Colombo.Diesen Detektive finde ich so eine ergötzliche Figur. Nur eine Nebenfigur, aber lebendig und dreidimensional.
Colombo.Diesen Detektive finde ich so eine ergötzliche Figur. Nur eine Nebenfigur, aber lebendig und dreidimensional.
Das ist alles eloquent und flüssig dargestellt, zugegeben. Aber findest du nicht auch, dass, wenn man quasi so nebenher einfließen lässt, dass Diktaturen Sch.... sind, dass das eine schlimme Binse ist? Ist das, es so zu erzählen, nach dem Buch 1984 noch notwendig?Roland erlebt hautnah an Freunden mit, wie schnell man in den Fokus der Stasi geraten kann
Interessiert nicht. Der Roman ist insoweit eindimensional.Ich frage mich nur, welche Prägungen in ihrer Kindheit dazu geführt haben, ihn so zu unterwerfen.
Ohja, daran kann ich mich auch noch sehr gut dran erinnern!Die Auseinandersetzungen unter den Linken in Westdeutschland (und anscheinend auch in England )kenne ich noch aus eigener Erfahrung. Das Böse war Amerika, da war man blind dafür, was in Ostdeutschland geschah.
Wenn ich heute lese, wie infiltriert die Linke hier war, wie der Osten ganz gezielt die Geschehnisse ( Beispiel Benno Ohnesorg ) und die Meinung beeinflusst und gesteuert hat, bekomme ich im Nachhinein noch das Kotzen über diesen Drecksstaat.
Da stimme ich Dir wieder sowas von zu!!!!! Wenn ich allein an Begebenheiten in unserer Familie denke, würde jeder, der sie in einem Roman läse, sagen: "na, da ist aber die Fantasie durchgegangen! Das gibt's ja nicht!" Oh doch, das gibt's!!!!!Dieses Zusammentreffen ist konstruiert, aber glaubhaft konstruiert. Roland kannte seine Frau, er wusste oder ahnte, dass es sie, ebenso wie ihn, nach Berlin drängt, um diesen geschichtsträchtigen Moment mitzuerleben. Gerade für einen Autor, eine Autorin ist so ein Erlebnis etwas, woraus man schriftstellerisch schöpfen kann.
Außerdem passieren Dinge in der Realität, die, wenn sie in einem Buch vorkommen, unglaubwürdig sind.
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, es ist ja auch ein einschneidendes Erlebnis der deutschen Geschichte. Erst Recht, wenn man, wie ihr, quasi mittendrin ward. Ich finde es übrigens sehr faszinierend wie gut McEwan dies alles geschildert hat, es wirkt ja fast so, als wäre er selbst dabei gewesen, echt Klasse!Na und dann die Grenzöffnung!!!!! Immer wieder sehr bewegend für mich!
McEwan hat hier ebenfalls eigene Erfahrungen einfließen lassen. Ich denke, dass dies ihn stark beeindruckt hat und er sie auch deshalb in die Romanhandlung eingebaut hat.Das finde ich arg langweilig. Wahrscheinlich weil wir ja die Wiedervereinigung von a bis z durchbuchstabiert haben. Drum kommt es mir auch so aufgesetzt vor.
Tatsächlich hatte ich schon darüber nachgedacht, ob er nicht vielleicht sie umgebracht hat und nun für Alissa verdächtigt wird? Wäre doch originell.Spannend fand ich den Besuch des Detektive, bei dem tatsächlich wieder zweifelt, ob Roland nicht doch Alissa umgebracht hat und was ist mit seiner Klavierlehrerin geschehen?
Ich möchte gerne eine Lanze für Roland brechen, dessen Beziehung zu seinem Sohn mir ausnehmend gut gefällt. Die beiden haben sich in ihrem Männerhaushalt sehr gut eingerichtet und Roland hat es geschafft, dem Kind keine Wut auf seine Mutter zu vermitteln. Wie wertschätzend und geduldig er mit Laurence umgeht, beeindruckt mich. Und gleichzeitig bindet er ihn nicht zu sehr an sich, klammert nicht, sondern lässt auch mal los. Außerdem hat er es (endlich!) in die finanzielle Unabhängigkeit geschafft.Was kann man über Roland sagen? Er ist kein aktiver Mensch. Doch weil er einer bestimmten Generation angehört, wirkt sich dies nicht negativ auf ihn aus. Er zehrt von den Talenten, die ihn seine Eltern gezwungen haben, zu entwickeln. An allem sind die anderen schuld (Miriam, Alissa, Eltern).
Sie stehen im Zusammenhang mit seiner Hauptfigur. Folgt man Deiner Argumentation, kann man keine Lebenswege im 20. Jahrhundert mehr verfolgen, weil wir alle davon schon mal was gehört haben oder es sogar selbst erlebt haben. Dann kann man nur noch völlig private Geschichten erzählen, die sich außerhalb der Gesellschaft abspielen oder muss in exotische Orte abwandern.Ich frage mich, für wen McEwan diese historischen Ereignisse aufarbeitet.
