Das Gefühl habe ich nur teilweise. Petrus und Muriel stehen natürlich total unter Melodies Fuchtel, und selbst die Gegenstände oder andere Abstrakta sind häufig nicht subjektiv. Der Tatort zb wollte die Bewohner im Grunde eher verteidigen. Noch stärker spürt man das bei den Wollsocken, die Melodie aber eben auch noch viel näher sind.All diese Dinge, Gefühle und auch Menschen sind so eigenständig.
Ist dem wirklich so? Oder will sie nicht vielmehr ihre eigene Weltanschauung ihrer Schwester und den anderen beiden überstülpen, um Anerkennung und Bestätigung zu bekommen? Geht sie in ihrer Anschauung sogar so weit, selbst den Hungertod zu sterben, nur um ihre Ideale nicht zu verraten?Melodie, die für ihre Schwester da sein wollte, hats falsch gemacht.
Ja, wieder einmal eine coole Idee. Obwohl das Buch so ein ernstes Thema hat, hat es ungemein viel Witz.Die Erzählung fand ich allerdings auch genial. Eine echte (abermalige) Überraschung, dass der Text sich plötzlich auf eine Meta-Ebene bewegt und sogar die Autorin kritisiert
So geht es mir wirklich auch. Es kommt nicht viel Neues (was uns die Erzählung ja auch verraten hat), dennoch ist die Art der Darlegung innovativ, kurzweilig und interessant zu lesen.Und dennoch stört es mich überhaupt nicht. Vielmehr staune ich über jede Passage, jede neue Perspektive.
Haha! Ich glaube, ich habe so etwas noch gar nicht gelesen! Lesen wir etwa völlig unterschiedliche Bücher? Das gibt mir zu denkenden mittlerweile fast schon überstrapazierten Dreh gekommen ist, eine WhatsApp-Unterhaltung nachzuzeichnen.
Ich habe das auch noch gar nicht so oft gelesen, aber im Vergleich zu den anderen Perspektiven ist es schon ein Stilbruch. Bei so vielen Kindern hätte Gerda allerdings sonst auch gleich drei Kapitel für die Leute opfern müssen...Tatsächlich fand ich es schade, dass die Autorin bei den "van Hellingens" auf den mittlerweile fast schon überstrapazierten Dreh gekommen ist, eine WhatsApp-Unterhaltung nachzuzeichnen.
What?? Der Arme, aber ich musste trotzdem so lachen...Vielmehr ein nervöser Magen nach dem übermäßigen Verzehr von Walnüssen mit Schalen plus Katzenkot im Garten
Klasse oder? Und das als Debüt. Hoffentlich hat sie ihr kreatives Pulver nicht schon verschossen. Naja, vielleicht ist das etwas gemein. Aber sie wird sich immer daran messen lassen müssen.Der Ideenreichtum dieser Autorin ist phänomenal!
Ich glaube nicht sooo verschieden, aber wahrscheinlich diesbezüglich gerade genau unterschiedliche Bücher.Lesen wir etwa völlig unterschiedliche Bücher?
Nur deshalb habe ich "diese Erfahrung mit euch geteilt". Und glaube mir, ich habe meine wahren Gefühle auf ganz verbindender, emotionaler Ebene in dem Moment gezielt nicht euch offenbaren wollen, um euch in eurem spirituellen Vibe nicht zu stören. Ansonsten alles knorke mit der Kotze.aber ich musste trotzdem so lachen...
Darüber hatte ich noch gar nicht anchgedacht. Aber das stimmt, da legt sie schon die Latte ganz schön hoch für spätere Veröffentlichungen.Naja, vielleicht ist das etwas gemein. Aber sie wird sich immer daran messen lassen müssen.
Den Vorschlag lasse ich gelten. Aber dann hätte vermutlich das Ding auch erzählen müssen und es hätte diese netten Dialoge nicht gegeben. Ich kenne diese Überschneidungen tatsächlich nur aus der eigenen WhatsApp Praxis und fand sie sehr originell.Außerdem hätte dann meines Erachtens das Kapitel mit "Wir sind das Smartphone" oder "Wir sind die Nachrichten-App" heißen
Aaaachsoooo. Ich habe dich so bewundert Angesichts der inneren Ruhe. So lecker war das gewiss nicht. In dem Moment war ich riesig froh, kein Haustier zu besitzenich habe meine wahren Gefühle auf ganz verbindender, emotionaler Ebene in dem Moment gezielt nicht euch offenbaren wollen,
Ich gebe dir so recht. Dieses Kapitel hat sehr nach mir gegriffen. Vor allem da , wo sich mir eine Spirale im Kopf drehr: Wie trauern um einen Menschen, an den man sich nicht erinnern kann und gleichzeitig zu spüren, dass es dieses Gefühl der Traurigkeit geben muss, weil da etwas fehlt, woran man sich nicht erinnert.Ich war sehr bewegt vom Demenz-Kapitel, weil ich noch nie einen Text aus dieser Perspektive gelesen habe. Ich war familiär selbst von einer Demenz betroffen und habe tatsächlich das Gefühl, dass Gerda Blees sich außerordentlich gut in diese Perspektive hineinfühlen kann. Natürlich weiß niemand wirklich, welche Gedanken eine Demenzkranke wirklich hat, aber auf mich wirkt das so authentisch. Genau so könnte es sein! Das fand ich großartig
Dieses Kapitel fand ich am wenigsten ansprechend und auch schwierig. Fast so wie in eine Leserunde zu spät einzusteigen und alle Kommentare durchackern zu müssen.Tatsächlich fand ich es schade, dass die Autorin bei den "van Hellingens" auf den mittlerweile fast schon überstrapazierten Dreh gekommen ist, eine WhatsApp-Unterhaltung nachzuzeichnen. Ja, natürlich zeigt das wie Kommuniation durch moderne Medien verzerrt und unterbrochen wird...
