3. Leseabschnitt: John (S. 155 bis S. 228)

Anjuta

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8. Januar 2016
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Mit meiner These zu dem Bindeglied der Teile scheine ich gescheitert. Fluchtgedanken (realisiert oder nicht) war meine These nach dem 2. LA. Aber hier im 3. LA dreht sich alles um John. Ein totaler Unsympath! Der bisher schwächste der drei Teile auf jeden Fall. Ich habe wirklich nichts gefunden, was mich an diesem Typ interessieren oder reizen könnte. Und jetzt bin ich nur noch gespannt darauf, wie Teil vier diese drei Schicksale irgendwie zusammen führen kann.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich bin auch noch nicht durch mit diesem LA, aber mir gefällt das Buch weiterhin.
Drei sehr unterschiedliche Männer, wobei der letzte ein richtiger Fiesling ist. Der Anfang hier hat etwas von alttestamentarischer Wucht: der Lieblingssohn, der sterben muss, eine Familie, die in ihre Einzelteile zerfällt, Geschwister voller Hass aufeinander.
Interessant das Ganze als Beichte anzulegen. Bin nach wie vor gespannt…
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Den ersten Abschnitt fand ich echt stark, dagegen kamen die anderen Beiden nicht an. Ich hoffe, dass sich das mit dem Zusammenhang im letzten Abschnitt klärt. Möglicherweise treffen sich bin ich die Drei dann.
Könnte John vielleicht Lampys Vater sein? Alt genug wäre er, glaube ich. Was seine Beichte wirklich soll, ist mir unklar. Mit dem Tod seines Bruders hat er gewiss nichts zu tun. Und außer, dass er nicht so wirkt, wie ein Mensch, dessen Bekanntschaft erstrebenswert ist, sehe ich an ihm nichts Besonderes. Aber vielleicht das ja auch an Unausgesprochenem oder Ungewissem und habe nicht schnell genug geschaltet.
Neugierig auf den letzen Abschnitt bin ich aber.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Mit meiner These zu dem Bindeglied der Teile scheine ich gescheitert. Fluchtgedanken (realisiert oder nicht) war meine These nach dem 2. LA. Aber hier im 3. LA dreht sich alles um John. Ein totaler Unsympath! Der bisher schwächste der drei Teile auf jeden Fall. Ich habe wirklich nichts gefunden, was mich an diesem Typ interessieren oder reizen könnte. Und jetzt bin ich nur noch gespannt darauf, wie Teil vier diese drei Schicksale irgendwie zusammen führen kann.
Stimmt, das war für mich auch der schwächste Abschnitt. Und was das Bindeglied betrifft, macht sich große Ratlosigkeit bei mir breit.
Die Charaktere Lampy und John haben mich nicht gepackt, dennoch lese ich diesen Roman unglaublich gern. Jeder Abschnitt ist alleingenommen sehr stimmig (Unsympathen hin oder her). Aber da ich keine Ahnung habe, welche die Verbindung zwischen den Charakteren ist, bin ich unglaublich auf die Auflösung gespannt und übe mich in Geduld. Und mal ehrlich, wenn ich den Klappentext bzw. die Buchbeschreibung nicht vorher gelesen hätte, hätte ich mich über das Buch geärgert (und hätte keine Geduld mehr ;)). Denn ich habe einen Roman erwartet und bekomme einzelne Geschichten, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Wehe, es gibt keine Auflösung im letzten Abschnitt.:confused:
 

