3. Leseabschnitt: Kapitel XI. bis XIV. (Seite 157 bis 234)

GAIA

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27. Dezember 2021
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Gleich mal eingangs eine Überlegung oder vielmehr ein Gefühl: Obwohl die Geschichte ganz woanders spielt und auch eine ganz andere Handlung hat, musste ich gegen Ende dieses Abschnitts an Mariana Lekys "Was man von hier aus sehen kann" denken. Es fällt mir schwer in Worte zu fassen, warum eigentlich. Figuren, die ihre Geheimnisse haben, irgendwie verquer/kaputt im kleinen Rahmen sind (also nicht massiv psychisch erkrankt, schwerst traumatisiert etc.), die ihren Weg suchen, Probleme - die aber lösbar sind - mit Mitmenschen haben und letztlich geht es darum, dass die Gemeinschaft irgendwie zusammenhält. Vielleicht so. Jedenfalls kam mir auch der Gedanke, dass der vorliegende Roman so ein Anwärter für das "Lieblingsbuch der Unabhängigen" sein könnte.

Zurück zum Leseabschnitt:
Mir gefällt hier die Darstellung der Freunschaft zwischen Dennis und Sukhin. Erst einmal grundlegend, dass endlich mal ein Hetero-Mann mit einem Homo-Mann ganz "normal" ("normal" im Rahmen des Romans :p ) befreundet sein kann. Meist ist es doch so, dass in Romanen und Filmen die homosexuellen Männer entweder innerhalb der Community Freunde haben oder wenn, dann nur mit Hetero-Frauen. Somit finde ich diese Beziehung hier einfach mal erfrischend. (Sofern nicht noch im letzten Abschnitt auftaucht, dass Dennis doch heimlich in Sukhin verliebt ist, das würde meine Freude zunichte machen.)

Auch, dass man mehr von Kim Sung erfährt gefällt mir. Dieser Mann, der einfach nicht am Wegwerfwahn der Gesellschaft teilhaben will. Andererseits fragte ich mich, ob all die Dinge, die er in seiner Wohnung - und nicht im Regal im Treppenhaus - lagert auch wirklich noch von anderen genutzt werden, oder ob er nicht doch eher eine Messie-Tendenz hat. Somit glaube ich auch, dass dieses Thema der Wegwerfgesellschaft und Recycling bzw. viel eher "Reuse" doch ein Thema ist, was der Autorin am Herzen liegt. Zu Beginn dachte ich, dass es - wie so häufig in letzter Zeit - als ein moralisch-"richtiger" Fingerzeig einfach nur fix eingebaut wurde in den Roman. Das Ganze ist aber doch ein zentrales Thema. Taucht ja auch bezpgen auf die Kartons und natürlich das Essen auf.

[Exkurs: Mir gefällt auch, wie Sukhin scheinbar eine Veränderung durchmacht. Er ist weniger grimmig, fuchst sich in den Bau des Karton-Iglus hinein. Bezüglich seines Zwangs für Jinn alles perfekt machen zu wollen und dafür so lange braucht, vielleicht zu lange und sie dadurch ihm eventuell entgleitet, musste ich an einen Erzählstrang über mehrere Folgen hinweg bei "Der Tatortreiniger" denken. Schotty (der Tatortreiniger, für alle, die die Serie nicht kennen - aber kennen sollten!!!) diskutiert in einer Folge über 30 Minuten mit seinem Freund über die Sinnhaftigkeit von Filzgleitern und die perfekte Auswahl dieser. Warum? Seine Partnerin und Liebe seines Lebens braucht welche. Für ihn ist die Besorgung und Auswahl der perfekten Filzgleiter als Liebesbeweis zu einer monatelangen Aufgabe geworden, über welche ihm Freundin entglitt und längst mit einem anderen Mann zusammengekommen ist. Großartige Serie, wirklich!]

Die Sprünge im Plot - manchmal nur über einen Absatz hinweg - machen die Lektüre etwas anspruchsvoller. Man muss gut mitdenken, überlegen, wer jetzt eigentlich mit wem redet. Wer "sie" ist.

Und damit kommen wir zu den kursiven Textabschnitten. Wenn ich das jetzt richtig verstehe, hat sich oder wurde Jinn als tot erklärt und hat eine Grabtafel. Deshalb ist zu Beginn davon die Rede gewesen, dass "die Frau" tot ist. Also nur auf dem Papier, in Wirklichkeit noch da. Das klingt spannend.