Genau das ist in Wirklichkeit die Schwierigkeit, die hier zum Beispiel die Ermittler, später vielleicht auch die Gerichte haben. Aber auch ganz allgmein. Wenn "wir" uns ein Urteil über etwas bilden, haben wir auch nie und nimmer alles am Tisch. Wir setzen die Bruchstücke zusammen, die leeren Flecken werden ergänzt durch Lebenserfahrung Klischees, Naturgesezte oder ganz simple Vermutungen.All diese Dinge, Gefühle und auch Menschen sind so eigenständig. Keiner erzählt vom anderen, oder bezieht sie ein. Jeder, jedes kramt so vor sich hin und die Melodie, die für ihre Schwester da sein wollte, hats falsch gemacht. Hmm, welche Rückschlüsse soll man daraus ziehen?
Aber so richtig aus den Socken gehauen hat mich die Erzählung selbst.
Hier wird mit dem Leser und seinen Erwartungen gespielt. Super!
Eine echte (abermalige) Überraschung, dass der Text sich plötzlich auf eine Meta-Ebene bewegt und sogar die Autorin kritisiert. Denke ich näher darüber nach, kann man der Erzählung in ihrer Kritik vielleicht sogar Recht geben.
Tatsächlich fand ich es schade, dass die Autorin bei den "van Hellingens" auf den mittlerweile fast schon überstrapazierten Dreh gekommen ist, eine WhatsApp-Unterhaltung nachzuzeichnen.
Ich habe den Eindruck, dass wir hier in jedem Kapitel mit einer ganz subjektiven Weltsicht, einer sehr eigenen Perspektive und vor allem einem eigenen Interesse konfrontiert werden. Jedes "Wir" will das Geschehen beeinflussen (das WhatsApp-Kapitel mal ausgenommen, das meiner Meinung nach auf die Oberflächlichkeit und Hast zwischenmenschlicher Beziehung abzielt) und in eine bestimmte Richtung lenken - ist letztlich aber (in unterschiedlich starker Ausprägung) vor allem an der eigenen Bedeutung und Wichtigkeit interessiert.Der Tatort zb wollte die Bewohner im Grunde eher verteidigen.
Ja, das hoffe ich auch! Und tatsächlich habe ich auch darüber schon nachgedacht - was soll da noch kommen?Hoffentlich hat sie ihr kreatives Pulver nicht schon verschossen.
Ich mache das tatsächlich, wenn ich allein bin und der Text es wert ist. Ich empfinde die Sprache dann viel intensiver. Insofern kann ich der Erzählung auch da beipflichten.ein echtes Juwel mit ihrer Aufforderung nach lautem, konzentrierten Lesen,
Ja, ging mir auch so. Ich fühlte mich wie in unserem Familienchat, wenn irgendetwas Aufregendes passiert ist...Ich fand es eigentlich sehr abwechslungsreich und den Austausch zwischen den Geschwistern überzeugend und authentisch eingefangen, mit seinen Überschneidungen,
Dann ist es doch der Pluralis Majestatis. Der wird bei Wiki sehr ähnlich erklärt.Für mich passt auch das allumfassende WIR im Sinne von wir alle zusammen.Jedes "Wir" will das Geschehen beeinflussen
Ich auch! Es gibt viele Texte, bei denen mir durch das laute Lesen dann auch eine bestimmte Erzählmelodie, vielleicht auch mal etwas Poetisches auffällt. Die Zweifel habe ich mir zum Beispiel auch laut durchgelesen und so wurde die Endlossschleife von Muriels Bedenken viel intensiver. Ich kann mir tatsächlich auch den Inhalt besser merken, wenn ich laut lese - die Erzählung weiß wirklich gut Bescheid!Ich mache das tatsächlich, wenn ich allein bin und der Text es wert ist. Ich empfinde die Sprache dann viel intensiver. Insofern kann ich der Erzählung auch da beipflichten.
Bei uns läuft es auch so - wie ein großes Durcheinanderreden: einer ist schon weiter, während der andere sich noch an irgendeinem Thema abarbeitet. Ich finde auch, dass es nicht so einfach ist, solch einen Austausch glaubwürdig nachzuahmen. Irgendwie habe ich das Kapitel als Zwischenentspannung empfunden. Es erzählt viel über die Beziehung der Geschwister untereinander und über deren Ansichten, liest sich aber schnell - vielleicht, weil wir alle schon an solche Austausche gewöhnt sind.Ich fühlte mich wie in unserem Familienchat
Das habe ich nicht gemacht und deshalb wohl auch weniger Intensität wahrgenommen. Dafür habe ich die Demenz laut gelesen: traurig, aber fantastisch!Die Zweifel habe ich mir zum Beispiel auch laut durchgelesen und so wurde die Endlossschleife von Muriels Bedenken viel intensiver.
Ich habe es hier zum ersten Mal ausprobiert, und man ist tatsächlich gezwungen alles konzentrierter zu lesen, Überfliegen ist da nicht, folglich entgeht einem tatsächlich weniger. Mit dem Abschnitt hat die Autorin uns ganz schön gefordert, ich denke, die meisten haben sich die Seite 17 erneut angesehenIch mache das tatsächlich, wenn ich allein bin und der Text es wert ist. Ich empfinde die Sprache dann viel intensiver. Insofern kann ich der Erzählung auch da beipflichten.