3. Leseabschnitt: Kapitel 8 bis 10 (S. 93 bis 146)

Querleserin

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Gus hat eine kräftige Erkältung von seiner Expedition bekommen. Inzwischen ist der Abbé begraben und er denkt ans seine Großmutter zurück:
Eine warmherzige Frau, voller Herzlichkeit, die ihn in gewisser Weise großgezogen hatte. Gus erinnerte sich voller Wehmut an die "r", die wie kleine Kieselsteine auf dem Grund des Flusses in ihrem Mund rollten. (93)
Ich habe das rollende "R" noch nie so schön beschrieben gelesen ;)

Nachdem er seine Arbeit erledigt hat, macht er sich erneut auf den Weg zu Abel und entdeckt Reifenspuren. Es stellt sich heraus, dass der Prediger tatsächlich bei Abel war und dieser ihn nach dem Anruf auf die Straße geschickt hat.
Gus hat tatsächlich ein schlechtes Gewissen und erkennt, dass er nicht "menschenfreundlich" gehandelt hat. Sympathiepunkte ;)
Abel hingegen möchte offenkundig nicht mit Gus reden, doch dieser bleibt hartnäckig und erzählt Abel von den seltsamen Fußspuren im Wald, doch dieser gibt ihm den Rat, sich erstmal um seine Krankheit zu kümmern, und wimmelt ihn ab.
Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte Abel Gus auf ein Glas Rotwein eingeladen. Doch anscheinend hatten sich di eDinge zwischen ihnen geändert und ihre Beziehung war nicht mehr so einfach wie früher." (101)
In dem Zusammenhang erinnert sich Gus daran, dass Abel vor 10 Jahren einen Brief gelesen hat, der ihn zum Weinen gebracht hat. Ein Mosaikstein zur Lösung des Rätsels? Welche Rolle spielt die alte Mühle, die auch ausführlich geschildert wird?
Gus macht sich auf den Weg ins Dorf, um seine Einkäufe zu erledigen, und in seiner Stammkneipe erfährt er, dass die "Bibellutscher" beim Bürgermeister sind und trifft auf Jean Paradis, der ihm seinen Hof abkaufen will. Da hat er jedoch bei Gus keinen Erfolg, der es verabscheut, wie Paradis mit seinen ausländischen Arbeitern umgeht.
Vor dem Bürgermeisteramt wartet er, um zu erfahren, was die Prediger im Dorf suchen und wohl auch, um zu sehen, dass es seinem nächtlichen Besucher gut geht. Er schnappt das Wort "Gendarm" auf und alle scheinen besorgt zu sein. Die Spannung steigt merklich.
Zuhause erwartet ihn die nächste Überraschung, Abel sitzt in seiner Küche und will ihm von seiner Frau erzählen, wozu es dann aber doch nicht kommt, allerdings lädt Abel ihn für die Abend ein.
@Literaturhexles Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen, denn Mars liegt verletzt in der Scheune und ruft Gus die Erinnerung an Rehkitz wach, das er versehentlich mit seinem Traktor verletzt hat. Dass er das Tier anschließend beerdigt hat, zeugt von seiner Empathiefähigkeit.
Die Rede von Abels Frau erinnert Gus an sein demütigendes Erlebnis mit dem einzigen Mädchen, das er geliebt hat: Anna und die Jean Paradis vorgezogen hat, so dass Gus nicht um sie gekämpft hat.
Und dann erfahren wir die schreckliche Geschichte von Abels Frau, die im Kindbett gestorben ist und ein geistig zurückgebliebenes Kind hinterlassen hat, das jetzt, nachdem es wegen Gewalttätigkeit nicht mehr im Heim bleiben kann, bei Abel lebt. Eine echte Überraschung!
Auch, dass Abel Gus bittet, ihm zu helfen, sich um Thomas zu kümmern, womit Gus völlig überfordert ist. Es kommt sogar zu einem Kampf, bei dem Thomas Gus würgt, und es Abel gelingt, Thomas von Gus abzubringen. Ob das gut ausgehen wird?
 

