3. Leseabschnitt: Fünftes bis Sechstes Kapitel (S. 121 bis 188)

Circlestones Books Blog

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
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Nun wissen wir, woher der Buchtitel stammt. Thomas zaubert gerne für die Kinder bei Tisch, kleine Zaubertricks. Als Sohn Klaus einen Albtraum hat,hilft er ihm psychologisch, diesen zu überwinden. Am nächsten Morgen ist Klaus überzeugt, sein Vater habe tatsächlich magische Kräfte und seither reden Klaus und Erika ihn als "der Zauberer" an. Das Sanatorium Davos inspiriert Thomas Mann zu seinem nächsten großen Roman, Der Zauberberg, doch dann beginnt der erste Weltkrieg, Der Roman hat seit em Beginn längst an Intensität und Tiefe gewonnen, die politische Situation und das Leben der Familie Mann während des Krieges und nach dem Krieg wird in diesen Schilderungen lebendig und nachvollziehbar, im Mittelpunkt die unterschiedlichen, gegenteiligen politischen Grundsätze von Heinrich und Thomas, die endgültig zum Bruch zwischen den beiden Brüdern führen. Auch Erika und Klaus verfolgen trotz ihrer Jugend im großem Interesse, was in Deutschland und besonders auch in München passiert. Die Oktoberrevolution in München scheitert, Thomas Mann glaubt an die Demokratie, an eine Demokratie der Humanität. Wir wissen, wie sehr er sich irrte.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Im fünften Kapitel geht es zunächst um die Entstehung der Novelle „Tod in Venedig“. Ausgangspunkt ist der Tod Mahlers. Aber wichtiger ist danach die Begegnung mit dem polnischen Jungen. Thomas fühlt sich angezogen von seiner Schönheit und Anmut. Katja merkt, wohin die Blicke ihres Mannes gehen. Doch , so schreibt Tóibín, gibt es eine stillschweigende Übereinkunft des Paares. Thomas wird nichts tun, was das häusliche Glück i Gefahr bringen werde und Katja wird seine Blicke akzeptieren.
Nach Erscheinen der Novelle befürchtet Thomas, dass alle Welt nun seine geheimen Wünsche kennt. Die Kritiker lesen die Geschichte aber als Faszination des Todes .
Bei Katja wird eine Lungenkrankheit diagnostiziert und sie reist zur Behandlung nach Davos. Thomas ist allein mit den Kindern ( von den Dienstboten und Kindermädchen mal abgesehen) und entdeckt, welch seltsame Eigenschaften sie an den Tag legen. Klaus und Erika wild, Golo ein Eigenbrötler und die kleine Monika ein heulendes Baby. Er weiß nicht, was er mit ihnen anfangen soll.
Doch Katja beruhigt ihn. Alle vier waren schon immer so, nur in dieser Situation musste er sich mal mit ihnen beschäftigen.
Sehr witzig, wie das geschildert wurde und bezeichnend, welches Verhältnis Thomas zu seinen Kindern hat. Wobei er sich dabei wohl nicht so sehr von Vätern zu dieser Zeit unterscheidet.
Dann die Erlebnisse und die Gespräche im Sanatorium. Es war ja tatsächlich so, dass Thomas Mann das alles in seinen „ Zauberberg“ eingebaut hat.
 

RuLeka

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Im sechsten Kapitel spielt die Politik eine große Rolle. Deutschland ist im Krieg und Thomas wird zum Patrioten. Er verkennt völlig die Lage. Hier kommt es auch zum ernsten Zerwürfnis zwischen den Brüdern Thomas und Heinrich. Letzterer ist „ Internationalist“ und Pazifist und äußert sich dazu öffentlich. Anfangs wird er deshalb angefeindet, doch als sich die Lage ändert und vor allem nach der Niederlage findet er immer mehr Gehör und Beifall.
Auch im Hause Mann ist man geteilter Meinung. Katja beurteilt das Ganze anders und die größeren Kinder werden zunehmend politisiert.
Bei Kriegsende steht Thomas alleine da mit seiner Meinung, muss während der Revolution sogar fürchten, verhaftet zu werden. „ Dieser Aufstand hatte ihn zu einem Bourgeois werden lassen; bis dahin hatte er sich nur mit den äußeren Attributen dieses Standes geschmückt.“
Die alten Pringsheims müssen um ihr Vermögen fürchten.
Durch Intervention von Katja kommt es wieder zur Begegnung der Brüder. Nach Heinrichs Krankheit besucht Thomas ihn und lernt dabei seine Schwägerin und seine Nichte kennen.
Am Ende muss Thomas erkennen, dass er mit seiner Ansicht über den Krieg falsch lag. Es ist eine Niederlage, die nur Opfer kennt. Für seinen Essay interessiert sich niemand mehr.
Als Katja erneut schwanger wird, raten die Pringsheims zur Abtreibung. Die Lage ist so schon schwierig genug für sie. Doch Katja entscheidet sich dann doch dagegen. Ich habe erst kürzlich in einem Interview mit Frido Mann gelesen, wie sehr dies seinen Vater gekränkt hat, als er davon hörte. Michael war eh ein unglücklicher Mensch.
Und die kleine Elisabeth wird der Liebling ihres Vaters.
 

