3. Leseabschnitt: Prozess (Seite 151 bis 259)

Literaturhexle

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Und andererseits schafft es mancher ohne Schauspielschule...
Insbesondere, wenn man prominente Eltern hat;)

Ich habe bei unserem Prota das Gefühl, dass er gar nichts richtig will. Er wollte ja den Gefü-Posten auch nicht wirklich. Er ist einer, der sich treiben lässt, der als Erbneffe in dem Bewusstsein aufwuchs, dass er sich mal um nichts Sorgen machen muss. Ein Mindestmaß an Engagement und Pflichtbewusstsein erfordert JEDE berufliche Tätigkeit oder Ausbildung.
Bei der Renovierung des Häuschens hat er bis zum Ende durchgehalten. Ja, aber wie lange dauert so etwas? Zwei, drei Wochen? Dann ist man wieder frei.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Insbesondere, wenn man prominente Eltern hat;)

Ich habe bei unserem Prota das Gefühl, dass er gar nichts richtig will. Er wollte ja den Gefü-Posten auch nicht wirklich. Er ist einer, der sich treiben lässt, der als Erbneffe in dem Bewusstsein aufwuchs, dass er sich mal um nichts Sorgen machen muss. Ein Mindestmaß an Engagement und Pflichtbewusstsein erfordert JEDE berufliche Tätigkeit oder Ausbildung.
Bei der Renovierung des Häuschens hat er bis zum Ende durchgehalten. Ja, aber wie lange dauert so etwas? Zwei, drei Wochen? Dann ist man wieder frei.
Geld (oder die Aussicht darauf) verdirbt eben doch den Charakter.
 

Circlestones Books Blog

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28. Oktober 2018
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Die Schwester erbt. Hm. Warum nicht der Vater? oder die Mutter, je nachdem wer Sohn oder Tochter war?
Der Onkel hatte im ursprünglichen Testament ihn als Haupterben eingesetzt, als Nachfolger, und "deine Schwester einen angemessenen Anteil natürlich" (Seite 144) und wir wissen, dass er, wie angekündigt, das Testament doch nicht geändert hat. Der Bruder, also der Vater von "Freund, Gefangener" (der Gefangene erwähnt mal zu Beginn, dass der Vater immer Platz für das Auto des Onkels gemacht hat, wenn dieser zu seinen regelmäßigen Familienbesuchen kam, also vermute ich dass er der Bruder des Vaters von Gefangener war) hat, glaube ich, im Fall eines gültigen Testaments auch keinen Anspruch auf den Pflichtteil (Onkel ohne direkte Nachkommen, die Eltern des Onkels wohl auch schon verstorben, da wäre der Bruder/Schwester erbberechtigt, ohne Testament, ansonsten die noch lebenden Eltern des Onkels, aber ein Testament hat immer Vorrang (ich denke, das ist auch im deutschen Erbrecht so geregelt).
 

otegami

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17. Dezember 2021
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Was ich hier schon paar Mal gelesen habe: 'der Prozess zog sich'. Ich bin überzeugt, dass mit diesem Stilmittel der Autor einem auch vermitteln wollte, wiiieeee so ein Prozess sich wirklich ziehen kann. Ich fand das sehr gut und überzeugend. Außerdem waren die Memos bezüglich Kriminalistik sehr hilfreich für mich . (Also ich habe den Prozessteil nicht als zu lang empfunden!)
Köstlich, was man wieder über die einzelnen Freunde lesen kann, z.B. Emila: sie hatte Mitleid für den Onkel, konnte sich wie immer nicht entscheiden, 'Die ewige Musterschülerin (lt. Sabine). Für mich stellt sich Emilia als 'People Pleaser' dar, die immer gefallen will, nie auffallen............ ich fand das hochinteressant!
Meine Sympathien gehören jedoch Benjamin und Sabine! ('Handfest' und mit 'Wissen'!)

Für heitere Momente sorgte 'Hummer-Hubsi'!
Gestaunt habe ich über die Charakterisierung des Opfers: 'Der ging die Mülltonnen kontrollieren, ob da Abfall vom Nachbarn drin wäre, das Opfer war extrem misstrauisch und unsicher........ Oh Mann, *Augenverdreh*, hat unser Herrgott einen großen Tiergarten!
 

