3. Leseabschnitt: S. 177 bis S. 279

Anjuta

Bekanntes Mitglied
8. Januar 2016
1.635
4.771
49
62
Essen
"Jeden Tag unter Menschen zu leben, die nicht sehen wollen, dass du ein Mensch bist wie sie ....."
In diesem Satz (S. 230) kristallisiert sich für mich sehr gut die Essenz des Romans, soweit ich ihn bisher gelesen habe.
Da überrascht es nicht, dass man sich hinwegträumt und -denkt aus diesem Leben. So z.B. Noa:
"Sein größtes Geheimnis aber war es, dass er Japaner sein wollte; er träumte davon, Ikaino zu verlassen und nie mehr zurückzukommen."
Andere handelnde Personen träumen da eher von einer Rückkehr nach Korea. Doch dort - und das macht ihre Situation noch erheblich fataler - hat sich inzwischen durch einen Regimewechsel alles verändert (das kommunistische Nordkorea ist entstanden, in dem viele "besitzende" Verwandte verhaftet oder umgebracht wurden), so dass der Weg aus der Herabsetzung durch die Japaner weitestgehend versperrt ist. Es bleibt wohl nur das Arrangieren mit der diskriminierenden Situation in Japan. Komplette Integration oder Rückzug in das Heimatliche sind dabei dann die alternativen Wege, die wir im Übrigen auch heute bei jeglichen Formen der Migration beobachten können. Im Roman steht Noa immer stärker für Weg Nr. 1: Ihn zieht es zu japanischer Schulbildung, während sein Bruder Mosazu sich dem Japanischen stark verweigert. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Lebenswege der Personen.
 

Xanaka

Aktives Mitglied
12. Juli 2015
894
737
44
Berlin
"Jeden Tag unter Menschen zu leben, die nicht sehen wollen, dass du ein Mensch bist wie sie ....."
In diesem Satz (S. 230) kristallisiert sich für mich sehr gut die Essenz des Romans, soweit ich ihn bisher gelesen habe.
Da überrascht es nicht, dass man sich hinwegträumt und -denkt aus diesem Leben. So z.B. Noa:
"Sein größtes Geheimnis aber war es, dass er Japaner sein wollte; er träumte davon, Ikaino zu verlassen und nie mehr zurückzukommen."
.

Ich glaube gerade diese Situation war für die Kinder am schwersten. Sie sollten sich mit einem Land identifizieren, das sie überhaupt nicht kennen. Es ist doch ganz klar, dass Noas Wunsch Japaner zu sein, so groß war. Den Koreanern ging es trotz viel Arbeit immer schlechter, sie werden schlecht und minderwertig behandelt. Während es wahrscheinlich den ärmsten Japanern immer noch sehr viel besser ging und sie in der Gesellschaft ein Ansehen genossen.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.250
49.195
49
Den Koreanern ging es trotz viel Arbeit immer schlechter, sie werden schlecht und minderwertig behandelt.
Diese Rassen-Diskriminierung ist leider Gottes etwas, das man zu verschiedenen Zeiten in den verschiedensten Ländern der Welt beobachten konnte und noch heute kann. Das macht diesen Roman so wertvoll: Man bekommt anhand konkreter Beispiele vor Augen geführt, wie ungerecht diese Stigmatisierung und Ausgrenzung eines Volkes ist.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.250
49.195
49
In diesem Abschnitt war ich insbesondere von Hansu positiv überrascht! Auf einmal kommt er ins Restaurant und es stellt sich heraus, dass er all die Jahre auch über seine Zweitfamilie gewacht hat. Er hat Sunja positiv nachgespürt, hat ihre Lebensumstände beobachtet, ihr Arbeit beschafft und sie letztlich vor den amerikanischen Bomben gerettet. Wie ein guter Geist - wenn man die etwas dubiosen Umstände, wie Hansu sein Geld verdient, außer acht lässt. Es scheint also doch der Wahrheit zu entsprechen, was er der schwangeren Sunja versprochen hatte: Dass er sie und ihre Kind als seine Zweitfamilie anerkennen wollte.
Berührt hat mich auch die Tatsache, dass er Sunjas Mutter aus Korea hat holen lassen. Das offenbart menschliche Züge an dem Mann, den ich offensichtlich falsch eingeschätzt habe.

