von Dauer ist, verstehe ich dann aber doch nicht so ganz :D Vielleicht, weil sie der Auffassung ist, sie kommt auch so durchs Leben, ohne selbst das Leben zu gestalten? Aber eine kluge Art zu leben? Hmmm... da hänge ich dann auch fest

Edit: ahhh... vielleicht glaubt sie, dass das, was ihr augenblicklich passiert (mit Nick, und dass sie sich verändert) nun von Dauer sein wird? Also dass sie nun definitiv beginnt ihr Leben anders zu gestalten und zu leben? Kann das sein?
 
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Naibenak

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Hass, Verzweiflung, Enttäuschung....... ich sehe das allerdings auch als Chance: wenn sie das als Tiefpunkt erkennt, kann es danach nur noch aufwärts gehen! ;)
Ich glaube fast, Hass ist es weniger. Mehr ist es hier die Verzweiflung und Machtlosigkeit, die sie (noch) spürt. Aber auch ich hoffe da auf bessere Zeiten, die sich vorsichtig anzubahnen scheinen.
 

Naibenak

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Ach ja... dieses Gleichnis mit dem Auskämmen der Kletten im Haar! Das ist absolut großartig. Habt ihr ja bereits mehrfach bestätigt :) Wollte ich an dieser Stelle aber auch nochmal betonen!

Die Szene im Bestattungsinstitut war schön. Ich glaube, nicht nur Rachel hatte das Bedürfnis jemanden um sich zu haben in jener Nacht, auch Hektor machte den Eindruck, dass er es gut gebrauchen konnte. Wie er dann so glückseelig erzählte, das war echt rührig. Und dass Rachel schließlich alles rauslassen konnte, war ein schöner Moment, der hoffen lässt. Vielleicht entwickelt sich hier eine lockere Freundschaft.

Ich sehe Nick nicht als Schuft. Er hat diese besondere Gesellschaft mMn genauso nötig wie Rachel - sie sind beide gleichauf -. Für ihn ist es von Anfang an unverbindlich. Da macht er Rachel auch keinerlei Illusionen. Dass sie sich offenbar verliebt, ist natürlich blöd ;) Aber es kann gut sein, dass sie es versteht und akzepziert. Und sich nicht deshalb versteckt. Ich bin mir noch nicht sicher, wie es sich auf Rachel nun auswirkt...
 

Literaturhexle

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Rachel überlässt alles in ihrem Leben quasi dem Zufall. Sie ist nicht selbst diejenige, die aktiv ihr Leben gestaltet -
Das ist es. Sie lässt passieren, sie passt sich bis zum geht nicht mehr an. Jetzt hängt sie in dieser Spirale fest: an ihrer Mutter, der Wohnung, der Schule....
Wenn du selbst nichts machst und alles dem Zufall überlässt, bist du ganz schnell fest gefahren und dann wird der Zufall zur Dauerlösung.
Schön, wie sie das analysiert. Jetzt warte ich auf den Ausbruch aus der Spirale!
Danke @Sassenach123


Kriegserlebnisse (ist ja noch nicht lange her), die der Vater nicht verarbeiten konnte. Die Mutter tat dann ihr Übriges... so wäre meine Idee dazu.
So verstehe ich das auch bislang. Der Vater hat sich vielleicht zurückgezogen in seinem Trauma. Er war erwachsen. Ihn konnte die Frau nicht so kleinmachen.
 