Barbara62

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19. März 2020
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Für mich ist das Bindeglied inzwischen, dass alle drei dem Tod kurz ins Auge gesehen haben und ihn begrüßt hätten.
Mit John kann ich nicht so recht etwas anfangen. Ich frage mich immer, ob es sich lohnt, solchen Widerlingen ein Denkmal zu setzen. Womit hat er es verdient, unsterblich zu werden? Er hat mehrere Menschen auf dem Gewissen, das ertrinkende Kind wohl nicht, es war nur ein Traum (?), aber einige hat er in den Ruin getrieben. Von seiner Frau gar nicht zu reden. Ich mag es nicht mit dem Tod des Bruders erklären, der zugegebenermaßen seine Kindheit zerstört hat.
John hat gegen mehrere Gebote verstoßen, was er nun in der Beichte zum Ausdruck bringt.
Ob er nach dem Fast-Absturz des Flugzeugs und der Beichte besser wird? Ich kann es kaum glauben.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ganz kurz keimte beim Lesen von Johns Geschichte Mitleid auf. Der Tod des Bruders muss schrecklich gewesen sein. Wie die Familie anschließend damit umging ebenso. Allerdings entschuldigt dies das spätere Verhalten nicht. Ging es ihm besser, wenn er die Menschen mit Verachtung straft und sie manipuliert zu seinem Vorteil. Er rühmt sich ja tatsächlich damit der Sinnbegriff des Lobbyisten zu sein.
Seine kurze, wahre Liebe erschien mir tatsächlich mehr als flach, doch es soll ja vorkommen, dass Menschen tatsächlich blind vor Liebe sind. Um ehrlich zu sein, habe ich ihm die Erfahrung gegönnt, dass er nur die zweite Gi ge gespielt hat, ausgenutzt wurde.
Zu Beginn stand, dass er der Kirche Geld gespendet hat, was mich hoffen lässt, dass seine fast-tot Erfahrung ihn doch geläutert hat.
Der Zusammenhang den @Barbara62 erläutert, erscheint mir am realistischsten zum jetzigenZeitpunkt. Mal sehen, was der letzte Abschnitt bringt. Der Roman gefällt mir weiterhin, aber auch ich empfand die erste Geschichte bisher als die stärkste.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Könnte John vielleicht Lampys Vater sein? Alt genug wäre er, glaube ich. Was seine Beichte wirklich soll, ist mir unklar. Mit dem Tod
Auf die Idee bin ich bisher nicht gekommen, aber es könnte durchaus sein, dass die Liason mit der Kellnerin Früchte getragen hat. Da bin ich ja nun wirklich gespannt
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Mir haben bisher alle drei Geschichten gefallen. Die erste berührte mich natürlich am meisten. Hier haben wir einen Protagonisten, mit dem wir mitleiden, dem das Leben ( bzw. die politische Situation und Menschen, die das ausnützen ) furchtbar mitgespielt hat.
Lampy hatte es auch nicht leicht, doch bei ihm hält sich das Mitleid in Grenzen, v.a. auch, weil er mehr aus sich machen könnte .
Die letzte Figur ist ein Widerling, der keine positive Bilanz aufweisen kann.
Aber alle drei Figuren schildert der Autor glaubwürdig, jede wirkt authentisch . Und jede der Geschichten könnte für sich allein stehen. Das ist schon gut gemacht.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Jeder Abschnitt ist alleingenommen sehr stimmig (Unsympathen hin oder her).
Das sehe ich auch so. Bislang sucheich keinen Zusammenhang zwischen den drei Männern, finde eure Ideen aber sehr interessant dazu. Meine Idee nach dem zweiten Abschnitt, dass Lämpy als eventuell Radikalisierter gegen Flüchtlinge (Farouk) vorgeht, scheint nun auch obsolet.
Aber alle drei Figuren schildert der Autor glaubwürdig, jede wirkt authentisch . Und jede der Geschichten könnte für sich allein stehen. Das ist schon gut gemacht.
Absolut. Ich denke man kann von einem gut gemachten Episodenroman sprechen. Jeder Teil scheint eine eigene Diktion zu haben. Bei mir schneidet das Buch bisher sehr gut ab.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Absolut. Ich denke man kann von einem gut gemachten Episodenroman sprechen. Jeder Teil scheint eine eigene Diktion zu haben. Bei mir schneidet das Buch bisher sehr gut ab.
Mh, genau damit habe ich meine Probleme. Mich lässt das Buch absolut ratlos zurück. John fand ich ein Ekelpaket sondergleichen. Wie viele Sünden hat er begangen? Ich konnte sie nicht mehr zählen. Ich weiß überhaupt nicht, wie und wo ich dieses Buch für mich einsortieren soll.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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EIn Bindeglied wäre noch der Bezug zur Religion. Der irische Katholizismus wirkt schon sehr diktatorisch. Warum man kleine Kinder in den Beichstuhl schleppt hat sich mir noch nie erschlossen Was für Sünden hat denn so ein Kind schon zu beichten.

Dass die ganze Geschichte von John als Beichte aufgezogen wird, hat mir gefallen. Wie alt mag John jetzt sein? Mitte 70, wenn er 1975 25 Jahre alt war. Ich bin auch schon sehr gespannt, wie sich die Wege der drei Männer kreuzen
 

milkysilvermoon

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Eure Mutmaßungen bezüglich der Verbindungen finde ich interessant. Auf die meisten eurer Ideen bin ich gar nicht gekommen! Ich lese das Buch mittlerweile aber auch etwas apathisch, nachdem sich Enttäuschung bei mir breit gemacht hat.

Und mal ehrlich, wenn ich den Klappentext bzw. die Buchbeschreibung nicht vorher gelesen hätte, hätte ich mich über das Buch geärgert (und hätte keine Geduld mehr ;))

Der Klappentext klang sooooo gut. Ich fühle mich etwas getäuscht.