Interessant auch die historischen Hintergründe, die @Renie in der Vorstellungsrunde hinterlegt hat. Ich gestehe, dass ich z.B. keine Ahnung hatte, wann sich die Teilung Süd-/Nordkoreas vollzogen hat :D

Nun bin ich gespannt, wie die zarte Liebesgeschichte zwischen Khunglee und Kim weitergeht. Die Autorin macht ja gerne einen Cliffhanger zum Ende eines Kapitels hin; dann kommt ein Zeitsprung. Netterweise wird der Cliffhanger anschließend aber sehr schnell aufgelöst. Ein Beispiel: Es wurde nicht explizit geschrieben, dass Isak verstarb an dem Tag, als Noa noch zur Schule musste. Im nächsten Kapitel wird aber recht schnell erwähnt, dass Isak jetzt x Jahre tot sei. Mir gefällt das recht gut. Dadurch werden zu intensive Emotionen vermieden. Der Text bleibt sachlich-distanziert, ohne seine Tiefe einzubüßen.
Versteht ihr, was ich meine ;) ?
 

Xanaka

Aktives Mitglied
12. Juli 2015
894
737
44
Berlin
In diesem Abschnitt war ich insbesondere von Hansu positiv überrascht! Auf einmal kommt er ins Restaurant und es stellt sich heraus, dass er all die Jahre auch über seine Zweitfamilie gewacht hat. Er hat Sunja positiv nachgespürt, hat ihre Lebensumstände beobachtet, ihr Arbeit beschafft und sie letztlich vor den amerikanischen Bomben gerettet. Wie ein guter Geist - wenn man die etwas dubiosen Umstände, wie Hansu sein Geld verdient, außer acht lässt. Es scheint also doch der Wahrheit zu entsprechen, was er der schwangeren Sunja versprochen hatte: Dass er sie und ihre Kind als seine Zweitfamilie anerkennen wollte.
Berührt hat mich auch die Tatsache, dass er Sunjas Mutter aus Korea hat holen lassen. Das offenbart menschliche Züge an dem Mann, den ich offensichtlich falsch eingeschätzt habe.

Interessant auch die historischen Hintergründe, die @Renie in der Vorstellungsrunde hinterlegt hat. Ich gestehe, dass ich z.B. keine Ahnung hatte, wann sich die Teilung Süd-/Nordkoreas vollzogen hat :D

Dieser Abschnitt hatte mich auch ungemein positiv überrascht. Das hätte ich nicht gedacht und ich habe mich beim Lesen irgendwie darüber gefreut - weil der Familie ja in dem Moment so geholfen hat.
 

Xanaka

Aktives Mitglied
12. Juli 2015
894
737
44
Berlin
[QUOTE="Literaturhexle, post: 51153, member: 1834"Es wurde nicht explizit geschrieben, dass Isak verstarb an dem Tag, als Noa noch zur Schule musste. Im nächsten Kapitel wird aber recht schnell erwähnt, dass Isak jetzt x Jahre tot sei. Mir gefällt das recht gut. Dadurch werden zu intensive Emotionen vermieden. Der Text bleibt sachlich-distanziert, ohne seine Tiefe einzubüßen.
Versteht ihr, was ich meine ;) ?[/QUOTE]

Das gefällt mir auch sehr gut - ich denke, es würde dieses Buch wahrscheinlich extrem in die Länge ziehen und von der eigentlichen Botschaft, die das Buch eventuell vermitteln will, ablenken.
 