Die Häsin

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Und dann erfahren wir die schreckliche Geschichte von Abels Frau, die im Kindbett gestorben ist und ein geistig zurückgebliebenes Kind hinterlassen hat, das jetzt, nachdem es wegen Gewalttätigkeit nicht mehr im Heim bleiben kann, bei Abel lebt. Eine echte Überraschung!
Auch, dass Abel Gus bittet, ihm zu helfen, sich um Thomas zu kümmern, womit Gus völlig überfordert ist. Es kommt sogar zu einem Kampf, bei dem Thomas Gus würgt, und es Abel gelingt, Thomas von Gus abzubringen. Ob das gut ausgehen wird?
Man muss sich dabei vor Augen halten, dass das "Kind" älter sein muss als Gus selbst, da Abels Frau vor Gus' Geburt verstarb.
Ich muss sagen, dieses Kapitel habe ich nicht so richtig verstanden. Der Sohn wird aus dem Heim entlassen, weil er "zu gewalttätig" geworden ist, und man schickt ihn nach Hause? Das kommt mir merkwürdig vor. Da hätte er ja noch mehr Gelegenheit, Unheil anzurichten, als im Heim; zumal Abel selbst schon über siebzig ist. Ich weiß nicht, was in so einem Fall üblich ist, hätte aber vermutet, dass man unruhige und gewalttätige Heiminsassen erstmal mit Medikamenten ruhigstellt.
Gus' Reaktion ist auch nicht gerade vom Feinsten. Es ist verständlich, dass er abgestoßen ist und nichts damit zu tun haben will, aber den armen Abel derart anzupampsen, wäre nicht nötig gewesen. "Du musst dich rasch zusammenreißen, wenn du nicht so werden willst wie der da ... dein Sohn."
 

Literaturhexle

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und man schickt ihn nach Hause? Das kommt mir merkwürdig vor. Da hätte er ja noch mehr Gelegenheit, Unheil anzurichten, als im Heim;
Ich habe das mal so hingenommen, weil ich an Medikamente gar nicht gedacht habe (wobei man Patienten heute auch nicht mehr zum eigenen oder fremden Schutz fixieren oder isolieren darf ohne weiteres). Wenn eine Einrichtung mit dem Bewohner nicht klar kommt, scheint es mir einleuchtend, ihn zu seinen Eltern zu geben. Wenn ich aber drüber nachdenke.... Nee, will ich nicht: der Autor hat es so geschrieben. Punkt. Eigentlich kann der Sohn in der Einöde soviel nicht anstellen, sollte man meinen. Nur Hunde mag er offensichtlich nicht. Erst Abels Hund und jetzt Mars :eek:
 
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Literaturhexle

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trifft auf Jean Paradis, der ihm seinen Hof abkaufen will. Da hat er jedoch bei Gus keinen Erfolg, der es verabscheut, wie Paradis mit seinen ausländischen Arbeitern umgeht.
Diesem Paradis traue ich schon mal gar nicht über den Weg. Er scheint überall seine Hände im Spiel zu haben, wo es dreckig und unfair zugeht. Offenbar will er Land im größeren Stil aufkaufen, gewiss ist dort irgendeine lukrative Investition geplant, die die Preise anschließend in die Höhe schießen lässt... so dass die Bauern übers Ohr gehauen werden. Zudem hat Paradis hochrangige Kontakte und bestimmt Faustpfänder gegen sie. Mutig (oder dumm?) von Gus, ihm ihn der Kneipe die Stirn zu bieten. Abels Satz:
Der Teufel wohnt nicht in der Hölle, er wohnt im Paradies. 126
hat mich gleich aufhorchen lassen. Ist er Zufall oder bezieht er sich eben auf jenen Jean Paradis, der durchaus ein Scherge des Teufels sein könnte?
 

Literaturhexle

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Die Evangelisten mögen zwar passende Prospekte im Auto haben, ich glaube aber nicht, dass das wirklich Gläubige sind. Erstens das große Auto, zweitens der Kontakt zum Bürgermeister. Offenbar gibt es Meinungsverschiedenheiten, der BM droht mit der Polizei und schickt sie von dannen. Anschließend "schaut er wie ein Sheriff, der gerade einem Haufen Gesetzloser in den Hintern getreten hat." Ob er im Bistro mit Paradis reden will? Hat der was mir den vermeintlichen Bibellutschern zu tun?
 

Literaturhexle

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Mich fasziniert dieser "Roman noir" total. Sprachlich hat er mich von der ersten Seite an am Haken gehabt, man kann sich dieser düster-einsamen Atmosphäre kaum entziehen. Zunächst stehen nur Gus und Abel allein im Fokus, dann tauchen merkwürdige Fremde auf, die die geübte Routine unterbrechen. Jetzt haben wir auch ein paar Dorfbewohner kennenlernen dürfen. Das alles wird flankiert von den schmerzhaften Erinnerungen unserer beiden Protagonisten. Eine lebende Erinnerung ist nun hinzugetreten: Abels Sohn. Ich kann Abels Wunsch verstehen, dass Gus ihm bei dessen Betreuung helfen soll. Allerdings ist das wahrlich eine riesige Verantwortung, die er da teilen will und die zur bisherigen Beziehung der Männer nicht in Relation steht. Mit einem Omelette wäre da nichts zu bewirken gewesen.
 

wal.li

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Diesem Paradis traue ich schon mal gar nicht über den Weg. Er scheint überall seine Hände im Spiel zu haben, wo es dreckig und unfair zugeht.

