Es waren viele Idealisten, die sich daran machten, das bessere Deutschland aufzubauen. Entweder war man nach Jahren enttäuscht, weil Ideal und Wirklichkeit auseinanderklafften und man erhoffte Reformen , keinen Wandel oder man beharrte darauf, dass es so wie es ist , richtig ist. Hans gehört zur zweiten Sorte. Und ich bin auch gespannt, was die Wende mit ihm macht.Ich kann ihn bis zu einem gewissen Grad verstehen, schade, dass dann doch so ein Ekel aus ihm wurde. Nun hasst er die Reformer wie Christoph Hein, die die DDR à la Gorbatschow entstauben wollen. Abschaffung der Zensur: geht gar nicht. Der Staat: zu schwach inzwischen. Würde er den Reformern zustimmen, würde seine Entscheidung für die DDR in Frage gestellt. Die Wende wird ihn hart treffen.
Die Beziehung zu Hans tut Katharina nicht gut. Sie entwürdigt sich immer wieder, nicht nur im Bett. Aber die Enttäuschungen häufen sich.2. Der Niedergang der Beziehung. Ich freue mich über jeden Zentimeter, den die Wippe sich zugunsten von Vadim neigt.
Das beruhigt mich, wenn nicht einmal Du sie verstehst. Es sind wenige Sätze bisher und ich lese mal einfach darüber hinweg.wenngleich es Sätze gibt, die ich einfach nicht verstehe.
Mache ich auch, weil mich die Handlung weitertreibt. Aber es wäre vllt mal ganz gut, wenn wir dann innehalten und sie anstreichen und darüber reden. Das ist auch Erpenbeck und entweder ist sie uns intellektuell haushoch überlegen oder ... äh, ja.und ich lese mal einfach darüber hinweg.
Das gefällt mir außerordentlich gut! Das habe ich bislang in dieser Form und vor allem in dieser Qualität noch nicht gelesen. Man bekommt sehr intensive, intime Eindrücke geliefert.So z.B. wenn sie Katharinas und Hans‘ Gedanken und Handlungen parallel setzt.
Ja. Allerdings lebt er seit 10 Jahren mit ihr nur noch am gemeinsamen Tisch. Das hat er iwo gesagt und ich finde es glaubwürdig.Hans, der wieder bei seiner Frau lebt, wagt es, Katharina Eifersuchtsszenen zu machen.
Tatsächlich stellt Hans Veränderungen im Verhalten seines Sohnes fest. Bravo!Nicht nur sein Glück, auch das von K., wird schließlich von anderen bezahlt. S. 173
Er will sie BESCHMUTZEN. Innerlich. Was sind das für perverse Gedanken!Er sieht, wie das, was er ihr zeigt, sich bei ihr einnistet, einnisten muss. Durch ihre Augen wandert das Obszöne bis in ihre Gedanken. Von dort kann es nie wieder hinaus. Sein Vergnügen wäre nicht halb so groß, sähe Katharinas Gesicht nicht so rein aus. 184
Es gibt viele Dinge, die ein Paar verbinden können. Gemeinsam verbrachte Zeit z.B. Eine gemeinsame Vergangenheit. Und dann haben wir noch einen Sohn.Obwohl ich sicher bin, dass sie an dieser Ehe nur um der Gewohnheit und des Ansehens Willen festhält.
Entwurzelung. Er hat schon recht. Aber natürlich nimmt er sich zu wichtig. *zustimm*"die Trümmer seiner Kindheit"??
*zustimm*Er will sie BESCHMUTZEN. Innerlich. Was sind das für perverse Gedanken!
Das hat die Autorin soo gut gemacht. Sie muss uns nicht den Brief aufschreiben. Einfach durch die Verwendung (die Wörterzählung ist so herrlich) der Vokabeln, wissen wir genug. Darauf muss man erst mal kommen.zwischen K. und Vadim und diesem penetranten, versauten Brief von Hans.
Er will sie nach seinem Idealbild formen und hat sehr egoistische Beweggründe. Am Anfang hat er sie gebildet, da empfand sie noch Freude an den neuen Erkenntnissen über Literatur und Musik. Das weitet Hans in einer sehr ungesunden und widerlichen Weise aus....und er will sie brechen.