MRO1975

Bekanntes Mitglied
11. August 2018
1.538
3.981
49
48
In diesem Abschnitt war ich insbesondere von Hansu positiv überrascht! Auf einmal kommt er ins Restaurant und es stellt sich heraus, dass er all die Jahre auch über seine Zweitfamilie gewacht hat. Er hat Sunja positiv nachgespürt, hat ihre Lebensumstände beobachtet, ihr Arbeit beschafft und sie letztlich vor den amerikanischen Bomben gerettet. Wie ein guter Geist - wenn man die etwas dubiosen Umstände, wie Hansu sein Geld verdient, außer acht lässt. Es scheint also doch der Wahrheit zu entsprechen, was er der schwangeren Sunja versprochen hatte: Dass er sie und ihre Kind als seine Zweitfamilie anerkennen wollte.
Diese Wendung hat mir in diesem Abschnitt auch am besten gefallen und erklärte im nachhinein, warum es ausgerechnet Sunja und Kyunghee gelungen war, eine gut bezahlte Arbeit zu finden - etwas, was es in Japan für die meisten Koreaner doch fast nie gab.
 

MRO1975

Bekanntes Mitglied
11. August 2018
1.538
3.981
49
48
Es wurde nicht explizit geschrieben, dass Isak verstarb an dem Tag, als Noa noch zur Schule musste. Im nächsten Kapitel wird aber recht schnell erwähnt, dass Isak jetzt x Jahre tot sei. Mir gefällt das recht gut. Dadurch werden zu intensive Emotionen vermieden. Der Text bleibt sachlich-distanziert, ohne seine Tiefe einzubüßen.
Versteht ihr, was ich meine ;) ?
Ja, ich glaube ich verstehe, was du meinst. Würden solche Szenen ausgeschrieben und nicht unserer Vorstellung überlassen, würde die Geschichte zu süß bzw. salzig. Durch die nicht explizite Beschreibung wird betont, dass das der ganz normale zu erwartende Verlauf der Geschichte war. Ich finde das auch sehr gelungen.
 

MRO1975

Bekanntes Mitglied
11. August 2018
1.538
3.981
49
48
Es bleibt wohl nur das Arrangieren mit der diskriminierenden Situation in Japan.

Die Situation wird gut rübergebracht und ich konnte nachfühlen, wie die Familie bei dieser Entscheidung zwischen den Stühlen sitzt. Natürlich wollen sie gern zurück in ihre Heimat, doch diese Heimat gibt es nicht mehr, nur den geografischen Ort. Also bleiben sie in Japan und dort gibt es nur wenige Möglichkeiten: Einer ist die weitestgehende Integration - diesen Weg versucht Noa, der ja am liebsten ein Japaner wäre. Alternativ passt man sich nur soweit unbedingt nötig also vor allem nach außen an und geht ansonsten seinen eigenen Weg - das scheint die Lösung für Mozasu und Hansu zu sein.
 

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.858
12.454
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
In diesem Abschnitt war ich insbesondere von Hansu positiv überrascht!
Das ging mir genauso. Im ersten Abschnitt habe ich ihn noch als skrupellosen Kerl verteufelt, der mit einer Minderjährigen Spaß hatte und am Ende der Gelackmeierte war, weil Sunja ihm seinen einzigen Sohn vorenthielt. Aber hier erweist er sich als Gute Fee. Er übernimmt Verantwortung (soweit man ihn lässt). Sehr schön finde ich auch, dass er sich nicht nur um Noa kümmert, sondern keinen Unterschied zu dem Rest der Familie macht. Ein feiner Kerl! :)
 

Leseglück

Aktives Mitglied
7. Juni 2017
543
1.272
44
67
Ich habe weiter ambivalente Gefühle gegenüber Hansu. Er treibt Schutzgeld ein. Wenn jemand die Zahlung verweigert, schickt er Männer, um die "Situation zu klären" wie es beschönigend im Roman heißt.
Ich habe Verständnis dafür, dass Sunja und Yosib Skrupel haben, die Hilfe von Hansu annehmen. Ich fand es sogar ein bisschen traurig, zu erfahren, dass es die Frauen nicht aus eigener Kraft geschafft hatten, ein Stelle im Restaurant zu bekommen.
Andererseits wäre die Familie schon tot, wenn Hansu nicht wäre.

