Ich habe das Buch eben beendet, und mir gefällt, dass das Haus verkauft wird und nicht jeder aufgenommene Faden weiter gesponnen wird. Aber ich werde es sicher nicht lange in Erinnerung behalten.
Mir gefällt sehr gut, wie die Autorin mit Briefen, Tagebuch und auch mit Tonis Aufsatz die Vergangenheit lebendig werden lässt. Ada kann damit ihre eigenen Erinnerungen ganz neu bewerten.
ja, das ist ein schöner Kniff, die Briefe einzusetzen um die Vergangenheit noch einmal lebendig werden zu lassen
...hmmm... wie soll ich sagen... es gab eine Passage, die mich enttäuscht hat:
Das mit dem Schlüssel im „Nachtisch“, mit dem Geheimfach im Sekretär und mit dem rührenden Brief fand ich fast zu konstruiert und schnulzig.
Das ging mir auch so, hat mir gar nicht gefallen.
Was den Hausverkauf betrifft: ich hatte immer gehofft, dass Ada das Haus übernehmen wird. Aber mit dem Verkauf an die Familie kann ich auch gut leben.
Das hätte ich als schnulzig und sehr unecht empfunden, das Ende der Geschichte ist gut wie es ist.
Im letzten Abschnitt hat mich der hölzerne Schreibstil der Autorin wieder ziemlich gestört, vielleicht weil ein paar Details der Geschichte auf mich doch etwas konstruiert wirkten.
ich schreibe euch mal einen Satz auf, der für mich beispielhaft dafür steht:
„Sie nahm alle Briefe mit raus auf die Terrasse, und Julia holte die Stehlampe aus dem Wohnzimmer und schloss sie an die Steckdose, die die in der Außenwand war und nie benutzt wurde. Ada war überrascht, wie patent das Mädchen war.“
Die eben gefundenen Briefe der Mutter im Nachtschrank kurz vor dem Vorlesen - musst man daraus einen so stocktrockenen, langen völlig unpoetischen Satz machen, bei dem ich als Leser auch noch darauf hingewiesen werden muss, dass Julia patent ist?
Das kam im Buch häufig vor, fast ein bisschen wie Schulaufsatz an manchen Stellen, und das hat mit die Geschichte ein bisschen verdorben.
Ich mag lange Sätze, aber bitte nicht gespickt mit solchen Nebensächlichkeiten.
An der Geschichte selbst habe ich im wesentlichen nichts auszusetzen, auch die Figuren sind gut erdacht, aber die Umsetzung ist so gar nicht meins, auch nicht wirklich aus dem Blickwinkel der Hängematte... zu steif für diese Geschichte, zu chronologisch, zu viele gestelzte Nebensächlichkeiten.