Denn ich habe einen Roman erwartet und bekomme einzelne Geschichten, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Wehe, es gibt keine Auflösung im letzten Abschnitt.:confused:

Ja, genau! Ich hatte ebenfalls etwas völlig anderes erwartet. Ich hoffe, der Schluss kann es noch rausreißen. Aber ich glaube noch nicht so recht dran.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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John ist ebenso wie Lampy ein wenig sympathischer Typ. Er ist sogar noch schlimmer. Aber für mich war das nicht der schlechteste Abschnitt, denn es las sich für mich interessanter als Lampys Teil, bei dem ich mich stellenweise durchkämpfen musste. Bei John war es wenigstens spannend zu erfahren, was er sich alles zuschulden hat kommen lassen. Ich finde auch nicht, dass Edwards Tod und seine Folgen eine Entschuldigung für ihn sind. Aber irgendwas hat ihn wohl geläutert. Nur was?

Ich bin nun jedenfalls gespannt aufs Ende.
 

Barbara62

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19. März 2020
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John ist ebenso wie Lampy ein wenig sympathischer Typ. Er ist sogar noch schlimmer. Aber für mich war das nicht der schlechteste Abschnitt, denn es las sich für mich interessanter als Lampys Teil, bei dem ich mich stellenweise durchkämpfen musste. Bei John war es wenigstens spannend zu erfahren, was er sich alles zuschulden hat kommen lassen. Ich finde auch nicht, dass Edwards Tod und seine Folgen eine Entschuldigung für ihn sind. Aber irgendwas hat ihn wohl geläutert. Nur was?

Ich bin nun jedenfalls gespannt aufs Ende.
Zu der Langatmigkeit in Lampys Abschnitt kann ich sagen, dass mit dem Schlusskapitel alles eine Relevanz bekommt.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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John ist in vielem ein schrecklicher, unmoralischer, gewissenloser Mensch. Ja, er hat auch Schlimmes erlebt, vor allem den Tod seines Bruders, der immer der "Lieblingssohn" der Eltern war – was sie John auch spüren ließen –, aber das entschuldigt sein Verhalten bei Weitem nicht. Jetzt legt er Beichte ab und ich fragte mich: Glaubst du denn wirklich, dass es damit getan ist?

Ich rätselte beim Lesen auch: wo ist das Bindeglied zwischen den Männern, um die es in den verschiedenen Abschnitten geht? Was haben Farouk, Lampy und John gemeinsam? Alle sind in verschiedener Form dem Tod begegnet oder haben, wie Lampy, zumindstens der Möglichkeit ins Auge geblickt. Oder geht es hier gar nicht um Gemeinsamkeiten, gibt es eine konkretere Verbindung zwischen ihnen?

Mir kamen da verschiedene Möglichkeiten in den Sinn: Lampy könnte bei seiner jetzigen Arbeit rausfliegen und anfangen, in dem Asylbewerberheim zu arbeiten, in dem Farouk untergebracht ist. John könnte Lampys Vater sein, und mit der Vermutung war ich ja anscheinend nicht alleine!

Zu Beginn stand, dass er der Kirche Geld gespendet hat, was mich hoffen lässt, dass seine fast-tot Erfahrung ihn doch geläutert hat.

Aber irgendwas hat ihn wohl geläutert. Nur was?

Hat ihn denn wirklich etwas geläutert, oder treibt ihn jetzt nur die Angst davor, was ihn nach seinem Tod erwarten könnte? Ich glaube, Geld bedeutet ihm nicht so viel, daher sehe ich die Spende alleine noch nicht als Beweis einer Läuterung...

Ich denke man kann von einem gut gemachten Episodenroman sprechen. Jeder Teil scheint eine eigene Diktion zu haben. Bei mir schneidet das Buch bisher sehr gut ab.

Das stimmt, mir gefällt es auch sehr gut, obwohl ich nicht alle Protagonisten gleich sympathisch finde! (Ich bin hier nur so langsam, weil ich zur Zeit versuche, mehrere Leserunden gleichzeitig zu jonglieren...)

John fand ich ein Ekelpaket sondergleichen. Wie viele Sünden hat er begangen? Ich konnte sie nicht mehr zählen.

Leser:in könnte den Eindruck gewinnen, er will die 10 Gebote alle abhaken.

Warum man kleine Kinder in den Beichstuhl schleppt hat sich mir noch nie erschlossen Was für Sünden hat denn so ein Kind schon zu beichten

Als ich in der Grundschule war, wurden wir im Schulgottesdienst häufig angehalten, zur Beichte zu gehen. Was habe ich da so gebeichtet? Ich war neidisch auf meinen Bruder. Ich habe heimlich Kekse gegessen und dann meinen Dackel beschuldigt. Sowas in der Art. Und jedes Mal dachte ich, jetzt komme ich in die Hölle.