Stimmt, dieser Abschnitt bewegt sich in ruhigerem Fahrwasser.
Cass entwickelt sich zu einem wichtigeren Charakter als im ersten Kapitel, genauso wie Richard. Das Gespräch der beiden Eheleute über ihre Beziehung ist sehr aufschlussreich. Durch ihre Erzählperspektive erfahren wir, dass sie sich Richard angepasst hat, ihre eigenen Bedürfnisse hinten an gestellt hat, was für sie in Ordnung geht. Dadurch ist sie aber nicht mehr die Frau, in die er sich verliebt hat. Er merkt es nicht - wie auch, wenn sie ihm gegenüber nicht aufrichtig ist und diese Dinge verschweigt. Interessant wäre für mich seine Sichtweise.
Richard bringt im Übrigen auf den Punkt, was mir die ganze Zeit schon durch den Kopf geschossen ist: Ob Rufus der Quoten-Schwarze in diesem Kreis von Bekannten, Freunden, Trinkkumpanen war?
"Jedenfalls bin ich das Gefühl nicht losgeworden, dass ihr unter anderem deswegen so ein - Aufhebens um ihn macht, weil er schwarz ist." (S. 141)
Dann begegnet uns in diesem Abschnitt Ida, Rufus' Schwester.
Ich bin über den Satz gestolpert:
"Da wurde ihr (Cass) bewusst, dass Ida die Situation auch genoss - die Aufmerksamkeit, die Macht, die sie augenblicklich hatte." (S. 136)
Dieser Giftpfeil, den Baldwin hier abschießt, rückt Ida in ein schlechtes Licht. Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, wie wir die bisher besorgte und liebende Schwester weiterhin erleben werden. Ich bin gespannt.