Wale stinken wahrlich mehr als extrem…auch Seehunde müffelt nicht nur, die stinken auch. Ist immer ganz furchtbar wenn so etwas passiert und betrübt mich immer sehr.Es gefällt mir immer besser. Wie Hansen die Welt der Insel beschreibt, die Jahreszeiten, den Effekt, den die Touris haben: Ich denke die ganze Zeit, ach so, so ist das also, wie krass, wie interessant, und hätte man es sich nicht denken können mit ein bisschen weniger Touri-Egozentrik? Man denkt ja immer, dass man selbst ein "besserer" Tourist ist (und ich zumindest gebe mir Mühe). Aber dennoch. Hansen beschreibt die Ambivalenz der Insulaner - einerseits nicht mehr das harte Seemannsleben und -sterben. Andererseits die Seele, die mit dem leichteren Geld ein stückweit verloren geht.
Der Wal, der Symbol für so vieles ist. Wieder eine romantische Illusion weniger. Mir war überhaupt nicht klar, dass die Viecher stinken. Obwohl: logisch. Muss wirklich furchtbar sein. Der letzte Satz des Walkapitels hat mich aus den Socken gehauen. Da musste ich erstmal tief durchatmen, als hätte man mir in den Solarplexus geboxt.
Dass Jens einfach wieder bei Hanne einzieht, ist schon krass. Hansens Analyse der Gründe auch, aber wie einleuchtend das ist! Sie haben sich verschwommen, und das hat sie 20 Jahre ihres Lebens gekostet.
Toll die Passage auf S. 172 über die Inselmaler, die "nur das malten, was sie glauben wollten: dass die Frauen wie gekappte Marionetten in den Inselhäusern hingen, wenn die Seeleute auf ihren Schiffen waren. Und dass das Stück erst weiterging, wenn nach der Rückkehr jeder Mann in seinem Hause die Fäden wieder in die Hände nahm. Als würde auf der Insel in der Zwischenzeit nur ausgeharrt und nicht gelebt."
Wie soll eine Ehe sowas aushalten?
Die Beschreibung hat mich doch etwas mitgenommen. Erst das wenn auch nicht total romantische Dahinscheiden des Wales und dann die prosaische Beschreibung der "Verwertung". Und dann wieder, wie schnell die Touristen da sind, um alles zu bezeugen. Dass Wale so stinken, wusste ich auch nicht. Man sieht sie ja sonst nur im TV oder beim Whale-Watching, wenn sie denn auftauchen.Der Wal, der Symbol für so vieles ist.
Genau, wie ist der denn auf einmal drauf. Und dann noch einfach so, ohne große Erklärung und Hanne macht Platz.Dass Jens einfach wieder bei Hanne einzieht, ist schon krass.
Den Teil über Eske fand ich sehr beeindruckend. Ich fragte mich, wieso ist sie nicht auf dem Festland geblieben und dann kommt das mit dem Heimweh. Da ist irgendwie alles klar, sie kann nicht anders.Eske geht aufs Festland für eine gewisse Zeit.
Ich glaube eher, Hanne lässt es einfach so über sich ergehen. Aber vielleicht brodelt es unterschwellig und das Fass läuft noch über?Genau, wie ist der denn auf einmal drauf. Und dann noch einfach so, ohne große Erklärung und Hanne macht Platz.
Wir nennen solche Menschen hier oben gern „Zugvögel“. Das würde eben auch zu Jens passen der ja bei der Vogelwarte war - Metapher eben. Er geht für eine Zeit seinen Weg und kommt irgendwann wieder…Zugvögel bleiben auch irgendwann dauerhaft wenn die Umgebung sich verändert hat und sie ihnen genehm ist…Sicher beschreibt Hansen das Inselleben mit allen Facetten und Widersprüchlichkeiten sehr gut. Das finde ich sehr informativ.
Am meisten beschäfttigt hat mich in diesem Abschnitt aber, dass Jens nach seiner langen Abwesenheit einfach so wiedr auftaucht und quasi neben Hanne herlebt. Es ist irgendwie auch seltsam. Ich wüßte sehr gerne mehr darüber, warum die Beziehung zwischen den Eheleuten so ist wie sie ist. Ich hoffe, dass da noch eine Erklärung kommt.
