3. Leseabschnitt: Kapitel 12 bis Kapitel 17 (S. 201 bis S. 304)

Renie

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Der Schwerpunkt der Handlung verlagert sich auf Ravensbrück. Ein bisschen hat mich verblüfft, dass anstelle von Kasia ihrer Mutter Halina soviel Raum in der Geschichte gegeben wird.
Sie freundet sich also mit Herta an. Zumindest Herta sieht es so. Die Sichtweise von Halina erfahren wir nicht (oder habe ich da etwas überlesen?). Ich kann mir nicht vorstellen, dass man unter diesen Bedingungen von Freundschaft reden kann. Herta ist diejenige, die ohne zu Zögern, Frauen für medizinische Versuche auf unmenschliche Weise quält. Halina versucht vermutlich Hertas Sympathien zu erlangen, weil der Überlebensinstinkt ihr dies vorgibt und sie in ihrer Position als Hilfe für Herta an Vergünstigungen kommt, an denen sie auch ihre Töchter teilhaben lassen will.
Mit Herta komme ich gar nicht mehr klar: Ich kann nicht begreifen, dass sie diese Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen kann und ihr medizinisches Ding macht und dabei die Tatsache ignoriert, dass sie es mit Menschen zu tun hat. Es gibt doch so etwas wie einen medizinischen Eid, der das Wohl eines Menschen über alles andere stellt. Doch hier wird einmal mehr deutlich, dass die Definition "Mensch" sich nach der Rassenzugehörigkeit richtet.
Das Einzige, was Herta zu stören scheint, ist die Ungleichbehandlung zwischen Frauen und Männern. Zumindest fühlt sie sich in der Männderdomäne, in der sie sich bewegt allein gelassen. Daher ist sie dankbar für jede "Freundin", die sie finden kann.

Am Ende dieses LAs war ich ganz erstaunt über die Versetzung von Fritz. Er entdeckt auf einmal sein Gewissen. Das hätte ich nun nicht gedacht.

Mit Caroline kann ich am wenigsten anfangen. Ihr Handlungsstrang erscheint so banal im Vergleich zu den anderen. Und ich frage mich immer noch, welchen Bezug es zu Ravensbrück geben wird.
 

Mamskit

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Mit Caroline kann ich am wenigsten anfangen. Ihr Handlungsstrang erscheint so banal im Vergleich zu den anderen. Und ich frage mich immer noch, welchen Bezug es zu Ravensbrück geben wird.
Das geht mir genauso. Allerdings finde ich den Kontrast zwischen ihren Lebensumständen und denen der Frauen in Europa so bizarr und verstörend, dass ich das allein schon als Stilmittel großartig finde. Aber ich glaube, da kommt noch mehr. Irgendwie muss das Ganze ja zusammengefügt werden. Ich bin sehr gespannt.
 
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Mamskit

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Mit Herta komme ich gar nicht mehr klar: Ich kann nicht begreifen, dass sie diese Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen kann und ihr medizinisches Ding macht und dabei die Tatsache ignoriert, dass sie es mit Menschen zu tun hat. Es gibt doch so etwas wie einen medizinischen Eid, der das Wohl eines Menschen über alles andere stellt.
Ich finde Herta widerlich, anders kann ich es nicht beschreiben. Ich fürchte auch, dass bei ihr nicht mehr viel an Entwicklung kommt. Sie scheint ein gut funktionierendes Rädchen in diesem menschenverachtenden Getriebe zu sein. Zumindest scheint sie ja kein Prpblem mit diesen furchtbaren Operationen zu haben. In den Abschnitten, die aus ihrer Sicht geschildert werden, handelt sie völlig emotionslos. Vielleicht liegt die Ursache ja in ihrer engen Bindung zu ihrer Mutter -"Mutti" -, die die Ideologie der Nazis ebenfalls begeistert anzunehmen scheint. Allerdings benötigt sie ein Schlafmittel um zu schlafen, vielleicht der einzige Hinweis auf eine emotionale Belastung?
 
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Renie

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egeistert anzunehmen scheint. Allerdings benötigt sie ein Schlafmittel um zu schlafen, vielleicht der einzige Hinweis auf eine emotionale Belastung?
Irgendwann muss sie doch von ihren Sünden eingeholt werden ;)
Ich hoffe aber immer noch, dass bei ihr eine Entwicklung zum Guten passiert. Ich wäre gespannt, wie sie sich rauszureden versucht.
 

Mamskit

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Irgendwann muss sie doch von ihren Sünden eingeholt werden ;)
Ich hoffe aber immer noch, dass bei ihr eine Entwicklung zum Guten passiert. Ich wäre gespannt, wie sie sich rauszureden versucht.
Andererseits: das ist doch das, was wir uns im Nachhinein wünschen, damit wir das Thema mit einem einigermaßen guten Gefühl abschließen können. Aber es hat ja offensichtlich Menschen gegeben, bei denen sich nichts zum Guten gewendet hat. Ich würde es interessant und realistisch finden, wenn wir hier einen solchen Menschen gezeigt bekommen würden.
 
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Xanaka

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Im Grunde war ich in diesem Abschnitt fassungslos. Herta hat sich natürlich auf den Job eingelassen. Selbst Fritz hat die Notbremse gezogen und hat sich versetzen lassen, auch auf die Gefahr hin, dass er dabei umkommt. Herta dagegen agiert mittlerweile ohne menschliche Gefühle, fast schon wie eine Maschine und ist wahrscheinlich stolz darauf, wie gut sie ihren Job macht.

