Leider ist das wieder mal ein Buch, das ich als sehr anstrengend und ermüdend empfinde. Und so recht will mir nicht klar werden was der Autor mit dem Buch sagen möchte. Den die ganze Handlungsweise von Elisabeth finde ich sehr fragwürdig. Für mich wirkt sie am Ende es Abschnitts fast sogar als recht egoistisch.
Elisabeth war ein rebellisches junges Mädchen, daher der Brand. Anschließend ist sie "brav" geworden, hat einen Mann geheiratet, der sie trotz ihres Makels genommen hat. Nun bricht das Rebellische wieder hervor. Sie nimmt sich, was sie kriegen kann.
Ebenso finde ich Cranes Erzählungen immer verwirrender, ich weiß nicht ob der Autor das damit bezwecken wollte, damit man merkt, das auch Cranes Geisteszustand immer verwirrender wird oder ob ich das einfach nicht verstehe.
Das sehe ich auch so: Das "Verwirrende" ist hier bewusst gesetzt. Der Autor macht die Fieberfantasien Cranes erlebbar. Das ist nicht einfach zu lesen und ich habe bestimmt nicht alles verstanden, aber macht seinen Zustand ungeheuer eindrucksvoll.
Auch Charakter Fischer wird immer mehr zum Lückenbüßer dieses Buches, er scheint wirklich nur als Brücke für unseren Protagonisten Crane zu dienen. Das Elisabeth ihm hilft in dem sie seine Wunden infiziert hatte ich erwartet. So hat man sich früher vor dem Krieg gedrückt, doch mitunter ging das auch ganz schön schief wenn sie es herausbekommen haben.
Schade, dass du ihn als Lückenbüßer empfindest. Ich fand gerade diese dagegengesetzte Zweithandlung das Geniale an diesem Buch. Elisabeth 14 Jahre später zu erleben mit all dem, was sie erreicht bzw. nicht erreicht hat, fand ich klasse. Und dass sie nun Fischer retten will als Ausgleich dafür, dass sie Crane nicht retten konnte, ist eine wunderbare Idee. Ich hätte es furchtbar gefunden, wenn sie mit ihm eine zweite Liebesgeschichte erlebt hätte, aber so ist es in meinen Augen gelungen. Erst durch diese zweite Zeitebene wurde der Roman für mich so lesenswert. Würde diese zweite Woche fehlen, wäre es fast ein x-beliebiger Roman um eine Affäre.
Ebenso finde ich Elisabeths Verhalten gegenüber Ferdinand einfach nicht in Ordnung. Für mich wirkt es eher wie eine Zweck- oder gar Zwangsehe und nicht wie eine Ehe aus Liebe. Aber wenn sie keine Liebe mehr für ihn empfindet, dann soll sie es ihm doch sagen und ihn nicht einfach nur so stehen lassen. War diese Ehe damals von ihren Eltern arrangiert worden?
Was Elisabeth mit Ferdinand macht, ist nicht ok, da gebe ich dir recht. Er weiß es nicht besser und ist Opfer eben der Zwänge, deren Elisabeth sich entledigen will. Er wird aus der Sache nichts lernen, weil man ihm vermutlich nicht sagt, woran die Ehe gescheitert ist. Er wollte das Beste, aber Elisabeth will mehr. Und nach ihrem Erlebnis mit Crane will sie sich nicht mehr mit weniger zufriedengeben. Sie ist eben nach ihrer Tante Hermine geraten. Aber du hast recht, mir tut ihr Mann auch leid. Aber wie wenig er sie kennt, sieht man schon daran, dass er ihr eine Affäre mit Fraenkel unterstellt.
So ganz klar wurde mir leider immer noch nicht, warum Elisabeth den Brand gelegt hat? Was bezweckte sie damit? Wollte sie so mehr Liebe von ihrer Mutter bekommen?
Rebellentum, Auflehnung, Unbeherrschtheit... Wer weiß, vielleicht weiß sie es selbst nicht so genau? Sie bezahlt teuer dafür.