3. Leseabschnitt: Kapitel 17 bis 22 (Seite 142 - 213)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Schade ich kann den Abschnitt nicht beobachten
Du kannst doch die Leserunde als Ganzes auf beobachten schalten ("Forum beobachten" anklicken). Ansonsten beobachtest du automatisch, sobald du einen eigenen Post gesetzt hast. Ich habe keine Ahnung welches technische Teufelchen dazwischensitzt.
Aber so müsstest du zum Ziel kommen;)
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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So. Dieser Krimi wirkt auf mich etwas konfus. Ohne Struktur habe ich keine Chance, dem genialen Geist eines Philipp Marlowe zu folgen.
Da Marlowe von Mavis Weld keine Informationen bekommen hat, geht er zu ihrem Agenten. Mit Tricks kommt er an Sherry Ballou höchstselbst heran. Marlowe nutzt das Foto als Druckmittel, um eine Anstellung zu bekommen. Die Intention dafür ist mir noch nicht klar.

Auf alle Fälle kommt er nun ins Studio zu den Filmaufnahmen, die Mavis gerade dreht. Auf dem Weg dorthin begegnet er dem Inhaber des Studios, Jules Oppenheimer.
In der Pause unterhält sich M. mit Weld, die Steelgrave für einen unschuldigen, reichen Kerl hält.

Zurück im Büro kriegt M. wieder einen Anruf von Orfamay: Der Bruder Orrin wird angeblich von Gangstern bedroht und hält sich bei Dr.Lagardie auf. Dorthin fährt M. sogleich. Lagardie wirkt alt und traurig, verletzt sich mit einem Brieföffner. Die vielen Kanülen benutzt er angeblich zur Gabe von Vitaminpräparaten, auch an Alkoholiker (dadurch kannte er Clausen). Marlowe wittert einen dunklen Fleck in Lagardies Vergangenheit, auch will der Arzt Orrin nicht kennen...
M. fällt auf eine Zigarette rein und erlebt einen Drogenrausch, der sehr bildhaft beschrieben wird. Als er langsam wieder zu sich kommt, versucht Quest, ihn mit dem Eispickel zu töten. Allerdings ist jener selbst schwer verletzt und stirbt kurze Zeit später. M. vernichtet Spuren und fährt weg, um Orfamay vom Tod ihres Bruders zu unterrichten.

Ich kann nicht sagen, dass mich das Buch fesselt. Man muss mal einen Chandler gelesen haben. Das ist jetzt meine Motivation. Marlowe lässt auch den Leser nur sehr rudimentär an seinen Gedanken teilhaben. Dadurch bleibt einem nichts anderes übrig, als die ganzen Daten zu speichern und abzuwarten. Es wird nicht mit Todesfällen gespart. Für mich ergibt sich noch keine rote Linie, noch keine Spannung, das Buch weiterlesen zu wollen.
Der Spaß an der Metaphorik und den Dialogen haben sich abgenutzt. Sie reißen es nicht raus.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Aber irgendwie bleibt das Buch hinter den Erwartungen zurück.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ich kann nicht sagen, dass mich das Buch fesselt. Man muss mal einen Chandler gelesen haben. Das ist jetzt meine Motivation.
So geht´s mir mittlerweile (leider) auch. Mir sind viele Zusammenhänge (noch) nicht klar. Wie ich schon mal schrieb: ein Reißer ist es nicht. Im Moment weiß ich auch nicht, ob ich noch mal ´nen anderen Chandler lese.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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M. fällt auf eine Zigarette rein und erlebt einen Drogenrausch, der sehr bildhaft beschrieben wird.
Ist es realistisch durch Blausäure einen Drogenrausch zu bekommen? Blausäure ist doch schon in geringen Mengen giftig, oder? Okay, der Doc wird wissen, was er Marlowe verabreicht hat, aber realistisch ist das nicht. Aber muss es wahrscheinlich auch nicht - ist ja Kriminalliteratur :p:D.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Jetzt habe ich mich durch den 3. Leseabschnitt gearbeitet, sonderlich viel Vergnügen hat es mir nicht gemacht. Ich weiß nicht recht, es gilt ja als Klassiker - aber manchmal altern halt auch Klassiker.

