3. Leseabschnitt: Kapitel 22 bis 35 (Seite 145 bis 216)

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Anderenfalls könnten sie natürlich auch die Unterstützung verweigern und selbst ihr Studium finanzieren. Alles mitnehmen, aber ihn hochnäsig verachten, ja, sogar hassen, ist nicht die feine Art.
Stimmt. Aber so sind die Menschen halt. Suna und Suboti haben nicht so viel Charakter, wie man es sich wünschen würde. In Nachhinein hat der Vater nicht viel Eindruck hinterlassen, sein psychisches Erbe ist klein, das der Mutter dagegen groß. Es hat sich alles verkehrt nach deren Ableben. Und Kinder wohlhabender Menschen empfinden selten Dankbarkeit: es ist ihnen alles selbstverständlich.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Mais Rolle im Haus hat sich zwar merklich gebessert, nachdem Patrirch und Matriarch -die Schwiegereltern - tot sind, aber sie lebt weitestgehend weiterhin wie bisher (mit weniger demütigenden Situationen). Und Suni bleibt in ihrem Schwanken zwischen Tradition und Moderne. Einerseits hat sie einen revolutionären Schritt gewagt und sich tatsächlich für den Beruf einer freien Künstlerin entschieden, aber andererseits bleibt das bei ihr weitestehend Fassade und sie hat darüber hinaus noch einen anderen Beruf/eine andere Berufung. Und die befindet sich quasi genau an der Stelle, die Mai einnimmt. Sie fühlt die Anziehungskraft dieser Rolle und der damit verbundenen Lebensanschauung:
Teils lähmten mich die alten Rollenmuster, teils überrumpelte mich Buas plötzlicher Redeschwall. Ich schwieg verlegen. Aber ich ärgerte mich auch, weil Mädchen immer schamhaft schweigen, wenn es um Heirat geht.
Und so wird für mich immer mehr Suni zur Hauptfigur des Romans. Ihr Schwanken, ihr Leiden, ihre Zweifel am richtigen Lebensentwurf und der richtigen Frauenrolle sind es, die dem Buch für mich eine generelle, über das indische Gesellschaftsmodell hinausgehende Bedeutung geben. und dass sie sich dann zum Schluss gegen ihren Bruder und England entscheidet und für Indien und (quasi) Mai ist der frustrierende, aber gleichwohl realistisch anmutende Schlusspunkt dieses Romans. :oops:
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Mais Rolle im Haus hat sich zwar merklich gebessert, nachdem Patrirch und Matriarch -die Schwiegereltern - tot sind, aber sie lebt weitestgehend weiterhin wie bisher (mit weniger demütigenden Situationen).
Ich tue mich hier etwas schwer mit dem Begriff Demütigung. So wie ich das hier gelesen habe, empfindet Mai ihre Situation nicht als demütigend - zumindest seit dem Tod der Schwiegereltern - sie scheint zufrieden in ihrer Rolle zu der auch das Umsorgen und der Haushalt gehört. Ich habe den Eindruck, dass sie ihr Leben nicht mit einem "freieren" Leben außerhalb tauschen möchte. Ihr Ehemann behandelt sie nicht wirklich schlecht, er kommt mir in vielen Situationen eher hilflos vor.
Ich finde Mai lebt ihr Leben mit einer gewissen Würde und Hingabe.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Ihr Schwanken, ihr Leiden, ihre Zweifel am richtigen Lebensentwurf und der richtigen Frauenrolle
Schön, dass du diesen Gedanken noch einmal explizit herausgestellt hast. Tatsächlich ist das Elternhaus ungemein prägend, auch die dort bestehenden Rollenmuster werden den Kindern eingekerbt. Da kann man sich zwar um Veränderungen bemühen - ganz raus kriegt man sie meiner Erfahrung nach nicht. Suni wird da ziemlich zerrieben zwischen dem eigenen Anspruch und der Prägung. Als Hauptfiguren sehe ich eigentlich sowohl Mai als auch Suni. Es geht um ihre Beziehung und ihr Verhältnis zueinander. Wobei die Erzählerin der Mutter den Vorzug einräumt.
sie scheint zufrieden in ihrer Rolle zu der auch das Umsorgen und der Haushalt gehört.
Das lese ich tatsächlich auch so.
Ich finde Mai lebt ihr Leben mit einer gewissen Würde und Hingabe.
Sie hält die Fäden ihrer Familie doch fest in der Hand. Mit ihrem sittsamen Widerstand hat sie einiges erreichen können.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Inhaltlich kann ich zu der Diskussion nichts mehr hinzufügen.
Tatsächlich ging es mir im letzten Leseabschnitt auch nach dem zweiten Anlauf so, dass ich weniger gut den Gedanken(-sprüngen) von Sunaina folgen konnte als noch zu Beginn.
Zum guten Schluss ist mir der Roman ein wenig zu abstrakt geworden und hat auch einige scheinphilosophische Allgemeinplätze über das Leben. Ich hätte zu gerne gewusst,
Genau das ist mir zusätzlich aufgefallen. Auch ich hätte gerne noch ein bisschen Konkreteres wissen wollen.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Nein, ich sehe ihn genauso. Ein passiver Gewaltmensch, ein Augenzwinkern und die Mam sieht ihre Angehörigen nicht. Im Prinzip finde ich ihn fast schlimmer noch als opa. Der ist wenigstens kein Wolf im Schafspelz, sondern ein in der Wolle gefärbter Tyrann.
Ich muss noch mal eine KLEINE Lanze für den Vater brechen. Nach dem Tod der Großeltern kauft er für Mai alle Hausgeräte, die ihr das Leben erleichtern können. Und er plädiert an einer Stelle für Fertigspeisen.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Ich habe den Eindruck, dass sie ihr Leben nicht mit einem "freieren" Leben außerhalb tauschen möchte. Ihr Ehemann behandelt sie nicht wirklich schlecht, er kommt mir in vielen Situationen eher hilflos vor.
Ich finde Mai lebt ihr Leben mit einer gewissen Würde und Hingabe.
Sie ist das Leben draußen nicht gewöhnt und es macht ihr Angst, wohingegen sie sich in Haus und Hof souverän bewegt.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Ich muss noch mal eine KLEINE Lanze für den Vater brechen. Nach dem Tod der Großeltern kauft er für Mai alle Hausgeräte, die ihr das Leben erleichtern können. Und er plädiert an einer Stelle für Fertigspeisen.
Na und? Hätte er den Mund aufgemacht als opa noch atmete, hätte ich Respekt vor ihm gehabt - aber so? Bedienen ließ er sich auch weiterhin von vorne bis hinten.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Einigen gelingt es immer, ihre Rollenzuschreibungen zu durchbrechen,
Aber ich muss sagen, dass ich eine solche Heldengeschichte nicht unbedingt hätte lesen wollen. Mich interessiert da eher das reale, das verbreitete Leben in Indien (Der Roman ist zudem in einer Vergangenheit angesiedelt, die mindestens 30 Jahre zurückliegt). Im Rahmen seiner Erziehung hat sich der Vater nach dem Tod seiner Eltern gar nicht so schlecht verhalten. Zwischen ihm und Mai herrscht ja auch eine große Vertrautheit. Ist nicht auch Mais plötzlicher Tod ein Symbol dessen?

