3. Leseabschnitt: Kapitel 25 bis 37 (Seite 170 bis 249)

Die Häsin

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Das Buch fesselt mich immer mehr. Es mag sein, dass die Etikettierung Krimi in die Irre führt, aber ich lese trotzdem mit wachsender Spannung weiter.
Melanie ist, wie sich herausstellt, tot - und sie war schwanger. Von wem das Kind ist, müsste sich nun bald herausstellen. Langhorn hat bestritten, mit ihr was gehabt zu haben, zu Hannahs Ärger. Trotzdem schmeißt Langhorns Frau ihn raus.
Dorothys Privatermittlung zu Rebecca ist erstmal im Sand verlaufen. Rebeccas Tochter ist nicht mit Jim verwandt - väterliche Unterhaltszahlungen waren die Zuwendungen also nicht. Warum sonst hat er gezahlt? Dorothy hat jedenfalls, zu Rebeccas Ärger, die Zahlungen eingestellt. Und sie überlegt, ob Jim etwas mit Lawrence' Verschwinden zu tun haben könnte.
Im Sand verlaufen sind auch die Ermittlungen für den alten Jacob, der meinte, bestohlen zu werden, und für Orla, die meinte, dass ihr Mann Liam sie betrügt. (Dass Liams ganzes Doppelleben darin besteht, dass er malt, finde ich ja irgendwie schon klasse, frage mich aber, ob das alles ist oder doch noch mehr kommt. Orla will ihn jedenfalls unbedingt auf der Anklagebank sehen, wie es aussieht.)

Man sollte also meinen, das plätschert alles so vor sich hin, von Mels Auftauchen mal abgesehen. Trotzdem gefällt mir das Buch sehr. Ich mag es, wie die Entwicklung der drei Frauen dargestellt wird, wie sowohl Dorothy als auch Jenny ihre Männerbeziehungen hinterfragen, ihre eigene Einstellung dazu, und wie sie ihrer Arbeit nachgehen, die etwas Entrückendes hat, etwas nicht dem Alltag Zugehöriges - das gilt für beide Betriebe, sowohl die Bestattung als auch die Detektei. Ich lese das Buch allerdings nicht als Krimi, sondern eher als Familiendrama.
 

Literaturhexle

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Ich bin ein bisschen hin und hergerissen. Diese drei Frauen hadern alle irgendwie mit den Männern. Die beiden älteren haben schlechte Erfahrungen gemacht (Dorothys sind noch sehr frisch), auf die jüngere dürfte die Einstellung ihrer Mutter abgefärbt haben. Alle drei sind sie reichlich spontan und unüberlegt. Ich halte manche ihrer Handlungen für unrealistisch und dem Plot geschuldet.

Jenny scheint die Beschäftigung als Detektivin gut zu tun. Dann betrinkt sie sich am hellichten Tag mit dem Ex, knutscht anschließend mit ihm rum und fühlt sich wiederholt wie mit zwanzig... Anschließend will sie in einen Sarg klettern. Sorry, aber ich kann da mal wieder nicht drüber lachen.
Parallel verhält sich ihre Tochter wie ein irrer Teenager, indem sie dem Dozenten auflauert. Mann, wenn der was mit dem Mord zu tun hat, ist der gefährlich!

Thomas, der Polizist, scheint kein Berufsgeheimnis zu kennen: Er verspricht Dorothy, Hannah alles zu sagen, was er weiß über die tote Mel. Augen roll. Das ist doch Täterwissen, gerade auch die Schwangerschaft (naja, Vic wusste es auch schon). Und Hannah hat nix Besseres zu tun, als sich gleich wichtig zu machen, indem sie Mels Zimmer zerwühlt (Spuren?!) und auf eigene Faust nach dem Telefon sucht. (Sie ist ja sowieso eine begabte Finderin, das hat sie mit den Fotos im Büro schon bewiesen.) Logisch, dass der Verkäufer auch keine Daten schützt und sich sanft erpressen lässt.

