3. Leseabschnitt: Kapitel 10 bis 14 (Seite 178 bis 261)

Renie

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19. Mai 2014
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In diesem LA ist viel los.
Zunächst eskaliert die Situation zwischen Vater und Sohn, wobei Hannes den Kürzeren zieht. Während Hannes' sich von seinen Verletzungen erholt, muss ich ständig an das Pferd denken. Ich habe fest damit gerechnet, dass der Vater die Gunst der Stunde nutzt und das Pferd malträtiert, umbringt oder weggibt. Aber das Pferd kommt davon. Ich vermute, dass man dies als Zeichen der Reue werten kann. Denn scheinbar tut dem Vater sein Gewaltausbruch leid. In seinem Verhalten findet plötzlich eine Wendung statt, und er funktioniert wieder als Bauer. Und der Alkohol ist auch kein Problem mehr.

Plötzlich ändert sich alles, denn der Vater ist nicht mehr. Ein tragischer Vorfall mit dem Pferd, umso tragischer als das der Vater gerade seine umgängliche Phase hat. Man sollte meinen, dass das Pferd frei nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" gehandelt hat. Bevor der Vater wieder in seine alten Verhaltensmuster verfällt, und das Pferd darunter zu leiden hat, kommt es dem Vater zuvor.
Aber ich weiß, Tiere denken nicht so komplex. Trotzdem gefällt mir die Überlegung ;)

Jetzt passiert etwas Merkwürdiges mit Hannes. Er beginnt, seinen Vater in einem anderen Licht zu sehen, ist ihm gegenüber milder gestimmt. Dazu tragen mit Sicherheit die Geschichten der Mutter über den Vater, wie er früher war, bei. Dieses Umdenken von Hannes ist für mich nicht stimmig. Ich könnte noch verstehen, wenn die positiven Seiten seines Vaters zu dem bisherigen Bild, das Hannes von ihm hatte, dazukommen. Aber auf mich wirkt es, als ob die positiven Seiten die negativen Erinnerungen an den Vater ersetzen. Damit komme ich nicht zurecht, denn Hannes ist von seinem Vater übelst misshandelt worden, sowohl seelisch als auch körperlich. Das lässt sich doch nicht einfach beiseite schieben.

Dann wird es in diesem LA politisch. Hannes und Thies, die sich wieder näher kommen, nehmen an einer Versammlung der Landvolkbewegung teil. Wikipedia hat mir erzählt, dass die Landvolkbewegung ein Wegbereiter für die NSDAP gewesen sein soll. So wie sich die Bauern, die sich dieser Bewegung angeschlossen haben, in dieser Geschichte präsentieren, glaube ich diese Aussage sofort.

Thema "Kommunikation":
Hannes ist ein Meister des Unausgesprochenen. Er hält mit vielen Gedanken hinter dem Berg, wobei er sich häufig selbst daran stört, dass er manche Dinge nicht ausspricht. Man kann also nicht sagen, dass bei Hannes die Worte sprudeln. Anders ist er, wenn er mit Mara zusammen ist. Da entwickelt er sich auf einmal zu einem wortgewandten Charmeur. Und wenn er mal nicht mit der Sprache rausrückt, sagt ihm Mara auf den Kopf zu, was er denkt. Sie scheint die Einzige zu sein, die ihn aus der Reserve locken kann.

