3. Leseabschnitt: 1983 - 1984 bis Ende des zweiten Teils (S. 197 bis S. 260)

buchknospe

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22. September 2019
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lörrach
ich lese das buch gerne weil es einfach zeigt das es in einer Familie auch höhen und tiefen gibt. ich finde es auch interesant wie sie mit jonath umgehen. immerhin versucht wendy ihrer schwester ihren eigenen sohn näher zubringen. der eine besuch bei seiner mutter mit den kleinen war nicht schlecht. das wendy ihr versuch aufgibt immerhin ist sie ehrlich. ausserdem musste jonath seine vorige pflege Familie aufgeben. da war es doch ok wenn er zu der Familie seiner mutter zurück kehrt. er bringt ja auch einiges ins rollen. er hinterfrägt die Beziehung zu david und marylin und wendy zu ihren Eltern und violet. violets Beziehung zu ihrem mann wird auch hinterfragt. Lizas Schwangerschaft ist auch eine Herausforderung für ihre Eltern und stellt auch die Frauenärztin vor die Tatsachen das sie sich in das glück der Familie eingemischt hat. hat die Frauenärztin echt gedacht david würde vielleicht seine Familie verlassen.
 

Renie

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Das Wendy nun doch die Reißleine in Bezug auf Jonah zieht, es wundert mich nicht. Damit wird auch der Riss zwischen Violett und Wendy immer größer.
Hier wurde ich den Eindruck nicht los, dass Wendy Jonah weggibt, wie ein Haustier, dass sie sich kürzlich zugelegt hat und bei dem man nach kurzer Zeit feststellt, dass man sich das Leben mit Haustier ganz anders vorgestellt hat. Wenn es denn nur Wendys Lieblingspantoffeln gewesen wären, die Jonah zerkaut hat, aber nein, schlimmer noch, auf einmal muss sie ihre Gewohnheiten nach ihm ausrichten. Und Schluss ist mit sexueller Freiheit. Hinzu kommt, dass er unbequeme Fragen stellt und Dinge zur Sprache bringt, die sie aus ihrer Komfortzone zerren. Das geht doch nicht. Also weg mit ihm.
 

Renie

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Diese traumhafte Beziehung zwischen David und Marilyn: ich mag es nicht mehr lesen, wie toll verliebt die beiden sind, was er für ein schlechtes Gewissen hat, weil sie sich nicht entfalten konnte, wie leidenschaftlich der Sex nach 40 Ja
Ich frage mich, ob dieses sexuelle Gehabe nach 40 Jahren der Macht der Gewohnheit geschuldet ist. Sie haben hier eine - wenn auch kuriose - Ebene des Zusammenlebens gefunden, die sie von jeglicher intellektueller Auseinandersetzung abhält. Hier wird nicht diskutiert sondern gekuschelt.
 

Renie

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Obwohl ich nach diesem Abschnitt denke, dass da etwas hätte werden können zwischen David und Gillian, aber beide die Reißleine gezogen haben, vielleicht auch wegen dem Streit zwischen Marilyn und David.
Für mich war das der Klassiker: Marilyn verliert sich immer mehr in ihrer Mutterrolle. Sie hat den Anspruch, perfekt zu sein. Hinzu kommt ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein. Einst hat sie ihre Ausbildung zugunsten von David und dem ersten Kind an den Nagel gehangen. Der einzige Job, der ihr geblieben ist, ist der Mutterjob. Und hier versucht sie sich zu profilieren. Bezeichnend war die Szene mit Davids Chef, in der sie den Satz ausspricht "Muttersein ist der größte Spaß, den ich je hatte" (oder so ähnlich). In dem Moment, wo sie ihn sagt, merkt sie selbst, wie daneben ihre Aussage ist. Hinzu kommt die Reaktion von ihrem Gegenüber, der Marilyn, das Muttertier, milde belächelt.
Sie kann machen, was sie will. Ihr eigener Anspruch und die Wirklichkeit driften heftigst auseinander. Na ja, bei vier Kindern ist das Chaos zuhause vorprogrammiert. Marilyn scheint dabei auf der Strecke zu bleiben. Die Nerven liegen blank und sie hat wenig mit der Frau gemein, die sie war, als sie David kennengelernt hat. Das merkt auch David, auch wenn er versucht, ihr zu helfen. Aber David ist auch nur ein Mensch. Wenn sich dann noch eine Kollegin, die so ganz das Gegenteil von der jetzigen Marilyn ist, bietet, wird das starke Geschlecht schon mal schwach.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Je weiter ich lese, desto besser komme ich mit dem Roman zurecht. Mittlerweile komme ich beim Lesen auch schneller voran. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich die Geschichte richtig fesselt oder ein Jahreshighlight bei mir wird. Aber inzwischen kann ich mich etwas mit der Geschichte anfreunden.
Ich hoffe allerdings, es passiert bald noch etwas, was weniger erwartbar ist als das, was wir bisher präsentiert bekommen haben.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Okay, dieses Aha-Erlebnis hatte ich von Anfang an.
Allerdings, und solche Erkenntnisse kommen mir oft Tage und Seiten später: Klar lügt Grace, allen anderen und sich selbst gegenüber etwas vor, und sie kommt da auch nicht mehr raus aus der Geschichte, im Gegenteil. Aber DAS große Drama erwarten wir ja eigentlich nur wegen des Klappentextes. Das kann man ja dann nicht nur dem Buch oder der Autorin anlasten.
 

