3. Leseabschnitt: "Die Insel" - Teil 2 (Seite 119 bis 196)

Circlestones Books Blog

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2018
1.430
4.535
49
72
Wienerin auf Rügen
www.circlestonesbooks.blog
Für mich wird mit jedem LA, mit jeder Seite das Buch immer mehr zu einem Abenteurroman im beinahe klassichen Sinn. Spannend und sehr gut zu lesen, macht neugierig darauf, wie es weitergeht. Ich halte ich für den Sohn von Dore und eventuell Ritter, deshalb bemerkt doch auch Margret Wittmer bei ihrem ersten Gespräch aeine Ähnlichkeit,

"Es ist mir nicht gleich aufgefallen. Aber sie haben eine Ähnlichkeit mit ..." (auf Seite 78).

Allerdings - und das lässt bei mir Platz für weitere Vermutungen, vielleicht völlig unerwartete Wendungen - sagt sie nicht, mit wem. Besonders gut gefällt mir, dass der Autor seinen Protagonisten auf Herr Hund treffen ließ, denn für mich sind die dialogartigen "Gespräche", die er mit dem Hund führt, viel lebhafter zu lesen, als es bei einer Hauptfigur wäre, die mich eine Geschichte lang nur an ihren Gedanken und Erinnerungen teilhaben lässt. Natürlich ist Steen ein Spinner, ein Besessener, aber für mich ist es auch ein Ausgleich für ein bisher sehr geordnetes, nicht besonders aufregendes Leben als Bankangestellter. Jetzt endlich hat er sich aufgerafft und jetzt lebt er das Abenteuer, wenn auch in Extremen, was ich aber wieder der inneren Hinwendung auf die Geschichte von Dore und Ritter zuschreibe. Er will das alles selbt nachvollziehen und er wächst mit der Aufgabe, die er sich da vorgenommen hat.

"Er war stolz auf sich. Wer von den Kollegen in der Bank hätte einsolches Abenteuer gewagt? Niemand von denen hätte gerade ihm eine solch einschneidende Änderung der Lebensführung zugetraut."

Diese persönliche Entwicklung finde ich interessant, gefällt mir. Auch Rolf und Ingrid Wittmer haben ihr anfängliches Misstrauen etwas abgelegt und werden mir beim Lesen immer sympathischer.
Was genau es mit Ruth für eine Bewandtnis hat, darauf bin ich wirklich gespannt.
 

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.904
12.644
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich bin verblüfft, welche Wendung dieser Roman nimmt. Ich habe ihn als Auswandererroman begonnen und weiß zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr, was ich da lese. Egal, was es ist, es ist gut gemacht. Die Galapagos-Affäre als Aufhänger für diesen Roman zu nehmen und daraus einen Protagonisten zu entwickeln gefällt mir richtig gut.
Steen entwickelt sich aber in eine Richtung, die für mich nicht vorhersehbar war. Ich hätte nie gedacht, dass er Verhaltensweisen an den Tag legt, die bei mir den Verdacht wecken, dass er psychisch gestört ist. Er stiehlt, er ist aggressiv, spricht mit einem Hund, behandelt ihn wie einen ebenbürtigen Erwachsenen, sieht sich selbst als Hund, er ist dermaßen obesessiv, dass er sich Verletzungen zufügt (wenn auch unbewusst), ignoriert diese Verletzungen, so dass er von anderen zur Behandlung gezwungen werden muss. Meint er, er wäre unsterblich? Je länger er auf Floreana ist, umso merkwürdiger wird Steen. Ich bin jetzt schon auf das Ende des Romans gespannt. Denn irgendwie scheint alles möglich zu sein.
 