Und zum Abschluss:
Ist Euch aufgefallen, dass überall in diesem Buch Vögel durch die Gegend flattern, zwitschern, singen, und was Vögel sonst noch so machen? Außer bei dem aufkommenden Sturm, da haben sich die Vögel durch Abwesenheit bemerkbar gemacht ;)
Ich mag das. Es hat etwas von Idylle, obwohl keine Idylle vorhanden ist.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Dieses Umdenken von Hannes ist für mich nicht stimmig. Ich könnte noch verstehen, wenn die positiven Seiten seines Vaters zu dem bisherigen Bild, das Hannes von ihm hatte, dazukommen. Aber auf mich wirkt es, als ob die positiven Seiten die negativen Erinnerungen an den Vater ersetzen. Damit komme ich nicht zurecht, denn Hannes ist von seinem Vater übelst misshandelt worden, sowohl seelisch als auch körperlich. Das lässt sich doch nicht einfach beiseite schieben.
Das habe ich im ersten Moment auch gedacht. Aber Kinder wollen eigentlich ihre Eltern lieben. Auch Kinder von in unseren Augen furchtbaren Eltern hängen an denen.
Aber ja, der Wandel ist nicht einfach zu verstehen.
Dann wird es in diesem LA politisch. Hannes und Thies, die sich wieder näher kommen, nehmen an einer Versammlung der Landvolkbewegung teil. Wikipedia hat mir erzählt, dass die Landvolkbewegung ein Wegbereiter für die NSDAP gewesen sein soll. So wie sich die Bauern, die sich dieser Bewegung angeschlossen haben, in dieser Geschichte präsentieren, glaube ich diese Aussage sofort.
Auf diesen Aspekt der Geschichte habe ich gewartet. Die anfänglichen Verweise auf die politische Situation sollten nicht nur ein Hintergrundrauschen bleiben. Irgendwann sollten sie eine Rolle in der Handlung spielen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ist Euch aufgefallen, dass überall in diesem Buch Vögel durch die Gegend flattern, zwitschern, singen, und was Vögel sonst noch so machen? Außer bei dem aufkommenden Sturm, da haben sich die Vögel durch Abwesenheit bemerkbar gemacht ;)
Ich mag das. Es hat etwas von Idylle, obwohl keine Idylle vorhanden ist.
Ja, ist mir aufgefallen und gefällt mir von Anfang an. Hannes hat ja eine besondere Beziehung zu Vögeln, zu Tieren allgemein.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Ah, ich habe aufgeschlossen.

Mei, Leuts, es ist selten, dass ich so lange brauche, um mir über einen Roman klar zu werden. Aber ich checks immer noch nicht. Ich weiß nicht, ob er mir gefällt oder nicht.
Ich seh ganz klar, Schwächen. Die liegen in den Figuren. Es ist mir so ein bisschen Heimatroman. zu zu zu, ich kann den Finger nicht drauf legen. Man könnt platt sagen, da fehlt die Tiefe. Alles ist nur äußerlich.

Dann ist da der Stil. Die Vögel. So viel Natur. Heimatroman? Bei Nesthäkchen ist das auch bisschen so. Die rührende Dohlengeschichte, die Pferdchen. Die Streiche. Es fehlt Originalität. Auch das Politische ist mir zu plakativ, zu trampelig.

Aber dann .. ist da noch was anderes. Auch da kann ich nicht ganz den Finger drauf legen. Was Kraftvolles. Was Erdiges. Vllt ist es doch der Stil, mit dem ich mich versöhnt habe, obwohl ...

Was mir fehlt, ist, dass ich nicht in die Gedanken der Figuren komme, alles ist Mutmaßung, überall sieht man nur von außen drauf. Außer bei Hannes, da können wir ein bisschen mehr hineinhören.
Das liegt an der gewählten Erzählform. Ein allwissender Erzähler hätte mehr ausholen können. Aber ich weiß es nit.

Denk ich mal kurz die Handlung weiter. Thies werden wir an die Nationalsozialisten verlieren, bis irgendwann nach einer tragischen Wendung im zweiten Band, er stirbt oder bereuend umkehrt. Und dann stirbt. Hannes ist in Mara verliebt, wird aber später die tüchtige Lisa ehelichen.

Wenn wir Glück haben und der Roman großes Pech, wird die Mutter den Lehrer heiraten. Während eine Affäre dem Roman ein bisschen Pepper verleihen würde.

Gewundert hab ich mich über den frühen Tod des Vaters, das ist ein leichtes Plus, der Flori ist der Versuchung nicht erlegen, den Vater das Almapferd misshandeln zu lassen. Dann hätten wir einen modernen Ganghofer gehabt. Das ist stets die Gefahr bei Heimatroman.

Gewundert hab ich mich, dass Mutter und Sohn nicht darüber geredet haben, ob sie den Hof allein überhaupt durchbringen.
Gewundert hab ich mich, dass Hannes noch Zeit hat, überall zu arbeiten, wo doch zu Hause jetzt ein Arbeiter fehlt und die Mutter nix dazu sagt. Die Quittung kommt denn auch !