Mir ist Marlowes Intention einfach nicht klar, Geld wird er keines verdienen, in Gefahr bringt er sich ständig, was treibt ihn an? Die Suche nach der Wahrheit, sein ureigenes Ethos als Private Eye?
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Ich glaube verstanden zu haben, dass Orrin ein Foto geschossen hat, auf dem ein Gangster zu sehen war, der zu der Zeit eigentlich im Gefängnis hätte sein sollen. Dadurch gab es die Möglichkeit zur Erpressung, aber auch die Gefahr das Leben zu verlieren. Und hier haben jetzt schon etliche ihr Leben verloren.
Wieso Orrin sich angeblich bei dem Arzt versteckt hat und ob der Arzt ein Täter ist, ist mir noch nicht klar.
Das mit der Blausäure könnte sogar stimmen, wenn man dem www glauben kann.
Irgendwie treibt Marlowe etwas ziellos durch den Fall. Dass er ein toller Ermittler ist, sehe ich irgendwie nicht.
Noch hoffe ich, dass sich alles fügt. Vielleicht muss man einfach bedenken, dass das Buch in den 1940ern geschrieben wurde.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Meine Verwirrung hat sich etwas gelegt, nachdem ich nochmal über Moe und Moyer nachgelesen habe.
Steelgrave soll Moyer sein, der unter Verdacht stand, Moe Stein ermordet zu haben. Eigentlich hat er das Beste Alibi, weil er zu der Zeit in Cleveland in Haft gewesen sein. Das Foto widerlegt das Alibi.

Mavis Weld wird wohl der Lockvogel gewesen sein, damit Orrin das Foto aufnehmen kann.
 

ulrikerabe

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Irgendwie treibt Marlowe etwas ziellos durch den Fall. Dass er ein toller Ermittler ist, sehe ich irgendwie nicht.
Ich habe gerade einen sehr zutreffenden Satz zu Marlowe gelesen:
[zitat]Raymond Chandler wrote novels about a detective. He didn’t write novels about detection.[/zitat]
Das trifft es eigentlich ganz gut.
Ich glaube auch nicht dass Die kleine Schwester Chandlers bester Roman war und sich schon gar nicht für einen Einstieg eignet .

Wenn ich die Schwester zuerst gelesen hätte, hätte ich den großen Schlaf wahrscheinlich nicht angegriffen, was wirklich schade wäre.

Chandler will das armselige L.A. dem Glamour Hollywoods gegenüberstellen (verkommen und verdorben da wie dort) und spart nicht mit Kritik an der Filmindustrie (die Szene bei Sheridan Ballou oder mit Jules Oppenheimer), gleichzeitig baut er noch die Mobster ein und jede Menge Frauen. Das funktioniert bei uns gute 70 Jahre nach dem Erscheinen des Buchs nicht mehr ganz so gut.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass ohne Chandler und ohne Marlowe viele Krimis so nicht geschrieben worden wären.
 

kingofmusic

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Chandler will das armselige L.A. dem Glamour Hollywoods gegenüberstellen (verkommen und verdorben da wie dort) und spart nicht mit Kritik an der Filmindustrie (die Szene bei Sheridan Ballou oder mit Jules Oppenheimer)
Das ist das, was am besten im Buch rüberkommt - die Gesellschaftskritik. Das rettet aber nicht die ganze Geschichte. Da nützt auch der Klassikerstatus eines Chandlers nix.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Also ich finde dieses Krimi dermaßen langweilig, sodass ich mich wirklich zwingen muss weiterzulesen.
Selbst dieses Zusammentreffen mit dem Doktor, der Marlow da anscheinend eine schwache Form Blausäure gab, konnte mich nicht in den Bann ziehen. Bisher bleibt der rote Faden noch immer im Verborgenen. Wenigstens hatte ich damit recht, das Orrin ein Foto gemacht hat, dass ihm den Tod gekostet hat. Aber wenn es nicht der Doktor war, der ihn getötet hat, wer dann?
Schade, das Marlow Orrins Tod nicht verhindern konnte, er war zumindest nahe dran gewesen. Seine Schwester wird nicht glücklich darüber sein.
Orfamay finde ich trotzdem weiterhin sonderbar einmal hängt sie sich Marlow fast an den Hals und dann wieder beschimpft sie ihn. Hat Orrin sie wirklich angerufen, ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was man Orfamay noch glauben soll.