Ich sträube mich dagegen, andere Kulturen mit dem feministischen Blick unserer Tage zu beurteilen.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Aber ich muss sagen, dass ich eine solche Heldengeschichte nicht unbedingt hätte lesen wollen. Mich interessiert da eher das reale, das verbreitete Leben in Indien (Der Roman ist zudem in einer Vergangenheit angesiedelt, die mindestens 30 Jahre zurückliegt). Im Rahmen seiner Erziehung hat sich der Vater nach dem Tod seiner Eltern gar nicht so schlecht verhalten. Zwischen ihm und Mai herrscht ja auch eine große Vertrautheit. Ist nicht auch Mais plötzlicher Tod ein Symbol dessen?

Ich sträube mich dagegen, andere Kulturen mit dem feministischen Blick unserer Tage zu beurteilen.
Ei, ja. und dann wieder ganz viel nein.
Für den Roman war diese Sichtweise und Darstellung genau richtig. Aber dennoch sehen wir mit unserem Blick drauf, geht gar nicht anders.
 

Literaturhexle

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Ei, ja. und dann wieder ganz viel nein.
Für den Roman war diese Sichtweise und Darstellung genau richtig. Aber dennoch sehen wir mit unserem Blick drauf, geht gar nicht anders.
Dann habe ich dich falsch verstanden. Ich habe deinen Neandertaler Post als Kritik am Roman gesehen. Das Buch ist wunderbar glaubwürdig geblieben. Das gefällt mir.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
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Bis auf die Großeltern durchbrechen alle Familienmitglieder ihre traditionellen Rollenzuschreibungen, allerdings in einem moderaten Rahmen ....
Und selbst die Großeltern müssen zurückstecken. Opa kann sich beim Haarschnitt des Enkels nicht durchsetzen, für ihn sicher eine herbe Niederlage. Auch Oma muss den ein oder anderen Rückzieher machen. Würde man sie fragen, sie würden sicher einen Autoritätsverlust beklagen. Der Wandel vollzieht sich allmählich, zuerst fast unmerklich, dann rasant.
 

