Seicht ist es auf keinen Fall, ich glaube eher, dass man durch das süffige Lesen manchmal die eine oder andere Tiefe sogar gar nicht als solche wahrnimmt. Aber es ist einfach gut geschrieben. Die zahlreichen Grammatik-Fehler stören mich doch etwas, schade.Zu keinem Zeitpunkt habe ich den Eindruck, ein seichtes Buch zu lesen, auch wenn man gut vorankommt. Verwundert bin ich über zahlreiche grammatikalische Fehler(chen), die einer flotten Übersetzung geschuldet sein dürften, sich aber spätestens beim zweiten Lesen eines Satzes erschließen.
Ich bin ja SEHR spät dran, aber den Roman finde ich großartig - weil er gut zu lesen ist, weil er so sehr mit Singapurs Atmosphäre und seiner inszenierten Künstlichkeit, seiner Selbstdarstellung spielt (von allem, wenn es beim Schulausflug zum Merlion und zum Strand geht) und es letztlich um all diese subversiven Unterwanderungen geht. Nicht nur die Obdachlosen, der Müll, das Recycling einzubeziehen, sondern als wesentlichen Handlungsstrang Jinns Untertauchen, quasi ihr "Sterben" in einem Elektronik- und Social Media berauschten Stadtstaat, der recht konsequent von flächendeckender Videoüberwachung Gebrauch macht, zu inszenieren, erscheint mir ein recht kritischer, gut gemachter Kommentar. Es gibt immer Wege.
Haben wir uns eigentlich schon Gedanken über ihren Namen, Jinn, gemacht? Singapur ist ja multi-ethnisch (es gibt ja auch eine Arab Street), und da könnte der Name durchaus eine Anlehnung an das arabische Dschinn sein - sich verstecken, sich anpassen, ein Geist sein.