3. Leseabschnitt: Kapitel 6 und 7 - Seite 197-286

Yolande

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13. Februar 2020
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Mit der Figur der Marguerite tue ich mich nach wie vor schwer. Ist sie berechnend oder einfach nur eine hohle Nuss? Den Dialog während der aufreibenden Autofahrt durch völlige Dunkelheit in unwegsamen Gelände fand ich einfach nur daneben. Gut vielleicht wollte sie dadurch von ihrer Angst ablenken, aber dann würde ich den Fahrer nicht so aufregen.
Sie muss einfach umwerfend sein, wenn alle Männer so hinter ihr her sind.
Liszt wird vor allem als der unsympathische und egoistische Deutsche dargestellt, kalt wie ein Fisch. Hier brechen die Klischees schon hart durch.
Colonel Wintringham habe ich etwas unterschätzt. Zu Beginn kam er mir wie der naive amerikanische Gutmensch vor, der alles brav schluckt, was ihm Monaître erzählt, aber inzwischen ist mein Respekt vor ihm gewachsen. Er lässt sich doch nicht so leicht hinters Licht führen.
Immer wieder werden die Ängste und Zweifel der Soldaten geschildert, ein Thema mit dem sich Heym sicher auseinandergesetzt hat, weil es ihn ja direkt betrifft.
Der Abschnitt endete ziemlich spannend, einerseits scheinen die Amerikaner das Manöver von Liszt durchschaut zu haben, andererseits könnte ich mir vorstellen, dass Liszt Tarnowsky ausgesetzt hat. Ich muss gleich mal weiterlesen...
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Der Roman entwickelt sich zu einem wahren Wimmelbild des nordafrikanischen Kriegsschauplatzes. Die Figuren sind vielfältig und meine anfänglichen Einschätzungen ihrer Fähigkeiten müssen ständig revidiert werden.
Aber so verwirrt ich als Leser bin, scheinen auch die gegnerischen Parteien zu sein. Es gibt keine klare Frontlinien und auch keine eindeutigen Absichten.

Manchmal scheinen die Protagonisten aus ihren Rollen zu fallen, sie scheinen mir nicht mehr stimmig. Es bleibt auf jeden Fall spannend.
 

ThomasWien

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19. März 2021
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Wien
Ich habe so ein wenig Schwierigkeiten mit der Story. Ich leider absolut kein Fan von Spionagegeschichten und dieses Geschichte entwickelt sich immer mehr in diese Richtung. Auf manchen Seiten wird man verwirrt um es dann wieder auf den nächsten paar Seiten besser verstehen kann.
Diese Frau muss echt ein Kracher sein, wenn ihr alle Männer die sich gerade in Algerien befinden nachstellen.
Die Dialoge finde ich teilweise immer noch gut, wobei ich die Dialoge mit Liszt und Monaitre Beteiligung bevorzuge, die wirken für mich authentischer. Die pseudo-philosophischen Dialoge zwischen Shadow und Slotkinhingegen, finde ich eher anstrengend.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Ich finde einiges Interessante in dieser Geschichte. Diese parallelen Bewegungen der Stories: das Kriegsgeschehen, das sich in Richtung Tunesien durch die Wüste verlagert. Und die Flucht von Liszt zusammen mit seiner Marguerite in genau die gleiche Richtung mit immer wieder teils dramatischen Begegnungen finde ich schon sehr gut konstruiert. Das heißt nicht, dass ich alle Personen auch verstehe und einordnen kann. Wer gehört wohin und auf welche Seite?
Aber die diskreten Einsprengsel zu dem Thema: Sinnlosigkeit des Kriegs mitten in Schilderung von Kriegsgeschehen selbst, das ist schon sehr gut gemacht, finde ich.
Hier etwa ein Beispiel, in dem Marguerite die Haltung von Liszt leise, aber treffend diskreditiert:
... ich bin das Einzige, was dir geblieben ist. All die großen Sprüche, diese Geisteskrücken, wurden dir genommen. Die Herrenrasse arbeitet für einen Haufen italienischer Deserteure. Dein großer Führer übervorteilt und überlistet. Dein Vaterland, eben noch fast Beherrscher der Welt, wird von allen Seiten angegriffen.
 
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ulrikerabe

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14. August 2017
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Sie muss einfach umwerfend sein, wenn alle Männer so hinter ihr her sind.
Es ist eine von Männern dominierte Welt. Soldaten, Spione, Kriegsgewinnler. Sehr viele Frauen werden nicht "zur Verfügung stehen". Es genügt, dass sie da ist. Dass sie auch ein gewisses Äußeres und Auftreten hat, ist natürlich von Vorteil in den höheren Rängen.
 
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ulrikerabe

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14. August 2017
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Mich interessiert hier auch mehr die Geschichte rund um die Intrigen von Liszt und Margeruite. Die Kriegshandlungen sprechen mich nicht so sehr an.
Wer hier gegen wen und warum ist mir aber auch nicht immer ganz klar.
 
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