Davis ist im Kampf um das beste Foto ziemlich skrupellos. Ich fange an, Cranes Verfolgungswahn zu verstehen, weil ihm Davis seinerzeit "versprach", auch Cranes letzte Stunde zu dokumentieren... Die ja nun bald da ist....
Crane fürchtet das Erscheinen von Davis, weil er dann seiner Meinung nach stirbt. Als ob das Autauchen des anderen genau seinen Tod auslösen würde. Was natürlich Humbug ist. Aber so klammert sich Crane Tag für Tag ans Leben. Jeder Tag ohne Davis ist ein guter Tag.
Davis steht auch im starken Gegensatz zu Crane. Während Crane das Grauen des Krieges als Abschreckung, Mahnmal beschreiben will, macht sich Davis einen Sport daraus. Sterben und Tod als Quotenbringer. Krieg muss heroisch sein, ästhetisch, vor allem Amerikanischer Krieg. Der von andern Nationen darf ruhig schmutzug bleiben.
In mir verdichtet sich das Gefühl, dass Elisabeth an Cranes Sterben beiteiligt war.
Sie kann niemanden erzählen, dass Crane nach dem Ablauf der acht Tage starb. Nicht Viktoria, nicht Leutnant Fischer. Dafür erzählt sie umso freimütiger, dass sie "schuld" gewesen sei an Cechovs Tod (was aber frei erfunden ist) Es wird über sie geredet die[zitat] "....manchmal behaupten soll sie habe Anton Tschechow umgebracht. Auf eine eigentümlich stille Weise ist sie populär. Das hätte Mr. Crane gefallen."[/zitat] S. 179
Sie erinnert sich an Crane: [zitat]"Ihn hatte sie nicht halten können...nein ihn hatte sie...Was? Hatte sie ihn...?....Sie wollten es doch auch so, Mr Crane...Verdammt noch mal sie wollten es doch."[/zitat] S. 150
[zitat]"Mein Gott, Schwester, das Leben ist so schön."
"Sind sie ein Selbstmörder, Mr. Crane?" Als sie die Frage stellt, weiß sie, dieser Gedanke nistet seit einiger Zeit in ihrem Kopf....[/zitat] S. 177