RuLeka

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Ich lese nach wie vor sehr gerne diesen Roman. Sprachlich auf hohem Niveau bringt uns Tóibín die einzelnen Familienmitglieder nahe, nicht nur Thomas. Außerdem die allgemeine Lage während und kurz nach dem Krieg.
Dazwischen gibt es immer wieder Hinweise auf seine literarische Arbeit. Es sind sehr viele Fakten, aber ich fühle mich nicht überfordert dadurch, denn sie sind immer erzählerisch gut eingebettet. Dazu kommt noch der Witz, mit dem Toibin seine Figuren charakterisiert.
Beispiel: „ Du solltest mehr unter die Leute gehen.“ sagt sein Schwager Klaus. „ Tommy zieht es vor, wenn die Welt zu ihm kommt“ , sagte Katja.“
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Dann die Erlebnisse und die Gespräche im Sanatorium. Es war ja tatsächlich so, dass Thomas Mann das alles in seinen „ Zauberberg“ eingebaut hat.
Bei diesen ganzen Parallelen und Details musste ich laufend schmunzeln. Wenn es wirklich so war, hat Toibin das wunderbar zusammengetragen. Ebenso die Entstehung der Novelle in Venedig. Ich bin wirklich überrascht, wie offen Katia mit den Vorlieben ihres Mannes für junge Männer umgeht. Sie scheint sich seiner sehr sicher zu sein, sieht keine Konkurrenz von ihnen ausgehen. Ist Katia so souverän oder hält sie homoerotische Neigungen für völlig absurd? Gegen/Für Letzteres würde sprechen, dass sie auch unverkrampft von Küssen unter Männern spricht... Vielleicht waren die Zeiten weit lockerer, als wir uns das heute vorstellen können (zumindest in diesen elitären Kreisen).
Grundsätzlich zeugt es von Vertrauen und Zuneigung, dass sie als Paar mit dem Thema offen umgehen können. Für mich relativieren sich zuvor geäußerte Kritikpunkte.
(Ich habe erst das erste Kapitel des Abschnitts gelesen).
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Ihr habt das Meiste schon erwähnt und zusammengefasst, einige Ergänzungen noch.
Thomas stürzt sich nach dem Tod seiner Schwester sofort in die Arbeit, sein Weg, um mit Krisen umzugehen.
Erstaunlich, wie stark Thomas Mann private Erlebnisse in seiner Literatur verarbeitet. Man liest das immer wieder, aber Toibin stellt es hervorragend dar, wie eng die Verknüpfungen sind. Mit seiner Novelle versagt er sich gleichzeitig sein Verlangen:
Und aus der Erzählung würde hervorgehen müssen, dass das Verlangen sexueller Natur war, zugleich aber würde es, natürlich, unerfüllbar und unmöglich sein müssen. (132)
Katia toleriert seine sexuelle Neigung auch, weil es eine Übereinkunft gibt, dass nichts ihr häusliches Glück in Gefahr bringt. (134)
Spannend auch, dass die Kinder danach beurteilt werden, was er über sie erzählen kann.
Monika gab erzählerisch wenig her. (137)
Die politische Differenz der Brüder bringt Toibin ebenfalls gut auf den Punkt.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Es ist wirklich schade, dass ich nie eine Biografie von Thomas Man gelesen habe. So kann ich nicht wissen, was Tóibín erfindet und was stimmt.

Ich bin etwas enttäuscht, dass Thomas Manns sämtlichen (??) Romane auf eigenem Erleben beruhen. Dann hätte sich Thomas Mann mit dem unsäglichen Hans im Zauberberg identifiziert? Ich weiß nicht so recht. Aber ich nehme mal an, er war mit Katia wirklich in Davos.

Der Tod in Venedig. Wie unschuldig. Blicke! Meine Güte! Das kann der Autor doch gar nicht wissen.

Manchmal zieht Tóibín die Dinge schon eng zusammen. Gerade noch kriegsbegeistert, ist Deutschland schon Kriegsverlierer. Es hätte mich interessiert, wie Thomas in den vier Jahren des Krieges das Geschehen interpretiert und beurteilt. Er muss seine Meinung doch wohl bald geändert haben und nicht erst anschließend? No idea.
Jedenfalls geht das alles blitzschnell.

