Das Buch bleibt ganz, ganz toll! Hier verbirgt sich auf jeder Seite so viel Wissen auf sehr ansprechende Weise. Die Brückenschläge in die jüngere Vergangenheit oder auch Gegenwart sind nicht alle gleich gut gelungen, manchmal sind sie in der Tat recht kühn, aber das tut dem wirklich schwindelerregenden Leserausch keinen Abbruch. Es ist für mich ein ausgesprochen kluges Buch mit einem für ein Sachbuch außerordentlichen Unterhaltungswert. Es ist einfach eine exzellente Vorlesung im Plauderton - ich kann nicht alles behalten, aber es gibt Aspekte, die sich durch ihren perfekt eingebetteten Kontext oder aber ihre mutige Verbindung ins Gehirn einbrennen.
Die Entwicklung des Alphabets - wie konnte ich mir bisher keine Gedanken darüber gemacht haben? Überhaupt frage ich mich langsam, wie ich all die Jahre lesen konnte, ohne mich je gefragt zu haben, wer das Lesen und das Buch und die Bildung erfunden hat
Ich genieße jede Seite - ich finde mich bei ganz vielen Geschichten wider, vor allem wenn es um Bibliotheken gibt. Als Kind waren sie auch mein Lieblingsort und wenn ich an meine Kindheit denke, kommt mir unmittelbar immer die "Lesehalle" in den Sinn, die Kinder- und Jugendbibliothek, die es leider hier nicht mehr gibt.
Und Listen Liebe ich, aber nicht als To-do Liste. Da halte ich mich seltenst dran
Listen? Ich liebe Listen.
Ich auch! Ich habe für alles Listen, ich schreibe Listen, sammle Listen - Listen sind einfach großartig. Ich habe eigene Listen-Blöcke Damit war für mich der Ende dieses Abschnitts ein absolutes Highlight in diesem Highlight-Buch.
Listen bringen Ordnung ins Chaos - letztlich macht die Literatur etwas Ähnliches, sie versucht dem Chaos der Welt einen Sinn zu verleihen.
Die Liste von Peter Boxall habe ich nur als Buchformat gefunden, leider war keine reine Buchliste dabei, es würde mich sehr interessieren welche Titel im einzelnen darauf stehen.
Ich habe das Buch von Peter Boxall auch im Regal stehen - wie gesagt ich LIEBE Listen
Ich habe auch diverse andere "Kanon-"Bücher wegen meiner Listen-Leidenschaft, der die englischsprachige Welt auch mit großer Hingabe frönt, z.B. 100 MUST-READ Classic Novels, 100 MUST-READ Life-Changing Books, 100 MUST-READ Books for Men (obwohl ich ja keiner bin), 100 MUST-READ Crime Fiction etc...
Ich habe mich SEHR bei dem Anspruch alle Bücher dieser Welt zu lesen wiedergefunden. Unterbewusst verfolge ich dieses Ziel seit ich fünf Jahre alt bin und ich gebe die Hoffnung einfach nicht auf!
Kann man die Autoren inhaltlich wirklich auf eine Ebene stellen und in einem Atemzug nennen? Heraklit steht ja für eine Philosophie mit bahnbrechenden Erkenntnissen.
Also das war mir auch ein wenig "too much". Aber es funktioniert zumindest als Erinnerungsstütze, denn wir erinnern uns alle daran.
Ich bin generell auch bei dir, nur nicht so emotional
In "Die Wut, die brennt " wurde konstant gegendert. Ich finde es blöd, trage es aber mit Fassung, da sich das Buch primär an eine jüngere Klientel richtet.
Und die Genderei ist Sprachverhunzung, bläht die Sprache künstlich auf und macht sie kompliziert.
Ich finde Gendern anstrengend und empfinde es als sehr künstlich. Für mich wird hier "von oben" etwas auf die Sprache aufgesetzt, das ihrem "Naturell" nicht entspricht. Ich finde auch, dass wir sehr viel wichtigere Probleme als das Gendern haben (das sieht bei den Millennials glaube ich anders aus...) und ich fühle mich auch nicht diskriminiert, wenn man mich als Leser oder Wanderer oder Bürger bezeichnet, das mache ich sogar selbst.
ALLERDINGS: Sprache ist nach Foucault ja Macht. Hier in unserem vorliegenden Werk wird ja auch der Ausflug zu den kolonisierten Völkern unternommen, die die Sprache der weißen Eroberer/Besatzer aufgezwungen bekamen und sie etabliert Machtstrukturen.
Daher ist es meiner Meinung zumindest wichtig, sich bewusst zu machen, dass die deutsche Sprache per se Männer und Männlichkeit bevorzugt behandelt (siehe das von
@Lesehorizont vorgeschlagene Buch oben) bzw. als Norm betrachtet. Das ist jedoch historisch bedingt und spiegelt nur die jahrhundertelangen gesellschaftlichen Gegebenheiten wider. Das Gendern wirft für mich eigentlich nur ein Schlaglicht darauf, dass Weiblichkeit als "nicht-normal" von der Sprache und auch von der Gesellschaft angesehen wird.