Schrecklich naiv. Was soll diese Vorstellung als Braut ? Und die Sache mit dem Kinderwunsch ist so was von unüberlegt.Katharina flüchtet sich in Jungmädchenfantasien, träumt von einer Heirat (obwohl von Scheidung höchstens viertelherzig die Rede war), einem gemeinsamen Sohn (!) und schmückt sich als Braut.
Abstoßend!Er will sie BESCHMUTZEN. Innerlich
Es wirkt auf diese Art noch mehr.Das hat die Autorin soo gut gemacht. Sie muss uns nicht den Brief aufschreiben. Einfach durch die Verwendung (die Wörterzählung ist so herrlich) der Vokabeln, wissen wir genug.
Ich bin nur mal gespannt, was jetzt kommt. Wir haben ja erst gut die Hälfte des Buches gelesen und die Beziehung Hans-Katharina ist (hoffentlich!) so gut wie am Ende.Es wirkt auf diese Art noch mehr.
Die Art, wie Jenny Erpenbeck von dieser eigentlich altbekannten Geschichte erzählt, macht sie außergewöhnlich.
Er will beispielsweise nicht, dass sie zum Designstudium nach Halle geht, die Eierbecher halte ich für vorgeschoben. Sie soll völlig unter seiner Kontrolle sein. Das ist krank!Er will sie nach seinem Idealbild formen und hat sehr egoistische Beweggründe. Am Anfang hat er sie gebildet, da empfand sie noch Freude an den neuen Erkenntnissen über Literatur und Musik. Das weitet Hans in einer sehr ungesunden und widerlichen Weise aus....
Die Entscheidung, nach Frankfurt/O. zu gehen, war der erste Schritt in die richtige Richtung. Kathi beginnt ein eigenes Leben, in dem Hans immer weniger eine Rolle spielt. Diese Abnabelung tut ihr richtig gut, auch wenn es gewisse Startschwierigkeiten dabei gab. Immerhin hat sie ja noch versucht, Hans und ihr Leben in Frankfurt miteinander in Einklang zu bringen.Die Beziehung zu Hans tut Katharina nicht gut. Sie entwürdigt sich immer wieder, nicht nur im Bett. Aber die Enttäuschungen häufen sich.
Doch bisher können beide nicht voneinander lassen.
Hans ist völlig hilflos ohne seine Frau. Mit diesem Szenario wird er deklassiert. Hat kein eigenes Geld, keinen Verdienst und ist zu blöd, um daran etwas zu ändern. Hat Ingrid ihm bisher nicht auch die Klamotten rausgelegt, die er tagsüber anziehen soll? Was hat Kathi nur in ihm gesehen? Für mich ist er ein linientreuer Spießer, der unter der Fuchtel seiner Frau steht und von ihr finanziert wird, was nicht gut für sein Ego ist. Mit Kathi kann er sein Ego ein bisschen aufpolieren, aber nur solange, wie sie sich von ihm manipulieren lässt.Plötzlich also ist Hans ausgezogen. Ingrid findet die Briefe an K. und wirft ihn raus.
Es zeigt sich, dass Hans allein nicht gut klarkommt. Er hat 500 Mark mitbekommen, die in der DDR mehr wert sind als bei uns, aber mögen es 1000 sein oder sogar 1500, sie sind irgendwann aufgebraucht. Die Wohnung ist klein und geliehen. Hans kann nicht haushalten. Klar, wer hat gedacht, er könnte es, er lebt mehr oder weniger weiter wie bisher.
Er wird deshalb auch seine Frau nie und nimmer verlassen. Mit Rücksicht hat das gar nichts zu tun.Hans ist völlig hilflos ohne seine Frau. Mit diesem Szenario wird er deklassiert. Hat kein eigenes Geld, keinen Verdienst und ist zu blöd, um daran etwas zu ändern. Hat Ingrid ihm bisher nicht auch die Klamotten rausgelegt, die er tagsüber anziehen soll? Was hat Kathi nur in ihm gesehen? Für mich ist er ein linientreuer Spießer, der unter der Fuchtel seiner Frau steht und von ihr finanziert wird, was nicht gut für sein Ego ist. Mit Kathi kann er sein Ego ein bisschen aufpolieren, aber nur solange, wie sie sich von ihm manipulieren lässt.