Viel Unglück auf einmal. Das kann man eigentlich nicht mehr stemmen. Alles verkaufen und in die Stadt? Ganghofer wäre damit erledigt.
 
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Wandablue

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Es hat etwas von Idylle, obwohl keine Idylle vorhanden ist.
Es ist ein Heimatroman. Selbst im unrosigen Heimatroman hat man Idylle. Fehlen nur noch die Stockrosen. Rosen sind schon da.

Obwohl ich erst kürzlich Dörte Hansens "Altes Land" verfilmt ansah (leider nicht gelesen, obwohl der Roman irgendwo liegt) - dachte ich eigentlich, der Heimatroman sei ausgestorben.
Es kommt alles drauf an, wo der Roman letztlich hingeht.
Ist es ein mehr oder weniger naiver Heimatroman mit recht plakativem Personal oder kommt da noch was.
Ich möchte überrascht werden.
 

Wandablue

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Jetzt weiß ich endlich, was mich irritiert. In der Unterhaltung mit @MRO1975 wurde es mir klar. Man hat das Gefühl, dass der Roman nicht nur von 1928ff handelt, sondern auch damals geschrieben worden sein könnte. Deshalb auch der Eindruck von Idylle. Und mein Eindruck wechselweise von Nesthäkchen und Ganghofer.
Nur, dass darunter noch was Eigenes ist. Aber wieviel?
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Alles ist nur äußerlich.
Die Figuren sind den ganzen Tag in Aktion und fallen abends todmüde ins Bett. Was innen abgeht, wird selten kommuniziert, auch nicht unbedingt reflektiert. Der Leser muss aus dem, was sie tun und den paar Brocken, die sie von sich geben, auf ihr Seelenleben schließen.
Für mich passt das nach wie vor zum Setting. Die Figuren sind Bauern, Norddeutsche und die Geschichte spielt in den 1920er Jahren- das alles heißt: viel wird getan, wenig geredet.
Gut, der Autor könnte mehr reden, aber ich brauche es hier nicht.
Er könnte auch sagen: Wir wissen es nicht.
Die Vögel. So viel Natur.
Nochmal: Wir sind auf dem Land. Da spielt die Natur eine elementare Rolle. Man muss das Wetter beobachten, dabei helfen die Vögel.
Es ist ein Heimatroman. Das ist einfach eine Gattungsbezeichnung, keine Abwertung. Und da hat sich seit Ganghofer einiges verändert. ( Kleine Randbemerkung: Ganghofer ist Kitsch, Anzensgruber, Lena Christ, Oskar Maria Graf haben literarische Heimatromane geschrieben).
Denk ich mal kurz die Handlung weiter. Thies werden wir an die Nationalsozialisten verlieren, bis irgendwann nach einer tragischen Wendung im zweiten Band, er stirbt oder bereuend umkehrt. Und dann stirbt. Hannes ist in Mara verliebt, wird aber später die tüchtige Lisa ehelichen.