Roland macht eine gute und nachvollziehbare Entwicklung durch und am Ende ist er mir immer sympathischer geworden.Ich möchte gerne eine Lanze für Roland brechen,
jajaja, ich kann dir folgen. Es ist aber die Art und Weise wie McEwan das auswalzt, was mich fremdeln lässt.Sie stehen im Zusammenhang mit seiner Hauptfigur. Folgt man Deiner Argumentation, kann man keine Lebenswege im 20. Jahrhundert mehr verfolgen, weil wir alle davon schon mal was gehört haben oder es sogar selbst erlebt haben. Dann kann man nur noch völlig private Geschichten erzählen, die sich außerhalb der Gesellschaft abspielen oder muss in exotische Orte abwandern.
Da ich schon mal in den nächsten Abschnitt guckte ... ich fände es aber sehr schade, wenn Roland ein zuverlässiger Erzähler ist, dann ist der Roman noch weniger spannend.Wie wertschätzend und geduldig er mit Laurence umgeht, beeindruckt mich. Und gleichzeitig bindet er ihn nicht zu sehr an sich, klammert nicht, sondern lässt auch mal los.
Das hat er am Anfang des Abschnitts sehr deutlich gemacht. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob mir dies reicht...McEwans Anliegen ist es, ein individuelles Leben zu beschreiben und gleichzeitig die politischen Hintergründe in die Biographie einzuarbeiten. Ein Konstrukt, das ihm aber gut gelingt, meiner Ansicht nach. Ich bin wie er der Ansicht, dass die Politik und damit die gesellschaftlichen Bedingungen Auswirkungen auf das einzelne Leben haben. Mal ganz entscheidend, in Kriegszeiten oder beim Leben in einer Diktatur, mal eher beiläufig, wenn alles relativ ruhig und friedlich verläuft.
Mmh, Mc Ewan gelingt es irgendwie nicht, mich mitzunehmen. Ich kann diese Begeisterung nicht teilen. Im Vergleich zum zweiten Abschnitt, wo ich besser in die Geschichte hineingefunden hatte, ging ich hier wieder etwas verloren.Weniger ärgerlich ist aber die weitere Geschichte. Der eiserne Vorhang und wie er in Rolands Leben einzieht, der Mauerfall. All das wird wieder künstlerisch und hervorragend erzählend in den Roman eingebaut. Das komplett zufällige und auch etwas unwahrscheinliche Wiedersehen mit Alissa bringt den Roman weiter in eine interessante Richtung voran.
Auch bei mir bleibt die Begeisterung aus. Es liegt aber nicht an langweiligen Geschichtspassagen, deren Inhalt ich bereits kenne, sondern Mc Ewan holt episch aus und es gelingt ihm nicht, mich abzuholen und für das Erzählte Interesse zu wecken. Schade!Bevor ich eure wahrsch begeisterten Texte lese: ich habe nichts gelesen, was mich begeistert hat. Sehr eloquent hält mir McEwan Ereignisse vor, deren Zeitzeuge ich war. Oder fast. Manches kenne ich auch nur aus der Geschichte.
Nichts Neues. Alles bekannt - von daher langweilig.
Spannend? Leider habe ich diesen Eindruck überhaupt nicht. Aber Du nennst sicher einige Hauptfragen des Romans. Nur interessieren sie mich? Bisher noch nicht genug, leider. Mir fehlt der Drang weiterzulesen nahezu komplett.Langeweile kommt bei mir schon deshalb nicht auf, weil ich den Roman sehr spannend finde. Warum hat die Beziehung zur Klavierlehrerin derart gravierende Auswirkungen auf Rolands weiteren Lebensweg? Was ist aus ihr geworden, lebt sie überhaupt noch? Was ist aus Alissa geworden? Und seit @Wandablue diese Frage aufgeworfen hat: Wie zuverlässig ist die Erzählung aus Rolands Perspektive?
Ich fremdel mit Dir...jajaja, ich kann dir folgen. Es ist aber die Art und Weise wie McEwan das auswalzt, was mich fremdeln lässt
Ich glaube ganz fest daran, dass Dich das Buch noch erreicht.Eher mangelndes Interesse an Roland und dem, was ihn umtreibt. Ob sich das noch zum Guten wenden wird? Ich werde zunehmend skeptischer.
Ich würde es mir so sehr wünschen. Aber mit den Büchern von Mc Ewan ist es mal so, mal so bei mir. Manches begeistert mich, anderes lässt mich relativ kalt.Ich glaube ganz fest daran, dass Dich das Buch noch erreicht.
Dann gibt es ja Hoffnung, freuIch bin jetzt im nächsten Abschnitt und es wird etwas flüssiger/besser, @Lesehorizont.