Danke dir. Das hatte ich noch gar nicht gesehen.So hängt das Schicksal von Beth mit dem Erzeuger von Joys Kind zusammen, da er, Joe, der Richter, spontan einen Urlaub mit seiner Frau eingeschoben hat, der verhinderte, dass Beths Fall verhandelt wurde, was dann zur Folge hatte, dass ihr die Zeit davon lief.
Auch wenn man ja viele Argumente von Abtreibungsgegnern gut nachvollziehen und mitunter auch unterstützen kann, erscheint Janine mir da einfach zu extrem. Für sie gibt es wirklich ein striktes dagegen. Ihr Charakter stehet sicher sinnbildlich im Roman für die Fraktion der Fanatiker auf diesem Gebiet.Beeindruckend empfand ich das Gespräch zwischen Joy und Janine. Es ist unglaublich, welche vernebelten Vorwürfe und Ansichten letztere von sich gibt. Sie unterstellt, dass frau husch husch zur Abtreibung spaziert und dabei völlig gedankenlos einen Menschen umbringt...
Joy kontert überzeugend: [zitat]Ich hab es getan. Ich bedaure es nicht. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht jeden Tag meines Lebens daran denken werde. (177)[/zitat]
Joys Kindheit ist natürlich extrem krass im Unterschichtsmilieu angesiedelt. Die verbrannten Hände, sexuelle Übergriffe, die gewürgte Mutter, das Mobbing in den Pflegefamilien...
Das sind Erfahrungen, die man niemandem wünscht. Joy hat sich daraus befreien können (oh Wunder!). Sie sagt sich, es kann manchmal besser sein, ein Kind nicht auszutragen, wenn man selbst nicht in der Lage ist, sich um es zu kümmern. Die Fürsorge fängt schließlich erst nach der Geburt an und dauert Jahre.
Die Autorin versucht ja die gesamte Problematik bewusst aus verschiedenen Perspektiven darzustellen. Dazu benutzt sie die menschlichen Biografien/Erfahrungen, die zu der jeweiligen Meinung geführt haben, so dass sie für den Leser leichter nachvollziehbar werden. Zum Teil ist mir das aber zuviel. Die Dialoge haben teilweise etwas Oberlehrerhaftes und Unechtes.Aber das genau die beiden mit den unterschiedlichen Meinungen hier zusammen durch dieses Unglück müssen, passt natürlich gut in die Handlung.
Jetzt bin ich durch mit dem Abschnitt.auch wenn man gut aufpassen muss, um die Geschehnisse in die richtige Reihenfolge zu bringen
So unterscheiden sich die Sichtweisen: Tatsächlich fand ich diesen Querverweis völlig unnötig. Angesichts der Fülle an Handlungssträngen hatte ich den Eindruck, dass hier verkrampft nach einem originellen Einschub gesucht worden war. Ich mochte es leider gar nicht und war höchstens ein bisschen zufrieden, dass ich wohl aufmerksam genug gelesen hatte, so dass es mir aufgefallen war.So hängt das Schicksal von Beth mit dem Erzeuger von Joys Kind zusammen, da er, Joe, der Richter, spontan einen Urlaub mit seiner Frau eingeschoben hat, der verhinderte, dass Beths Fall verhandelt wurde, was dann zur Folge hatte, dass ihr die Zeit davon lief. Schon makaber, dass an scheinbar harmlose Dinge, solche Reaktionen gekoppelt sind, die über Leben und Tod, über Glück und Unglück entscheiden können.
Es ist aber auch sehr schwer, dieses Buch zu mögenIch mochte es leider gar nicht und war höchstens ein bisschen zufrieden, dass ich wohl aufmerksam genug gelesen hatte, so dass es mir aufgefallen war.
So geht es mir auch.Es ist aber auch sehr schwer, dieses Buch zu mögen
Und wenn man Erst einmal so weit ist, dann will man nur noch eins: fertig werdeñ!
Ich bin's mittlerweile und sehe froh darüber!
Das ist wirklich eine ganz schreckliche Geschichte. Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass die Autorin hier ganz tief in der Kiste mit den katastrophalen Lebensläufen gekramt hat. Bei solchen Hintergründen ist es natürlich relativ einfach für den Leser, Position zubeziehen. Ich hätte mir einfach mal den Fall gewünscht, dass es einer Frau mit durchschnittlichem Hintergrund einfach nicht in die Lebensplanung passt, ein Kind in die Welt zu setzen. Das wäre für mich eine Grundlage für eine wirklich kontroverse Diskussion gewesen. So war mir das alles zu einfach und schubladenmäßig.Joys Kindheit ist natürlich extrem krass im Unterschichtsmilieu angesiedelt. Die verbrannten Hände, sexuelle Übergriffe, die gewürgte Mutter, das Mobbing in den Pflegefamilien...
Exakt! Das hat mich auch massiv gestört. Es gibt nur schwarz oder weiß. Die Biografie ist so extrem, dass sie fast aus der Schreibfeder kommen mussganz tief in der Kiste mit den katastrophalen Lebensläufen gekramt hat.
Der Sinn der rückwärtigen Erzählweise erschließt sich mir immer noch nicht - da so vieles von vornherein bekannt ist, fällt auch hier das 'Mitfiebern' weg. Allerdings finde ich es nicht schlecht, wie einzelne Personen, die man im ersten Abschnitt kurz kennengelernt und gleich irgendwie eingeordnet hat, nun ein etwas differenziertes Bild erhalten, wodurch sich manche Einordnungen wieder relativieren. Aber das wäre im Vorwärtsgang doch sicher auch möglich gewesen?