Wenn wir Glück haben und der Roman großes Pech, wird die Mutter den Lehrer heiraten. Während eine Affäre dem Roman ein bisschen Pepper verleihen würde.
Ich bin gespannt, ob Deine Weitererzählung sich mit der des Autors deckt oder welche Variante er uns anbietet und wie glaubwürdig sie erscheint.
Gewundert hab ich mich, dass Mutter und Sohn nicht darüber geredet haben, ob sie den Hof allein überhaupt durchbringen.
Gewundert hab ich mich, dass Hannes noch Zeit hat, überall zu arbeiten, wo doch zu Hause jetzt ein Arbeiter fehlt und die Mutter nix dazu sagt. Die Quittung kommt denn auch !
Die Möglichkeit, den Hof zu verkaufen, stand garnicht zur Debatte. Vielleicht weil Hannes seinen Stolz dran setzen wollte, es ohne Vater zu schaffen? Welche Alternative hätte es gegeben? Wie Hannes das Arbeitspensum neben der Schule bewältigt, habe ich mich auch gefragt.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Dieses Umdenken von Hannes ist für mich nicht stimmig. Ich könnte noch verstehen, wenn die positiven Seiten seines Vaters zu dem bisherigen Bild, das Hannes von ihm hatte, dazukommen. A
Damit tue ich mich auch schwer. Ich kann zwar RuLekas Argument nachvollziehen, dass Kinder ihre Eltern lieben WOLLEN, aber kurz vorher wurde Hannes brutalst zusammengehauen (er hätte tot sein können!) und hatte selbst Mordphantasien.... Allerdings kann ich verstehen, dass er sich nach des Vaters fachlichem Rat und seiner Erfahrung sehnt, in die jener den Sohn leider nicht so eingeführt hat, wie er es mal hätte tun sollen. Manche Chefs wollen sich eben unverzichtbar machen.
Und wenn er mal nicht mit der Sprache rausrückt, sagt ihm Mara auf den Kopf zu, was er denkt. Sie scheint die Einzige zu sein, die ihn aus der Reserve locken kann.
Das liest sich zwar nett und mir gefällt, wie die aufkeimende Liebe geschildert wird. Anererseits hat das Gedankenlesen auch etwas Magisches, was mir bei der doch recht kurzen Zeit, die die beiden miteinander verbringen, nicht ganz realistisch vorkommt. Meiner romantischen Ader gefällt es aber;)
Gewundert hab ich mich, dass Mutter und Sohn nicht darüber geredet haben, ob sie den Hof allein überhaupt durchbringen.
Gewundert hab ich mich, dass Hannes noch Zeit hat, überall zu arbeiten, wo doch zu Hause jetzt ein Arbeiter fehlt und die Mutter nix dazu sagt. Die Quittung kommt denn auch !
Da darf man sich auch wundern. Mutter und Sohn sollten allmählich mal offen miteinander reden. Der Vater ist zwar tragisch ums Leben gekommen, ist aber auch kein Heiliger gewesen. Die Mutter sollte ihn gut genug kennen, dass seine Besserung nur von kurzer Dauer gewesen wäre, wenn Alma dessen Leben nicht mit einem Hufschlag beendet hätte. Da ist mir ein bisschen viel Theatralik drin, denn diese Ehe war nicht glücklich, da muss man als Witwe keine Selbstmordgedanken hegen.
Ganghofer wäre damit erledigt.
Wanda, du hast unglaublich viele Klischees am Start! Vielleicht habe ich noch nicht soviele Bücher gelesen wie du. Auch sind historische Familienromane nicht meine Spezialität. Aber Peter Pranges hochgelobte Deutschland-Saga habe ich mit großem Verdruss abgebrochen: zu schwülstig die Sprache, die Dialoge... Ganz schlimm!
Hier in Kronsnest fühle ich mich wohl. Wäre die Geschichte wortreicher erzählt (Prange:confused:), wäre das nicht der Fall. Heimatroman an sich ist doch nichts Schlechtes.
Obwohl ich erst kürzlich Dörte Hansens "Altes Land" verfilmt ansah (leider nicht gelesen, obwohl der Roman irgen
Hör auf mit diesen scheußlichen ZDF Herz-Schmerz-Verfilmungen!!! Die reduzieren jedes Buch aufs Einfache, Greifbare. Lies das Buch! Beide Hansen-Romane sind grandios! "Mittagsstunde" haben wir hier zusammen gelesen (vor deiner Zeit); es gab so viel zu diskutieren. Nix wie Ganghofer:D
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Zunächst einmal war ich komplett überrascht, dass der Vater aus dem Spiel genommen wird. Ich empfand ihn ja als eindimensional und er wird mir nicht fehlen. Auf Seite 181 bezeichnet er seinen Sohn aber noch als Missgeburt. Für mich ein Hinweis, dass die Erzeugerschaft zumindest noch im Unklaren ist;)

Mir gefällt auch Lehrer Govinski. Ist er wirklich so viel jünger als Hannes Mutter? Schon komisch, dass er an diesem Nachmittag gleich mitkommt, um das Buch abzuholen. Das war ein bisschen zu durchsichtig. Doch ich halte mich zurück, der Autor hat mich schon einmal überrascht. Dennoch würde ich der Mutter Govinski als Partner wünschen. Endlich kann sie mit jemendem über Bücher sprechen (das würde ich auch gern:(. doch wenn ich es könnte, hätte ich euch vielleicht nie kennengelernt...) und der Hof müsste nicht mehr alleine den Familienunterhalt sichern.