Mir gefällt an dem Roman, dass fast alle Figuren in einem Dilemma stecken. Soll man sich integrieren oder zurück nach Korea. Soll man das Geld von Hansu annehmen usw. Das wird gut dargestellt.

Der Roman bleibt nie lange bei einer Figur. Schließlich ist es eine Geschichte, die über mindestens vier Generationen geht. Vielleicht ändert sich das wenn die beiden Söhne von Sunja erwachsen sind. Ich bin gespannt wie sie sich weiter entwickeln.
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.295
10.431
49
49
Ich habe weiter ambivalente Gefühle gegenüber Hansu. Er treibt Schutzgeld ein. Wenn jemand die Zahlung verweigert, schickt er Männer, um die "Situation zu klären" wie es beschönigend im Roman heißt.
Ich habe Verständnis dafür, dass Sunja und Yosib Skrupel haben, die Hilfe von Hansu annehmen. Ich fand es sogar ein bisschen traurig, zu erfahren, dass es die Frauen nicht aus eigener Kraft geschafft hatten, ein Stelle im Restaurant zu bekommen.
Andererseits wäre die Familie schon tot, wenn Hansu nicht wäre.

Mir gefällt an dem Roman, dass fast alle Figuren in einem Dilemma stecken. Soll man sich integrieren oder zurück nach Korea. Soll man das Geld von Hansu annehmen usw. Das wird gut dargestellt.

Der Roman bleibt nie lange bei einer Figur. Schließlich ist es eine Geschichte, die über mindestens vier Generationen geht. Vielleicht ändert sich das wenn die beiden Söhne von Sunja erwachsen sind. Ich bin gespannt wie sie sich weiter entwickeln.
Bezüglich deiner Meinung zu Hansu bin ich ganz bei dir. Ohne ihn wäre es der Familie schlecht ergangen, dass kann man nicht abstreiten, dennoch kann ich Sunja gut verstehen, dass sie es lieber ohne seine Hilfe schaffen möchte. Ich bin mir auch nicht sicher, ob seine Loyalität nicht einzig Noa geschuldet ist, den Sohn, den er nie hatte. Er schließt die anderen mit ein, aber ich glaube, er kennt Sunja sehr gut, und weiß, dass er sie nur über diesen Weg überzeugen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.295
10.431
49
49
Sunja ist eine bewundernswerte Frau, genau wie ihre Schwägerin. Sie opfern sich auf, sie tun alles für ihre Familie, die gebeutelt ist von den Wirren des Krieges. Sie arbeiten schwer auf dem Hof, sind dankbar und versuchen das Beste aus allem zu machen. Als Yoseb schwer verwundet auftaucht,dachte ich erst, er erleidet das Schicksal seines Bruders, doch das was er nun durchmacht, ist fast noch schlimmer. Auch für Kyunghee muss es schwer sein, frage mich die ganze Zeit, ob sie ähnliche Gefühle für Kim hegt?

Der Erzählstil der Autorin gefällt mir nach wie vor sehr gut. Sie schafft es alle Charaktere mit ihren Sorgen und Ängsten in die Handlung miteinzubeziehen.
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
1.513
2.403
49
Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
"Jeden Tag unter Menschen zu leben, die nicht sehen wollen, dass du ein Mensch bist wie sie ....."
In diesem Satz (S. 230) kristallisiert sich für mich sehr gut die Essenz des Romans, soweit ich ihn bisher gelesen habe.

Ja, da stimme ich dir absolut zu! Und leider ist das ja auch in anderen Teilen der Welt und zu anderen Zeiten die Lebenswirklichkeit vieler Menschen...