otegami

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17. Dezember 2021
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Ich denke, er hatte einen richtigen Widerwillen dagegen. Und damit kommt man durch keine Studium, schon gar nicht durch Jura. Es stimmt, er hat auf das Erbe gewartet, aber vielleicht hat er sich gleichzeitig dafür und für die Kriecherei vor dem Onkel verachtet. Es lief ja nichts in seinem Leben wie geplant, nicht mit der Freundin und nicht mit der Schauspielschule.
Genau so sehe ich das auch! Und wenn man nicht voll hinter was steht (egal bei was) wird das einfach nix!!!!
Interessant auch die Aussage von Sabine auf S. 214: "Er aber buchte jede Gemeinheit auf sein Konto der Erniedrigungen, der Zurücksetzungen und Schmähungen und nickte verbindlich." Bei uns heißt das 'Rabattmarken-Kleben'! Und wenn das Rabattmarken-Heftchen voll ist, kommt dann der große Knall! (Erlebt man auch oft bei Ehepaaren!)

In Punkto offene Kommunikation hatte der Verdächtigte offensichtlich Defizite. Ist aber auch kein Wunder: sein Vater hat's ihm ja vorgelebt! :rolleyes:
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich habe bei unserem Prota das Gefühl, dass er gar nichts richtig will.
Deshalb ist er auch für uns nicht richtig zu fassen. Er bekommt ja vieles nicht „ gebacken“. Auch für die Beziehung mit Sabine setzt er sich nicht wirklich ein.
Meine Sympathien gehören jedoch Benjamin und Sabine! ('Handfest' und mit 'Wissen'!)
Geht mir genauso. Emilia ist zwar lieb und nett, aber mehr halt nicht. Sebastian ist der große Redner und Till finde ich ziemlich unreif in seinem Verhalten.
Gestaunt habe ich über die Charakterisierung des Opfers:
Ein Unsympath. Keiner, dem einer eine Träne nachweint. Fast kann man Verständnis für den Täter haben.
 
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Wandablue

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Der Onkel hatte im ursprünglichen Testament ihn als Haupterben eingesetzt, als Nachfolger, und "deine Schwester einen angemessenen Anteil natürlich" (Seite 144) und wir wissen, dass er, wie angekündigt, das Testament doch nicht geändert hat. Der Bruder, also der Vater von "Freund, Gefangener" (der Gefangene erwähnt mal zu Beginn, dass der Vater immer Platz für das Auto des Onkels gemacht hat, wenn dieser zu seinen regelmäßigen Familienbesuchen kam, also vermute ich dass er der Bruder des Vaters von Gefangener war) hat, glaube ich, im Fall eines gültigen Testaments auch keinen Anspruch auf den Pflichtteil (Onkel ohne direkte Nachkommen, die Eltern des Onkels wohl auch schon verstorben, da wäre der Bruder/Schwester erbberechtigt, ohne Testament, ansonsten die noch lebenden Eltern des Onkels, aber ein Testament hat immer Vorrang (ich denke, das ist auch im deutschen Erbrecht so geregelt).
Super aufmerksam gelesen! Ja, das stimmt alles. ich frage mich halt nur, warum der onkel den Vater nicht berücksichtigt. Na gut, der onkel konnte tun, was er wollte.
Es ist wohl klug, wenn man nicht damit prahlt, wer der Erbe ist. Können wir daraus lernen.
 
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Literaturhexle

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ich frage mich halt nur, warum der onkel den Vater nicht berücksichtigt.
Wer berücksichtigt in einem solchen Fall schon seine Geschwister? Man rechnet doch damit, dass die selbst kein wesentlich längeres Leben haben als man selbst. Man setzt wohl eher auf die Zukunft. Der Bruder sollte ja schon selbst sein Auskommen erreicht haben.
Also für mich ist das Testament schlüssig.
 

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt verheddert oder gar gelangweilt.
Ich auch nicht, es liest sich unheimlich flüssig, schnell und interessant.
Das Alibi, die Geldscheine, der Parkautomat, die Zeitungen uvm - für mich wurde er immer schuldiger. So viele Zufälle sind fast unmöglich.
Das finde ich auch richtig gut gemacht. Man "beobachtet" das Geschehen und sieht sich selbst gezwungen, seine Haltung zu verändern. Für mich erscheint der "Gefangene" schuldig, denn das Blut am Geldschein, die großen Geldscheine, die Ortsteil-Zeitungen kann man sicherlich irgendwie erklären (das wird ja auch versucht), aber es sind keine überzeugenden Erklärungen. Dazu noch diese tendenziell eindeutigen Hinweise des Gefangenen als es um das Schlusswort geht.

Poschenrieders großes Geschick liegt für mich tatsächlich darin, dass auch die Freunde in ihren Äußerungen mehr und mehr zweifeln. Das finde ich sehr spannend, faszinierend und gut gemacht. Hier wird der Zweifel sehr dosiert und schleichend eingesetzt und baut sich von Kapitel zu Kapitel auf.