Mir gefallen die persönlichen Befindlichkeiten der Protas gar nicht so schlecht. Aber manches wird etwas dick aufgetragen. Hannahs Engagement erinnert mich ein bisschen an Jugenddetektivserien...

Indy ist eine interessante Figur. Sie wirkt so tough. Jeder denkt, sie sei super-belastbar, dabei leidet sie offensichtlich stark unter dem frühen Tod ihrer Eltern. Verbirgt sie noch mehr hinter ihrer Fassade?

Wir wissen jetzt noch nicht, wie das Treffen mit Rebecca ausgegangen ist, die ziemlich theatralisch die Trauerfeier stürmte. Was geben die Papiere her?

Es tut dem Roman gut, dass die Spannungskurve anzieht. Mal gucken, was noch so passiert.
 
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Renie

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Ich halte manche ihrer Handlungen für unrealistisch und dem Plot geschuldet.
Das denke ich auch immer wieder. Es gibt einige Aktionen der Frauen, die mir zu effekthascherisch sind und gar nicht zu den Charakteren passen. Wohlwollend habe ich mir die Erklärung zurechtgelegt, dass die Frauen trauern und damit emotional am Limit sind, so dass sie manchmal "merkwürdig" handeln. Eine schwache Erklärung, ich weiß ;)
 

ulrikerabe

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Ich halte manche ihrer Handlungen für unrealistisch und dem Plot geschuldet.
vor allem Jenny ist mir zu überengagiert. Ich kann ncoh irgendwie nachvollziehen, dass Hannah überreagiert. Wobei ich es auch einen Tick zu viel empfunden habe, dass sie der Frau vom Professor vor der Polizei eine auflegt. Aber Jenny ist nicht wirklich betroffen, hat auch keinen Auftag dazu und "untersucht den Fall Mel".
Indy ist eine interessante Figur. Sie wirkt so tough. Jeder denkt, sie sei super-belastbar, dabei leidet sie offensichtlich stark unter dem frühen Tod ihrer Eltern. Verbirgt sie noch mehr hinter ihrer Fassade?
irgendeine kleine Eifersuchtsszene mit Strangulation, beispielsweise?

An der Glassman Front tut sich nichts. Und Jim ist nicht verwandt mit Natalie Und somit auch nicht mit Rebecca) Die Zahlungen und das Verschwinden des Ehemanns bleibt eigentlich das einzige dunkle Geheimnis.

Immerhin belibt das Buch so interessant, dass ich wissen will, was uns hier eigentlcih erzählt werden soll.
 
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Die Häsin

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vor allem Jenny ist mir zu überengagiert.
Von Jenny hatte ich den Eindruck - eigentlich von allen drei Frauen, aber von ihr am meisten - dass sie im Lauf der Ermittlung immer wütender wird. Es gibt ein Buch "Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen", das ist m.E: der beste Ausdruck für ihre Verfassung: ungehalten. Und wer ungehalten ist, der ist eben nicht mehr zu halten ... :eek:
 

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Ich bin gespannt, was wir noch von Archie zu lesen bekommen. Er ist ein netter Kerl, loyal gegenüber Dorothy, aber nicht so loyal, dass er ihr alles erzählt. Der weiß doch etwas, was diesen Simon Lawrence betrifft.:oops:
Das habe ich auch schon vermutet. Er hat nicht vergessen, dass die Polizistin sie damals befragt hat. Er wollte Dorothys Fragen aus dem Weg gehen
 
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Mir fällt auf, dass unheimlich viel Alkohol getrunken wird. Jenny zieht los um Liam zu beschatten und bestellt einen doppelten Gin Tonic als sie mit der Hostess spricht. Ich könnte nicht gut funktionieren, wenn ich ständig angetrunken bin……
Die Beschattung Liams scheint nicht das Resultat zu bringen das seine Frau sich wünscht. Schon merkwürdig, dass sie Jenny nicht glaubt als diese ihr berichtet, dass er wohl keine Affäre hat. Ob sie die Hostess engagiert hat? Aber warum? Will sie sich scheiden lassen und bekommt mehr wenn sie ihm so etwas nachweisen kann?
Mels Tod war absehbar, was es allerdings nicht weniger tragisch macht.
Mir gefällt das Buch, ich lese es sehr gern. Und mir fällt das negative Männerbild zwar ebenso auf, doch hier störe ich mich eigenartigerweise gar nicht so sehr daran.
 
