3. Leseabschnitt: Kapitel 8 - 9 (Seite 175 bis 254)

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
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Welch ein Kontrast zum bisherigen Geschehen! Haruf flechtet Situations- und Dialogkomik mit ein. Diese Unbeschwertheit wurde greifbar, auch wenn man ja weiß, dass es vor Gericht und damit tragisch endet (Sterbehilfe?!).
An einen solch deutlichen Stimmungswechsel kann ich mich aus den anderen Büchern gar nicht erinnern. Sehr gekonnt!

Das habe ich ebenso empfunden. Er stellt seine Frau besser dar als sich selbst, was ihn durchaus sympathisch macht.

Ich auch nicht. Alles wird herrlich bildlich beschrieben. Man bekommt einen Eindruck, wie genau man sich so einen Rodeotag vorzustellen hat.
Im Grunde tragen alle Vier einen Teil der Verantwortung für den Unfall. Sie haben alle getrunken. Sanders hat das Bier sogar noch für Lyman gekauft. Die Frauen haben sein Geld verprasst und den Tag dadurch verlängert. Alle haben im Auto abgeschaltet... Tragisch!!!
Das verprasste Geld fand ich echt gemein; den armen Kerl schamlos auszunutzen...:cool:
 

luisa_loves-literature

Aktives Mitglied
9. Januar 2022
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An einen solch deutlichen Stimmungswechsel kann ich mich aus den anderen Büchern gar nicht erinnern. Sehr gekonnt!
Das finde ich auch. Der Rodeotag hat eine ziemliche Leichtigkeit und Ausgelassenheit, auch wenn er letztlich den Spruch "Freu dich bloß nicht zu früh" illustriert. Und ähnlich wie bei dem Ernteunfall zu Beginn hatte ich auch hier ein ungutes Gefühl, vor allem aber auch, weil über der ganzen Geschichte etwas Bedrohliches und Unglückliches schwebt.
Er stellt seine Frau besser dar als sich selbst, was ihn durchaus sympathisch macht.
Sanders passiert alles, er rutscht da so rein - wieder eine recht passive Männerfigur, was aber perfekt zu seiner Erzählposition passt, die auch eher als Beobachter am Rande des Geschehens steht.
 

luisa_loves-literature

Aktives Mitglied
9. Januar 2022
848
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Mir gefallen die Ups and Downs, die der Roman bietet. Die enge Verknüpfung von kleinen Leichtigkeiten und Alltagsfreuden mit der Grundschwere des harten Lebens auf dem Land. Für mich wirkt das Ganze sehr authentisch. Die Beschwerlichkeit und Härte, die aber nicht schwer genommen wird, sondern einfach akzeptiert wird, imponiert mehr. Ich finde den Roman in dieser Hinsicht überaus überzeugend.
 

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
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Der Roman gefällt mir immer besser. Ich merke, dass ich bewusst langsam lese, um nicht zu schnell fertig zu werden und noch ein bisschen in Holt verweilen zu können.

Haruf gelingt es auch hier, selbst in den weniger ereignisreichen Passagen nicht zu langweilen. Allerdings muss ich sagen, dass die Geschichte mehr Dramatik enthält, als ich zuerst vermutet hatte.
 
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