Ich empfand dies auch als sehr berührend, diese Innigkeit zu spüren zwischen zwei Personen/engen Familienmitgliedern, bei denen sonst nicht unbedingt eine große Innigkeit zu spüren ist. Und gleichzeitig dazu auch die Mitteilung, dass Daniels sechsjähriger Sohn Thomas seinen Vater nach dem simulierten Raumflug in Disneyland auch in die Arme nimmt um ihn zu beruhigen. Und ebenso die Behauptung von Daniels Vater, dass er die Grotte der Kalypso auf Gozo nur durch die Hilfe von seinem Sohn geschafft hatte, der Vater schützt seinen Sohn. Wunderschön! Dies musste ich schonmal loswerden. Bin noch mitten im Abschnitt.Rührend, wie er seinen Sohn bei einer Höhlenbesichtigung an die Hand nimmt, um ihn vor seiner Klaustrophobie zu schützen.
Definitiv. Dies wirkt wie ein Neuentdecken eines Menschen. Der Vater gibt sich auf dieser Reise ganz anders, dem Sohn viel näher, aber auch viel menschlicher, hat den Sockel abgebaut, auf dem er bisher stand, erscheint nahbarer.Man möchte jedem noch so eine private Reise mit einem alten Elternteil wünschen, bevor der Tod anklopft.
Diese Betrachtungen, durch das Nichterreichen von Ithaka hervorgerufen, empfand ich auch sehr bedeutsam. Das Sinnieren halt.Am Ende erreichen sie das Ziel Ithaka aufgrund eines Streiks nicht. Hier darf unser Erzähler stattdessen einen Vortrag über weitergehende Texte zur Odyssee und Ithaka halten. Man kommt zu der Erkenntnis, dass der Weg wichtiger ist als das Ziel. Es schließt sich ein weiteres tiefgreifendes Vater-Sohn-Gespräch an, das zu großer Übereinstimmung in Sachen Zielerreichen/Neues ausprobieren/Leben gestalten führt.
"Heimkehr ist in gewisser Weise ein Tod. "
Am Ende freut sich der Ältere: er sieht seine Aussage erneut bestätigt: "Das Gedicht ist realer als der Ort!"
Und jede Geschichte braucht ihr ZeitEs ist eine Odyssee-Kreuzfahrt. Jeder hat eine Geschichte zu erzählen.
Ich finde die Ringkomposition als sehr gelungen. Die Sprünge sind so, dass man gut folgen kann. Der Erzähler nimmt uns immer an die HandUnd jede Geschichte braucht ihr Zeit
Ich finde es erstaunlich, dass aus diesem verschlossenen und ernsthaftem Mann, vor dem sein Sohn als Kind vielleicht ein bisschen Angst hatte, solch ein liebenswürdiger und weiser Mensch geworden ist. Noch schöner, finde ich, dass Dan diese Wendung in der Persönlichkeit seines Vaters wahrnimmt. Teilweise ungläubig, genießt er am Ende doch seinen "neuen" Vater.Im Kern beschäftigt sich dieser Abschnitt aber mit der gemeinsam unternommenen Kreuzfahrt auf Odysseus' Spuren. Hier kommen sich Vater und Sohn sehr nah. Daniel hat seinen Vater noch nie so entspannt und humorvoll erlebt, er mutmaßt sogar, dass "dies der Vater ist, der er immer hatte sein wollen".
Oh ja, da hatte nicht nur Dan einen Kloß im Hals.Ergriffen war ich ebenso von der Stelle, als der Vater feststellt, dass ihm die Unterwelt gefällt, weil sie nicht unter der Erde liegt, man also nicht herabsteigen muss. S. 199
Ich nehme mal kurz die Gegenposition ein . Wenn man selbst von einer Interpretation überzeugt ist, sie schlüssig findet, ist es wirklich schwer da gedanklich flexibel zu bleiben. Bewundernswert, dass Dan sich auf seine Student*innen einlässt und die neue Sichtweise prüft.Es gibt in diesem Abschnitt eine Stelle, da wollen die Studenten nicht so, wie Dan gern möchte. Sie haben andere Interpretationsansätze, die irgendwie nicht mit seinen eigenen übereinstimmen.
Da musste ich doch glatt an meine Schulzeit denken. Denn dieses Nicht-Zulassen von anderen Denkweisen ist mir bei Interpretationen immer gegen den Strich gegangen. Vielleicht war das auch der Grund, warum mir viele Bücher im Unterricht verleidet wurden.
Zack, und schon ist meine Rechnung aufgegangen. Ich war mir sicher, dass du antworten wirst.Ich nehme mal kurz die Gegenposition ein . Wenn man selbst von einer Interpretation überzeugt ist, sie schlüssig findet, ist es wirklich schwer da gedanklich flexibel zu bleiben. Bewundernswert, dass Dan sich auf seine Student*innen einlässt und die neue Sichtweise prüft.
Da bin ich ja schön in deine Falle getreten . Letztlich sind auch wir auf Expert*innen angewiesen. Ich versuche zumindest auch andere Denkrichtungen zuzulassenZack, und schon ist meine Rechnung aufgegangen. Ich war mir sicher, dass du antworten wirst.
Und natürlich hast Du Recht. Lehrer sind auch nur lesende Menschen.