Diese Makel, die im weiteren Verlauf der Handlung häufiger zum Ausdruck kommen - das ist zumindestens mein Eindruck - machen die Figur der Minette so interessant. Wir haben es nicht mit einer strahlenden Heldin ohne Fehl und Tadel zu tun, sondern mit einer Figur mit vielen menschlichen Fehlern. Diese komplexe Charaktergestaltung ist für mich ein weiterer Pluspunkt dieses Romans.Sie wird ein wenig eingebildet ob der ganzen Bewunderung, die ihr entgegenschlägt.
Oder es ist genauso beabsichtigt - schweres Thema, "leichte" Sprache. Wir können sie leider nicht mehr fragen...Aber die Sprache drückt das Niveau und lässt diesen Roman seicht erscheinen, was er aber aufgrund der Thematik sicher nicht ist.
Sie hat auch gespürt, dass sie keinen großen Einfluss mehr auf ihre Tochter hat. Minette weiß, was sie will und lässt sich nicht mehr reinreden.Das hat mich ein bisschen erstaunt, dass sie die Eigenwilligkeiten von Minette einfach hinnimmt
Mir auch unbegreiflich. Aber seine Wut ist für sie ein Zeichen seiner Eifersucht und damit ein Zeichen seiner Liebe.Aber warum Minette ihn dafür belohnt, bleibt mir ein Rätsel.
Das mag uns vielleicht befremdlich erscheinen, doch für Frauen aus ihrem Stand war das ein bewährtes Mittel, um bestimmte Dinge zu erreichen. Mehr als ihren Körper hatten sie nicht, keinen Einfluss, kein Ansehen, kein Vermögen.Später entschließt sie sich sogar bewusst dazu, ihren Körper - falls notwendig - einzusetzen
Eifersucht unter Geschwistern…doch ganz normal. Und es passt zu dem vielschichtigen Charakter der Figur.Fühlt sie sich in ihrer Stellung als Ausnahmesängerin bedroht und hat Angst davor, ein bisschen von ihrem Glanz an die Schwester abzutreten?
Lise geht es um ganz profane Dinge. Sie will Geld, um sich ein bisschen Luxus leisten zu können. Ihr liegt weniger an Bewunderung oder Anerkennung.Hauptsache sie hat dadurch ein Einkommen.
Die Sprache ist auch für mich gewöhnungsbedürftig, erinnert mich an Bücher, die ich in meiner Jugend gelesen habe.Nochmal zur Sprache:
Was wiederum auch ihre Naivität beweist. Vermutlich fühlt sie sich sogar geschmeichelt. Immerhin ist er der Erste, der ihr eine derartige Leidenschaft entgegenbringt.Mir auch unbegreiflich. Aber seine Wut ist für sie ein Zeichen seiner Eifersucht und damit ein Zeichen seiner Liebe.
Das stimmt. Die beiden Figuren Nicolette und Tausendlieb sind die Beweise dafür. Zwei Frauen, die ganz bewusst ihren Körper einsetzen und Männer als Einnahmequelle nutzen. Sehr schön, wie die Autorin die beiden Frauen darstellt - absolut sympathisch und voller Lebensfreude.Das mag uns vielleicht befremdlich erscheinen, doch für Frauen aus ihrem Stand war das ein bewährtes Mittel, um bestimmte Dinge zu erreichen. Mehr als ihren Körper hatten sie nicht, keinen Einfluss, kein Ansehen, kein Vermögen.
Das Mädchen ist sechzehn oder siebzehn, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.ihre Naivität beweist
Ich weiß, die Naivität steht ihr daher auch zu. Das macht den Charakter für mich auch noch interessanter. Immerhin wird sie als "Heldin" herausgearbeitet, man geht davon aus, dass sie am Ende allen - insbesondere den Weißen - die Stirn bieten wird ... und das trotz ihrer Naivität und ihres zarten Alters.Das Mädchen ist sechzehn oder siebzehn, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
Diese Beziehung finde ich sowieso ganz merkwürdig, es passt nicht zu beiden CharakterenVon den gefühlsduseligen Szenen zwischen Lapointe und Minette mag ich gar nicht reden.
Ich glaube, dass es Minette mehr bewusst ist, dass das weiße Publikum die farbigen Künstler lieber in solchen, eher schlichten Aufführungen sehen will. Die große, klassische Oper ist nichts für Schwarze. Dem will sie entgegentreten. Diese Gedanken macht Lise sich nicht, ihr geht es darum, ebenfalls berühmt zu werden und Geld zu verdienen.Fühlt sie sich in ihrer Stellung als Ausnahmesängerin bedroht und hat Angst davor, ein bisschen von ihrem Glanz an die Schwester abzutreten? Bisher war sie diejenige der Familie, die es trotz ihrer Herkunft geschafft hat, Erfolg zu haben. Und plötzlich scheint Lise dies auch zu gelingen.