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Jenny scheint die Beschäftigung als Detektivin gut zu tun. Dann betrinkt sie sich am hellichten Tag mit dem Ex, knutscht anschließend mit ihm rum und fühlt sich wiederholt wie mit zwanzig... Anschließend will sie in einen Sarg klettern. Sorry, aber ich kann da mal wieder nicht
Craig hatte zwar getrunken, doch zu entschuldigen ist das Verhalten in meinen Augen nicht. Jenny gegenüber, aber auch seiner neuen Frau Fiona gegenüber. Ob er ihr davon auch erzählt, oder ist doch nicht mehr alles perfekt in dieser Ehe?
 

ulrikerabe

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Die Beschattung Liams scheint nicht das Resultat zu bringen das seine Frau sich wünscht. Schon merkwürdig, dass sie Jenny nicht glaubt als diese ihr berichtet, dass er wohl keine Affäre hat. Ob sie die Hostess engagiert hat? Aber warum? Will sie sich scheiden lassen und bekommt mehr wenn sie ihm so etwas nachweisen kann?
Eigentlich mein erster Gedanke. Die "Person", die den Auftrag gab, klang "wütend und irisch". Nur ein schwaches Indiz aber Orla ist ein Vorname aus dem Altirischen, sagt wiki :) und Person ist so betont neutral, das es durchaus eine Frau gewesen sein könnte.
 

ulrikerabe

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Ich bin gespannt, was wir noch von Archie zu lesen bekommen. Er ist ein netter Kerl, loyal gegenüber Dorothy, aber nicht so loyal, dass er ihr alles erzählt. Der weiß doch etwas, was diesen Simon Lawrence betrifft.:oops:
Ich halte es auch für keinen Zufall, dass die Katze Schrödinger heißt. Ich glaube ja, dass Simon Schrödingers Katze ist. Dead and alive. Er könnte beides sein wir wissen es nicht.

Aus dem Nähkästchen: Ich habe lang im Büro allein in meiner Abteilung, in einem Einzelbüro gearbeitet. An meiner Tür hing das Bild im Anhang. So genau wusste auch niemand, was ich da so tue den ganze Tag.
 

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Renie

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Und mir fällt das negative Männerbild zwar ebenso auf, doch hier störe ich mich eigenartigerweise gar nicht so sehr daran.
Ich störe mich eher an der übertrieben feministischen Ader der Frauen, die vorgibt, in jedem Mann einen schlechten Menschen sehen zu müssen. Diese Einstellung trübt das positive Bild, das ich ansonsten von den Protagonistinnen habe.
 

Die Häsin

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Soweit ich weiß, gilt das für beide Religionen; es gilt m.W. auch in beiden Religionen das Prinzip, das die "Qualität" der Inkarnation davon abhängt, wie man sich in den vorhergehenden Inkarnationen aufgeführt. hat.

(Habe gerade mal ein bisschen gegoogelt und festgestellt, dass es auch in der jüdischen Mystik eine Wiedergeburtslehre gibt. Im Christentum definitiv nicht.)
 
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Zu diesem Thema gibt es unglaublich originelle Geschichten. Ich habe mal eine gelesen, in der einer Frau ein großer Kater zulief, von dem sie meinte, er sei die Wiedergeburt des Pianisten Franz Liszt. Sie schloss das daraus, wie der Kater jeweils reagierte, wenn sie Klavier spielte. Der Kater bekam ein Himmelbett und nur das beste Futter. Der Ehemann der Frau musste entsprechend zurückstecken ... :p
 
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