Nun lese ich wirklich herzklopfend den Rest des Romans, der für mich zum Pageturner geworden ist, da ich nicht nur wissen möchte, wie die Geschichte um Sukhin und Jinn weitergeht, sondern auch, was wohl die "Gesamtaussage" des Romans wird.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Sofern nicht noch im letzten Abschnitt auftaucht, dass Dennis doch heimlich in Sukhin verliebt ist,
Ich denke eigentlich seit Beginn, dass er in ihn verliebt ist. Mehr oder weniger heimlich. Aber das ändert vermutlich nichts mehr an ihrer soliden Freundschaft.
Also nur auf dem Papier, in Wirklichkeit noch da. Das klingt spannend.
Ich hatte diesen Gedanken auch, bin mir aber gar nicht zu 100 Prozent sicher, ob dem wirklich so ist. Nach wie vor könnte es sich bei der Frau aber auch um eine Wiedergängerin handeln. Ich bin auch sehr gespannt, wie das aufgelöst wird.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Spannend und grundlegend finde ich in diesem Abschnitt, was der Grund für Jinns Verschwinden war. Was ist zwischen ihr und ihrer Schwester vorgefallen? Ok, die Schwester ist furchtbar, aber das kann ja nicht der einzige Grund sein. In diesem Zusammenhang hat mich die kursive Kindheitsepisode mit den Blumen überrascht. So weit zurück wie hier ging der Roman zuvor noch gar nicht.

Dass Sukhin die Schwester für die Weihnachtsfeier eingeladen hat, kann ich nicht nachvollziehen. Aber er ja offenbar auch nicht so richtig. Dafür dass er sich so große Sorgen um Jinn macht und sich sein neues Leben so stark um sie dreht, ist das doch ein erheblicher Vertrauensbruch.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Mehr und mehr empfinde ich dieses Buch als Meisterwerk. Weniger wegen des Inhalts als wegen der Art und Weise, wie erzählt wird. Der lakonische Humor, die Zynismen, die Bärbeißigkeit Sukhins hat genau das richtige Maß. Der Ton bleibt immer so gleichmäßig leicht, dass sich bei jedem ernsthaften Partikel ein Abgrund zu öffnen scheint. Als Beispiel (nur ein Beispiel unter vielen, nur um zu zeigen, was ich meine) nenne ich mal die Szene ab S. 190, die damit beginnt, dass Sukhin von weinenden Frauen - jedenfalls von Frauen, die leicht und schnell zu weinen beginnen - sehr genervt ist. Jinn war früher so. "Dieses Geheule ist so nervig". Sie hat einen Tränenausbruch bei der Hochzeitszeremonie einer Bekannten oder Verwandten, so schlimm, dass sich ihr ganzes gestyltes Äußeres zerlegt und verschmiert, Sukhin muss ihr eine Jacke über den Kopf hängen. Und dann mitten in dieser Erinnerung ist die reale Jinn da, auf S. 191 unten. Was für ein Wunder du bist!

Die Stimmung auf diesen anderthalb Seiten ist Erzählkunst vom Allerfeinsten, ich lese das geradezu atemlos. Und das ist , wie gesagt, nur ein Beispiel unter ganz vielen.

Wie oben gesagt, befürchte ich immer noch einen tragischen Ausgang. Sukhin hat sicher einen Riesenfehler gemacht, als er die backende Schwester zur Feier brachte. Auch weil es dieser ja offenbar nur ums Image ging.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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als er die backende Schwester zur Feier brachte. Auch weil es dieser ja offenbar nur ums Image ging.
So toll konstruiert finde ich, dass dieses Image-Ding supter zur Figur der Schwester passt, wie sie vorher in dem Society-Magazin mit Home Story vorgestellt wurde. Sie weiß als ehemalige Juristin und Unternehmerin, wie man sich die ganze Charity-Geschichte zunutze machen kann. So ganz anders als ihre Schwester Jinn, die zwar tatkräftig mithilft, aber dann im Hintergrund bleiben will.