luisa_loves-literature

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Also diese Mutter! Diese Mutter!
So geht es mir auch! Die Mutter ist furchtbar anstrengend und manipulativ, weinerlich und dauerbeleidigt. Ich bewundere Rachel für ihre zumindest nach außen getragene Ausgeglichenheit.
Findet ihr die Beziehung zu Nick nicht auch schrecklich?
Er meldet sich, wenn ER Lust hat, und geht von Rachels völliger Ergebenheit und Verfügbarkeit aus. Er weiß, dass die Treffen im Freien für sie schwierig sind und besteht darauf. Für mich ist er ein totaler Egoist.
Ja, ich empfinde das Ungleichgewicht so krass, dass es für ihn nur ein netter Zeitvertreib ist und für sie doch so viel mehr bedeutet. Er erscheint mir völlig ich-bezogen. Ich habe immer den Eindruck, dass er sehr gerne von sich redet - vielleicht weil Rachel so wenig zu sagen hat oder eben weil er sich selbst doch recht interessant findet und für einen tollen Hecht hält.
war mir anfangs ziemlich sicher, dass die Beziehung Rachel schaden würde.
Das glaube ich eher nicht. Emotional wird sie auf jeden Fall nicht erfüllend ausgehen, aber sie hilft Rachel in die Unabhängigkeit - und im Bildungsroman braucht es immer eine sehr unglückliche Liebe für die weitere Entwicklung der Figur. So sehe ich das hier im Augenblick auch.

denn ich hatte überhaupt nicht hinterfragt, ob er schon eine Familie oder Frau haben könnte.
Ich seltsamerweise auch nicht. Aber dass er eine Frau hat, bezweifle ich irgendwie. Für mich ist er der typische "rake". Ich habe sogar - bei aller Ähnlichkeit - Zweifel, dass das sein Sohn ist. Ich traue ihm so gar nicht über den Weg - dabei habe ich ein großes Herz für literarische Schufte.

Ich empfinde es fast schon als grausam, wie Rachel zwischen ausnutzenden und manipulativen Charakteren hin- und herumgespielt wird. Ihre Mutter hat nur ihr persönliches Interesse im Blick und bei Nick ist es auch nicht anders. Auch Calla geht es nicht um Rachel. Eigentlich ging es nur beim Bestatter in der Nacht mal um sie.

Sie lässt passieren, sie passt sich bis zum geht nicht mehr an. Jetzt hängt sie in dieser Spirale fest: an ihrer Mutter, der Wohnung, der Schule....
Wenn du selbst nichts machst und alles dem Zufall überlässt, bist du ganz schnell fest gefahren und dann wird der Zufall zur Dauerlösung.
So habe ich den Satz auch gelesen - er war einer, der sehr prägnant ins Auge stach. "Sie lässt passieren" ist eine wunderbare Formulierung. Hier wird die Passivität auf die Spitze getrieben - Aktion und Ausbruch aus der Situation erscheint fast unmöglich, vor allem weil der mögliche Rettungsring Nick keiner sein möchte.
 

otegami

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Ich habe sogar - bei aller Ähnlichkeit - Zweifel, dass das sein Sohn ist. Ich traue ihm so gar nicht über den Weg - dabei habe ich ein großes Herz für literarische Schufte.
Und da erschütterte mich die mangelnde Kommunikation!!!!!! Konnte sie nicht fragen: "Uiiii, wer ist denn das?" Ich versteh's einfach nicht! *fassungslos den Kopf schüttel*
Spaßeshalber habe ich heute beim Mittagessen das Szenario entworfen: nach ein paar Wochen des Kennens hätte mein Liebster mir ein Kinderbild gezeigt, ich hätte dann vermutet, dass es seins wäre und mich in mein Schneckenhaus verzogen. (Allein die Vorstellung hat große Heiterkeit hervorgerufen! :D !)

Jaaaa, ich weiß: wenn überall die Kommunikation so gepflegt würde, fielen wahrscheinlich (ich schätze mal) 75 - 85 % der Romane, Opern und sonstiges weg! :cool:
 

luisa_loves-literature

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Und da erschütterte mich die mangelnde Kommunikation!!!!!!
Ich frage mich immer, ob sie so schüchtern ist (weil sie ja auch sonst wenig zu sagen scheint - das meiste passiert ja in ihrem Kopf, wobei sie ja durchaus in der Lage ist mal mit ihren Fragen auf den Punkt zu kommen) oder ob sie einfach so im Rollenverständnis der Sechziger festhängt und dabei so glücklich ist, dass Nick sich ihrer erbarmt, dass sie sich nicht traut, ihn zu fragen, weil sie ihn vergraulen könnte.