Ich denke, da dieser Krimi ja vor langer Zeit geschrieben wurde, wie ich sehe 1949 war vielleicht die Spannung da in den Büchern noch nicht so wichtig, sondern vielleicht eher die Ermittlungen. Trotzdem finde ich vieles hier sehr verworren dargestellt und ich muss oft schauen, das ich nicht ganz durcheinander komme. Nicht nur durch die vielen Personen, sondern auch durch die ständig wechselnden Settings.
Also vom Hocker wird mich dieses Buch sicher nicht mehr reißen, da bin ich mir ziemlich sicher und ich werde auch sicher kein Chandler Fan werden.
Mir geht es auch wie vielen von euch, dass ich viel mehr erwartet hatte.
Zum Glück scheinen dieses Mal wenigstens mehr meiner Meinung zu sein, den ich hatte schon fast an meinem Urteilsvermögen gezweifelt.
 

claudi-1963

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Ist es realistisch durch Blausäure einen Drogenrausch zu bekommen? Blausäure ist doch schon in geringen Mengen giftig, oder? Okay, der Doc wird wissen, was er Marlowe verabreicht hat, aber realistisch ist das nicht. Aber muss es wahrscheinlich auch nicht - ist ja Kriminalliteratur :p:D.

Ich denke alles ist in geringen Mengen nicht tödlich, aber Balusäure ist sicher eine heikle Angelegenheit, da muss sich jemand schon sehr gut damit auskennen. Aber man sagt ja immer selbst die giftigstens Pflanzen sind in geringen Mengen nicht schädlich. Von daher vermute ich das es auch so bei marlows Vergiftung war.
 
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claudi-1963

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Meine Verwirrung hat sich etwas gelegt, nachdem ich nochmal über Moe und Moyer nachgelesen habe.
Steelgrave soll Moyer sein, der unter Verdacht stand, Moe Stein ermordet zu haben. Eigentlich hat er das Beste Alibi, weil er zu der Zeit in Cleveland in Haft gewesen sein. Das Foto widerlegt das Alibi.

Mavis Weld wird wohl der Lockvogel gewesen sein, damit Orrin das Foto aufnehmen kann.

Ja so habe ich die Zusammenhänge auch inzwischen verstanden. Trotzdem wundert es mich, das es durch dieses Foto inzwischen 3 Tote gegeben hat.
 
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claudi-1963

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Man darf aber auch nicht vergessen, dass ohne Chandler und ohne Marlowe viele Krimis so nicht geschrieben worden wären.

Das mag ja alles sein, aber wenn ein Krimi mich dermaßen ermüdet und ich mich nur noch durchquälen muss, dann kann es das ja auch nicht sein. Klar mag er ein Klassiker sein, aber begeistern kann er mich trotzdem nicht.
 

Bibliomarie

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Das mag ja alles sein, aber wenn ein Krimi mich dermaßen ermüdet und ich mich nur noch durchquälen muss, dann kann es das ja auch nicht sein. Klar mag er ein Klassiker sein, aber begeistern kann er mich trotzdem nicht.

Mir geht es ähnlich, ich lese das Buch inzwischen ohne Inspiration, ich muss halt durch.
 

ulrikerabe

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Also ich finde dieses Krimi dermaßen langweilig, sodass ich mich wirklich zwingen muss weiterzulesen.
Selbst dieses Zusammentreffen mit dem Doktor, der Marlow da anscheinend eine schwache Form Blausäure gab, konnte mich nicht in den Bann ziehen. Bisher bleibt der rote Faden noch immer im Verborgenen. Wenigstens hatte ich damit recht, das Orrin ein Foto gemacht hat, dass ihm den Tod gekostet hat. Aber wenn es nicht der Doktor war, der ihn getötet hat, wer dann?
Schade, das Marlow Orrins Tod nicht verhindern konnte, er war zumindest nahe dran gewesen. Seine Schwester wird nicht glücklich darüber sein.
Orfamay finde ich trotzdem weiterhin sonderbar einmal hängt sie sich Marlow fast an den Hals und dann wieder beschimpft sie ihn. Hat Orrin sie wirklich angerufen, ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was man Orfamay noch glauben soll.

Ich denke, da dieser Krimi ja vor langer Zeit geschrieben wurde, wie ich sehe 1949 war vielleicht die Spannung da in den Büchern noch nicht so wichtig, sondern vielleicht eher die Ermittlungen. Trotzdem finde ich vieles hier sehr verworren dargestellt und ich muss oft schauen, das ich nicht ganz durcheinander komme. Nicht nur durch die vielen Personen, sondern auch durch die ständig wechselnden Settings.
Also vom Hocker wird mich dieses Buch sicher nicht mehr reißen, da bin ich mir ziemlich sicher und ich werde auch sicher kein Chandler Fan werden.
Mir geht es auch wie vielen von euch, dass ich viel mehr erwartet hatte.
Zum Glück scheinen dieses Mal wenigstens mehr meiner Meinung zu sein, den ich hatte schon fast an meinem Urteilsvermögen gezweifelt.
[zitat]"Name: Philip Marlowe", sagte Beifus. "Mit einem e am Ende, für die Pedanten."[/zitat]
Sorry, ich konnte nicht anders ;)