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.904
12.644
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Seinen emotionalen Ausbruch am Grab von Friedrich Ritter kann ich nicht so richtig nachvollziehen oder verstehen. Es ist halt so, dass Steen sich richtig hineingesteigert hat in seine Elterngeschichte. (Unnachvollziehbar für mich).
Das muss man weder verstehen noch nachvollziehen. Für mich ist Steen psychisch gestört. In Deutschland musste er sich noch im Griff haben, was ihm durch einen geregelten Job und Tagesablauf auch gelang. Doch seit er auf Floreana ist, sind seiner Psyche keine Grenzen gesetzt. Sein Verhalten ist dermaßen obsessiv. Ich bin sicher, dass es noch schlimmer wird mit ihm. Nein, das muss man wirklich nicht verstehen.
 

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.321
19.035
49
48
Für mich wird mit jedem LA, mit jeder Seite das Buch immer mehr zu einem Abenteurroman im beinahe klassichen Sinn. Spannend und sehr gut zu lesen, macht neugierig darauf, wie es weitergeht. Ich halte ich für den Sohn von Dore und eventuell Ritter, deshalb bemerkt doch auch Margret Wittmer bei ihrem ersten Gespräch aeine Ähnlichkeit,

"Es ist mir nicht gleich aufgefallen. Aber sie haben eine Ähnlichkeit mit ..." (auf Seite 78).

Allerdings - und das lässt bei mir Platz für weitere Vermutungen, vielleicht völlig unerwartete Wendungen - sagt sie nicht, mit wem. Besonders gut gefällt mir, dass der Autor seinen Protagonisten auf Herr Hund treffen ließ, denn für mich sind die dialogartigen "Gespräche", die er mit dem Hund führt, viel lebhafter zu lesen, als es bei einer Hauptfigur wäre, die mich eine Geschichte lang nur an ihren Gedanken und Erinnerungen teilhaben lässt. Natürlich ist Steen ein Spinner, ein Besessener, aber für mich ist es auch ein Ausgleich für ein bisher sehr geordnetes, nicht besonders aufregendes Leben als Bankangestellter. Jetzt endlich hat er sich aufgerafft und jetzt lebt er das Abenteuer, wenn auch in Extremen, was ich aber wieder der inneren Hinwendung auf die Geschichte von Dore und Ritter zuschreibe. Er will das alles selbt nachvollziehen und er wächst mit der Aufgabe, die er sich da vorgenommen hat.

"Er war stolz auf sich. Wer von den Kollegen in der Bank hätte einsolches Abenteuer gewagt? Niemand von denen hätte gerade ihm eine solch einschneidende Änderung der Lebensführung zugetraut."

Diese persönliche Entwicklung finde ich interessant, gefällt mir. Auch Rolf und Ingrid Wittmer haben ihr anfängliches Misstrauen etwas abgelegt und werden mir beim Lesen immer sympathischer.
Was genau es mit Ruth für eine Bewandtnis hat, darauf bin ich wirklich gespannt.
Das kann ich so unterstreichen. Ich bin ja sonst auch nicht unbedingt der Abenteuerroman-Fan, aber mir gefällt die moderne "Robinsonade". Der Hund ist für Harald so etwas wie Freitag für Robinson. Oder wie der Ball für Tom Hanks in "Cast away - Verschollen". Da rede ich persönlich lieber mit einem Hund als mit einem Ball ha ha ha.
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

kingofmusic

Bekanntes Mitglied
30. Oktober 2018
7.321
19.035
49
48
Steen entwickelt sich aber in eine Richtung, die für mich nicht vorhersehbar war.
Wäre ja auch langweilig, wenn wir den Hauptprotagonisten von vornherein in eine Schublade stecken könnten. Für mich entwickelt er sich "normal"; er hat seine Ketten gesprengt, die ihn festgehalten haben und lebt jetzt das Leben, dass ER will und nicht das, was von ihm "erwartet" wird. Wir sind evtl. nur neidisch auf die Leute, die ausbrechen und solche Abenteuer wagen - egal in welchem Alter. Manchmal wünschte ich mir auch, auszubrechen und irgendwo neu anzufangen. Aber mit Familie und Haus etc. leichter gesagt als getan bzw. unmöglich.
 
  • Like
Reaktionen: Die Häsin