parden

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Hier ist schon so viel geschrieben worden, dass ich kaum noch etwas hinzufügen kann. Sunainas innerer Spagat zwischen Tradition und Moderne wird beklemmend herausgearbeitet, ich kann Subodhs Verzweiflung da nachvollziehen. Erschwerend kommt sicher hinzu, dass sich das Ganze an einem kleinen Ort abspielt - auch bei uns herrschen in einem Dorf ganz andere Erwartungshaltungen von anderen als in einer größeren Stadt, wo es anonymer zugeht.
Mais Tod hat mir Gänsehaut beschert. Das Ganze war etwas mystisch-schwurbelig umschrieben, und angesichts der ständig auftauchenden Begriffe wie Feuer und Asche musste ich gleich an die traditionelle Witwenverbrennung denken. Oder hat sich Mai selbst umgebracht, weil sie nun keine Rolle mehr innehatte? Alle Aufgaben erfüllt waren? Auch ein natürlicher Tod kommt selbstredend in Frage, aber die anderen beiden Möglichkeiten drängten sich mir auf.
 

luisa_loves-literature

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Warum können die erwachsenen Kinder nicht ein eigenes Leben führen mit Partner und Kindern? Warum schauen sie immer nur zurück? Zeigt das nicht gerade eine innere Leere? Warum schauen sie fast eifersüchtig auf Momente der harmonischen Zweisamkeit zwischen Mai und ihrem Mann, der ja ihr Vater ist? Das ist ein ganz seltsames Verhalten, das die Kinder da an den Tag legen.
Ich glaube, es ist weniger ein Mutterkomplex als eine Form der Idealisierung und Vereinnahmung. Ich habe da einen weiterführenden Gedanken, der mir durch @Literaturhexle und @Irisblatt Beitrag gekommen ist und den Roman von der offensichtlichen Thematik etwas wegführt, den ich aber gleich in einem neuen Post ausführe.
Sie ist nicht sichtbar für die anderen, bedeckt ihr Gesicht mit dem Zipfel ihres Saris - diese gesichtslosen Wesen malt Sunaina in ihren Bildern und einmal wird gesagt, dass der Betrachter blind ist und die Figur auf dem Bild deshalb gesichtslos. Es ist ein wechselseitiger Prozess. Individualität/Persönlichkeit liegt hinter dem Vorhang aus Rollen/Rollenerwartungen, die mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben, vielleicht auch erst mit der Mutter-/Vaterschaft übermächtig werden. Mir fallen die Kinderbilder ein - dort sind die Gesichter klar und lebendig, aber auch das Bild von Rajjo und ihrem Ehemann auf dem Roller, auf dem die beiden glücklich aussehen (vermutlich ein Bild vor Sunainas Geburt).
Das war genau so eine zentrale Stelle, wie die mit der kopflosen Puppe. Darüber habe ich beim Lesen der Bilder-Passage auch noch einmal nachgedacht. Mai ist da und sie ist wie sie ist - aber die Kinder wollen sie so einfach nicht sehen. Sie sind blind für die Realität. Es geht hier ganz viel um Zuschreibungen und Negieren.
Ich hatte im Abschnitt eben ja geschrieben, dass die Puppe ein Symbol, für Sunainas Identitätssuche ist. Das stimmt nach dem letzten Abschnitt immer noch für mich. Allerdings kommt nun auch für mich hinzu, dass die Puppe auch und vielleicht besonders ein Symbol für Mai ist. Sunaina kann ihr einen Körper geben, aber am Kopf scheitert sie, weil sie ihre Mutter nicht verstehen kann. Ihre Verzweiflung darüber entlädt sich im Wegschleudern von Körper und Kopf der Puppe.
Sie ist das Leben draußen nicht gewöhnt und es macht ihr Angst, wohingegen sie sich in Haus und Hof souverän bewegt.
Vielleicht unpassend, aber da drängt sich mir das alte Sprichwort vom Ackergaul und dem Rennpferd auf. :rofl
 

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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So, ich habe den zweiten und dritten Abschnitt heute in einem Rutsch durchgelesen und bei der Lektüre immer gedacht: Ich mag es ja, aber irgendwie auch wieder nicht so richtig. Mir war hier zu viel Wiederholung der Message, manche Sachen (wie das mit den blinden Betrachtern des Bildes) waren mir zu klar ausformuliert (ich liebe ja bei Interpretation das Kryptische), anderes (Achtung kein Widerspruch) war mir hingegen viel zu vage.