Dass Sukhin die Schwester für die Weihnachtsfeier eingeladen hat, kann ich nicht nachvollziehen. Aber er ja offenbar auch nicht so richtig.
Ich denke, dass Sukhin hier wieder in "alte" Verhaltensmuster gefallen ist. Er wollte eine experimentale Anordnung schaffen, hat beide Komponenten (Jinn und ihre Schwester) in eine Petrischale geworfen und muss nun beobachten, wie das Experiment massiv vor die Wand läuft. So zögerlich, wie Jinn ihm erzählt hat, seit wann, warum und wie sie auf der Straße (über-)lebt, so ist es scheinbar hier mit seiner Geduld durchgegangen und er hat eine Reaktion provozieren wollen, ohne sich im Klaren darüber zu sein, welch großer Fehler dies im Umgang mit der "neuen" Jinn sein könnte. Denn die "alte" Jinn hatte ein super Verhältnis zu ihrer Schwester.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Spannend und grundlegend finde ich in diesem Abschnitt, was der Grund für Jinns Verschwinden war. Was ist zwischen ihr und ihrer Schwester vorgefallen? Ok, die Schwester ist furchtbar, aber das kann ja nicht der einzige Grund sein.
Eine Frage, die hoffentlich am Schluss geklärt wird - sicher bin ich mir da aber nicht.
Denn die "alte" Jinn hatte ein super Verhältnis zu ihrer Schwester.
Stimmt, es muss also etwas Gravierendes sein. Ihrer Schwester hat Jinn früher alles erzählt, auch dass Sukhin beim Küssen die Augen auflässt ;)
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Was hat es eigentlich mit diesem Kisten-Bauprojekt auf sich? Klar, Sukhin entwirft und baut ein schickes, zweckmäßige Haus für Jinn. Aber hat er auch einen Plan, wo das letztendlich stehen soll?
Irgendwie drängt sich mir die Vermutung auf, dass er das Haus baut, damit Jinn ihre eigene Unterkunft in seiner Wohnung hat. Oder ist es eines seiner Projekte, in die er sich für Jinn hineinsteigert, weil er nicht direkt mit ihr kommunizieren kann, aber dadurch die Möglichkeit hat sich gedanklich mit ihr zu beschäftigen und das Projekt ihm das gute Gefühl gibt, etwas für sie zu tun, obwohl das völlig an ihren Bedürfnissen vorbei geht? Ich stehe da ein bisschen auf dem Schlauch.
 

Sassenach123

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Aber hat er auch einen Plan, wo das letztendlich stehen soll?
Gute Frage! Wie er transportieren möchte, wird auch spannend. Ich habe den Abschnitt zwar noch nicht ganz durch, aber er hat zum jetzigen Zeitpunkt bereits 2 Ladungen Kartons von den Eltern abgeholt. Die Mutter……sie plant ja schon fast die ersten Strampler zu Stricken :cool:
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich bin sehr begeistert von diesem vielfältigen Figurenpersonal! Da ist keiner, wie der andere, alle haben ihre Eigenarten und Schrullen, einen Normalo findet man nicht. Das ist unglaublich reizvoll!
Dasselbe gilt für den Erzählstil, der zwischen süffig, todernst, humorvoll-skurril und sachlich daherkommt. Er verbindet das Leichte mit einer gewissen Schwere, die manchmal ins Melancholische driftet. Zu keinem Zeitpunkt habe ich den Eindruck, ein seichtes Buch zu lesen, auch wenn man gut vorankommt. Verwundert bin ich über zahlreiche grammatikalische Fehler(chen), die einer flotten Übersetzung geschuldet sein dürften, sich aber spätestens beim zweiten Lesen eines Satzes erschließen.
Ich mag die kreativen Wortschöpfungen;).

Dennis wirkt natürlich wie ein Klischee-Schwuler. Aber ist er das wirklich oder will er provozieren, indem er Sukhin aus seiner Komfortzone holt? Wenn Homosexualität in Singapur tatsächlich noch so verpönt ist, kann ich mir einen solch "süßen" bunten Vogel nicht im Schuldienst für Teenager vorstellen. Aber ich mag ihn! Er hat das Herz am rechten Fleck und tut unserem Prota gut. Der Schulausflug wird doch dank ihm zum Erfolg, Sukhin darf wieder neue Seiten an sich kennenlernen. Schwer imponiert hat mir der "Merlion", den ich natürlich gleich gegoogelt habe, mit dem Gedicht dazu.

Der Roman behandelt viele Themen. Auch der Vater-Sohn-Konflikt ist eines davon. Dazu kommt das familiäre Zerwürfnis von Jinn, über das wir hoffentlich noch mehr erfahren. Sukhin ist schon ein komischer Vogel: Um dem Vater zu beweisen, dass er es doch kann, wird er Lehrer! Aber, da stimme ich GAIA zu, seine Entwicklung schreitet voran und mir macht es Spaß, ihm dabei zuzusehen.

