Ich habe das auch als Fehler gelesen, das ergibt sonst keinen Sinn.wahrscheinlich ein Fehler im Text, oder? Auf Seite 178 heißt es als es um die Geschichte mit der kleinen Bille und Johanne geht: "Bille beobachtete
Sie haben ihre Trauer abgestreift, zueinander gefunden, sind nicht mehr allein. Adam umfasst alle Kinder und bemerkt, der Sommer sei vorbei und damit die schlimmste Zeit der Trauer.Einen Streifen trockener, lichtdurchlässiger Schuppen. Eine alte Schlangenhaut. (237)
Gemeinsam mit ihren neuen Freunden ist es ihnen gelungen wieder die schlimmste Zeit der Trauer hinter sich zu lassen.Wie haben sie die heiße Jahreszeit verfluchen gelernt. Als die Trauer mit den ersten hellen Tagen kam und jeder Schritt in Hitze gegangen werden musste. Wo Sonne ihr ganzes Elend erbarmungslos zur Schau stellte. (39)
Großartig, wie Herr Ginster sich in dieser Situation verhält, was auch zeigt, dass er einen Wandel durchlaufen hat.Stellen gut gefallen. Alles voran die Szene, in der Herr Ginster die Polizei und anderen Leute an der Tür abwimmelt, als es in der nennen wir es mal "Gruppentherapiesitzung mit imaginativer Reise"
Gut, dass du das noch einmal aufgreifst. Somit bekommt die Schlange als Bild einen Sinn. Zuvor schlängelt sie sich noch durch die Leben der Familienmitglieder (mal mehr, mal weniger, mal gar nicht so sehr) und dann wird die zu enge Haut abgestreift und es kommt etwas Frisches, Neues darunter hervor.Sie haben ihre Trauer abgestreift, zueinander gefunden, sind nicht mehr allein.
Mir geht es ganz genauso. Auch ich hätte eine Rückbindung an das reale Geschehen sehr gut gefunden. Mit dem fantasy-Teil fühlte ich mich doch recht überfordert...Mit dem 3. LA tue ich mich noch schwer. Das liegt nach erster Überlegung glaube ich daran, dass es mir nicht so gut gefällt, wenn ein Roman aus dem Realistischen ins Fantastische abgleitet, dann aber seinen Weg nicht mehr zurück ins Realistische findet. Mir hätte das letzte Drittel besser gefallen, wenn der Trauerprozess durchaus weiterhin mit fantastischen Bildern erzählt wird, aber wir auch noch einmal einen Abschluss mit der realen Familie und deren Befindlichkeiten bekommen hätten. Da muss ich wohl erst einmal noch ein paar Eindrücke von euch lesen.
Als Gesellschaftskritik hat der Roman wie ich finde einige sehr starke SeitenAlle, die sich der Familie angeschlossen haben, erzählen ihre fiktive Geschichte von Johanne. Bille, der Johanne geholfen hat, wenn sie von ihrem gewalttätigen Vater im Keller eingesperrt wurde. Auch hier kritisiert die Autorin die Gesellschaft, die wegschaut, wenn ein Kind offenkundig misshandelt wird.
Vielen Dank für diese wunderbare und kenntnisreiche Beschreibung. Ich habe mich mal eine Zeit lang intensiver mit Schlangen befasst und kann das so unterstreichen. So hat die Schlange in der Geschichte eine starke Symbolkraft. Das gefällt mir sehr gutGut, dass du das noch einmal aufgreifst. Somit bekommt die Schlange als Bild einen Sinn. Zuvor schlängelt sie sich noch durch die Leben der Familienmitglieder (mal mehr, mal weniger, mal gar nicht so sehr) und dann wird die zu enge Haut abgestreift und es kommt etwas Frisches, Neues darunter hervor.
Habt ihr schon einmal den Häutungsprozess einer Schlange beobachtet? Schon Tage oder eine Woche vorher wird sie ganz weiß-grau, selbst die Augen bekommen einen Schleier (weil auch darüber die Haut der Schlange sich zieht). Ein grauer Schleier aka die Trauer. Die Häutung ist sehr anstrengend für die Schlange und kann auch schiefgehen, wenn die Haut sich an einer Stelle nicht richtig löst, kann zum Beispiel der Schwanz nicht mehr richtig nachwachsen. Wenn sie aber gelingt, kommt ein seidig glatter neuer Körper hervor, der nicht mehr wie zuvor immer passiver dalag, sondern sich nun wieder frisch bewegen kann. Die Farben sind wieder intensiv, alles wird lebendiger. Welch ungewöhnliche aber auch passende Allegorie zum Trauerprozess. Langsam kommt das Leben und die Intensität des Lebens wieder zurück.
Ufffff, da bin ich froh, dass Du das schreibst! Ich habe die Stelle jetzt bestimmt 5 x gelesen und schon vermutet, dass ich es vielleicht nicht kapiere, dass da irgendwo noch ein Wort steht, dass mir entgangen ist![Noch am Rande falls der Verlag mitliest: Ist das Folgende doch wahrscheinlich ein Fehler im Text, oder? Auf Seite 178 heißt es als es um die Geschichte mit der kleinen Bille und Johanne geht: "Bille beobachtete das alles und konnte sich keinen Raum darauf machen. Wo sie doch viel lieber bei Bille daheim war, bei der es mittags warmes Essen gab. ..." Dann kommen die ganzen schönen Sachen, die aber doch eher zu dem Heim von Johanne passen, also müsste im zweiten Satz auch "Johanne" stehen. Später heißt es dann nämlich auch wieder richtig: "Warum Johanne also umgekehrt unbedingt zu Bille wollte, verstand das Mädchen nicht. Billes Zuhause war karg und lieblos."]
Ja, der Abschnitt hat mich auch wieder sehr berührt.Berührend war für mich auch ihr Besuch im Zimmer, wo ihre Mutter gestorben war. 'Wird ab und an das weiche weiße Haar berühren und daran denken, dass so der Abschied von der eigenen Mutter hätte sein sollen. Erst in vielen Jahren. Lebenssatt und friedlich'
Sooooo berührend, auch wie sie dann auf die Frage, wie es ihr inzwischen ginge, antwortet, es ginge ihr besser.
Ist Dein Fazit zum Buch wirklich so düster?"Gezeichnet, von dem ganzen Mist hier gezeichnet".
Nein, das war natürlich übertrieben. Ich fand den Ausdruck von Ginster nur so lässig und fühlte mich ihm in gewisser Weise verbunden .Ist Dein Fazit zum Buch wirklich so düster?
Hat die Geschichte Dich so gar nicht mitnehmen können?
Ah okay.Nein, das war natürlich übertrieben. Ich fand den Ausdruck von Ginster nur so lässig und fühlte mich ihm in gewisser Weise verbunden .
Sowas kann Dich aggressiv machen?Die Geschichte mit dem Beingrab hat mich regelrecht aggressiv gemacht.
Ja, weil ich es so haarsträubend blöd fand und ohnehin schon wahnsinnig genervt war.Sowas kann Dich aggressiv machen?