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er Gus ja auch das Mädchen ausgespannt. Zumindest hatte Gus ein Auge auf Anna geworfen. Anscheinend hat ihn das so belastet, dass er nie eine Beziehung eingegangen ist.
 

wal.li

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Ich kann Abels Wunsch verstehen, dass Gus ihm bei dessen Betreuung helfen soll.
Ich glaube, er verlangt da zu viel und zu schnell. Es erklärt natürlich, wieso er an dem anderen Tag so unfreundlich war. Möglicherweise würde er Gus´ Hilfe auch brauchen, er ist ja schon über siebzig, aber da hätte er ihn schonender heranführen müssen. Kein Wunder, dass Gus das Weite sucht, obwohl er sonst nicht so verkehrt ist. Ob Abel irgendwie in Zeitnot ist?
 
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Ich glaube, er verlangt da zu viel und zu schnell. Es erklärt natürlich, wieso er an dem anderen Tag so unfreundlich war. Möglicherweise würde er Gus´ Hilfe auch brauchen, er ist ja schon über siebzig, aber da hätte er ihn schonender heranführen müssen. Kein Wunder, dass Gus das Weite sucht, obwohl er sonst nicht so verkehrt ist. Ob Abel irgendwie in Zeitnot ist?
Ich fand das auch viel verlangt, ob das nur mit der Freundschaft rechtfertigen kann?
 
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Renie

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Das kommt mir merkwürdig vor. Da hätte er ja noch mehr Gelegenheit, Unheil anzurichten, als im Heim; zumal Abel selbst schon über siebzig ist. Ich weiß nicht, was in so einem Fall üblich ist, hätte aber vermutet, dass man unruhige und gewalttätige Heiminsassen erstmal mit Medikamenten ruhigstellt.
Man müsste das französische Gesundheitssystem kennen und wissen, um welche Art Einrichtung es sich im Detail handelte. Wenn es eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche war, hat ein Erwachsener dort nichts mehr verloren, erst recht nicht, wenn er gewalttätig ist. Die Großeltern sind mittlerweile verstorben, bleibt nur noch Abel als derjenige, der entscheiden muss, was mit Thomas geschieht. Und Abel hatte vermutlich nicht das Geld, um Thomas in einer anderen Einrichtung unterzubringen. Das ist zwar reine Spekulation, aber es könnte so gewesen sein.
 
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Renie

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Die Evangelisten mögen zwar passende Prospekte im Auto haben, ich glaube aber nicht, dass das wirklich Gläubige sind. Erstens das große Auto, zweitens der Kontakt zum Bürgermeister. Offenbar gibt es Meinungsverschiedenheiten, der BM droht mit der Polizei und schickt sie von dannen. Anschließend "schaut er wie ein Sheriff, der gerade einem Haufen Gesetzloser in den Hintern getreten hat." Ob er im Bistro mit Paradis reden will? Hat der was mir den vermeintlichen Bibellutschern zu tun?
Die Verbindung zwischen den Bibelheinis und den Oberen des Ortes ist mir auch suspekt. Die Bibelheinis leben sicher nicht das, was sie den Leuten predigen. Diese Bekehrerei erinnert mich an Vertrieb der übelsten Sorte: jung-dynamische Klinkenputzer, die eine Kopfgeldprämie pro abgeschlossenem Vertrag kassieren. Normalerweise arbeiten solche Leute in der Telekommunikationsbranche und nicht in einer religiösen Gemeinschaft. Hier ist etwas im Busch.
 

Renie

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Anscheinend hat ihn das so belastet, dass er nie eine Beziehung eingegangen ist.
Das Angebot wird wohl auch nicht so groß gewesen sein. Bei den Mädchen seines Alters konnte er nicht landen, weil die sich über ihn lustig gemacht haben. Und mal ehrlich, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er bei Anna hätte landen können. Vielleicht war sie anders als die anderen, weil sie einfach nur ein netter Mensch war.
 

Xirxe

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Der Sohn wird aus dem Heim entlassen, weil er "zu gewalttätig" geworden ist, und man schickt ihn nach Hause?
Etwas früher als der Roman spielt, ich glaube 2004, gab es in Frankreich Reformen, bei denen sich mehr Zuständigkeiten auf die Départements verlagert haben. Allerdings galt dies (und gilt es wohl immer noch nicht) für den sozialen Bereich, damit auch für die Versorgung der Behinderten. Das heißt, Entscheidungen in diesem Bereich (Zuständigkeiten, Geld, Verantwortlichkeiten) werden in Paris getroffen, die vor Ort dann umgesetzt werden müssen. Dass man sich in Problemfällen dann den einfachsten Weg sucht, ist nicht schön, aber verständlich.
Ist er Zufall oder bezieht er sich eben auf jenen Jean Paradis, der durchaus ein Scherge des Teufels sein könnte?
Ah, das ist ein klasse Hinweis, danke! Wäre mir gar nicht aufgefallen :)
Ich fand das auch viel verlangt, ob das nur mit der Freundschaft rechtfertigen kann?
Insbesondere wo es bei Abel mit der Freundschaft offenbar auch nicht so weit her ist. Am Tag davor behandelt er ihn wie einen Feind und nun soll Gus ihm einen solchen Dienst erweisen. Ganz schön viel verlangt.