Sassenach123

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Ich finde es auch schade, dass Wendy so schnell aufgibt. Das Arrangement Wendy-Jonah hätte sehr gewinnbringend für beide sein können. Und Violet ist wohl fdie Letzte, die Wendy deswegen maßregeln sollte.
Das Wendy nicht unbedingt die perfekte Person ist, war mir von Anfang an klar, aber wie du schon schreibst, es hätte was werden können. Violet ist zwar von Wendy überrumpelt worden, da sieJonah ungefragt wieder in ihr Leben gebracht hat, doch finde ich die Argumente Violets recht dünn sich gegen eine Aufnahme in ihr Heim zu entscheiden. Unterm Strich wird der Streit der beiden für Jonah nicht positiv sein, da er nicht dumm ist, könnte er ahnen, dass das Zerwürfnis wegen seiner Person entstanden ist.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Der Roman gefällt mir nun doch recht gut, lediglich der erste Abschnitt hat mir quer gelegen. Es handelt sich nicht unbedingt um ein tiefsinniges Buch, aber mir gefällt es, wie das Leben des Ehepaars und deren Kinder mit allen Sorgen und Problemen dargestellt wird. Oft werden Dinge nur angedeutet um dann später aufgegriffen zu werden. Auch die unterschiedlichen Wahrnehmungen der einzelnen Personen finde ich spannend. Dies ist sicherlich ein Phänomen, dass viele Familien kennen.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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doch finde ich die Argumente Violets recht dünn sich gegen eine Aufnahme in ihr Heim zu entscheiden.
Also ich kann es zumindest nachvollziehen. Sie hat mit 17/18 ein Kind bekommen. Sie hat es nicht abgetrieben, was aus meiner Sicht die leichtere Variante gewesen wäre. Das Kind wurde zur Adoption frei gegeben. Unter normalen Umständen sind die Bande dann gekappt- es sei denn, das Kind nimmt mit 18 Kontakt zu dir auf. Verpflichtungen hat man keine mehr.

Violet hat einen Mann und zwei kleine Söhne. Da kann man nicht von heute auf morgen ein neues Familienmitglied präsentieren. Man muss die Kleinen auch schützen. Ich finde, das hat Violets Mann recht gut gemeistert. Wendy mangelt es da an Sensibilität. Wenn man am Ende des Romans ist, weiß man auch warum.

Das Drama war ja der Tod beider Adoptivelternteile. Ohne den hätte der Roman so nicht geschrieben werden können.
 

parden

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13. April 2014
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Ich gehöre zu denjenigen, denen der Roman durchaus gefällt. Er lässt sich wirklich angenehm lesen, und so trivial wie einige hier die Erzählung empfnden, finde ich das gar nicht. Es ist einfach eine langsam erzählte Familiengeschichte, die durch den unerwarteten Zuwachs in Form von Jonah an Dynamik gewinnt. Alle Rollenmuster werden allmählich etwas aufgebrochen - und Wendy streckt als Erse die Waffen, weil sie merkt, dass ihr Leben, wie sie es sich eingerichtet hat, so nicht funktionieren würde. Jonah ist mir dafür, dass er so oft schon in seinem Leben hin und her geschubst wurde, viel zu angepasst - und gar nicht typisch pubertär. Aber vielleicht kommt das ja noch...