Ich verstehe ihn, dass er Jinns Geheimnis lüften will. Er möchte sie mit ihrer Familie versöhnen. Ihm scheint die Tragweite des Konflikts nicht klar zu sein. Er versteht nicht, wie sich Menschen, die sich einst so nah waren, völlig entzweien können. Ich verstehe seinen Versuch, die beiden "wie zufällig" zueinander zu führen. Mit Jinns Zusammenbruch, ihrem kehligen Wimmern, wird ihm allerdings drastisch klar, wie falsch er gelegen hat.
Klar, wenn Jinn wollte, dass er mehr wüsste, würde er mehr wissen. Aber das will sie nicht. Warum? Welchen Unterschied würde es machen, für sie und für ihn? 189
Das ist die Frage, auf deren Beantwortung ich dränge.

Sukhins Einschätzung der Tortenkönigin war komplett falsch. Das wird ihm klar geworden sein. Was sie will, ist nicht, ein gutes Werk tun, sondern es für Publicity zu nutzen. Ein Menschenkenner ist unser Sukhin nun einmal nicht. Mit Sicherheit wird Jinn auf irgendeinem Foto/Film zu erkennen sein und irgendjemand wird die Tortenchefin darauf ansprechen...
Wird dann eine Jagd beginnen?! Oder eine Versöhnung eingeleitet? Ich bin gespannt.

Auch bin ich froh, mich nicht zu intensiv mit den kursiv gedruckten Seiten beschäftigt zu haben, die den Kapiteln voranstehen. Der Inhalt erschließt sich von selbst. Die Lovestory-Variante scheint viel zu kurz zu greifen. Zum Glück;)!
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Dass Sukhin die Schwester für die Weihnachtsfeier eingeladen hat, kann ich nicht nachvollziehen. Aber er ja offenbar auch nicht so richtig.
Ja, ich habe es weiter oben erklärt. Er kennt ja nur die normalen familiären Scharmützel. Er war offensichtlich naiv, hat sie Lage falsch eingeschätzt.
Und dann mitten in dieser Erinnerung ist die reale Jinn da, auf S. 191 unten. Was für ein Wunder du bist!

Die Stimmung auf diesen anderthalb Seiten ist Erzählkunst vom Allerfeinsten,
Das sehe ich genauso! Die Autorin kann wunderbar Atmosphäre schaffen und dann genauso schnell einen Szenenwechsel einleiten. Man muss schon aufmerksam lesen, wenn man die Feinheiten und Informationen komplett mitbekommen will. Sehr gekonnt!
Denn die "alte" Jinn hatte ein super Verhältnis zu ihrer Schwester.
Genau. Was ist passiert, um diese Vertrautheit zu zerstören?
aber dadurch die Möglichkeit hat sich gedanklich mit ihr zu beschäftigen und das Projekt ihm das gute Gefühl gibt, etwas für sie zu tun,
So würde ich es interpretieren. Sukhin konnte Jinn nicht bei sich halten, es zog sie wieder hinaus in die Freiheit, die Obdachlosigkeit. Sukhin liebt sie, er will etwas für sie tun. Das war schon immer seine Rolle (Man denke an das Plakat "SUKHIN, ICH HABE HUNGER!"). Das alte Kartonhaus ist kaputt, also baut er ein neues, das perfekt sein muss. Außerdem verwöhnt er sie weiterhin mit Kuchen. Kuchen ist eine Art Liebesmahl zwischen den beiden. Fantastisch, wie Kuchen und Torten thematisch immer wieder durch das Buch wabern...