Ich bin so angetan von dem Buch, dass ich mir heute mal angeschaut habe, wo das Ganze tatsächlich spielt. Les Doges gibt es zwar nicht, aber alle anderen Orte sind real und es ist wirklich am A.... der Welt. Nur Wälder, Felder und vermutlich Berge, die bei Google nicht so richtig zu erkennen sind. Kein Wunder, dass die Menschen dort nichts vom Staat wissen wollen, der sich vermutlich auch nicht besonders um sie kümmert.
Ob sich all die verschiedenen Personen noch in ein gemeinsames Bild einfügen werden? Ich kann es mir kaum vorstellen und vermute mittlerweile, dass es sich eher um so eine Art 'Lagebeschreibung' handelt - aber wer weiß. Wenn es tatsächlich einen Zusammenhang gibt, der sich ohne Widersprüche darstellen lässt, dann ist das wirklich eine Kunst. Aber egal, ob oder ob nicht, die Beschreibungen sind derart eindringlich und beeindruckend, dass ich mir die Cevennen schon mal als Urlaubsziel vorgemerkt habe ;)
 

Literaturhexle

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Wenn es tatsächlich einen Zusammenhang gibt, der sich ohne Widersprüche darstellen lässt, dann ist das wirklich eine Kunst. Aber egal, ob oder ob nicht, die Beschreibungen sind derart eindringlich und beeindruckend, dass ich mir die Cevennen schon mal als Urlaubsziel vorgemerkt habe ;)
Genau diesen Satz solltest du dir gut merken :p
 
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11. Dezember 2019
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Aber egal, ob oder ob nicht, die Beschreibungen sind derart eindringlich und beeindruckend, dass ich mir die Cevennen schon mal als Urlaubsziel vorgemerkt habe ;)
Ich bin jedes Jahr in der Gegend ... Ich möchte in diesem Zusammenhang gern auf dieses Buch hinweisen, ein Thriller, den ich vor kurzem gelesen habe. Der spielt auf einer (ungenannten) französischen Causse, ebenfalls ein extrem dünn besiedeltes Gebiet, in dem nur noch ein wenig Landwirtschaft betrieben wird, vermutlich nicht gerade einträglich. Das Buch vermittelt, neben der Krimihandlung, einen ganz guten Einblick von den Verhältnissen in dieser Gegend.


Ein bisschen Klugscheißerei am Rand: Ich weiß nicht, wie es in den Cevennen ist, aber die verbliebene Weidewirtschaft auf den Causses wird als Weltkulturerbe subventioniert. Das hilft den Bauern vermutlich ein bisschen. Ich muss da aber immer an eine Doku denken über die spanische Extremadura, auf der es auch subventionierte Weidewirtschaft mit Schafen gibt, da sagte ein Bauer zu dem Thema: "Es wäre gut, wenn diese EU-Kommissionen, die die Gelder verteilen, mal herkämen und sich selbst einen Eindruck verschaffen würden, was hier läuft und wofür genau welche Hilfe gebraucht wird."

Die französischen Bauern haben immerhin den Vorteil, dass sie unzählige verschiedene Käsesorten mit geschützten Namen produzieren, die als Delikatesse verkauft werden. Das bedeutet, dass ein gewisser Grundstock von bäuerlicher Wirtschaft immer überlebt. Was es bedeuten könnte, auch in Deutschland, wenn die regionale Landwirtschaft völlig ausgeblutet wird, zeigt sich spätestens dann, wenn die Lieferketten nach und nach in die Knie gehen, wie wir das ja seit einiger Zeit erleben. Ich hatte gehofft, dass es nach dem ersten Lockdown mal ein Umdenken gibt, aber das dauert wohl noch.
Klugscheißmodus aus ...
 
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Wandablue

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18. September 2019
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Das ist ja eine Überraschung. Der Mensch ohne Schuh war Abels Sohn. Armer Abel. Dass der Kerl Hunde umbringt, ist kein Punkt für ihn. Mars hat er wohl vergiftet. Er überlebt es sicherlich nicht. Würde mich nicht überraschen, wenn die beiden Bauern "das Kind" - ich wüsste gerne, wie alt es wirklich ist, "entsorgen".

Dann sind da Landmauscheleien im Gange. Ganz klar. Vllt wird das Land Bauland.
 

ulrikerabe

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Das Buch habe ich auch erst kürzlich gelesen. Auch von mir gibt es dafür eine Empfehlung!