Halina, der es auch in Ravensbrück gelungen ist sich durch ihr Verhalten ein angenehmeres Leben zu verschaffen, riskiert durch ihre Unbedachtheit das Leben ihrer Töchter und der anderen Frauen, die mit ihnen zusammen waren. Kasia, die ja unmittelbar betroffen ist, hat nachdem sie ihr Bein gesehen hat, wahrscheinlich keine Hoffnung mehr lebend aus Ravensbrück herauszukommen. Natürlich interessiert mich, ob ihr Äußerung Herta gegenüber das Halina ihre Mutter ist vielleicht doch noch etwas Positives bewirken kann. Luiza hingegen wird es wohl nicht geschafft haben.

Während Caroline mir immer besser gefällt. Sie engagiert sich immer mehr für andere. Ich bin gespannt, wie bzw. ob es ihr gelingt Paul zu retten.
 
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nineLE

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Ich finde Herta widerlich, anders kann ich es nicht beschreiben. Ich fürchte auch, dass bei ihr nicht mehr viel an Entwicklung kommt. Sie scheint ein gut funktionierendes Rädchen in diesem menschenverachtenden Getriebe zu sein. Zumindest scheint sie ja kein Prpblem mit diesen furchtbaren Operationen zu haben. In den Abschnitten, die aus ihrer Sicht geschildert werden, handelt sie völlig emotionslos. Vielleicht liegt die Ursache ja in ihrer engen Bindung zu ihrer Mutter -"Mutti" -, die die Ideologie der Nazis ebenfalls begeistert anzunehmen scheint. Allerdings benötigt sie ein Schlafmittel um zu schlafen, vielleicht der einzige Hinweis auf eine emotionale Belastung?
Da stimme ich dir absolut zu. Was mich in dem Zusammenhang auch sehr bedrückt, ist die Tatsache, dass die deutsche Bevölkerung (des Ortes Ravensbrück und sicherlich auch anderswo) absichtlich wegschaut und nichts davon wissen/ mitkriegen woltte, obwohl sie es ganz genau wussten und es nicht nicht wissen konnten, dieses Wegsehen ist schauderlich:[zitat] Schliefen die Deutschen noch in ihren warmen Betten... Im zweiten Stock öffnete sich ein Fensterladen einen Spaltweit und wurde sofort wieder zugezogen (als sie vorbei gingen zum Lager) [/zitat]

Herta bleibt stoisch bei ihrer Überzeugung der arischen Rasse und all dem widerlichen Tun, rechtfertigt und ignoriert:[zitat] Außerdem hob ich Souvenirs auf und Zeitungsausschnitte. Die deutsche Infanterie war gerade erfolgreich ... einmarschiert, weshalb zahlreiche aufmunternde Artikel erschienen, die es sich aufzubewahren lohnte.[/zitat]
 
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wal.li

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Wenn ich von Herta lese, kriege ich so langsam das Ko... Wo Freund die Sache vorher so locker genommen hatte, findet dieser es nun an der Front besser als in diesem Lager. Herta dagegen hat sich gut eingelebt und der Tod ihres Vater und die finanzielle Bedürftigkeit ihrer Mutter sind willkommene Ausreden. Hat sie sich in Halina verliebt. Das Matka, Halina und Kaisas Mutter ein und dieselbe Person sind, hat sich nicht sofort erschlossen. Deutschland war kein zivilisiertes Land mehr.
Was mich bei Carolines Teil überrascht hat ist, wie früh sie von den Lagern wussten und wohl auch einschätzen konnten, was da geschieht. Warum haben sie nur nicht früher eingegriffen.
Ich hoffe, dass Kaisas Bein nicht zu sehr zerschunden ist. Medizinische Experimente sind echt das Letzte.
 

Renie

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Wenn ich von Herta lese, kriege ich so langsam das Ko...
Ja, Herta ist schon sehr speziell. Es gelingt einfach nicht, in irgendeiner Weise nachvollziehen zu können, welches ihre Beweggründe sind. Zumindest findet man keinen Grund, der ihr Verhalten bzw. ihre Einstellung rechtfertigt. Irritierend ist für mich die Auslegung ihres Berufsethos. Ich bin so naiv zu glauben, dass der Beruf des Arztes etwas mit Berufung zu tun hat und der hippokratische Eid nicht nur aus leeren Worthülsen besteht, sondern aus Überzeugung geschworen wird. Aber Herta hat da eine ganz eigene Art der Auslegung.
 

wal.li

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Ja, Herta ist schon sehr speziell. Es gelingt einfach nicht, in irgendeiner Weise nachvollziehen zu können, welches ihre Beweggründe sind. Zumindest findet man keinen Grund, der ihr Verhalten bzw. ihre Einstellung rechtfertigt. Irritierend ist für mich die Auslegung ihres Berufsethos. Ich bin so naiv zu glauben, dass der Beruf des Arztes etwas mit Berufung zu tun hat und der hippokratische Eid nicht nur aus leeren Worthülsen besteht, sondern aus Überzeugung geschworen wird. Aber Herta hat da eine ganz eigene Art der Auslegung.

Für mich ist es unbegreiflich, was die Nazizeit mit so vielen Menschen gemacht hat. Es kommt mir so vor, als ob sie sich jeglicher Menschlichkeit entledigt hätten und ihre Herrenrassigkeit als Entschuldigung für jede noch so schlimme und widerwärtige Tat genommen haben. Ich weiß nicht, wie man so etwas überhaupt erklären kann. Den meisten Menschen sollte keine Macht gegeben werden, sie werden dann eigenartig.
 
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