"Sein größtes Geheimnis aber war es, dass er Japaner sein wollte; er träumte davon, Ikaino zu verlassen und nie mehr zurückzukommen."

Es ist so traurig, dass er so fühlt... Wie verloren muss er da sein!

Doch dort - und das macht ihre Situation noch erheblich fataler - hat sich inzwischen durch einen Regimewechsel alles verändert (das kommunistische Nordkorea ist entstanden, in dem viele "besitzende" Verwandte verhaftet oder umgebracht wurden), so dass der Weg aus der Herabsetzung durch die Japaner weitestgehend versperrt ist.


Ich finde es sehr interessant zu lesen, wie sich Korea politisch verändert – was weiß ich eigentlich von Korea außer Kim Jong-un?

Komplette Integration oder Rückzug in das Heimatliche sind dabei dann die alternativen Wege, die wir im Übrigen auch heute bei jeglichen Formen der Migration beobachten können.

Absolut! Ich war als junge Frau dreieinhalb Jahre mit einem Türken liiert, und in dessen Familie konnte man beides beobachten – seine Eltern waren sehr fixiert auf die türkische Lebensweise, wie sie sie 20 Jahre davor in der Türkei gelebt hatten (und waren damit "rückständiger" als Türken, die in der Türkei lebten), seine Schwestern hätten sich gerne komplett integriert, aber da standen ihnen die Eltern im Weg. Letztendlich gingen alle drei arrangierte Ehen ein...
 
  • Like
Reaktionen: RuLeka

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
1.513
2.403
49
Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
In diesem Abschnitt war ich insbesondere von Hansu positiv überrascht! Auf einmal kommt er ins Restaurant und es stellt sich heraus, dass er all die Jahre auch über seine Zweitfamilie gewacht hat.

Das stimmt, damit hatte ich auch überhaupt nicht gerechnet! Wobei er mir dennoch immer noch nicht uneingeschränkt sympathisch ist....

Berührt hat mich auch die Tatsache, dass er Sunjas Mutter aus Korea hat holen lassen. Das offenbart menschliche Züge an dem Mann, den ich offensichtlich falsch eingeschätzt habe.

Gut, ich muss zugeben, damit hat er auch bei mir Bonuspunkte gesammelt! :)

Interessant auch die historischen Hintergründe, die @Renie in der Vorstellungsrunde hinterlegt hat. Ich gestehe, dass ich z.B. keine Ahnung hatte, wann sich die Teilung Süd-/Nordkoreas vollzogen hat

Mir ist auch durch das Buch erst klargeworden, wie schwammig und eingeschränkt meine Kenntnisse über Korea sind. Wenn ich an Korea denke, ist die aktuelle Situation so eingebrannt, als wäre Kim Jong-Un schon immer und ewig an der Macht gewesen.
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
1.513
2.403
49
Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
Natürlich wollen sie gern zurück in ihre Heimat, doch diese Heimat gibt es nicht mehr, nur den geografischen Ort.

Ich glaube, das geht vielen Auswanderern so.

Sogar bei meiner Oma kann ich das sehen: sie hat hier in Deutschland doch eigentlich ein gutes Leben, aber sie sehnt sich zurück nach dem Norwegen von 1945, als sie das Land verlassen musste. Aber das Norwegen gibt es so nicht mehr, denn jedes Land verändert sich im Laufe der Zeit.
 

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
1.513
2.403
49
Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
Ich habe weiter ambivalente Gefühle gegenüber Hansu. Er treibt Schutzgeld ein. Wenn jemand die Zahlung verweigert, schickt er Männer, um die "Situation zu klären" wie es beschönigend im Roman heißt.

Ja, das kann ich gut verstehen! Auch wenn er viele Pluspunkte gesammelt hat, ist er nicht vollkommen sympthisch, denn er ist eben doch ein echter Gangsterboss.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Literaturhexle