Ich kann dem Autoren nur zugutehalten, dass er auch viel Stoff zu verarbeiten hatte: aber trotzdem kommt mir vieles sehr oberflächlich vor.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wandablue

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18. September 2019
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Wobei er sich dabei wohl nicht so sehr von Vätern zu dieser Zeit unterscheidet.
Das ist der springende Punkt. Immerhin beschäftigt man sich schon mehr mit den Kindern als vor 50 Jahren.

„ Dieser Aufstand hatte ihn zu einem Bourgeois werden lassen; bis dahin hatte er sich nur mit den äußeren Attributen dieses Standes geschmückt.“
Eigentlich ist er nur ein egoistisches Arschloch - wie wir alle, mehr oder weniger.

Doch Katja entscheidet sich dann doch dagegen.
Sie ist eine starke Frau.

Und die kleine Elisabeth wird der Liebling ihres Vaters.
Eine sehr eifersüchtige junge Dame. Ob sich ihr Verhältnis zu Michael später gebessert hat.

denn sie sind immer erzählerisch gut eingebettet.
Schon richtig. Aber äußerst knapp. Während die erotischen Fantasien Seiten füllen.

Ist Katia so souverän oder hält sie homoerotische Neigungen für völlig absurd?
Eher für normal. Sie hat wohl einen schwulen Bruder.

Vielleicht waren die Zeiten weit lockerer, als wir uns das heute vorstellen können
Nicht die Zeiten, sondern die Ansichten in einem intellektuellen Bürgerbildungstumshaus.
Grundsätzlich zeugt es von Vertrauen und Zuneigung, dass sie als Paar mit dem Thema offen umgehen können
Das ist das Schönste, was ich bisher in dem Roman erfahren habe. Dass Katia und Thomas eine enge innere Verbindung haben. Ich finde es allerdings seltsam, dass Katia keinerlei eigenen Ambitionen hat. Sie ist doch Physikerin. Man stelle sich vor, Angie hatte Herrn Sauer (?) nur den Haushalt geführt.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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So kann ich nicht wissen, was Tóibín erfindet und was stimmt.
In einem Interview hat Tóibín erklärt, dass die Fakten stimmen. Die Gespräche und Gedanken hat er natürlich imaginiert. Wobei er so vieles über sein Sujet gelesen hat, dass das Rückschlüsse erlaubt.
Natürlich war Thomas Mann zu Besuch in Davos und er hat sehr vieles, was Katja geschrieben und erzählt hat, in seinem Buch verarbeitet. Aber er ist nicht Hans.
Gerade noch kriegsbegeistert, ist Deutschland schon Kriegsverlierer. Es hätte mich interessiert, wie Thomas in den vier Jahren des Krieges das Geschehen interpretiert und beurteilt. Er muss seine Meinung doch wohl bald geändert haben und nicht erst anschließend? No idea.
Jedenfalls geht das alles blitzschnell.
Thomas war nicht der einzige Patriot, den die Umstände zum Umdenken gezwungen haben. Vier Jahre Krieg mit zahlreichen Verlusten, mit gravierenden Einschränkungen zuhause, da muss man schon ganz verblendet sein, um auf seiner Meinung zu beharren. Und die Gespräche daheim haben sicher auch seine Meinung beeinflusst. Das ist keine Kehrtwende innerhalb kürzester Zeit. Aber das brauche ich nicht auserzählt bekommen.
Diesen gewaltigen Stoff kann man nicht detailliert abarbeiten, sondern muss an einzelnen Episoden Figuren und Umstände im Wesentlichen erfassen.
Nicht die Zeiten, sondern die Ansichten in einem intellektuellen Bürgerbildungstumshaus.
So sehe ich das auch. In bestimmten Kreisen war man auch damals schon sehr offen und tolerant.
Katja musste später ja auch mit dem komplizierten Liebesleben ihrer Kinder klarkommen.
Es ist wirklich schade, dass ich nie eine Biografie von Thomas Man gelesen habe.
Lässt sich nachholen.
dass Katia keinerlei eigenen Ambitionen hat.
Sie hatte Ambitionen, die lagen aber woanders als in einer eigenen Karriere.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ja, manches ist durchaus gerafft - anders ginge es kaum. Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Ereignisse der Räterepublik in München genau geschildert werden. Über den 1. WK hat man schon viel gelesen, darüber aber nicht. Die Ängste, liquidiert zu werden oder sein Vermögen zu verlieren, "niemand mehr zu sein", müssen für Thomas Mann groß gewesen sein. Katia hat eher mit täglichen Sorgen zu tun. Die Kinderschar entwickelt sich sehr unterschiedlich.

