3. Leseabschnitt: Kapitel 10 bis Kapitel 16 (S. 137 bis S. 212)

[Gelöschtes Mitglied 2403]

Das könnte natürlich sein. Dieser religiöse Aspekt, der ja bisher keine Rolle gespielt hat, war merkwürdig. Wobei .... haben wir Faroud eigentlich bisher nur aus der Sicht von anderen erlebt? Ich bin mir nicht sicher, ob die Geschichte an vorheriger Stelle schon aus seiner Perspektive erzählt worden ist. Das muss ich mir nochmal ansehen. Aber wenn es so ist, würde das erklären, warum er bisher nicht als Muslim zu erkennen war. Vermutlich hat er damit hinterm Berg gehalten. Und jetzt, aus seiner Perspektive heraus, outet er sich gegenüber dem Leser. Vielleicht ist er Terrorist? Denn diese "göttliche Fügung" passt nicht zu dem Eindruck, den er uns zunächst vermittelt hat: gute Ausbildung, wohlhabende Familie, alles in allem wirkt er sehr modern. Da werde ich stutzig, wenn er auf einmal den Gläubigen raushängen lässt, dessen Schicksal von Gott bestimmt wird. Irgendetwas stimmt hier nicht.

Irgendwie sträube ich mich innerlich gegen die Vorstellung Terrorist. Ich denke und hoffe gleichzeitig dass die gute Ausbildung und die wohlhabende Familie dagegensprechen. Vielleicht haben Terroristen seinen Vater umgebracht und er flieht vor Ihnen.

 

[MRO1975]

nur ein gewaltsames Annehmen wäre eine Option,

Diese Aussage hat mich auch verstört. Von Naomi und Sam hat er noch Geschenke angenommen. Jetzt will er von den Andersgläubigen nichts mehr geschenkt, weil er diesen dann ja verpflichtet wäre. Also geht es wohl wieder um die Frage, wer hat Macht über wen.

 

[MRO1975]

Interessant und irgendwie erschreckend finde ich den Gedankengang als dunkelhäutiger Mensch in Europa aufzufallen,

Mir ist lange Zeit gar nicht in den Sinn gekommen, dass Faoud dunkelhäutig sein könnte, bis das irgendwann einmal explizit erwähnt wird.

 

[MRO1975]

Was sagt das über uns Europäer eigentlich aus? Im Buch kommt Jimmie mal zu Wort und sagt, wir Europäer sind wie die Titanic, wir merken gar nicht wie wir untergehen. Auch das ist interessant und erschreckend zugleich.

Das kann man in zwei Richtungen interpretieren. Jimmie meint sicherlich, dass die Europäer gar nicht merken, dass sie über kurz oder lang von der Flüchtlingswelle überrollt werden bzw. diese sich bereits unbemerkt ausgebreitet hätte. Das klingt nach der Partei mit dem A und ist nicht meine Meinung. Die andere denkbare Sichtweise ist, dass wir in Europäer in unserer Glasglocke sitzen und nicht merken, welche gravierenden Veränderungen sich bereits in unserem täglichen Leben im Hinblick auf den Umgang mit Andersaussehenden breitgemacht haben. Mir sind verstärkte Kontrollen bspw. nicht aufgefallen, ich fühle mich nicht kontrolliert und werde auch fast nie kontrolliert. Das ist aber nicht die Realität, sondern nur mein Empfinden und ich verdanke das wohl nur dem Umstand, dass ich wie eine total stinomäßige Mitteleurpäerin aussehe.

 

[Gelöschtes Mitglied 2403]

Das kann man in zwei Richtungen interpretieren. Jimmie meint sicherlich, dass die Europäer gar nicht merken, dass sie über kurz oder lang von der Flüchtlingswelle überrollt werden bzw. diese sich bereits unbemerkt ausgebreitet hätte. Das klingt nach der Partei mit dem A und ist nicht meine Meinung. Die andere denkbare Sichtweise ist, dass wir in Europäer in unserer Glasglocke sitzen und nicht merken, welche gravierenden Veränderungen sich bereits in unserem täglichen Leben im Hinblick auf den Umgang mit Andersaussehenden breitgemacht haben. Mir sind verstärkte Kontrollen bspw. nicht aufgefallen, ich fühle mich nicht kontrolliert und werde auch fast nie kontrolliert. Das ist aber nicht die Realität, sondern nur mein Empfinden und ich verdanke das wohl nur dem Umstand, dass ich wie eine total stinomäßige Mitteleurpäerin aussehe.

Mir ist dass in diesem Buch nur aufgefallen, weil ich mit arabischen Mitbürgern beruflich ins Gespräch kam und komme und es einmal um dieses Thema ging, was mich schon verstörte, weil es mich nicht betrifft, es aber nicht nur von Flüchtlingen kommt, sondern auch von Kollegen und da auch von Kollegen, denen man ansieht, dass sie keine Flüchtlinge sind. Und das hat mich schon verwundert, weil es ja auch einen gewissen Druck offenbart, unter dem eine optisch nicht ins Bild passende Bevölkerung in einem neuen Land steht. Druck verändert und lässt vielleicht auch diese Menschen uns Europäer anders wahrnehmen.