Aber bei der "Studienlüge" ist es so, dass der Freund die Gruppe über Jahre belogen hat. Und sie haben es nicht erkannt. Das ist nicht nur ein schwerwiegender Verrat, sondern müsste eigentlich auch Zweifel an der Freundschaft generell säen.
Das habe ich auch so gesehen. Die Lüge an sich ist vielleicht kein Mord, aber ein Vertrauensbruch, der die Freundschaft schwer erschüttert. Ich habe es sogar so gelesen, dass dadurch nicht nur die Freundschaft angezweifelt wird, sondern auch der Charakter des Freundes. Jemand der seine Freunde und seine Partnerin über so einen langen Zeitraum mit solch einem umfassenden Aufwand täuscht, ist auf jeden Fall nicht besonders aufrichtig.

und nicht mehr als 15 Jahre später? Denn was macht es jetzt aus der Freundesgruppe? Eigentlich erzählen sie nur, wie es damals war.
Die Unmittelbarkeit fehlt mir tatsächlich auch etwas. Vor allem frage ich mich immer, ob das Erzählen in letzter Konsequenz so authentisch ist. Denn den Freunden steht ja nun retrospektiv viel mehr Wissen (allein über den Verlauf der Verhandlung) zur Verfügung, als wenn die Situation sich gerade erst entwickeln würde. Trotzdem verzichtet Poschenrieder bis auf einige wenige Ausnahmen (wegen des Spannungsbogens) darauf, die Figuren Andeutungen machen zu lassen und ihre Empfindungen bauen sich allmählich auf.

Ich erwarte im letzten Abschnitt einen Knalleffekt,

Ja, ich auch! Wehe, der kommt nicht ;)
Er scheint das Gerichtsverfahren distanziert zu betrachten: eine Bühne mit ihm als Hauptfigur, die Rolle seines Lebens
Das ist mir auch aufgefallen und der Gedanke erscheint mir gerade im Zusammenhang mit seiner Charakterisierung faszinierend: hier geht es sehr um das Performative, eine große Show, eine aufwändige Selbstinszenierung und immer wieder um die Diskrepanz zwischen Innensicht (von der wir aber so gut wie nichts in Bezug auf den Gefangenen vermittelt bekommen) und Außenwirkung. Bis hierher bleibt hauptsächlich die Frage offen, wer der "Gefangene" eigentlich ist.

Ich habe bei unserem Prota das Gefühl, dass er gar nichts richtig will.
Da kommt der "Job" als Angeklagter mit Medienrummel und dann eine sichere Stelle im Gefängnis doch gerade richtig...:pZumal es mit der Schauspielerei nicht wirklich geklappt hat. Es gibt ja diese Idee, dass Schauspieler oftmals auch eine Tendenz zum Narzissmus haben (ich habe jetzt nicht recherchiert, ob sie tragfähig ist), aber sollte unser Gefangener ein Bedürfnis in dieser Hinsicht haben, so würde es doch durch den Prozess in gewisser Weise bedient.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Hier wird der Zweifel sehr dosiert und schleichend eingesetzt und baut sich von Kapitel zu Kapitel auf.
Genau das hat mich auch fasziniert. Anfangs war ich überzeugt, dass hier von einem kolossalen Justizirrtum die Rede sein würde. Dann kommt es aber anders und auch meine eigene Position änderte sich sukzessive. Jedes einzelne Indiz mag man erklären können - aber in dieser Fülle?!?

Ich habe es sogar so gelesen, dass dadurch nicht nur die Freundschaft angezweifelt wird, sondern auch der Charakter des Freundes
Genau. Durch diesen "Verrat" bekommt die Unschuldvermutung Risse. "Jeder ist alles. Jeder kann alles werden", wie es iwo am Anfang hieß.

Ja, ich auch! Wehe, der kommt nicht ;)
Dahingehend lauere ich förmlich auf deine Gedanken! Für mich hatte das Ende tatsächlich einen Knall - allerdings einen literarisch verschlüsselten, was deine Spezialität sein dürfte;)
 

Sassenach123

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So ein Satz von dem Freund auf Seite 222 zeugt nicht von seiner Dummheit: „ Im Grunde kommt man mit Schweigen in diesem Land recht weit. Solange es so viele Menschen gibt, die selbst gerne reden, und solange man den Tiefsinn bei den Schweigsamen vermutet, solange wird einem der sparsame Gebrauch von Worten und Auskünften nicht übel genommen, sondern gar als vornehme Bescheidenheit ausgelegt.“
Bei diesem Satz musste ich daran denken, dass er unter Umständen alles mit Vorsatz tut. Sein Schweigen könnte er auch bewusst einsetzen, nicht nur weil der Anwalt ihm dazu geraten hat.
 