Das stimmt. Außerdem sind das Stücke, in denen man sich über Schwarze lustig macht und sie minderwertig darstellt.Ich glaube, dass es Minette mehr bewusst ist, dass das weiße Publikum die farbigen Künstler lieber in solchen, eher schlichten Aufführungen sehen will. Die große, klassische Oper ist nichts für Schwarze.
Ich nicht. Es sind gespaltene Figuren, gemacht durch die Rolle, die ihnen ihre Umwelt aufzwingt. Ich denke,deshalb hat sie die Autorin so vielschichtig dargestelltDiese Beziehung finde ich sowieso ganz merkwürdig, es passt nicht zu beiden Charakteren
Ich sehe es ähnlich wie @RuLeka . Die beiden Figuren stechen aus den anderen hervor, sind sehr eigenwillig und Kämpfernaturen. Lapointe strahlt eine Kraft aus, die Minette sehr anziehend findet.Diese Beziehung finde ich sowieso ganz merkwürdig, es passt nicht zu beiden Charakteren
Ein guter Gedanke, daran habe ich überhaupt nicht gedacht und irgendwie passt dies zu ihrer Entwicklung. Denn die Aversion auf alles, was sich gegen Farbige richtet - und etwas anderes ist diese Ausgrenzung von der großen Oper ja nicht - wird bei Minette immer größer.Ich glaube, dass es Minette mehr bewusst ist, dass das weiße Publikum die farbigen Künstler lieber in solchen, eher schlichten Aufführungen sehen will. Die große, klassische Oper ist nichts für Schwarze. Dem will sie entgegentreten. Diese Gedanken macht Lise sich nicht, ihr geht es darum, ebenfalls berühmt zu werden und Geld zu verdienen.
Seicht empfinde ich die Sprache persönlich nicht, auch nicht kitschig. Mag sein, dass die Wortwahl hier und da nicht ideal ist. Mir ist da aber nichts negativ aufgefallen. Poetisch ist die Sprache zwar nicht, aber für mich lies sich das Buch sehr gut.Nochmal zur Sprache: ich komme damit nur schwer klar. Meine Highlights sind Figuren, die durch Zimmer eilen und stürmen. Kann man nicht normal gehen? Meinetwegen laufen oder rennen. Aber eilen? Und wie groß sind denn diese Zimmer, dass man zu jemandem "eilen" muss, der gerade hereinkommt?
Von den gefühlsduseligen Szenen zwischen Lapointe und Minette mag ich gar nicht reden.
Bei allem Respekt vor der Schriftstellerin: Aber die Sprache drückt das Niveau und lässt diesen Roman seicht erscheinen, was er aber aufgrund der Thematik sicher nicht ist.
Ich denke, Du beantwortest Dir die Frage hier selbst, warum Jamine Minette gegenüber etwas nachsichtiger wird. Sie träumt vom Glück. Verständlich wohl, da sie ja selbst ja Einiges am eigenen Leib durchmachen musste.Doch Jasmine erhofft sich dadurch ein Stück Glück, vielleicht als Ausgleich für die seelischen Wunden, die sie durch ihr Sklaventum ein Leben lang begleiten werden.
So habe ich dies auch empfunden.Außerdem lässt Jasmine der Erfolg ihrer Tochter hoffen, dass diese die Aussicht auf ein besseres Leben hat.
Überrascht hat mich Minette auch in dieser Hinsicht. Aber ihr Verhalten zeigt wohl, dass sie sich durchaus bewusst ist, "wer" sie ist bzw. welche Stellung sie in der Gesellschaft einnimmt. Trotz allen Ambitionen, die sie hat.Das mag uns vielleicht befremdlich erscheinen, doch für Frauen aus ihrem Stand war das ein bewährtes Mittel, um bestimmte Dinge zu erreichen. Mehr als ihren Körper hatten sie nicht, keinen Einfluss, kein Ansehen, kein Vermögen.
Das mag gut sein. Ich denke schon, dass die Kultur hier die Sprache mitbedingt. Vielleicht der Grund, warum ich da weniger kritisch bin.Das mag sicher an der Zeit liegen, der Entstehungszeit und der Zeit der Handlung. Ich frage mich aber auch, ob es an der haitianischen Erzähltradition liegt.
Das gefällt mir auch wirklich ausgesprochen gut.Die Autorin hat eine Protagonistin mit unglaublich vielen Facetten geschaffen, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet habe und die sowohl positiv als auch negativ sind. Das ist großes Kino
Ich glaube, da hat sich bis heute nicht viel dran geändert. So sehr ich klassische Musik schätze (auch die ein oder andere Oper), halte ich die Szene für sehr konservativ, in der Veränderungen nur schwer akzeptiert werden. Bestes Beispiel ist die Schere zwischen Dirigenten und Dirigentinnen; letztere haben es immens schwer überhaupt Fuß zu fassen. Wo ist das Problem?Ich glaube, dass es Minette mehr bewusst ist, dass das weiße Publikum die farbigen Künstler lieber in solchen, eher schlichten Aufführungen sehen will. Die große, klassische Oper ist nichts für Schwarze.