Ansonsten bin ich zwar nicht ganz so begeistert wie manch Andere/r hier, aber lese das Buch dennoch ganz gerne.
Wenn Wale platzen, weil sie nicht aufgestochen werden, rummst das nicht nur gewaltig, dass ist die größte und ekelhafteste Sauerei die es gibt. Ich hab das mal in Grönland gesehen…das haut selbst gestandene Seeleute um. Da liegen die Innereien bzw. das was von ihnen übrig ist, überall verstreut umher. Vom Gestank ganz zu schweigen…Der Magen und Darm-Bereich gärt ha munter vor sich dahin wenn nichts passiert. Bei Kühen ist das auch nicht anders, mal so nebenbei.Die Beschreibung hat mich doch etwas mitgenommen. Erst das wenn auch nicht total romantische Dahinscheiden des Wales und dann die prosaische Beschreibung der "Verwertung". Und dann wieder, wie schnell die Touristen da sind, um alles zu bezeugen. Dass Wale so stinken, wusste ich auch nicht. Man sieht sie ja sonst nur im TV oder beim Whale-Watching, wenn sie denn auftauchen.
Das finde ich auch so schrecklich. Hier passt der Spruch von Enzensberger „ Der Tourist zerstört, was er sucht, in dem er es findet.“Sprachen und Dialekte verschwinden, der Wohnraum wird durch Hotels und Ferienhäuser für Touristen zugebaut und der Charme, die Geschichte der Insel verschwindet langsam immer mehr. Und das ist alles hausgemacht
Es war ja ein schleichender Prozess. Erst sein langsames Verschwinden, nun sein sukzessives Zurückkommen. Die neue/ alte Wohnung langsam sich wieder aneignen. Hätte Hanne ihn garnicht mehr gewollt, hätte sie darauf reagieren können.Dass Jens einfach wieder bei Hanne einzieht, ist schon krass.
Glaube ich nicht. Hanne würde sich mittlerweile wehren, wenn ihr was nicht passt.Ich glaube eher, Hanne lässt es einfach so über sich ergehen. Aber vielleicht brodelt es unterschwellig und das Fass läuft noch über?
Mit Dir haben wir hier eine richtige Fachfrau an Bord. Das ist sehr gut. Wir müssten sonst oft nur mutmaßen oder googeln.Wenn Wale platzen, weil sie nicht aufgestochen werden, rummst das nicht nur gewaltig, dass ist die größte und ekelhafteste Sauerei die es gibt. Ich hab das mal in Grönland gesehen…das haut selbst gestandene Seeleute um. Da liegen die Innereien bzw. das was von ihnen übrig ist, überall verstreut umher. Vom Gestank ganz zu schweigen…Der Magen und Darm-Bereich gärt ha munter vor sich dahin wenn nichts passiert. Bei Kühen ist das auch nicht anders, mal so nebenbei.
Hier ist das Bild der Zugvögel wirklich sehr treffend.Wir nennen solche Menschen hier oben gern „Zugvögel“. Das würde eben auch zu Jens passen der ja bei der Vogelwarte war - Metapher eben. Er geht für eine Zeit seinen Weg und kommt irgendwann wieder…Zugvögel bleiben auch irgendwann dauerhaft wenn die Umgebung sich verändert hat und sie ihnen genehm ist…
Da magst Du Recht haben. Solche Beziehungsdynamiken, die scheinbar wider jeglicher Vernunft sind, gibt es ja auch im realen Leben.Möglicherweise brauchen sie einander wieder. Er mit seiner Krankheit, sie mit ihren Kindern.
Ich finde schon, dass die Insulaner ihre Insel aus eigenem Willen ausverkauft haben. Ist auf Sylt ja auch so. Aber wenn man danach ausgesorgt hat - braucht es schon sehr viel Charakterstärke, das NICHT zu machen. Auch Hanne denkt drüber nach.Das finde ich auch so schrecklich. Hier passt der Spruch von Enzensberger „ Der Tourist zerstört, was er sucht, in dem er es findet.“
Es sind nicht nur die Inselbewohner, die hier Schuld tragen, sondern unsere Gesellschaft, die sich beinahe nur noch über das Reisen definiert.