3. Leseabschnitt: S. 104 bis Ende

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ich habe nur schwammige Erinnerungen an die Beziehung zwischen Francoise Gilot und Picasso. Hat er nicht Museen und Galerien erpresst, damit sie ihre Werke nicht annehmen? Sehr unwürdige Reaktion auf eine Trennung.

Picasso war furchtbar verwöhnt in Punkto Frauen. Er fand das sicher "ungehörig" dass ihn sein Geschöpf verließ und sich nicht hat alles bieten lassen wie die anderen.

Ich bin neugierig auf deine Buchbesprechung.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Ich bin jetzt fertig mit dem Buch. Ich glaube für mich kam dieses Buch nicht zur rechten Zeit.

Das ist mir auch schon manchmal passiert. In ein paar Fällen habe ich das Buch Jahre später nochmal gelesen, war begeistert und konnte gar nicht mehr nachvollziehen, warum ich beim ersten Mal solche Probleme hatte...
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich musste diese Woche das Lesen unterbrechen -jobbedingt - und konnte eben erst den letzten Abschnitt zuende lesen.
Wow, was für eine Hommage an New York und die in der Stadt lebenden Menschen! Ich habe gerade die Bilder der Corona-Katastrophe gerade in New York vor Augen und glaube ein Gefühl dafür zu haben, wie schlimm es diese Stadt nicht nur bezüglich der vielen Erkrankungen und Todesfälle sondern auch im Hinblick auf die Lebensart getroffen hat.

Die vielen Episoden Beziehen sich unter anderem wieder auf Liebe, Freundschaft und auf Lebensmut, getragen von der Stadt New York, die in den Augen Vivian Gornicks keinen aufgibt, der mit ihr verhandelt war oder ist. Letzteres sehe ich als etwas romantisiert, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man genau dieses Gefühl lebt, wenn man in einer Stadt lebt, bei der das Temperament wichtiger als Jobs und die Vielstimmigkeit höher gewertet und länger nachhallt als tote Dinge. Ich wäre wohl eher für eine geschütztere und beherrschbarere Stadt geeignet, mit ein paar Verrücktheiten, aus denen man aber wieder flüchten kann wenn man will. Aber es ist ganz großartig, wie ich diesem Gefühl beim Lesen auf die Spur komme.
Bei der Situation der Lesung der Schauspielers Johnny Dylan zum Beispiel (Beckett-Texte, die er inzwischen gelebt hatte) hatte ich Gänsehaut. Oder der Mann, der ihr das Leben an der Ampel rettet und sie fühlt, wie er den Puls des Lebens spüren kann. Man muss schon sehr wach sein, um solche Dinge zu bemerken und für mich ist großartig, wie sie zu Papier gebracht sind.
Kichern musste ich über die Mutter, die als Sozialhilfeempfängerin jährlich einen Platz im Sponsoren-Bankett hat und sich dort köstlich amüsiert.

ein wunderbares Buch, wenn man sich darauf einlässt, dass es eben kein Roman ist (als solcher wird er ja auch nicht beworben) sondern aneinandergereihte Episoden, die scheinbar nur ganz lose miteinander verknüpft sind aber dennoch einem Pfad folgen, nämlich dem der Stadt selbst, der Offenheit und Toleranz, dem Hochhalten der Freundschaft und dem „nützlichen Alleinsein“.
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich bin noch nicht durch mit LA 3 aber mein Ärger über die Haltung der Autorin geht weiter. Dazu wieder ein Zitat, das mich wirklich wütend macht:
[zitat]Wisst ihr beiden denn nicht, dass ihr attraktiver sein müsstet, als ihr seid, um eine solche Szene zu spielen? schießt es mir durch den Kopf.
Nein, sie wissen es nicht.[/zitat]

Oder wenn Sie bei einem überfüllten Moma-Besuch den Schluss zieht:
[zitat]In diesem Moment hasse ich die Demokratie. [/zitat]
Ich halte das für äußerst ehrlich von ihr, und das ärgert mich überhaupt nicht. An anderer Stelle zeigt sie, dass sie eben keine Unterschiede macht.
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit dem Buch, aber mir geht es genauso. Manche Passagen berühren mich ( das waren dann eher Beobachtungen, keine Reflexionen), manche bringen mich zum Nachdenken, manche machen mich aggressiv, aber mit einigen kann ich gar nichts anfangen. Eine seltsame Mischung! Die Autorin schreibt ja Essays für Zeitungen. Hat sie hier einfach welche zu einem Buch zusammengefasst ?
Das kann durchaus sein, denn mir erscheint es an vielen Stellen auch so, dass es einer Kolumne entsprungen sein könnte. Aber mich stört das nicht und ich halte es nicht für halbgar.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Tja. Ich hab’s nicht so mit allgemein gültigen Aussagen. Ich mag lieber Hypothesen, die dann gründlich geprüft werden… Wenn schon Aussagen in dieser Richtung/Dimension, dann doch bitte im Konjunktiv...

so habe ich das nicht verstanden, für mich war es eher die Wiedergabe des Erlebnisses. Wenn sie das so schreibt, klingt es für mich gar nicht nach Statement, sondern eher nach Zugeständnis, dass sie eben genau diese Bauchpinselei zum Leben braucht...
 
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