Ich bin absolut davon überzeugt (ich habe das Nachwort noch nicht gelesen, daher weiß ich nicht, ob noch Aufklärung erfolgt), dass uns so einige Anspielungen und Interpretationsaufforderungen durch die Lappen gehen, einfach weil wir in der indischen Kultur nicht so bewandert sind, die Pflanzen und Feste uns nur recht oberflächlich etwas sagen usw.

Trotzdem würde ich vorschlagen, "Mai" aus einem postkolonialen Ansatz zu lesen (so wie bei Gurnah eben auch). "Mai" als Kommentar auf die Beziehung zwischen Indien und England zu lesen, bietet sich aufgrund zahlreicher Teilaspekte im Text an und ich glaube, dann wird auch der "Befreiungsdrang" der Kinder nachvollziehbarer. Ich schlage hier nur eine These vor, es gibt auch da viele mögliche Variationen, was wofür steht usw.

Bei so einer Lesart würde Mai für Indien stehen, der Befreiungsdrang der Kinder vielleicht eher zum vermeintlichen Zivilisationsdrang der Kolonisten und Bewohner der Diaspora werden, zur Absicht, das "rückständige" Land an westliche Werte anzupassen, es nach dem Wunsch der Kinder/Kolonialmacht zu formen, weil das besser für das Land/Mai ist, und der Zustand, in dem Indien/Mai sind, ist ja nicht erstrebenswert, weil aus englischer/westlicher Sicht absolut nicht nachvollziehbar.

Dabei übersehen die Kinder/Kolonisten, dass es Indien/Mai gar nicht schlecht geht, und nicht nur das: sie sehen Mai/Indien gar nicht, wie es ist, sondern nehmen es nur als "leere Hülle" dar, als eine Projektionsfläche von ihren eigenen Begierden, Zielen, Wünschen - da käme die Idealisierung ins Spiel, die auch in der Darstellung der Mai umgebenden Üppigkeit, tropischen Vegetation, Gerüche und Köstlichkeiten beinhaltet ist, die gleichzeitig aber auch die Fremdartigkeit unterstreichen sollen. Mai lebt in ihrem Haus wie im Garten Eden (irgendwo wird ja der Kiesweg beschrieben, auf dem man selbst eine Schlange erkennen kann) und es geht ihr gut dort, die Kinder/Kolonialmacht können sie aber nicht in diesem für sie paradiesischen und zufriedenen Zustand belassen, wollen sie dort hinausführen und sehen im Vater und den Großeltern, dem alten vorkolonialen System, eine Bedrohung und einen Rivalen für ihre Aufgabe, Mai/Indien in eine neue, in ihren Augen bessere, Zeit zu führen.

Für das Bild der Kinder als Kolonialmacht spricht übrigens für mich auch der sich gerade zum Ende hin immer wieder wiederholende Gegensatz vom Nehmen und Geben. Traditionell beutet die Kolonialmacht aus und nimmt, die Kolonie gibt.

Der Roman zeigt, dass Mai/Indien durchaus in der Lage ist, sich zu wandeln und zu entwickeln - aber auf ihre/seine Weise und nur ganz allmählich und auch nicht völlig losgelöst von der Vergangenheit. Der Vater schafft ja durchaus moderne Geräte an und fördert den Wandel, aber eben verzögert und schrittweise und behutsam. Mais gebückte Haltung steht sicherlich auch für die Last von Tradition der Vergangenheit und Erwartungshaltung der Moderne, sie beugt sich beiden Ansprüchen. Indien/Mai kann aber ohne die indische Kultur nicht bestehen - als der Vater stirbt, verabschiedet auch sie sich bald vom Leben.

Die Kinder stehen am Ende für die zwei Wege, die die junge Generation geht: die eine verlässt das Heimatland und wendet sich völlig von ihm ab, die andere sieht sich weiter in der Tradition.
 
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Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Für das Bild der Kinder als Kolonialmacht spricht übrigens für mich auch der sich gerade zum Ende hin immer wieder wiederholende Gegensatz vom Nehmen und Geben. Traditionell beutet die Kolonialmacht aus und nimmt, die Kolonie gibt.
Das ist ein interessanter und aufregender Gedanke, aber war man 1993, Erstveröffentlichung, schon so weit? Bez. sah man schon so weit? Ich bezweifle es. Vllt machst du es auch zu kompliziert. Ich bin jedoch ergebnisoffen.
 
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