Nun wurde Jinn tatsächlich durch einen Stalker bedroht und kam zu ihm (wohin sonst? Sie hat keinen anderen Ort). Ich befürchte, dass sie jetzt wieder komplett abtaucht und Sukhin sie erneut verliert. Was ein tolles Buch!
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Sukhin entwirft und baut ein schickes, zweckmäßige Haus für Jinn. Aber hat er auch einen Plan, wo das letztendlich stehen soll?
Ich dachte, in dem Park, in dem Jinn jetzt lebt.
Nun lese ich wirklich herzklopfend den Rest des Romans, der für mich zum Pageturner geworden ist, da ich nicht nur wissen möchte, wie die Geschichte um Sukhin und Jinn weitergeht, sondern auch, was wohl die "Gesamtaussage" des Romans wird.
Ja, ich will nun auch endlich wissen, wie es ausgeht und wie ich alles deuten soll.
Ich denke eigentlich seit Beginn, dass er in ihn verliebt ist. Mehr oder weniger heimlich. Aber das ändert vermutlich nichts mehr an ihrer soliden Freundschaft.
Glaube ich auch. Allerdings wird Dennis wissen, dass er sich keine Hoffnung machen kann.
bei der Frau aber auch um eine Wiedergängerin handeln
war Sukhin nicht mit der Schwester von Jinn bei den Sterbetafeln?
So ganz anders als ihre Schwester Jinn, die zwar tatkräftig mithilft, aber dann im Hintergrund bleiben will.
Kennt man auch selbst. Manche setzen ihre Hilfen so gekonnt in Szene und andere helfen tatkräftig im Hintergrund.
Man muss schon aufmerksam lesen, wenn man die Feinheiten und Informationen komplett mitbekommen will. Sehr gekonnt!
Es wirkt so leicht, aber man darf den Text nicht unterschätzen.
 

Irisblatt

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Irisblatt

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Ich meine den Text auf S. 197 „ Du wirst in Erinnerung bleiben, Jinn Hwa,…“
Ich auch. Hatte es so verstanden, dass Jinn dazukommt als er vor dem leeren Grab steht und die Inschrift betrachtet. Der Gedanke kam mir, weil das Grab leer ist. An Jinns Schwester habe ich dabei überhaupt nicht gedacht.
 
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Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich auch. Hatte es so verstanden, dass Jinn dazukommt als er vor dem leeren Grab steht und die Inschrift betrachtet. Der Gedanke kam mir, weil das Grab leer ist. An Jinns Schwester habe ich dabei überhaupt nicht gedacht.
Ich fasse es so auf, dass Jinns Schwester dazukommt. Wer sollte denn sonst mit ihr auf diesem Friedhof in Athen gewesen sein?
 

Irisblatt

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Ich fasse es so auf, dass Jinns Schwester dazukommt. Wer sollte denn sonst mit ihr auf diesem Friedhof in Athen gewesen sein?
In Athen haben Jinn und ihre Schwester eine Inschrift in dieser Art gesehen. Aber die Szene spielt doch später in Singapur.
Vielleicht klärt sich das später. Mein Gefühl sagt mir, dass die Frau, die Sukhin dort trifft, Jinn ist. Namen werden nicht genannt. Es würde zu Jinn passen in dieser Situation über sich in der dritten Person und in der Vergangenheit zu sprechen. Aber vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Aber die Szene spielt doch später in Singapur.
Ja, da besucht der Mann die Kolumbarienwand, wo mit einer Inschrift an die tote Frau erinnert wird. Sukhin (der nicht namentlich benannt wird) dachte, er sei alleine auf dem Friedhof, aber dann kommt die (gealterte) Schwester Jinns dazu und erklärt, wie es zu der emotionalen "Du"-Inschrift kam. So habe ich es auch verstanden.
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Ja, da besucht der Mann die Kolumbarienwand, wo mit einer Inschrift an die tote Frau erinnert wird. Sukhin (der nicht namentlich benannt wird) dachte, er sei alleine auf dem Friedhof, aber dann kommt die (gealterte) Schwester Jinns dazu und erklärt, wie es zu der emotionalen "Du"-Inschrift kam. So habe ich es auch verstanden.
Warum kann es nur die Schwester sein? Woran macht ihr das fest? Und was spricht gegen die Möglichkeit, dass es sich auch um Jinn handeln könnte?
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Das Jinn ihre Schwester nicht sehen will, lag ja eigentlich auf der Hand, warum hätte sie sich sonst wohl die ganze Zeit vor ihr verbergen sollen?! Auch wenn Sukhin nichts Böses beabsichtigt hat, hätte er das ahnen können. Aber er ist so verbissen in seinem Tun, alles für Jinn herzurichten, dass er darüber wohl wirklich nicht nachgedacht hat.
Womit ich allerdings dennoch nicht gerechnet habe, war die verzweifelte Reaktion von Jinn. Es muss was schreckliches vorgefallen sein, zumindest aus Jinns Sicht, und ich befürchte, dass sie erstmal nicht mehr greifbar sein wird, weder für Sukhin, noch für jemand anderen aus der Truppe. Sie hat sich einen neuen Lebensinhalt aufgebaut und Sukhin hat ihn ihr genommen. Auch wenn ihm diese Tragweite nicht bewusst ist, so empfinde ich es für Jinn als echte Katastrophe.