Hannes reflektiert selbst, dass ihm der Überblick fürs große Ganze fehlt. Woher soll er den auch haben? Der Vater hat entschieden, Hannes nur hier und da selbst gedacht, wenn es nötig war. Vielleicht konnte er sich auch stets die Arbeit ein bisschen aussuchen - je nach Interesse und Anlage? Offensichtlich waren die Schafe bislang nicht in seiner Obhut. Diese Maden sind natürlich ekelhaft. Ich hoffe, die hat man heute ausgerottet?
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Der Vater ist zwar tragisch ums Leben gekommen, ist aber auch kein Heiliger gewesen. Die Mutter sollte ihn gut genug kennen, dass seine Besserung nur von kurzer Dauer gewesen wäre, wenn Alma dessen Leben nicht mit einem Hufschlag beendet hätte
Die Trauer der Mutter erscheint mir auch unrealistisch. Ich habe zwar schon öfter erlebt, dass Witwen ihre Ehemänner glorifizieren, aber diese Lethargie der Mutter gefällt mir nicht. Es gibt den Sohn und den Hof und da sollte sie pragmatisch genug sein . Mag ja sein, dass sie ihren Mann anders erlebt, trotzdem sollte sie nicht vergessen, wie er seinen Sohn behandelt hat.
Diese Maden sind natürlich ekelhaft. Ich hoffe, die hat man heute ausgerottet?
Das war eine schreckliche Szene. Hier hat die Mutter versagt, die diese Krankheit gekannt hat und das im Auge gehabt haben müssen.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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ob Kronsnest an Hansen heranreicht. Weil ihm vllt die Originalität fehlt
Vergleichen ist schwer und ungerecht. Wir können das Thema höchstens am Ende nochmal aufgreifen. Müssen es aber nicht.

Ich habe den Anfang von "Unterleuten" geschaut. Das Buch habe ich gefeiert, die Verfilmung nach 30 Minuten abgeschaltet. Aber ich schaue so gut wie gar nichts mehr.
 
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Bibliomarie

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10. September 2015
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Ich bin jetzt ziemlich verwirrt. Dass die Auseinandersetzung mit dem Vater eskaliert, hatte ich nach den bisherigen Ereignissen erwartet. Dann stirbt der Vater durch Aldas Huftritt – man könnte sagen, Alda hat Hannes gerächt.

Aber nun beginnt die Umkehr, Hannes scheint den Vater ein wenig zu verklären – das hätte ich nie erwartet. Die Mutter leidet unter dem Verlust, zieht sich zurück. Hannes macht sich ernsthafte Sorgen um sie. Dabei zeigt er eine erstaunliche Reife und Einfühlungsvermögen.

Hannes müht sich um Haus und Hof und kommt öfters an seine Grenzen. Verfaultes Heu durch anhaltenden Regen, Milchfieber bei den Kühen, schlimmer Madenbefall bei den Schafen. Er macht sich Vorwürfe.

Bei Mara lebt er auf. Plaudert, scherzt – scheint ein ganz anderer Mensch zu sein. Mara versteckt ihre Ängste hinter einer aufgesetzten Maske von Lockerheit.

Der Mob macht sich bemerkbar. Im Landvolk werden nationalsozialistische Tendenzen spürbar, die Vereinigung mit der NSDAP scheint nur eine Frage der Zeit. Thies scheint diesen Ideen sehr aufgeschlossen gegenüber zu stehen, im Gegensatz zu Hannes, der hinter die Fassade schaut.

Ich weiß immer weniger, was ich von der Geschichte halten soll. Ich lese es mit Interesse, aber so richtig gepackt hat es mich nicht.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Dieses Umdenken von Hannes ist für mich nicht stimmig. Ich könnte noch verstehen, wenn die positiven Seiten seines Vaters zu dem bisherigen Bild, das Hannes von ihm hatte, dazukommen. Aber auf mich wirkt es, als ob die positiven Seiten die negativen Erinnerungen an den Vater ersetzen.

Das bringe ich nicht so recht auf die Reihe.