Sassenach123

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Ich habe mal mit einer jungen Frau gesprochen, die sich in Schauspielschulen beworben hat, das war sehr interessant. Sie war in der Schule Star der Theater-AG und galt als sehr talentiert. Die Schauspielschulen stellen Klassen zusammen, die dann auch Stücke einstudieren. Deshalb brauchen sie dafür ganz unterschiedliche Typen, die Blonde, die Hexe, die Mondäne, den Kraftprotz usw. Wenn es also schon eine Blonde gibt, dann kann man so gut sein, wie man will, auch viel besser als die Mondäne - man hat keine Chance.
Das ist sehr demotivierend. Ich dachte immer in solchen Bereichen zählt Talent und Ausstrahlung
 
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Sassenach123

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Es kommt drauf an, auf welchem Gebiet! Wenn die Eltern schon Schauspieler waren, bekommt der Nachwuchs manches einfach durch die 'Muttermilch' mit: a) das Talent und b) manches Wissen!
Und Vitamin B, die kennen sich ja alle untereinander in der Branche, da kann man direkt zu den einflussreichen Chefs durch marschieren, andere kommen erst gar nicht oder nur über lange Wartezeiten dorthin
 

otegami

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17. Dezember 2021
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Und Vitamin B, die kennen sich ja alle untereinander in der Branche, da kann man direkt zu den einflussreichen Chefs durch marschieren, andere kommen erst gar nicht oder nur über lange Wartezeiten dorthin
Vitamin B kann vielleicht der Türöffner sein, aber durchgehen musst Du selbst ;) ! (Sprich: wenn Du kein Talent hast, nutzt Dir das ganze Vitamin B nix!!! Gar nix!!!! Wenigstens nicht auf Dauer: vielleicht ein kleines Filmchen, damit die Eltern nicht gleich brüskiert reagieren, aber dann ist auch Ende der Fahnenstange.)
 

Sassenach123

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Der Elan der Freude kippt, aber auch Zweifel werden deutlich, genau wie bei mir. Der Anwalt schiebt vieles auf den Richter usw, er sieht wohl schon länger die Möglichkeit einer Verurteilung, er darf es sich allerdings nicht anmerken lassen. Einiges was beschrieben wird, erscheint auch mir sehr verdächtig, so zum Beispiel das Blut an den Geldscheinen. Dann wiederum empfindet man einiges als Haarspalterei.
Die Freunde hätten sich ohne den Prozess vielleicht schon längst voneinander distanziert. Es scheint zum Ende hin fast nur noch das Pflichtgefühl dem Freund geschuldet zu sein, dass sie so aktiv mitfiebern und versuchen keinen Prozesstag auszulassen
Auf das Ende bin ich jedenfalls sehr gespannt
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Vitamin B kann vielleicht der Türöffner sein, aber durchgehen musst Du selbst ;) ! (Sprich: wenn Du kein Talent hast, nutzt Dir das ganze Vitamin B nix!!! Gar nix!!!! Wenigstens nicht auf Dauer: vielleicht ein kleines Filmchen, damit die Eltern nicht gleich brüskiert reagieren, aber dann ist auch Ende der Fahnenstange.)
Na, ich weiß nicht. Vllt im Theater. Im TV sehen wir höchst durchschnittliche Leistungen vom Schauspielernachwuchs. Ausserdem ist dieses Türenöffnen nicht zu unterschätzen.
 

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Was ich hier schon paar Mal gelesen habe: 'der Prozess zog sich'. Ich bin überzeugt, dass mit diesem Stilmittel der Autor einem auch vermitteln wollte, wiiieeee so ein Prozess sich wirklich ziehen kann. Ich fand das sehr gut und überzeugend. Außerdem waren die Memos bezüglich Kriminalistik sehr hilfreich für mich . (Also ich habe den Prozessteil nicht als zu lang empfunden!)
Ich denke auch, dass der Autor nachfühlen lassen wollte, wie sehr sich solch ein Prozess in die Länge ziehen kann und wie lange man sich an z.T. unwichtig erscheinenden Details aufhalten kann. Das ist insofern gelungen. Dennoch empfand ich die Länge / Langatmigkeit nicht als angenehm, der Sog des Anfangs des Romans ging doch etwas verloren.