Offenbar hat Heinrich nach dem Krieg doch die schützende Hand über seinen Bruder gehalten. Ebenso wie die beiden Dichter. Eine Hand wäscht die andere: Thomas schreibt ein Gnadengesuch. Er wird zum Umdenken bewegt. Wie RuLeka erwähnt, ist das sicher ein langer Prozess gewesen. Nun steht auch einer Annäherung zu Heinrich nichts mehr im Wege. Ich finde es großartig, wie Katia gezeichnet wird: sie setzt sich bestimmt für alles ein, was ihr wichtig Ist, sie hat eine eigene Meinung. Schlimm, dass sie den Kindersegen noch nicht kontrollieren kann. Diese ständigen Schwangerschaften kosten Kraft und bergen Risiken.

Es wird sehr viel Zwischenmenschliches und Familiäres vorgetragen, ein vielstimmiges Konzert von Meinungen und Ansichten vor dem Hintergrund politisch bewegter Zeiten. Es gefällt mir, dass Thomas Mann in seiner Vielschichtigkeit gezeichnet wird. Auch kam der Abschnitt fast ohne homoerotische Anspielungen aus;). Mann wird offenbar älter oder hat andere Sorgen...
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ich finde insgesamt das Geschehen etwas oberflächlich betrachtet. Aber im Prinzip schmälert dies das Buch nicht. Ich sehe es als eine Gelegenheit, Thomas Mann mit einer breiteren Masse vertraut zu machen, die sich an Hochkarätiges nicht herantraut und gleichzeitig gut unterhalten werden möchte. So etwas hat es meiner Meinung nach bisher noch nicht gegeben. Ist auf alle Fälle ein Plus.
Für mich ist es aber überinterpretiert an vielen Stellen und das, was mich wirklich interessiert, kommt überhaupt nicht vor. Oder nur sehr tröpfelnd. Die Novemberrevolution wird ja auch nur sporadisch erzählt. Dafür würde man wahrscheinlich schon ein eigenes Buch brauchen.
Das Homoerotische tritt nicht wirklich zurück.
 
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Reaktionen: Die Häsin

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
Dann hätte sich Thomas Mann mit dem unsäglichen Hans im Zauberberg identifiziert?
Wenn ich es richtig verstanden habe, macht er aus Katia Hans. Sie hat sich zumindest mit ihm identifiziert. Mich hat auch überrascht, wie eng die Fiktion mit Manns eigener Realität verknüpft ist. Trotzdem schmälert das nicht die Romane oder die Erzählungen.
Einige Passagen sind auch mir durchaus zu stark gerafft, aber der Roman muss Schwerpunkte setzen. Die liegen für mich im politischen Diskurs mit seinem Bruder, das wird auch im nächsten LA noch intensiver. Der andere Schwerpunkt ist die homosexuelle Neigung Manns, die nimmt schon breiten Raum ein...
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Ich fliege sehr schnell durch die Seiten, so dass ich gar nicht zum Kommentieren komme. Mich fesselt das Buch und die Gestaltung von Thomas Mann und seiner Familie hier sehr. Ja, einige Aspekte werden vielleicht zu stark herausgearbeitet, andere kommen zu kurz. Aber insgesamt bietet das Buch doch eine überzeugende, im Werk Thomas Mann verdichtete Darstellung. Ein interessantes Spiel im Graubereich von Fiktion und Realität, dem man sehr leicht auf den Leim gehen kann. Aber auf diese Weise lasse ich das gern mit mir machen.
Ich finde vor alle interessant, wie die Familie mit ihren sehr unterschiedlichen Charakteren und Verhaltensweisen in schweren Zeiten der Deutschen Geschichte geschildert werden. Und wie Thomas Mann es schafft, sie alle mit Hilfe von Katia um sich herum zu scharen und die Familie zusammenzuhalten. Aber da greife ich vielleicht auch schon in weitere LAs hinein, ohne spoilern zu wollen.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Mir gefällt der dritte Teil bisher am besten. Ich finde es zwar manchmal auch schade, dass vieles nur gestreift wird, während sexuelle Fantasien mehrere Seiten einnehmen. Und ich hätte den Schwerpunkt sicher anders gesetzt. Aber ich habe inzwischen das Gefühl, dass der Roman nun die Persönlichkeit besser einfängt. Die ersten 100 Seiten war die Distanz noch recht groß. Mittlerweile kann man sich von Mann ein besseres Bild machen.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich sehe es als eine Gelegenheit, Thomas Mann mit einer breiteren Masse vertraut zu machen

Ich glaube, das war der Ansatz, ja. Der Autor schreibt für ein internationales Publikum. Für mich ist das auch der Maßstab der Bewertung. Wenn Toibin am Ende doch nur von Mann-Kennern verstanden würde, wäre für mich das Ziel verfehlt. Aber damit rechne ich nicht.